historisches Eisen/Stahl angeätzt

thomas hauschild

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Hallo

Einfach mal eine Frage, ob mir jemand anhand der geätzten Oberfläche schon etwas sagen kann. Es handelt sich um Stücke wohl eines Heuwagens. Ein Bekannter hat mir diese geschickt. Der rechteckige Querschnitt hat ca 30 x 35 mm. Auf dem zweiten Bild ist die komplette Achse hiervon von ca 15 kg zu erkennen, die bereits in 3 Stücke zerteilt wurde. Der Querschnitt stammt aus der Mitte. Die Kegelsitze der Lagerstellen sind aber bereits anscheinend auf einer Drehbank bearbeitet worden. Nach dem Schliff halte ich es für Puddeleisen irgendwo vermutlich aus der Zeit zweite Hälfte 19. Jahrhundert ? Die runden Querschnitte stammen aus geschmiedeten Beschlägen vom gleichen Wagen. Der große Querschnitt sieht mir irgendwie von Rand her leicht vergütet aus ? War jetzt aber außen auch nicht härter als innen und hat beim schneiden auch nicht viel gefunkt. Kann das einfach vom leichten Aufkohlen und abschrecken in Wasser kommen ? Das kleine Stück scheint mir auch aus Puddeleisen oder auch evtl. verschiedenen miteinander verschweißten Reststücken zu sein ? Genaueres würde logischerweise ja nur ein Schliffbild ergeben. Ist aber immer wieder spannend.

Vielen Dank Thomas
 

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Hi Thomas,

sieht alles sehr gut aus, da lassen sich ein paar tolle Monturen draus herstellen.
 
Interessanter Tread,

Ich habe ca einen halben Zentner Eisen bekommen ,welches aus einem Haus von 1782 herausgerissen wurde, ich habe es geschliffen und geätzt, es zeigen sich immer diese Stränigen Muster, es sieht aus wie 1000lagen Damast.
Es sind auch Dachhacken darunter, die haben am Ende des Hackens einen ganz fein geschmiedeten Kringel.
Festzuhalten bleibt je mehr das Pudeleisen unter dem Hammer durchgeknetet wurde um so feiner ist die Struktur wie mir scheint.

Übrigends, lag unterm Dach, ein Vierkanteisen 25mal25 absolut scharfkantig, einerseits über 80mm auf null angespitzt, andererseits gestaucht und 45° angeschrägt , vorbereitet zum feuerschweissen.
Dieses Stück ca einen halben Meter lang, zeigt genau die selbe Stränige Musterung, nur feiner, als die anderen Teile.

Offensichtlich ist die Verfeinerung von Eisen Örtlich wie zeitlich fliessend vonstatten gegangen.

Ich werde die Tage mal Bilder zu dieser Beobachtung hier anhängen.

Gruss unsel
 
Guten Tag Thomas,
ich frage jetzt einmal ganz vorsichtig, das abgebildete Wagenteil, ist das definitiv eine Achse oder einer der Rungen? Wenn es sich um eine Runge handelt kann das Teil noch älter sein, die verschlissen bei ihrem Einsatz nämlich nicht, Achsen hingegen waren irgendwann an den konischen Enden sozusagen am Ende und mussten repariert oder getauscht werden. Ich komme deshalb zu meiner Frage weil ich noch zwei Wagenachsen hier stehen habe und die wiegen mit Abstand mehr als fünfzehn Kilo. Ansonsten Glückwunsch zu Deinen Teilen.
Viele Grüße
Roman M.
 
Hi Roman

Ich denke es ist die Achse, wie auf dem zweiten Foto abgebildet. Ich habe die 15 Kilo auch nur geschätzt und nicht gewogen. Die Länge war ca 1,6 m, Konen auf beiden Seiten. Ich hatte es schon zerschnitten geschickt bekommen. Diese Achse hatte so pauschal gesagt die Abmasse einer guten Hantelstange. Die beiden runden Querschnitte im Foto sind von den geschmiedeten Anbau- bzw- Lenkstangen. Es waren auch Klemmen dabei, die wohl an einem Rechteckbalken ( "Langsträger" ?) befestigt waren. Das war gebogenes Rechteckmaterial mit 20 x 8 mm Querschnitt, an den Ende rund für ein Gewinde ausgeschmiedet. Ein Stück war davon auch feuergeschweißt und damit verlängert worden.

Ich denke, wenn man mal schaut, findet man noch viel "altes Eisen"

Viele Grüße Thomas
 
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