„gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“
das ist der Aspekt, den ich oben unter "interessant" verstehe.
Ein Produkt, das einen Reiz auf mich ausübt, der mich dazu verleitet, meine Aufmerksamkeit auf dieses eine Produkt in der Ladenvitrine zu fokussieren
(WOW - was liegt denn da?) und genauer hinzuschauen.
Wenn der erste Eindruck bei näherer Betrachtung nicht enttäuscht wird (es gefällt mir immer noch) kommt der nächste Schritt - ich schau auf den Preis (ich bin bekennender Schwabe - aber das soll jeder gewichten wie er will), oder lese das Kleingedruckte … und wenn mein Begehren immer noch an mir zerrt,
wird das Teil begrabbelt.
Da kommen dann die weiteren persönlichen Präferenzen ins Spiel ...
Zu jedem Punkt kann ich sagen: „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“. Es ist in der Regel nicht eine einzelne spontane Entscheidung die das Kaufverhalten steuert.
Es ist ein ganzes Bündel von Einzelfaktoren - bis hin zu "Toll - die Firma XY sponsert im Zoo meine Lieblingseisbären!".
Das hat jetzt nichts mit Design zu tun? Nicht unbedingt. Aber bei vielen Firmen ist auch das Image gestaltet. Schaut Euch doch mal die Youtube-Filmchen amerikanischer Messermacher an. Da ist längst nicht alles im Hintergrund, der Körpersprache oder dem Outfit so zufällig, wie es auf den ersten Blick scheint.
Damit will ich andeuten: Gefallen oder Nichtgefallen pauschal ist erst mal rein emotional / subjektiv. Wenn man das dann aufdröselt und die einzelnen Punkte zu benennen versucht, gelangt man zu einer zunehmend qualifizierteren / quantifizierenden Entscheidung.
Der Job des Designers ist es, mit dem Produkt beim Kunden eine positive Erwartungshaltung zu erzeugen, die einer näheren Betrachtung standhält. Wird diese Erwartungshaltung bei der Nutzung bestätigt oder gar übertroffen, ist es ein gutes Produkt.
Ästhetik ist dabei nur ein (sicher wichtiger) Aspekt von vielen.
Darum ist ein 8er Opinel unter bestimmten Betrachtungskriterien sehr gut. Ein Hightech Hinderer unter anderen Betrachtungswinkeln auch.
Das Warum lässt sich benennen und auflisten. Dabei ist die emotionale Komponente genau so wichtig wie die technische.
Diese Vielseitigkeit ist es ja gerade, die unser Thema "Messer" so interessant macht - oder?
Schönen Abend noch,
Jost