Hallo,
freundlicherweise hat mir Frank Wöhler vom KTL-Store eine Jetbeam RRT-0 leihweise zum testen überlassen.
Es geht hauptsächlich darum, den Einfluss verschiedener CR123, auf das Verhalten beim ersten Einschalten mit frischer Batterie zu untersuchen.
Dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen zunächst meine allgemeinen Eindrücke zu schildern.
Die Lampe kommt in der von JetBeam gewohnten hervorragenden mechanischen Verarbeitungsqualität und hat eine hochwertige Anodisierung.
Der Adapter für Zellen im AA Format ist nahtlos ins Design integriert und würde nicht auffallen, wüsste man nicht von seiner Existenz.
Der Edelstahl Bezel sieht nicht nur gut aus, sondern schützt die Lampe dort wo sie am empfindlichsten ist, nämlich an der Frontscheibe.
Eingeschaltet wird über den bewährten JetBeam Forward Cliky, der Momentlicht bietet.
Leider gibt es hier erste Kritik:
Der Tailstand ist nicht wirklich stabil, die Lampe wackelt leicht...
Hier hat anscheinend der Lieferrand der Gummikappe gepatzt.
Die Kappe ist an der karierten Oberfläche 0,8mm dicker, als die Kappen anderer JetBeam Lampen.
Nach dem Austausch des Drückers, gegen einen wie er mit dem Forward Cliky vom KTL-Store geliefert wird, wackelt nichts mehr.
Das besondere Merkmal dieser Lampe ist der Selektorring und der macht wirklich Freude.

Der Ring läuft leicht und geschmeidig und macht die Anwahl, oder die Vorwahl, einer Leuchtstufe zum Vergnügen.
Das Prinzip wurde von der SureFire U5 "adaptiert", aber technisch eigenständig realisiert, ohne mit Magneten und Reedkontakten von SF zu kopieren. Zumindest sieht es nach Hersteller Bildern so aus...
Was ich mir noch wünschen würde wäre eine Tastmarke, damit man die Stellung im Dunklen fühlen kann.
Aber auch ohne Tastmarke komme ich gut zu Recht, da ich ohnehin nur in low, oder max. einschalte.
Diese Einstellungen liegen jeweils am Anschlag und zwar auf der richtigen Seite.
Beam:
Dieser ist sehr ringy und zudem gibt es ein deutliches Donut-Hole im Hotspot...
Hier gehört eindeutig ein OP-Reflektor rein und zwar ohne wenn und aber!
Helligkeit:
In dieser Baugröße, von Serienlampen, ist nur meine EagleTac P10C deutlich heller und die zieht über 2A aus einer CR123,
während die JetBeam sich mit 0,75A begnügt.
Die angesagten 240Lumen werden wohl nicht erreicht, aber damit kann man bei einer kleinen Lampe leben, finde ich.
Diese Auslegung empfinde ich als praxisgerecht, da damit eine sinnvolle Laufzeit erreicht werden kann.
Tint:
Dieser ist bei meinem Testexemplar er kühl und hat etwas violett drin; nicht mein Geschmack, aber kein Fehler.
CR123 Bug:
Jetzt kommt's dicke!
Ich habe CR123 von Agfa, AW, BatteryStation, Duracell, Energizer, Golstone, Panasonic, PowerStation, RayoVac, StreamLight, SureFire, New-Titanium, Tenergiy, TrustFire, Varta und WF geprüft, von denen ich noch mindestens ein Fabrik frisches Exemplar hatte.
Außer bei Golstone, TrustFire und WF zeigte sich bei Allen der berüchtigte Bug.
Diese drei Fabrikate haben in meinem CR123 Test unterirdisch abgeschnitten und hatten schon bei Testbeginn nur knapp über 3V.
Alle anderen Zellen hatten 3,23 bis 3,29V und haben die Lampe verwirrt.
Erst wenn die Leerlaufspannung unter 3,1V abgefallen war, startete die RRT-0 ohne Murren...
Durchschnittlich hat das 2-3 Minuten gedauert, bis die Modi zugänglich waren.
Erstaunlich hartnäckig war die New-Titanium, diese hielt fast 12Min. fest.
Mein Fazit:
Dies ist eine schöne und inovative Lampe, die unbedingt einen OP-Reflektor braucht,
eventuell eine andere Schalterkappe, und bestimmt eine überarbeitete Elektronik, falls man CR123 ohne Vorbereitung verwenden will.
Mit AA, egal welcher Chemie und mit LIR 16340 funktioniert die Lampe einwandfrei.
Die Schutzschaltung für LIR14500 und LIR16340 kann man vergessen, da sie praktisch nicht funktioniert.
Somit sind protected LIR Pflicht.
Wenn man sich mit den genannten Schwachpunkten arrangieren kann, ist das dennoch eine begehrenswerte Lampe.
Heinz