@Torsten Pohl: Bin sehr gespannt was dabei rauskommt. Halt uns bitte auf dem Laufenden.
Mir ist vor kurzem was ähnliches passiert. Ich hab das erstemal selbst gehärtete mit meinem neuen Muffelofen. Klingen langsam auf 780 Grad hochgeheizt, 2-3 min gehalten und dann im 60 Grad heißen Öl abeschreckt. Beim Anschließenden Glasritztest haben die Klingen alle versagt.
Also dachte ich (ohne über dieses Thema hier näher nachzudenken), härte einfach noch mal. Klingen wieder in den noch ca. 750 Grad warmen Offen eingelegt, diesmal auf 820 Grad geheizt, 5-6 min gehalten und dann im 140 Grad warmen Öl abgeschreckt (hatte die Frieuse schon zum Anlassen auf 180 Grad angeworfen und das Öl ist einfach nicht weiter abgekühlt

). Danach 2 Stunden bei 170 Grad angelassen.
Nun hatte ich bei den Rasiermessern das Gefühl, dass die Rasurergebnisse deutlich besser sind, als das bei meinen bisherigen Messern der Fall war. Allerdings können da auch andere Gesichtspunkte reinspielen (Schliff, Schärfen, etc.), weswegen ich nicht sicher bin, ob ich tatsächlich eine Gefügeverfeinerung erreicht habe.
Im Nachhinein ist mir dann klar geworden, warum das erste Härten nicht die gewünschte Härte gebracht hat. Ich hatte versucht mit der Angel zu ritzen, die ja von der Zange gehalten wurde und daher als letztes und langsamsten ins Ölbad kam
Nun frag ich mich, ob ich das Doppelhärten nicht generell so machen soll. Der Mehraufwand ist ja sehr überschaubar.
Die von Roman und U. Gerfin beschrieben Härtung (scharfes Normalisieren) liegt ja eigentlich weiter vorn in der zeitlichen Abfolge (also vor dem Weichglühen). Spielt das in Bezug auf die Ergebnisse ein Rolle?