Hungarian Folder touch-up

Virgil4

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Moinsen,

"damals, als es noch Passarounds gab ...." (OK, läuft langsam wieder an ;)), bekam ich den Hungarian Folder das erste Mal in die Hände - klick

Viele Infos, Fotos und Eindrücke finden sich in den PA-Berichten, deswegen geht es hier nur um ein paar zusätzliche Infos zum Innenleben und meine Optimierungsbemühungen.

chamenos, der Glückliche, zog damals das Los mit der richtigen Nummer und erfreut sich seither an diesem beeindruckenden Spyderco-Klapper.

Ich musste mir meinen also selbst besorgen, denn seit dem PA stand fest: sowas brauch ich auch!

Es hat dann aber doch ein paar Jahre gebraucht, bis ich endlich mal das Mattieren der Oberflächen in Angriff nahm.

Meine Tuning-Liste von damals (2014):
  1. S'co-Hole und Klingenrücken mit gebrochenen/abgerundeten Kanten
  2. Liner und Backen aus Titan um das Teil gewichtsmäßig unter die 100er-Grenze zu bringen :D
  3. Oberflächen matt/gestrahlt
Nr. 1 hab ich recht schnell umgesetzt, da die scharfen Kanten mich bei der Benutzung störten

Die Nr. 2 bleibt wohl auf immer Theorie - nicht, weil chamenos damals schon meinte "Titan passt nicht an ein Bauernmesser", sondern weil es zu aufwändig wäre.

Und das Ergebnis von Nr. 3 zeige ich euch im folgenden.

Danke nochmal an Mathias Maresch für die Nutzung seiner Strahlbox - die Glasperlen brachten genau das gewünschte Ergebnis!

Gestrahlt wurden nur Backen, Liner (Kanten) und Clip - die G10-Schalen habe ich mit 800er Schmirgel bearbeitet.

Zum Vergleich, hier nochmal der Ausgangszustand, etwas zu bling-bling für mich.

img_0136.jpg

img_0137.jpg


Das Auseinanderbauen erlaubte interessante Einblicke in das komplexe Innenleben dieses sehr aufwändig konstruierten Folders mit 41 Einzelteilen (Detentkugel nicht mitgezählt)!
  • Ausfräsungen an Schale und Backen rechts, so daß die Feder genug Platz hat
  • komplexer Verlauf des Freischnitt's der Feder (gelasert oder drahterodiert), um die Befestigungsschrauben der Schalen in der Mitte des Griffs zu positionieren
  • gestanzte, plangeschliffene Liner
  • genaue Anpassung von Backen und Griffschalen untereinander und an die Liner - Markierung "21" auf Backen, Schalen und Linern - heißt auch "kleine Fertigungslosgrößen" bei Spyderco
  • D-förmiges Loch für die Achse als Verdrehsicherung, aber auch für die Stand-Offs - jeweils nur im rechten Liner
  • die Positionierung der Backen erfolgt über den Stoppin und über kleine Scheiben (oder kurze Pins) mit zwei Durchmessern - einfache 2er Pins hätten es wohl auch getan ...
  • die Schalen werden ebenfalls über diese Doppelscheiben positioniert - die meisten machen das nur über die Schrauben (weniger genau)
  • Spezialclip, nur für dieses Messer

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Backen gestrahlt und im Originalzustand mit Tragespuren:
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Vorbereitung der Montage:
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Und so sieht's jetzt aus - endlich :hehe:

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Euch noch einen schönen Restsonntag!

Greetz

Virgil
 
Last edited:
Sehr schön geworden. Gestrahlt passt aus meiner Sicht ungleich besser zu diesem Messer - obwohl ich kein Problem mit blingbling habe. :irre:

grüsse, pebe
 
Gefällt mir so auich sehr viel besser :super:

Sach mal, rennst Du auch öfters auf verlassenen DB Geländen rum? ;)

Pitter
 
Ganz toll geworden, das Mattieren hat dem Messer einiges an seiner Operettenhaftigkeit genommen.
Die W.I.P. Detailaufnahmen waren ein Augenschmaus, danke 🙏

Gruß Excalibur
 
Viel besser als das Original! :super:

Das Messer hat dank deiner sorgfältigen und gut überlegten Behandlung deutlich an Klasse gewonnen!

Danke für den Bericht und die sehr schönen Bilder.

Gruß
Matthias
 
Danke vielmals, freut mich, daß euch auch gefällt. :)

Sach mal, rennst Du auch öfters auf verlassenen DB Geländen rum? ;)
Wegen dem ganzen Rost, meinst du?

Naja, bei den ersten beiden Bildern sind es in der Tat ziemlich alte Landmaschine-Gewindeschneider (so meine Vermutung), die ich beim Schwager im Schopf gefunden habe.

Die weiteren Bildern entstanden tatsächlich auf einer rostigen Blechplatte, allerdings ist die ein Reststück aus dem Baggerbau ("Alles unter 8 mm ist Dünnblech!").

Und die letzten beiden sind in meiner, in jahrelanger, geduldiger Patinierungsarbeit optimierten, Feuerschale aus Kupfer kreiert worden.

Liegt also alles hier irgendwie rum - und nein, ich wohne nicht in einem Verschiebebahnhof :irre:

Greetz

Virgil
 
Last edited:
Was vom Meister berührt wird, kann nur besser werden :steirer:

Gefällt mir so definitiv besser, tolle Arbeit und ein noch tollerer Bericht Virgil!

Gruß,

Nick
 
Servus,

gelungen, gelungen, gelungen......:super::super::super:

Danke für's zeigen wie ein Hungarian Folder auch sein kann. ;)

Gruß, güNef
 
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