Holzschrumpfen

Moppekopp

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Hi!

Beim Bearbeiten von vor allem einheimischen Hölzern (Flieder und Rosenholz)ist mir aufgefallen, dass diese teilweise recht stark schrumpfen. Die Hölzer die ich verwende sind allerdings mind. 4 Jahre abgelagert. Kann das nun daran liegen, dass sie beim Bearbeiten auf dem Bandschleifer zu warm werden?

Kennt einer von euch denn eine Möglichkeit das Schrumpfen zu reduzieren außer Stabilisieren, beispisweise durch Behandlung mit Ölen oder Wachsen?


Gruß Tobi
 
Das Problem des Schrumpfens hat ich auch schon öfters, Hitze die beim Schleifen entsteht hat da auf jedenfall einen Einfluss drauf, deshalb sollte man bei Holz auch immer scharfe Bänder nehmen.

Ich auch gemert, wenn man z.B. im Berreich des Erls oder halt bei Übergängen von Holz zu Metall beim Polieren zu lange und stark drübergeht, dann zieht sich das Holz auch schnell zurrück und die Metallkannten stehn dann über.

Dann hab ich vor so nem halben Jahr zwei Schalen aus Ebenholz für einen Folder gemacht, beim bearbeiten wirklich aufgepasst, leg das Messer zur Seite, 3 Tage später hatte sich das Holz im Randberreich bestimmt 3 Zehntel zurrückgezogen ringsrum. Ich ging davon aus dass die Schalen noch etwas feucht waren, bevor ich die nächsten Schalen gemacht habe (geleiches Holz), hab ich die Schalen 3 Tage lang auf der Heizung getrocknet, das ist ein halbes Jahr her und die Schalen sehen immer noch aus wie am ersten Tag, alles i.O. War aber vielleicht auch Glück.


Freagle
 
Hi Freagle!

Mit Ebenholz hatte ich bisher noch keine Probleme. Mag aber daran liegen, das ich das Ebenholz von einem Geigenbauer habe und es deswegen besonders sorgfältig getrocknet wurde.

Ich werde nächstes mal den Griff nicht ganz zu Enden Schleifen und nochmal trocknen lassen, hoffentlich hilft das!

Gibt es eigendlich auch Schrumpfen bei Horn?


Gruß Tobi
 
Holz flächenbündig mit anderen Materialien zu verbinden ist immer problematisch. Meine Erfahrungen im Möbelbau haben gezeigt, dass man sich noch so viel Mühe geben kann und auch das super 8% kammergetrocknete Holz einsetzen kann, eine kleine Klimaveränderung und die Übergänge sind spürbar. Abhilfe schafft da, wenn überhaupt nur stabilisieren. Man kann das Problem jedoch durch eine geignete Holzauswahl minimieren. Grobe Richtlinien: Feinjähriges Holz arbeitet weniger als Grobjähriges, gerade, stehende Jahresringe weniger als Liegende, Nadelholz weniger als Laubholz. Es gibt auch Holzsorten, die sich besonders stark werfen z.B. Buche, da muß man halt Erfahrungen machen. In Tischlerlehrbüchern steht meißt eine Menge über Holzsorten und deren Schwundeigenschaften.
 
Ölen hilft schon etwas, aber eigentlich arbeitet Holz immer (Horn auch), manches eben weniger oder mehr. Schlangenholz und besonders Pockholz sind z.B. fast nicht zum stehen zu bringen. Mein erstes Messer mit Pockholz ist mittlerweile über 17 Jahre alt, 2 mal am Griff überarbeitet, und schrumpft immer noch. Das ist, neben der wunderschönen Maserung einiger Stücke, der Hauptgrund zur Verwendung von Wüsteneisenholz. Dies ist das einzige Holz, das nicht schrumpft, dank der Jahrzehnte und Jahrhunderte langen Lagerung in der Wüste.
 
Echt Pockholz ich dacht vom Gefühl her dass es bestimmt umgekehrt ist, dacht ich mir, weils so schön schwer und fettig ist, so kann man sich täuschen.

freagle
 
Auf Schiffsmodell.net gibt es ein Holzlexikon; da sind die Eigenschaften, z.B wie stark das Holz "arbeitet", Bearbeitbarkeit, etc. vieler Holzarten kurz beschrieben.
Es lohnt sich immer mal da rein zu schauen wenn man eine neue Holzart aussucht.
 
Hi!

@ ozelot: Danke für den Link, ist wirklich gut!

Ich werde demnächst mal versuchen, Griffschalen mit Wachs zu "stabilisieren". ich habe vor die Griffschalen in heißem Wachs ziehen zu lassen, oder sogar den Wachs mittels Unterdruck ins Holz zu saugen. Allerdings habe ich nur eine Wasserstrahlpumpe zur Verfügung. Ein Problem dabei könnte auch die Siedepunkterniedrigung bei sinkendem Druck werden. Aber einen Test ist es allemal wert.

Dabei kann ich gleich mal eine Messreihe zum Schrumpfverhalten einer Holzsorte bei unterschiedlichen Impregnierungsmethoden durchführen.

Gruß Tobi
 
Ich hab mal in Tim Lively´s forum von einer Methode gelesen wie man Holz mit einem Öl stabilisiert.
Das hat so ähnlich funktioniert wie du es mit dem Wachs machen willst.
Soweit ich mich noch erinnere wurde da ein Einmachglas mit heißem Öl gefüllt, daszu satblilisierende Stück Holz hineingelegt, danach das Glas fest verschlossen und das ganze abkühlen gelassen.
Funktioniert eigentlich so ähnlich wie das einkochen von Marmelade ;)

Ich schau mal nach ob ich das nochmal finde...


Geändert:
Ich leider im Forum nicht mehr gefunden, aber auf meiner Festplatte hab ich den Thread noch. Wenn du ihn haben willst gib mir einfach Bescheid
 
Last edited:
Wow, da kommt ja richtig was zusammen ;)

Zum hier direkt reinsetzen ist der Thread denke ich etwas zu lang.
Ihr könnt ihn jedenfalls erst mal hier finden. Ich lass es da mal auf jeden Fall eine ganze Weile stehen, aber wenn ihr den Text noch braucht kopiert ihr ihn euch am besten auf den euren Rechner.

Ansonsten hab ich als ich auf der Suche danach noch was zum Stabilisieren mit Vakuumpumpe gefunden. Ich glaube aber um das zu lesen muss man sich erst im Forum registrieren. Lohnt sich aber auf jeden Fall.
 
Hallo Leute,

wie bereits vorher gesagt wurde kommt das "schrupfen und/oder quellen" durch Luftfeuchtigkeit und/oder Temperaturschwankungen. Auch erhitzen durch Schleifen ist je nach Holzart ein Problem. Wenn man Ebenholz nur das Schleifpapier zeigt (auf der Drechselbank) bekommt das schon die Krise.

Auf meiner WEB-Side www.starbond-europa.de ist auf den deutschen Seiten unter Erfahrungsberichte eine Abhandlung
über das Stabilisieren mit Starbond EM 02. Hilft ev.weiter.
denn je abgeschloßener die Oberfläche ist, um so besser geschützt gegen Feuchte ist das ganze.

(ich habe keinen Schimmer, was ich machen muß um zu hinterlegen "hier", und man ist auf der Seite, kann das einer für mich machen?):confused: :confused: :confused:

Ich nix sprech Computer, ich nur Späne mach, Kollege.
:lach2: :lach2:
mfg gerhard
 
hallo gerhard!

der erfahrungsbericht ist recht interessant und macht neugierig auf eigene versuche! :haemisch:

wo bekommt man denn so ne wasserstrahlpumpe? ich hab zwar wohl so ein ding schon mal gesehen, aber noch nicht im handel.

grüße, robert
 
Hallo Leute,
mir ist noch was eingefallen zum "schrumpfen". es ist ev. hilfreich das Holz vorher im Microwellenherd zu zu trocknen.
Nicht 20 min volle Pulle, sondern kurz auf auftauen und dann abkühlen lassen und wieder von vorne, so 3 - 4 mal. Damit geht die Restfeuchte aus dem Holz. Kann man auch mit schlagfrischem Holz machen, im warmen feuchten Zustand läßt sich dann das Holz auch verformen. Wenn einer Interesse hat suche ich dazu die passenden Links raus, ist aber alles englisch.

Achtung, man muß dazu entweder unverheiratet sein, getrennt lebend oder eine eigene Microwelle in der Werkstatt haben, es stinkt ganz schön und gibt bei frischem Holz sauerei.

mfg
Gerhard

Ps: verheiratet, aber wir haben keine Microwelle (leider):steirer: :steirer:
 
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