Kacper Hamilton - Design Messer und Design Axt

Messer und Tool gefallen mir überhaupt nicht, die Axt aber hat was! Die Idee ( zumindest in der Art) könnte von mir sein, denn wenn ich was entwerfe aus einem Bereich, von dem ich null Ahnung habe kommt garantiert einer um die Ecke und erklärt mir, warum das nie und nimmer funktionieren kann. Und dieser verschraubte Axtkopf erzeugt in mir exakt das gleiche Gefühl...

Aber sieht sehr cool aus aus das Teil, ist was für anne Wand überm Kamin!

PP
 
Design oder nicht sein ...... das ist die Frage !?!


Axt, Messer und Multitoool sind für mich das typische Resultat wenn das Design vor die Funktion gestellt wird .

Das Griffstück der Axt ist eine gute Idee . Das Kohlefaser Mittelstück mit Holz links und rechts auflaminiert , sieht schick aus . Leider schränkt das dünne Mittelstück alternative Griffpositionen ein (bzw tut nach kürzrerster Zeit weh ) .
Die Befestigung des AxtKopfes mit einem Stift als Verderehsicherung und nur einer Shraube (vermutlich M8) als Befestigung halte ich für extrem gefährlich , bei den Belatungen die auftreten wenn mann mal richtig hackt wird das in kürzester Zeit Locker .
Zusätzlich lässt sich die Axt wenn sie sich beim Spalten Festgefressen hat nicht mit einem umgederhten Schlag auf den Hackstock nicht befreien , oder höchsens ein paar mal dann ist der Griff kaputt.


Das MultiTool ist für die wenigen funktionen die es bietet einfach zu Klobig .
Das Messer ist von der Klingenform kaum zu gebrauchen , der Keilwinkel ist zu Steil abesehen von der Tanto-Form die weder Zum Butterbrot schmieren noch zum Wurst-schneiden richtig geeignet ist eher zum Spalten von Karrotten .
Bei beiden ist der Griff so ziemlich das Gegenteil von ergonomisch .

Fazit :
Designist schön aber kaum zu gebrauchen , Die Axt sogar schon gefährlich .
Am besten alles sofort in Kunstharz eingießen dass sich keiner weh tut .



MfG. NdG
 
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… typische Beispiele einer - für meine Begriffe überinszenierten - sehr formalästhetischen Designauffassung, die sich nicht groß um Funktionalität schert.
Hatten wir in den 80ern mit dem "Neuen Deutschen Design" (auf einem Sessel muss man nicht sitzen können - er muss gut aussehen)
oder davor mit "Memphis" aus Milano.
Hauptsache hypsch oder tres schique, Ergonomie oder Gebrauchswert sind zweitrangig.
Whiskygläser, bei denen man durch das Glas leert (Achtung Wortwitz) … zappt Euch mal durch die HP.
Nett aufgemacht, die Produkte aber nicht sehr praktisch reflektiert. Designgags.
Wie die dreibeinige Zitronenpresse von Philipp Stark - aufgefordert damit eine Zitrone zu pressen sagte er: Die kauft man sich
(für damals DM 100,--), weil sie schön aussieht und stellt sie dann ins Regal. Eine Zitrone presst man so: worauf er sie mit der Faust ausquetschte.
- Fällt Euch die Analogie zu Nils Kommentar bez. des Beils auf?
Leider kann ich einen Baum nicht mit der Handkante fällen. Die Masse, die Kacper dem Beil elegant genommen hat, fehlt ihm halt am Baum.
höchsens ein paar mal dann ist der Griff kaputt.
und das "Schraubteil" fliegt einem sofort um die Ohren.

Und Higos können die Japaner oder Christoph Reischer m.E. besser.
Über Geschmack kann man streiten - über Funktion nicht. Unter guter Gestaltung verstehe ich was anderes.

Herzliche Grüße,
Dipl.-Des. Jost Schmidt
 
Also das Tool/Messer ist ja hässlich :argw: dem kann ich absolut nichts abgewinnen.

Die Axt, hm interessante Grundidee, aber wohl eher etwas fürs Feuerholz am heimischen Kamin.
 
M.E. sind das einfach Design-Kacpereien. :ambivalence:
Gut, Vitrinen- oder reine Sammlerstücke folgen auch nicht immer vorrangig der form-follows-function- oder Werkzeugidee, aber diese Teile (v.a. das, was sich Axt nennt) sind mir zu weit jeglicher sinnvoller Funktion und Design scheint um des Designs Willen im Vordergrund zu stehen.

Gruß
12knife
 
etwas fürs Feuerholz am heimischen Kamin
nee blos nicht! das Epoxyzeug stinkt doch beim Verbrennen! :steirer:

aber diese Teile (v.a. das, was sich Axt nennt) sind mir zu weit jeglicher sinnvoller Funktion und Design scheint um des Designs Willen im Vordergrund zu stehen
Nicht nur bei der "Axt" - das zieht sich wie ein roter Faden durch die gezeigten Gegenstände auf Kacpers Internetauftritt.

Gute Gestaltung berücksichtigt Gebrauchswert, Funktion, Ergonomie, Produktsicherheit, Produktion, Entsorgung, Nachhaltigkeit, …
und bringt das in eine interessante Form mit hohem ästhetischem Anspruch. Wer es schafft, all diese Anforderungen in einem Produkt zu vereinigen macht gutes Design. Wenn ich zweckfrei schöne Formen gestalte mache ich im Idealfall Kunst aber nicht Design.

Der Internetauftritt von Kacper ist sehr schön - die Gegenstände auch. Aber das alleine reicht halt nicht. Design ist mehr. Gutes Design noch mehr!

Was mich persönlich ärgert ist, dass ein großer Teil der Bevölkerung auf solche Gegenstände reinfällt, (woher sollten Nichtdesigner das auch wissen?)
und damit der Ruf des Designs nachhaltig geschädigt wird.

Herzliche Grüße,
Jost
 
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Mir würde das Vertrauen in diese Axt fehlen.Besser wäre eine konische Aufnahme am Griffstück in die man den Axtkopf von oben einschieben kann.Die Schraube und der Splint müssten dann wesentlich weniger Kräfte aufnehmen. Optisch gefällt sie mir.
 
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Gute Gestaltung berücksichtigt Gebrauchswert, Funktion, Ergonomie, Produktsicherheit, Produktion, Entsorgung, Nachhaltigkeit, …
und bringt das in eine interessante Form mit hohem ästhetischem Anspruch. Wer es schafft, all diese Anforderungen in einem Produkt zu vereinigen macht gutes Design.

Ich habe Mühe dieser Aussage zu folgen. Allein die Gewichtung der von Dir angeführten Kriterien oder die Subjektivität von „interessant“ u. „hoher ästhetischer Anspruch“ lassen m. M. n. keine „Regel“ oder „Maßstab“ zu, und wie will man etwas, das man nicht bemessen kann, das sich einer objektiven Beurteilung entzieht, in gut oder schlecht unterscheiden? Mir fällt es leichter „liegt im Auge des Betrachters“ als einem Dogma zu folgen.

Horst
 
Ich habe Mühe dieser Aussage zu folgen. Allein die Gewichtung der von Dir angeführten Kriterien oder die Subjektivität von „interessant“ u. „hoher ästhetischer Anspruch“ lassen m. M. n. keine „Regel“ oder „Maßstab“ zu, und wie will man etwas, das man nicht bemessen kann, das sich einer objektiven Beurteilung entzieht, in gut oder schlecht unterscheiden? Mir fällt es leichter „liegt im Auge des Betrachters“ als einem Dogma zu folgen.

Horst

Klar liegt die Beurteilung,,interessant" immer im Auge des Betrachters.Jost hat nichts anderes behauptet.
Aber das ist eben Kunst ,die dem einzelnen gefällt oder nicht.
Design wird es sobald es auch die anderen Kriterien erfüllt,und die entziehen sich eben nicht einer objektiven Beurteilung.

Gruß Ulf
 
Die Kriterien nicht, richtig! Jedoch deren Gewichtung! Stell Dir eine Umfrage vor: „Ordne nach Priorität“, wohl kaum eine Deckungsgleichheit zu erwarten.

Horst
 
Design wird es sobald es auch die anderen Kriterien erfüllt,und die entziehen sich eben nicht einer objektiven Beurteilung.

Sehe ich anders. Jost definiert (gutes) Design, wie beschrieben. Andere offensichtlich anders. Steht auch hier im thread, siehe Zitronenpresse.

Objektiv beurteilen kann man meiner Ansicht nach Design erst dann, wenn man ein Ziel vorgibt. Ikea muss klein zusammenlegbar, einfach aufzubauen, billig sein. Es gibt für den Kram technische Vorgaben, logistische Kriterien, der Kram muss funktionieren und nach Vorgabe haltbar sein. Das sind die Zwänge. Das Ergebnis ist gemessen an den Vorgaben auch objektivierbar. Wenn das, was dann rauskommt, auch noch gut ausschaut = bei den Kunden ankommt, ist auch das noch objektivierbar.

Bloss:Solche Vorgaben und Zwänge sind nicht gottgegeben. Auch nicht die Vorgabe "muss besonders praktisch sein".

Das Problem bei der Axt sind allerdings zwei Sachen, und wenn Jost da nen dicken Hals bekommt, ist das nachvollziehbar:

1. Das ganze Bohei aussenrum vermittelt den Eindruck, dass das Ding aus praktischen Erwägungen so ausschaut, wies ausschaut. Ehrlich wärs IMO gewesen, man hätte geschrieben: Ich hab das so gemacht, weils mir genau so gefallen hat. Period. Da muss man sich dann auch nicht wegen "kann das auch batoning" und so nen Kram rechtfertigen.

2. Das ist ne Axt. Steckt der Kopf im Kopf wirds unlustig. Aber ich vermute, das Ding gabs eh nie in der Produktion

BTW, objektiv ist die Seite nicht dolle. Was die Typographie angeht, begeb ich mich auf dünnes Eis, aber doll sieht das für mich nicht aus. Die Bilder sind technisch und ganz objektiv und sachlich beurteilt eher ... naja.

BTW2, subjektiv :D gefällt mir die Kombination Carbon + Holz ziemlich gut. Kleines fixed, 100mm Klinge, moderne Form, CF/Holzschalen, 350 Euro mit Kydexscheide von Nestor :D

Pitter
 
gutes Design muss sich doch aber an der Interessengruppe der es dienlich sein soll orientieren und trotzdem gefallen.Das ist der Unterschied zwischen Design und Kunst.Klar ist das immer subjektiv aber wenn Optik klar über Funktionalität steht ist es eben kein gutes Design.
 
gutes Design muss sich doch aber an der Interessengruppe der es dienlich sein soll orientieren und trotzdem gefallen.

Kann man so sehen. Ich zb interessiere mich kaum bis gar nicht dafür, wie ein Messer "funktioniert". Was ist dann gutes Design?

Pitter
 
@ Horst:
„liegt im Auge des Betrachters“ als einem Dogma
Jain … :)
Ich will die Auflistung nicht gewichtet sehen. Das sind einfach die wichtigsten Punkte, über die sich ein Designer Gedanken macht, wenn er seinen Job ernst nimmt.
Die Gewichtung wird für jedes Produkt zusammen mit dem Ingenieur / Techniker = Fertigung und dem Marketing im Pflichtenheft festgelegt.
Im Idealfall sitzen alle Beteiligten an einem Tisch.
Dabei verarbeitet jeder den Input der anderen und entwickelt Lösungsvorschläge. Wenn das Team (im Extremfall ist das 1er in Personalunion) seinen Job gut macht entstehen Produkte, die sicher nicht alle aber doch viele begehrenswert finden.
Z.B.? ApplePhon / Pad / Mac … Braun, als die noch nicht rosa waren oder Lamy, vielleicht Porsche? Die Tizio von Richard Sapper!
Das Sebenza, ein Puukko von Tapio Wirkkala …
ob ich jetzt auf einen Tactical Folder von Alexey Konygin oder ein Messer von Gerhard Wieland stehe liegt an meinen persönlichen (subjektiven) Befindlichkeiten
und an meinen individuellen Bedürfnissen. Da spielen dann auch so Feinheiten wie Klingengang, das Geräusch beim Einrasten einer Verriegelung oder die Haptik
des Griffmaterials eine oft unterbewusste aber wichtige Rolle - oder der Auspuffsound, oder wie klingt die Tür, wenn sie ins Schloss fällt.
In der Küche hieße das Mouthfeeling.
Objektiv beurteilen kann man die Qualitäten eines Produktes aber auch, wenn man das gerade nicht "braucht". Natürlich spielt für eine gute Beurteilung auch das "Begreifen" eine wichtige Rolle.
Aber bei Produkten, die so falsch gemacht sind wie Kacpers Axt reicht ein Foto und der gesunde Verstand.
Leider wird der leicht getrübt, wenn Emotionen ins Spiel kommen.
Womit wir wieder bei dem betreffenden Internetauftritt wären - zumindest gibt K.H. sich da große Mühe … oder nicht?

Herzliche Grüße,
Jost
 
Last edited:
aber wenn Optik klar über Funktionalität steht ist es eben kein gutes Design.

Diese, Deine Meinung, ist eine unter vielen Meinungen, Beispiele siehe oben JostS (#4). Hier haben, zumindest in der Vergangenheit, die Designer andere Schwerpunkte gesetzt. Du und JostS betonen die Funktionalität, anderen ist sie offenbar nebensächlich. Ich frage mich, wie Du (man) rational begründen will, dass die eigene Vorstellung von Design die „richtige“ ist und es somit gutes und schlechtes Design gibt, wie man glauben mag, Angesichts der Vielzahl von denkbaren Variationsmöglichkeiten der Kriterien, dass die eine, die eigene Variation, die richtige ist. Sicherlich wird es eine statistisch erfassbare Häufung geben, aber ist das ein Beleg? Läuft man hier nicht Gefahr in ein „Infallibilität“-Denken zu verfallen?

Wie gesagt, ich fühle mich wohler mit „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ als, bzgl. dieser Thematik, „richtig / gut“ oder „falsch / schlecht“ zu urteilen!

Horst
 
Meiner Meinung nach verwechselst du Optik und persönliches Empfinden von Ästhetik mit gutem Design.
Selbstverständlich muss gutes Design rein optisch nicht jedem gefallen. Aber es muss die von Jost genannten Kriterien in der Entwicklung durchlaufen haben und die breite Masse der Gruppe der es nützen soll ansprechen.
Ein Produkt das optisch einigen zusagt ,das aber vielen als unpraktisch oder nicht durchdacht aufstößt ist
Kein gutes Design.Sonst müsste man zwischen Kunst und Design nicht unterscheiden.
 
„gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“
das ist der Aspekt, den ich oben unter "interessant" verstehe.

Ein Produkt, das einen Reiz auf mich ausübt, der mich dazu verleitet, meine Aufmerksamkeit auf dieses eine Produkt in der Ladenvitrine zu fokussieren
(WOW - was liegt denn da?) und genauer hinzuschauen.
Wenn der erste Eindruck bei näherer Betrachtung nicht enttäuscht wird (es gefällt mir immer noch) kommt der nächste Schritt - ich schau auf den Preis (ich bin bekennender Schwabe - aber das soll jeder gewichten wie er will), oder lese das Kleingedruckte … und wenn mein Begehren immer noch an mir zerrt,
wird das Teil begrabbelt.
Da kommen dann die weiteren persönlichen Präferenzen ins Spiel ...

Zu jedem Punkt kann ich sagen: „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“. Es ist in der Regel nicht eine einzelne spontane Entscheidung die das Kaufverhalten steuert.
Es ist ein ganzes Bündel von Einzelfaktoren - bis hin zu "Toll - die Firma XY sponsert im Zoo meine Lieblingseisbären!".

Das hat jetzt nichts mit Design zu tun? Nicht unbedingt. Aber bei vielen Firmen ist auch das Image gestaltet. Schaut Euch doch mal die Youtube-Filmchen amerikanischer Messermacher an. Da ist längst nicht alles im Hintergrund, der Körpersprache oder dem Outfit so zufällig, wie es auf den ersten Blick scheint.

Damit will ich andeuten: Gefallen oder Nichtgefallen pauschal ist erst mal rein emotional / subjektiv. Wenn man das dann aufdröselt und die einzelnen Punkte zu benennen versucht, gelangt man zu einer zunehmend qualifizierteren / quantifizierenden Entscheidung.

Der Job des Designers ist es, mit dem Produkt beim Kunden eine positive Erwartungshaltung zu erzeugen, die einer näheren Betrachtung standhält. Wird diese Erwartungshaltung bei der Nutzung bestätigt oder gar übertroffen, ist es ein gutes Produkt.
Ästhetik ist dabei nur ein (sicher wichtiger) Aspekt von vielen.

Darum ist ein 8er Opinel unter bestimmten Betrachtungskriterien sehr gut. Ein Hightech Hinderer unter anderen Betrachtungswinkeln auch.
Das Warum lässt sich benennen und auflisten. Dabei ist die emotionale Komponente genau so wichtig wie die technische.

Diese Vielseitigkeit ist es ja gerade, die unser Thema "Messer" so interessant macht - oder?

Schönen Abend noch,
Jost
 
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