Ich bin der Leo!
Ich weiß, dass ich etwas ändern muss, aber ich kann es nicht!
Also naja, ich weiß es macht nicht immer Sinn, aber ich kann bei den scharfen Dingern einfach nicht widerstehen. Sie schreien mich förmlich an, betteln darum geschärft zu werden und wollen mich dann begleiten.
Dann nehme ich mir manchmal heimlich ein Messer oder auch vier mit und gehe durch die Gegend. Ich weiß, dass ich das nicht tun sollte, aber es lässt mich nicht los.
Ohne Messer habe ich Entzugserscheinungen, ich greife an meinen Gürtel und fahre geschockt und in Panik zusammen. Dann liege ich zuckend am Boden und schreie verzeifelt nach einem Messer. In der Situation gibt mir leider meistens keiner eins.
Ich war auch schon ein paar mal in der Therapie. Dort haben mir nur mit Fingern gegessen und mit Scheren geschnitten. Die Nahrung war vorzerkleinert. In einem Schaukasten waren die Objekte der Begierde ausgestellt, so dass wir sie nicht erreichen konnten. Doch mit einem Kaffeelöffel habe ich mich durch den Sockel des Schaukastens gearbeitet und die Alarmanlage kurzgeschlossen. Dann war ich mit dem Messer auf nimmer Wiedersehen verschwunden. Dort bekommt mich keiner mehr hin.
Doch es besteht noch Hoffnung auf Heilung, das Geheimrezept:
Messermachen! Wenn man damit anfängt, dann kann man an den Messern aus den Läden kaum noch etwas finden. Und wenn man kaum Maschinen einsetzt, dann dauert es auch noch solange bis man ein neues hat, dass die Wohnung lange braucht, um überzulaufen.
Leider ist diese Sucht ansteckend, ich warne jeden im Forum vor dem Messervirus. Es ist ein Virus, der ständig seine Erscheinungsform ändert. Man denkt, man wäre immun, wenn man einmal angesteckt wurde und die Krankheit durchgestanden hat, doch dann taucht eine neue Variante auf, die meistens noch ansteckender als die alte ist.
Soweit zu mir, nun zu meinem linken Sitznachbarn.