Erstmal großen Dank an alle, die sich hier in der Diskussion beteiligen und Hinweise/Tipps geben. Echt klasse und so langsam dämmert es mir, dass ich wohl scheinbar mit ziemlich falschen Vorstellungen an die Sache gegangen bin. Auch aufgrund nicht richtig verwendeter Terminologie oder weil ich mich auch wegen falscher Annahmen ggf. missverständlich ausgedrückt habe, konnte ich anfangs wahrscheinlich nicht 100% klarmachen, was ich wirklich suche. Natürlich steht bei mir die Schnittfreudigkeit an erster Stelle, da ich das gute Stück ja schließlich zum fröhlichen schneiden erwerben und nicht nur in die Vitrine stellen und anschauen möchte. Hier bin ich halt anscheinend fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass diese bei jedem Messer ab einem bestimmten Betrag vorliegen würde und ich dann nur noch ein für mich Schönes auswähen müsste aus der Menge. So einfach ist es ja aber scheinbar nicht...
Die Diskussion und Hinweise von Euch, die mir auch immer wieder neue Ansätze zur Recherche geben, haben mich defintiv weiter gebracht, auch wenn ich gefühlt weiter weg von einer Entscheidung für ein bestimmtes Objekt der Begierde bin als je zuvor... aber dafür sicher auch weiter weg von einem (teuren bzw. unnötig teurem) Fehlkauf.
Ich habe auch schon überlegt, ob ich aufgrund der neuen Infos und Denke einen neuen Thread eröffne. Aber vielleicht dient das hier anderen Neulingen, die ähnlich auf dem Holzweg sind wie ich es war, in der Zukunft als Informationsquelle und sparen sich so die "Einnordung".
Einen direkten Vorschlag hab ich leider nicht, wenn dir Patina nicht gefällt...es gibt auch rostfreie Flanken und rostende Schneidlagen. So bleibt die Optik größtenteils bestehen und man hat dennoch ein tolles Schneidgefühl.
Ist das Schneidegefühl bei rostenden Messern denn besser? Wenn ja, warum?
Zur Patina selbst: ich hab vor einem Jahr auch gezweifelt wie schnell Patina an ein Messer kommt. Insofern du es nicht mit Proteinen oder Säuren 10min+ liegen lässt oder längere Zeit im Wasser nass hast passiert sehr wenig damit.
Also würdest Du sagen, dass Patina und auch Rost eigentlich gar kein so großes Thema sind? Wie gesagt... ich hab es schon mal geschafft, dass ein rostfreies Messer Rost angesetzt hat.
Die Griffe Deiner gezeigten Messer haben, finde ich, übrigens einen wirklich edlen Touch und gefallen mir echt gut. Ist das dieses Wüsteneisenholz?
Wärst du bereit, aus deiner Suche eine Reise zu machen? Budget ist ja vorhanden.
Lange Rede, kurzer Sinn: probiere aus, gerne zuerst im hier angesprochenen günstigeren Preissegment. Finde Deine Vorlieben heraus. Und kaufe dann DEIN Messer.
Nunja... das meinte ich mit meinen einleitenden Worten. Ich habe mich jetzt schon irgendwie damit abgefunden, dass ich die eierlegende Wollmichsau halt nicht so einfach finden werde und doch über Umwege zu meinem Traummesser kommen werde/muss. Am Ende siegt bei funktionalen Gütern halt doch (meistens) die Vernunft bei mir... Und wenn am Ende gefühlt 70-90% des Preises die Optik für mich ausmachen (wie gesagt Namen und alles was nicht Qualität oder Optik ausmachen, ist mir in diesem Fall erstmal vollkommen egal), dann sollte ich wahrscheinlich wirklich erstmal in einem anderen Segment wildern und irgendwann mal, wenn ein für mich "funktionierendes" Set vorhanden ist, als Krönung ein schönes Schmuckstück ergänzen. Naja... man muss sich ja Ziele setzen.
Der entscheidende Parameter ist für mich - hat das Messer einen leichten Schnitt; macht mir das Schneiden Spaß.
Ich habe gerade erst ein - für mich - wunderschönes Messer zurückgeschickt. Wenn die Karotte nicht geschnitten, sondern auseinandergerissen wird, dann ist das nicht mein Messer.
Sehe ich genau so und kann ich absolut nachvollziehen. Wie gesagt, ich war der Annahme, dass ab einer bestimmten Summe alle Messer dieses Schnitterlebnis bieten würden.
Das Ergebnis ist für mich ein Messer mit tollen Schneideigenschaften.
Bei allem weiteren sind wir wieder bei der Optik. Man könnte:
- Die Klinge noch ein wenig schöner Aufbereiten.
- Ein anderes Finish aufbringen.
- Einen Stahl mit Renomee verwenden.
- Damast aufbringen
- ... andere Punkte, die den Preis treiben, wurden hier ja bereits genannt
Dann sind wir aber nicht mehr bei einem wirklich günstigen Einstieg in die japanische Messerwelt, sondern dann sind wir bei einem ganz anderen Preis.
Und genau dieses Delta überrascht mich extrem und ich frage mich ernsthaft wie das sein kann. Wie kann sich in einer Branche, die eine funktionale Ware anbietet die Optik und das Brimbamborium drumrum so in den Fokus spielen und bei der Preisbildung so überproportional stark gewichtet werden? Und das sage ich als jemand, der wie weiter oben schon erwähnt, die schönen Dinge im Leben zu schätzen und genießen weiß.
@Charfey Auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich bin von deinem Thread begeistert, zeigt er doch deutlich wie schwierig eine Kaufberatung sein kann und wie schnell - trotz vieler Worte - es zu Missverständnissen kommen kann.
Mir ist aufgefallen, dass du davon ausgehst, teure Messer schneiden viel besser. Tun sie nicht, oder der Unterschied ist nur gering. Das ist wie bei einem teuren Bordeaux-Wein. Die Weine sind nicht 100 mal besser, nur weil sie 100 mal mehr kosten als ein normaler Wein. Aber wenn der Preis keine Rolle spielt, dann ist das O.K.
Vielen Dank und absolute Zustimmung. Gerade als Neuling, der den Fachjargon noch nicht so drauf hat, kommen Dinge ggf. nicht so an wie sie sollten und können Wünsche/Ziele auch nicht so artikuliert werden, dass sie beim Pro auch ankommen wie sie sollen. Schwierig, schwierig... gerade, weil in dieser Thematik Dinge anders Laufen als gewohnt.
Dieses Beispiel habe ich auf jeden Fall verstanden und der Groschen ist spätestens an dieser Stelle gefallen.
Du wirst dich ziemlich schnell an ein wirklich scharfes Messer gewöhnen und du möchtest daher diese tolle Schneidleistung nicht mehr missen. Daher musst du wohl oder über dich mit dem Thema "Schärfen" befassen müssen.
Die Vermutung habe ich leider auch langsam. Was würdest Du denn empfehlen, um das Messer möglichst lange frisch zu halten bevor es dann zum professionellen Schleifer geht? Ein Wetzstahl ist ja für viele Messer auch nix mehr, wie ich mitbekommen habe bei meiner Recherche. Einfache Möglichkeiten sein Messer
gut zu schleifen, gibt es ja scheinbar nicht. Da muss man ja schon fast ne Ausbldung für machen habe ich den Eindruck. Daher würde ich das dann auch vorerst lieber den Profi machen lassen.
Ich zeige hier keines meiner Damastmesser, denn meine Lieblingsmesser sind alle aus 14C/28N. Auch die Messer von Jürgen Schanz sind aus diesem Stahl und die von Culilux auch. Aber danach hast du ja nicht gefragt.
Ich wünsche dir viel Spass bei deiner Suche nach "Deinem" Messer. Lass dich nicht entmutigen, du wirst es mit Sicherheit finden.
Was mach diesen Stahl denn so besonders? Und vielen Dank... ich bleibe dran...
Das hatte ab Werk um 0,3mm hinter der Wate. Damit schneidet es deutlich leichter als jedes Standard Kochmesser, aber schwerer als jeder typische Japaner. Es ist formal nicht rostträge, aber dennoch das Einzige aus der Gattung bei mir, dass auch nach 4 Jahren keinerlei Rost aufweist.
Das ist ein gutes Messer. Weil gute Materialien, gute Verarbeitung und für mich auch gutes Design. Für einen Küchen-Allrounder hat es auch einen ausreichend leichten Schnitt. Wenn man Kochen möchte und nicht aus jeder Lebensmittelzerteilung eine Zeremonie macht.
Wirklich ein schickes Teil. Hast Du das extra für Dich anfertigen lassen oder ist das ein "Serienmodell". Ich gehe davon aus, dass wir uns hier schon im vierstelligen Rahmen bewegen preislich, oder?
Entweder Du suchst nach einem besonderen Messer im technischen Sinne der Zerteilfähigkeit oder nach einem besonderen Messer auch im ästhetischen Sinne, jeweils mit Einschränkungen abseits der Geldfrage.
Ein gutes und in meinem Fall auch teures Messer, dass man sich als besonderen Allrounder gönnt, verdient es auch, dass es tatsächlich benutzt wird. Insofern halte ich gerade zum Einstieg jedes echte laserlike Messer für daneben.
Weil. Dieses aus Übervorsicht entweder kaum benutzt oder falls doch, erfahrungsgemäß schneller auf dem Brett stumpf oder micro beschädigt wird, als jeder Versandschleifer arbeiten kann.
OK, das habe ich verstanden. Wobei ja auch falls teuer der Plan wäre, es täglich zu nutzen. Wie Du sagst, eigentlich gerade dann... bin auch kein Freund davon hochpreisige Dinge einstauben zu lassen, weil man sie nicht nutzt... dann lasse ich es lieber gleich. Ich wäre also eher Typ das gute Stück wird gequält... was ja auch nicht Sinn der Sache sein sollte.
Die Überlegungen, daß es für 250 Euro ein schneidtechnisch besseres Messer als ein typisches VG10 Damastlaminat gibt, sind absolut berechtig und richtig.
Ich persönlich würde aber jederzeit ein Kai Shun einem Cullilux vorziehen - das hat aber nix mit den Schneideigenschaften ab Werk zu tun.
Sehr gut... dann war ich da ja wenigstens realistisch. Warum würdest Du ein Kai Shun denn präferieren?
ich könnte auf Wunsch auch noch etwas beispielhaftes für den Suchenden bzw. zur Zielfindung beisteuern (ggf. als PN). Da das Schöne nun allerdings im Auge des Betrachters liegt bzw. das haptische Wohlgefühl selbst erfasst werden sollte, bietet sich doch im Grunde der Besuch der Messer-Messe im Mai in Solingen an.
Ja klar, sehr gerne... alles was hilft ist natürlich gerne gesehen und bin wie gesagt über jeden Input dankbar.
Mit einer Messe ist so ein Ding. Erstens ist das leider ziemllch weit von mir entfernt und zweitens (und prinzpiell auch entscheidender) können Messen auch extrem gefährlich sein, was es den Kontostand angeht. Da können echt Bedürfnisse geweckt werden, von denen man nicht mal wusste, dass es sie gibt. Daher bin ich da eher skeptisch, ob das so eine gute Idee wäre für mich.
@Charfrey: aus welcher Ecke kommst Du ungefähr? Vielleicht wohnt ja ein hilfsbereit Forumit nicht weit und lässt Dich mal seine Messersammlung begutachten, damit Du die Richtung Deiner Suche eingrenzen kannst?
Ich komme aus dem südöstlichen Niedersachsen.