Holzgriff ölen. Womit?

Ich hab irgendwann mal was gelesen, dass das Öl nach dem Holzschleifen nur eindringt, wenn man es in einer Art Ölbad einlegt.

scheinbar erreicht ihr aber auch gute Ergebnisse indem ihr es nur auftragt!?

Vielleicht weiß jemand mehr...

Grüße
Dan
 
Warum sollte nur Öl ins Holz eindringen, wenn es im Ölbad liegt, und nicht wenn es "nur" aufgetragen wird.

Die Logik erschließt sich mir nicht so ganz.

Du kannst aber auch einen Selbstversuch machen.
Trage einfach mal etwas Öl auf einen Messergriff dünn auf, lass es ein paar Stunden liegen, und geh dann nachgucken.

Das Öl ist weg:staun:.

Wo kann es nur hin sein? Verdunstet?

Grüße,
Micha
 
Neue Griffschalen:

In Form geschliffen (bis #400), dann 3 Tage in Leinölfirnis mit einem Schuss Orangenöl (riecht besser) eingelegt. Leinölfirnis (gekochtes Leinöl) zieht recht tief ein und härtet dann aus - auch im Inneren.

Einen Tag liegengelassen, dann feinpoliert mit Micromesh-Matten (bis #8000). Anschliessend Antikwachs aus dem Baumarkt, Bienenwachs hab ich leider keins. Und jetzt der Pfiff (gefällt mir immer wenn ich mich für wahnsinnig schlau halten kann): für die Bohrmaschine ein Überzug für die Schleifscheibe aus Schafswolle. Diese Schafswolle habe ich mit #28.000 Diamantspray behandelt.

Nach einer Viertelstunde auf dem Fell glänzt alles. Selbst die Fingernägel.

Ich hab seitdem nie wieder etwas mit dem Griff machen müssen. Am T-Shirt abwischen hat fürs Abtrocknen und für den Glanz bisher gereicht.


Bestehende Messer: Orangenöl. Satt einreiben, halbe Stunde liegenlassen, eventuelle Reste trockenwischen.

Ok, ist weniger Tamtam. Egal. Funktioniert bei mir.
 
Ich habe bisher immer Hartöl genommen.Nach 2 bis 3 maligen auftragen wird es leicht seidenglänzend. Zwischendurch nur anschleifen und wieder neu auftragen, fertig.:hmpf:
 
ich schwör auf das gute alte BALLISTOL ! meine ansprüche sind aber auch nicht zu hoch angesetzt.

grüße
lenipo
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein paar Anmerkungen:

(Reines) Orangenöl ist eigentlich mehr eine Art natürlicher Verdünner, also eher in Kombination mit bspw. Tungöl anzuwenden.

Ballistol härtet nicht aus und ist damit kein dauerhafter Schutz.


Ookami
 
Hallo,

ich habe einige Windmühlenmesser mit Buckelsklinge. Diese habe ich von Zeit zu Zeit mit Balistol eingepinselt. Die Griffe sind damit immer sehr schön geworden.
Andererseits habe ich auch ein EKA 8 Lite mit Bubinga Griffen. Gleiche Prozedur mit Balistol, aber die Griffschalen wurden nach ein paar Tagen unangenehm klebrig. Und ich habe das Klebrige bis heute nicht wegbekommen. Mittlerweile hat es etwas nachgelassen, aber wenn man das Messer in die Hand nimmt, ist das immer irgendwie ein unangenehmes Gefühl. Weiß jemand was man da machen kann?

Grüße
Rübenrüssel
 
Messer mit Klingen aus nicht rostfreiem Stahl pflege ich Komplett mit Leinöl, sowohl den Holzgriff als auch die Klinge. Die Klingen haben damit noch nie einen Rostansatz gezeigt.

Bei Messern mit rostfreier Klinge nehme ich für den Holzgriff Färberdistelöl, wegen des angenehm nussartigen Geruchs.
 
@ chris. wie du ölst deine Treppe ein ?? (na dann mal heavy gliding!):hehe:

Also Griffe "ölen" (was fürn schrecklicher Begriff) mit Wachsen, oder du nimmst ein nicht harzendes oder schlecht werdendes Öl (Olivenöl z.B. wird ranzig).
Habe sogar hier im Forum gelesen, dass jemand (Koch) seine Küchenmesser in ne Fritte steckt. :staun:
Also Leinöl-Firnis ist prächtig! Ansonsten wäre wichtig, ob du oft Wasser-Kontakt hast?

Gruß,

Stefan
 
Auch wenn ich mich als Besserwisser oute, den verwendeten oder empfohlenen Leinölfirnis würde ich nicht nehmen, gerade wenn ein Messer auch in der Kücher verwendet wird, da die in den meisten Sikkativen, das sind die Trocknungszusätze, die das Öl zum Firnis machen, enthaltenen Schwermetallionen (Kationen von Blei, Mangan, Cobalt, Zink etc.) doch überdenkenswert sind.
Gute Ergebnisse und sehr schöne erhält man, wenn man sich einer alten Praxis aus der Restauratorenwerkstatt bedient: eine Mischeung machen aus Leinöl oder Walnussöl oder Tungöl (trocknet am langsamsten, Leinöl vergibt am stärksten) und 30-50% Balsamterpentin, kein Terpentinersatz, man kann die Farbe und Maserung über eine Zusatz aus Alkanawurzel in Polierspiritus gelöst noch anfeuern, satt einölen oder einen Tag in die Mischung einlegen, abwischen und dann am besten an einem heißen Tag in die pralle Sonne legen, die Eindickung, der gelierende Oxydationsprozess wird auch unter Sonnenlicht schnell vollzogen, je nach Holz dauert es dann noch ein paar Tage bis zur Härtung, dann hat man aber einen wunderschönen und quasi wasserfesten Griff. Je nach Wunsch und gewünschtem Geruch kann mann dann noch mit einer Mischung aus Bienenwachs 70%, Carnaubawachs für die Härte (20%) und Balsamterpentin( die Wachse warm lösen und während des Erkaltens das Terpentin einrühren) abreiben. Viel Spaß, C.
 
Wo wir schon beim klug daherreden sind, Walnuss- und Tungöl können bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen. Das ist sicher bei Schneidbrettern relevanter, aber es sollte erwähnt werden.

Leinöl kann man auch mit Orangeöl verdünnen oder man nimmt "gekochtes" Leinöl, welches durch Erhitzung schon teilweise polymerisiert ist.

Wenn man es richtig toll machen will, trägt man das Öl in drei Durchgängen mit Zwischenschliff auf: stark verdünnt, 50/50 und zum Schluss pur.

Man sollte auch nicht zuviel auftragen, denn sonst läuft man Gefahr, ein klebriges, lackartiges Griffgefühl zu bekommen.


Ookami
 
Hallo zusammen,

ichh abe heute schon viel gelesen bezügliche Griffe ölen und stabilisieren.
Muss ich denn jetzt das Leinöl erwäremen wenn ich das mit Orangenöl verdünnen will, oder klappt das so?

Die Trocknungszeit des Griffes beträgt doch bei Verwendung von Leinöl bis 4 Wochen, oder? D.h. in der Zeit kann das Messer nicht benutzt werden. :(

ich hbae auch gelesen, das die Verwendung von Leinöl nicht gerdae ungefährlich ist. (Selbstentzündung)

Sollte man jetzt eigentlich bei gekauften messern, dei Griffe behandeln oder ist das nur für alte abgenutzte Griffe notwendig?

Gruß,

Stefan
 
Leinöl entzündet sich nur selbst, wenn es einen "hitzestau" gibt.
Zum Beispiel ein zusammengeknüllter Lappen, der rumliegt.
Was man dagegen tun kann wäre, dass man die benutzen Lappen gut wässert oder in einem luftdicht verschlossenem Behältnis aufbewahrt.

Ich nehme für meine Holzbehandlungen immer Leinöl.
Meistens gekochtes.
Das dauert zwar nen paar Tage bis Wochen, aber danach ist das Holz schön behandelt.
Im Anschluss schön polieren und gut ist.
 
Ok,

das mit dem Stau stimmt.

Du nimmst gekochtes? Also Leinölfirnis ( so heisst das dann doch?)
Oder kochst du das selber?
Mir ist nur nicht klar, ob das Öl vorm gebrauch, wenn ich das verdünnen möchte, gekocht bzw. erwärmt werden muss.

Ich habe auch gelesen, das man das am besten im Freien oder auf ne alten Herdplatte machen soll um sich den guten nicht zu versauen.

Ausserdem besteht beim kochen die Gefahr, das sich ganze dann entzündet.
 
Bei verdünntem Leinöl oder Tungöl schwitzt das Orangenöl wieder aus, bei großen Gegenständen solte man mit hinterherwischen und mehrfach ölen schon dahinter her sein. Aber es führt zu traumhaften Ergebnissen! Einer unserer Jäger hat schon Getriebe oder Automatiköl für die Schäfte als Beimischung genommen, das war rot eingefärbt und hat anscheinend die Maserung wunderbar hervorgehoben...
Ach ja, beim Verdünnen habe ich nie Kochen oder erwärmen müssen.
 
Also ich kaufe vorher gekochtes Leinöl.
EInfach mal in der Bucht oder bei Google nach gekochtem Leinöl suchen.
Es gibt gekochtes Leinöl, dass ohne Zusatz von Sikkativen verkauft wird.
Nennt sich teilweise auch Leinölfirnis.

Selbst kochen tu ich das Leinöl bisher nicht.

Und ich erwärme das Öl nicht, bevor ich es benutze.
Allerdings verdünne ich das Leinöl mit Balsamterpentinöl, ganz nach Angaben von WIlle Sundqvist aus dem Buch Schwedische Schnitz-Schule.
Denn ohne Verdünnung wäre es zu dickflüssig.

Was auch geht, allerdings die Trocknungszeit erheblich erhöht, ist dass man kaltgepreßtes rohes Leinöl nimmt. Das ist flüssig genug, dass man es ohne Verdünnung verarbeiten kann, trocknet allerdings noch viel langsamer.
 
Du nimmst gekochtes? Also Leinölfirnis ( so heisst das dann doch?) Oder kochst du das selber?
Mir ist nur nicht klar, ob das Öl vorm gebrauch, wenn ich das verdünnen möchte, gekocht bzw. erwärmt werden muss.

Ich habe auch gelesen, das man das am besten im Freien oder auf ne alten Herdplatte machen soll um sich den guten nicht zu versauen
Leinölfirnis ist ein Lack auf Leinölbasis, bestehend aus rohem oder gekochtem Leinöl, Verdünnungsmittel (meist Zitrusöle und/oder Terpentin) und Sikkativen (Metallsalze zum schneller Aushärten).
Du kannst Dir Dein eigenes Firnis aus reinem Leinöl, mit oder ohne Verdünnung, mit oder ohne Sikkative und eben auch mit rohem oder gekochtem Leinöl anmischen. Das Mischen machst du mit den kalten Zutaten.
Leinöl kannst Du im Farbenhandel roh oder gekocht kaufen. Das rohe ist dünnflüssiger, heller, und es braucht (viel) länger zum Trocknen (aushärten). Selber kochen natürlich im Freien in einer alten Pfanne, über einem Camping-Kocher. Wenn Du es richtig machen willst, 24 bis 36 Stunden lang.

Das rohe Leinöl kannst Du essen, das gekochte ist nicht mehr geniessbar, aber immer noch völlig ungiftig. Sikkative sind manchmal giftig, allerdings in der verwendeten Menge ausser bei Baby-Spielsachen kein Problem.

Mit Leinöl behandeltes Holz riecht noch einige Zeit etwas unangenehm. Sonnenlicht beschleunigt die Trocknung (Härtung) enorm.

Rohes Leinöl wird übrigens in der Malerei verwendet, es ist das Öl in der Ölfarbe. Und die Knete, welche der Glaser verwendet um Scheiben in den Rahmen zu kitten besteht im Wesentlichen aus Kreidepulver und rohem Leinöl. Ölfarbe und Fensterkitt braucht einige Wochen, bis es hart ist.
 
Danke für eue Antworten.

Ich denke die Griffaktion verschiebe ich dann mal auf die Sommerzeit.
Wollte mir das besorgen:
http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/705275/Schwedisches-Leinoel-Linolja-sonnengebleicht/detail.jsf ... Schwedisches Leinöl Linolja®, sonnengebleicht - Moderationsergänzung durch Peter1960

und dann mit Orangenöl verdünnen.

Mal sehen wie es wird. habe damit ja keine Erfahrungen.

Nachtrag:Wie sieht es eigentlich mit so etwas aus? http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/705350/DICK-HolzBalsam/detail.jsf
Gruß,

Stefan
 
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