Jason Cutter - EQUALISER VI BLACK CANVAS

pitter

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Um ehrlich zu sein, Bigbore hat mich auf dem letzten Treffen dazu gebracht, mal intensiver nach preiswerten Messern eher unbekannter Messermacher zu suchen. Es muss (nicht immer) der bekannte Name sein und es müssen auch nicht immer die perfekten Messer sein, die dann fuer viel Geld nur rumliegen, weil man sie sich nicht verwenden traut ;)

Es gibt ne ganze Menge, wenn man nur intensiv sucht. Da ich euch natuerlich Informationen aus erster Hand geben will, nehme ich die Qual auf mich und bestelle den Krempel :steirer:

Hier mal das erste Ergebnis:



JASON CUTTER - EQUALISER-VI BLACK CANVAS

Specs

Klinge 6", 3/16" Dicke, O-1 Kohlenstoffstahl, 60HRC, fileworked
Flachschliff, Chisel Ground Rückenschneide, Full Tang 4 1/2"
Griff: Canvas Micarta schwarz/braun, rotes Fiber, Messing Guard und Pins
Satin Finish: Klinge/Griff 800, Klingenrücken 2000
Guard: 800finish Seiten, Front spiegelpoliert, Rückseite "starburst" finish
Scheide: Lederscheide, Schlangenhaut Overlay, Gürtelschlaufe mit Kydex verstärkt.

Jason (echter Name Dr. Kwong Yeang, Jason Cutter ist sein Messermacher/Martial Arts Name) nach dem Vorbild von Bob Kaspers Konzept für Kampfmesser. Flache Seiten, schlanker Griff. Kampfmessergedoens hin oder her, es liegt wirklich gut in der Hand :) Das Ricasso ist 1" lang, um die Klinge fuer feinere Arbeiten besser zu führen.

Die Verarbeitung insgesamt ist hervorragend, der Schliff sauber, am Guard keine groesseren Spaltmasse. Auf einer vom Preis unabhängigen Skala von 1-10 wuerde ich eine 7 vergeben.
Die Scheide passt optisch sehr gut dazu, das Festhaltesystem ist simpel und funktioniert.

Wenn man ueberhaupt etwas bemängeln will:

Das Messer sitzt sehr locker in der Scheide, mir gefallen einfach Formscheiden wie Günter sie macht besser, Haltesystem hin oder her. Günters Scheiden sind fuer mich aber eh ausser Konkurrenz ;)

Übergang Klinge-Guard-Griff. Der Griff ist nicht auf gleicher Höhe wie der Klingenrücken. Eine durchgehende Linie würde harmonischer wirken.

Das ist aber schon Erbsenzählerei. Ich bin mit dem Messer 200% zufrieden.

Preis: 200 Australische Dollar Plus Zoll/Steuer. Na dann rechnet mal um. Fuer mich ist das Thema Serienfixed erstmal erledigt, es gibt sooo viele Messermacher auf der Welt :)

Gruesse
Pitter
 

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Nur damit nicht jeder rechnen muß ;) da kommt man auf etwa 140EUR und das gibt einem wenn man sich die Preise vieler Serienmesser so anschaut natürlich schon zu denken. Wenn auch noch die Wärmebehandlung und alles stimmt...
 
Hi Pitter,

dieser Jason ist echt der Hammer-schmiedet, härtet selbst...und hat erst vor ca. 2-3 Jahren angefangen...ich bewundere seit längerem seine Bilder im CKD-forum, die Messer sehen echt sauber aus. Er hat seit kurzem auch eine Webseite:
Jason Cutter Bladeart

Grüße, Jens.
 
Last edited:
Original geschrieben von HankEr
Wenn auch noch die Wärmebehandlung und alles stimmt...

Das "alles" stimmt:), Wärmebehandlung weiss man ja eh erst hinterher. Da gehts Dir aber bei Serienmessern genauso. Was mich halt mal interessiert sind Alternativen - kein entweder oder - zu den bekannten/renommierten Messermachern, fuer deren Messern man halt mehr auf den Tisch legen muss. Ob das jetzt in einem mehr an Qualität seine Rechtfertigung hat oder nur am Namen liegt, brauchen wir nicht zu diskutieren, da gibts eben solche und solche ;) Fuer Einsteiger in die Handmade Messerwelt sind preisgünstige Messer mit einem nur 70% perfektem Finish (ohne Auswirkung auf den Gebrauchswert) IMO eine interessante Alternative zu Serienmessern. Fuer mich als User eben auch. Ich mein, fuer das Geld bekomme ich ja kaum ein Bechmade/Fällkniven. Von den Highprize Dingern ganz zu schweigen.
Wer was absolut perfektes will, kann ja bei Broadwell und Konsorten zuschlagen.

Egal wie, ich werd noch mehr Messer dieser Art vorstellen und irgandwann verkaufen, damit das im Fluss bleibt. Wenn da eine ständige Rubrik draus werden soll, bitte ich um entsprechende Unterstützung :D

Gruesse
Pitter
 
Der Preis von den Messer ist für die rel. aufwendige Konstruktion bei guter bis sehr guter Verarbeitung wirklich der Hammer...'priced to sell', wie der Australier sagen würde. Für einen Anfänger aber auch die einzige Methode, ins Geschäft zu kommen.
Leider gibt es in Deutschland nur wenige aufstrebende Messermacher, die auch eine solche Preis/Leistung bieten-oder kenne ich die einfach nicht?

Bin schon auf die nächsten Messer gespannt, Pitter!

Grüße, Jens.
 
Prima ! Nicht so ganz mein Stil, aber schaut sauber gemacht aus und für den Preis !!

Wie schaut`s denn mit dem Schliff aus ? Auf der HP von Jason Cutter hab ich irgendwo was gelsesen, daß der auf konvex steht *würg*

Auf jeden Fall eine prima Aktion von dir und ich bin gespannt was noch so alles kommt.

Wo findet ihr denn die günstigen Knifemaker eigentlich ?

@ Jens : Also ich denk schon, daß es auch bei uns angehende Messermacher gibt die zu einem sehr gutem Preis ordentliche Qualität anbieten. Einer den ich kenn heißt JensJ :D

Ich hätt auch P.K.Hansen, Flaming Moe, oder Heiko Häß nennen können (Aufzählung nicht vollständig ! ), und bei aller Bescheidenheit, ich verkauf auch manchmal welche ;)
 
Original geschrieben von Nidan
Wie schaut`s denn mit dem Schliff aus ? Auf der HP von Jason Cutter hab ich irgendwo was gelsesen, daß der auf konvex steht *würg*

Durchgehend flach, nur die Rückenschneide ist chisel grind. Kennst ja meine Meinung zum Chisel ;), aber so siehts gut aus und stoert mich nicht weiter.

Wie man die findet? Suchen :steirer: Ueber die Foren, *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. ***, google, andere Webseiten.

Gruesse
Pitter
 
Schick, auch was er sonst noch so anbietet. Das Preisleistungsverhältniss ist wirklich sehr gut. Aus Australien scheinen ja einige interessante MM zu kommen. :D
Wie sieht denn das Filework aus? ;) *Bilder, bettel*

Ich finde aber auch wie Nidan, dass wir uns nicht beschweren können. Sind IMHO einige preiswerte Macher im Forum vertreten.
Unterstützen möchte ich Pitters Argumentation mit dem 70% Finnish und dafür billig als user! Sowas ist für den Einstig IMHO wirklich ideal, man erhällt einen einmaligen User zu einem sehr akzeptablem Preis.
Ich frage mich inzwischen auch ob ich nicht für so einige meiner Serienmesser lieber ein Custem gekauft hätte.
Ich finde, dass man durch die Wartezeit in der man sich mit dem Messer schon intensiv beschäftigt ein ganz anderes Verhältniss zu solchen Messern aufbaut. Besser sind sie IMHO eh, da viel stärker die eigenen Vorstellungen umgesetzt werden können.

OT: Das der Austr. Dollar so schwach ist war mir auch neu!

Gruss
El
 
Messer mit einem nur 70% perfektem Finish (ohne Auswirkung auf den Gebrauchswert)

Was genau verstehst Du darunter? Den Grad des Finishes (also handsatiniert, bandsatiniert,...) oder wirklich die Qualität des Finishes?
Meiner Meinung nach muss auch bei einen rel. preiswerten User der Finish so gut wie möglich sein-d.h. lieber einen 'perfekten' Bandfinish als fürs gleiche Geld eine unsaubere Handsatinierung. Denn auch bei einen Serienmesser für wenig Geld erwartet (zumindest ich)man ja eine saubere Ausführung des jeweiligen Finishes...

Grüße, Jens.

@Nidan: die Aufgezählten habe ich glatt vergessen;)
 
Filework? Abe isch abe doch gar nix viel filework :rolleyes:

So siehts aus:

PS: Ja Ray, Radiergummi, ja Ray, fuer Lamer :D
 

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Original geschrieben von JensJ
Was genau verstehst Du darunter? Den Grad des Finishes (also handsatiniert, bandsatiniert,...) oder wirklich die Qualität des Finishes?

Das heisst, dass mir bei einem preiswerten Handmade, noch dazu wenn ichs verwenden will, ein 70% Finish langt. Wenn ich da mit der Lupe einen Spalt sehe oder der Spalt zugeklebt ist, oder die Passungen eben nicht 100% sind, ist mir das Schnuppe. Bis zu einem gewissen Grad eben. Natuerlich darf da nix wackeln oder der Schliff verhunzt sein etc. Aber wenn ich perfektes Finish will, kauf ich ein Serienmesser oder lege mehr Geld auf den Tisch. Ich zahl doch nicht fuer Stunden Mehrarbeit, wenn das Messer eh bald ein paar Kratzer und Macken hat.

Iss ja wohl klar, dass ein Broadwell Presentation Finish bei nem Messer, das mehr als das 10fache kostet, besser ist ;). Jede Stunde Mehrarbeit kostet halt.

Wobei das Messer hier fast zu sauber gemacht ist :) Ist sicher ein Bandfinish, also soweit gehts auch bei mir nicht, dass der Stahl mit der Zunge geschliffen werden muss.

Gruesse
Pitter
 
So sehe ich das ja auch bei meinen selbstgebauten, mehr oder weniger notgedrungen :)

In der Praxis macht das wirklich überhaupt keinen Unterschied ab da ein zugeklebter Spalt, oder eine perfekte Passung ist. Allemal besser als ein winziger Ritz der offen steht und im Extremfall dazu beiträgt, daß das Messer von innen heraus verrostet. Was natürlich nicht sein darf sind irgendwelche (scharfen) Kanten am Griff.

Exakt definierte Schleiflinien bedeuten verminderte Schneidleistung, akkurat rechtwinklige Rücken, stark verminderte Ergonomie. Usw.usf.

... aber hier geht's ja um das Messer von Jason Cutter und das gefällt mir sehr gut. Auch die Scheide hat ihren Charme. Wenn ich mir so vorstelle, daß jemand 5 Stunden an sowas arbeitet, auch ein paar Aufwendungen für Material, Werkzeug, Energie, Kommunikation, etc. hat und das Ganze für einen Stundenlohn von vielleicht 15 EUR abgibt, dann muß man sich wirklich nicht über den Tisch gezogen fühlen :)
 
Durchgehend flach, nur die Rückenschneide ist chisel grind. Kennst ja meine Meinung zum Chisel , aber so siehts gut aus und stoert mich nicht weiter.

Jo so mag ich`s ! Der Chisel oben wär mir auch egal, oben stört er nicht :super:

Zum Thema Finish sollte man mal ein eignes Thema aufmachen, das find ich generell sehr interessant.
 
Hi Pitter und HankEr,

ich stimme euch ja zu-mir ist nur in der letzten Zeit aufgefallen, dass Verarbeitungsfehler mit der Bemerkung 'ist ja eh ein user'akzeptiert werden. Man wird immer unterscheiden können, ob ein Kratzer vom Herstellen stammt oder vom Gebrauch. (Der Broadwell spielt für mich in einer anderen Liga, den sein Ausschuss ist sicherlich besser als die meisten anderen Messer, die man so sieht)

Das Jason-Messer ist für mich vom Preis her ein echtes Schnäpchen, gerade weil die Verarbeitung ja sehr sorgfältig ist...wenn ich noch festehende Messer kaufen würde...

Grüße, Jens
 
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