Ist Wolfram schmiedbar??

Ok,
nächste Woche am Dienstag geht solch ein Kern per DPD an meine Adresse. Was ich vergessen habe zu schreiben, diese Kerne sind nachweislich aus WK2-Geschossen 7,5cm Kanone Wehrmacht!!! Gabs da schon Puvermetalurgische Kerne???? Bin mal gespannt wie solch ein Teil aussieht:hehe:
@mythbuster Laut meiner Umrechnug währen das aber "nur" um die 1200° C. bei 2200°F
Mal sehn.
Grüße
Johannes
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Firma Plansee in Reutte/Tirol stellt in großem Massstab Refraktärmetalle her.
www.plansee.com
Ich kenne die Firma, man find nix besseres. Zum besseren Verständnis ein link auf eine Broschüre zum Thema Wolfram. Beantwortet vielleicht einige Fragen. Sind 4,99 MB.
Es gibt noch andere Hinweise, auch auf Hartmetall und W-Legierungen aller Art, sowie Tantal, Molybdän und so weiter.

Wolfram-Broschüre
 
hallo ich hätte mal da eine Frage ...bezüglich eines in der DDR hergestellten Stahls der anscheinend sehr hart ist und im jetzigen zustand problemlos tief das Glas ritzt...:hehe:

Da ich im kleinen Stahlschlüssel sowie mit der Suchfunktion keine Ergebnise zutage fördern konnte ....auch nicht in abgewandelter Form ...


Es handelt sich nach dem Abziehbildchen auf manchen Stahlbarren um den
X100WMo6,5 :staun:
32423080.jpg



und mich würde die genaue Zusammensetzung dieses Stahls brennend interessieren ....und wofür ich ihn verwenden kann ( evtl. ob er schmiedbar ist)

Soweit ich weiss steht das X für einen hochlegierten Stahl der wohl auch nicht so einfach zu Wärme-zu-behandeln ist

.....Danke im Voraus

oliver
 
Die Zusammensetzung steht ja drauf: 1 % Kohlenstoff, 6 % Wolfram, 5 % Molybdän. Wahrscheinlich so was wie ein "Spar-HSS"-Stahl.
 
Es gibt zwei Möglichkeiten: Es handelt sich um eine Abwandlung des wohl am weitesten in der Welt verbreiteten Schnellarbeitsstahls mit 1 % C, & % W, 5 % Mol und o h n e Vanadium.
Das wäre dann, wie Achim richtig schreibt, eine Sparversion des Stahls 1.3343.
Dafür könnte sprechen, daß gegenüber der Originalversion der C-Gehalt etwas erhöht wäre: 1 % gegenüber 0,84-0,92 %.
Vielleicht hat man aber das Vanadium in der Bezeichnung einfach weggelassen und es handelt sich um den Stahl 1.3343. An den Eigenschaften und der erforderlichen Wärmebehandlung würde sich in beiden Fällen nichts wesentlich ändern. Der vanadiumfreie Stahl wäre etwas weniger warm- und verschleißfest. Solange keine Wärmebeanspruchung vorliegt, wird man den Unterschied wohl kaum merken.
Die Wärmebehandlung der Schnellarbeitsstähle ist nichts für Anfänger. Zur wirklich perfekten Behandlung sind Salzbäder erforderlich. Man kann sich mit Tricks behelfen, sicherer ist die Behandlung durch den Profi.

Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
Vielen dank für die Infos... tatsächlich hab ich auch noch ein paar Stückchen mit der bezeichnung X86WMo 6,5 ..dieser hat dann anscheinend 0,86 % C und ist wohl dann noch Sparsamer :(

nungut ...villeicht schaffe ich es ja aus einem der grossen stücke ein brauchbares Schneide-Utensil herauszuschleifen ohne die Härtung wieder wegzuglühen..:argw:

ich werds dann mal hier im MF posten und vorher schauen wie die Schneidwirkung so ist.... sollte man diesen Stahl wenn er für Drehbänke gehärtet wurde nocheinmal etwas mehr anlassen oder würde eine solche Klinge schnell brechen wenn ich diese so lasse (bei ca. 3 -4 mm Dicke am Rücken ) ?

Danke im Voraus...

Gruss Oliver
 
Es ist ja nicht so, daß noch niemand aus Schnellarbeitsstählen Messerklingen gemacht hat.
Grundsätzlich kann man sagen, daß sie ähnlich verschleißfest wie die 12-prozentigen Chromstähle (D 2 und Gebrüder), aber deutlich zäher sind. Korrosionsbeständig sind sie überhaupt nicht- die 4 % Chrom, die sie alle haben, nutzen da gar nichts und für feine schneiden sind sie auch nicht erste Wahl.
Da sie für Schneidleistung bei hohen Temperaturen ausgelegt sind, vertragen sie unvorsichtiges Schleifen besser als andere Stähle.
Ein Anlassen auf 600 Grad verbessert die Zähigkeit, ohne die Härte allzu sehr zu beeinflussen.
Ein Freund von mir hat sich aus einem Schnellarbeitsstahl einen Signierstempel gemacht, den ich für ihn gehärtet habe. Er schlägt ihn seit vielen Jahren in seine Rohklingen, ohne daß eine Abnutzung zu erkennen ist.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Stimmt, ich habe schon aus HSS mehrere Klingen geschmiedet. Ich habe einfach Naturdrehstähle, davon habe ich reichlich, zu Messerklingenen ausgeschmiedet. Verdammt zähes Zeug! Ich habe dann die Härte prüfen lassen. Sie hatten schon 58HRC ohne dass ich sie gehärtet habe. Das habe ich mir dann auch gleich gespart.
Das Schleifen war dann aber eine Tortur. Richtig scharf, ich meine rasierscharf, sind sie auch nicht geworden, aber dafür unkaputtbar.
Für ein Bowie mit dem man sich nicht unbedingt rasieren muss ist der Stahl aber bestimm ne gute Wahl, denke ich.
Gruß Egbert
 
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