Kamo-Klinge mit Custom-Griff

Pflaster

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Hallo!

Ich zeige euch heute ein paar Bilder von meinem neuesten Gyuto. Die Kurouchi-Klinge (220 mm) stammt von Shiro Kamo und bekam von dem Messermacher meines Vertrauens einen ordentlichen Griff verpasst. Die Klingen von Kamo gefallen mir ausgesprochen gut und sind bekannt für ihre besonders gute Schneidfähigkeit. Allerdings finde ich die Griffe seiner aktuell noch erhältlichen Serien (Cleancut) alles andere als schön. Die Lösung bestand darin, in Schweden eine Klinge zu ordern und diese mit einem Custom-Griff ausstatten zu lassen.

Zu der angefertigten Griffform haben mich die Messer von Andy Bilipp inspiriert - für meinen Geschmack so mit die schönsten Messer überhaupt, allerdings weniger eine Option für den gemeinen Schnäppchenjäger. Hier gibt es ein paar Appetit-Häppchen: http://www.billippknives.com/gallery/

Jürgen Schanz erklärte sich bereit, einen schönen Griff nach meinen Vorstellungen anzufertigen. Der vordere Griffabschluss besteht aus Kupfer, als Griffholz wurde Grenadill verwendet. Ich spiele mit dem Gedanken, das blanke Kupfer zu patinieren, um die Gesamtanmutung noch ein wenig rustikaler zu gestalten. Ein paar Bilder im Folgenden mit einem herzlichen Dankeschön an Jürgen für seine tolle Arbeit:























Gruß
Pflaster
 
Moin,

wirklich schön geworden dein Kamo. Und ein absolutes Einzelstück! Wie ist die Handlage so?
Das Vorpatinieren würde ich mir sparen, das kommt bei regelmäßiger Nutzung von selbst.


Gruß, Gabriel
 
Servus,

schön dieses tolle Messer aus so vielen Blickwinkeln zu sehen! ;)

Gabriel hat völlig recht, dass ist ein Einzelstück und ich muss sagen, eine Kurouchi-Klinge ohne Wa-Griff hat mich immer schon angesprochen aber ausser Takeo Murata spielt sich mit Yo-Griffen und Kurouchi-Finish nicht viel ab und ein Murata genügt meinen optischen Ansprüchen nicht mehr, weil ich 0815-Yo-Griffe zur Genüge kenne und habe!

Wie so oft bei aussergewöhnlichen Messern, die hier vorgestellt werden und Gabriel kann das mit seinen *Einzelstücken* oder dem "letzten Messer das der Macher anfertigt* besonders gut :steirer: ,ist das schmerzvolle daran, wenn sie einem wirklich gefallen kommt man entweder sehr schwer oder überhaupt nicht mehr an solche Stücke ran! :(

So bleibt mir nur, dieses Messer als Inspirationsquelle anzusehen, oder mich gleich mal als Erster anzumelden, solltest du es je loswerden wollen. Kluger Mann baut vor, man kann ja nie wissen! :hehe:

Vielen dank für's zeigen!

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gabriel,

vielen Dank! Zur Handlage: der Griff ist ein absoluter Handschmeichler, fühlt sich super an, ist jedoch eher zierlich - für deine Pranken wäre das definitiv nichts ;). Für meine mittelgroßen Pfoten passt das gut. Ich wollte eine elegante Form, nichts Klobiges. Für Pinchgripper ist die Größe des Griffes ja eher zweitrangig; ich hatte die Klinge zuerst ganz ohne Griff auf ihre Schneidfähigkeit hin getestet und einiges Gemüse damit geschnitten. Mir ist immer wichtig, dass Zwinge/Kropf nach vorne zu schmaler zulaufen, damit da nichts beim Pinchgrip stört - was bei den originalen Kamo-Griffen leider der Fall ist.

Das Kupfer hatte ich ursprünglich so geplant wie bei diesem Messer von Daniel Boll: http://www.messerforum.net/showthre...nd-angriffslustig-Drachenbock-von-Daniel-Boll
Dieser urige Antik-Look gefällt mir total super. Vielleicht mache ich da noch was...

Gruß
Pflaster
 
Sehr schön geworden....finde ich auch...

Wenn das Kupfer etwas matter wird, gewinnt es bestimmt noch an Optik.

Lg Funky
 
Hallo güNef,

in der Tat scheint der gute Gabriel da ein Händchen zu haben wenn es darum geht, sich das letzte Exemplar von einem Macher an Land zu ziehen. Würde mich nicht wundern, wenn er sich einst auch das allerletzte Kato unter den Nagel reißen würde :D.

Dagegen ist eine Kamo-Klinge natürlich ein Sonderangebot, recht erschwinglich und gut verfügbar. Aber auch das hat seinen Reiz, daraus etwas Besonderes zu machen. Alleine darüber zu grübeln, was man daraus machen könnte, bereitet ja schon Freude. Und wenn man es dann in der Hand hält und die Umsetzung des Meisters sieht - das ist schon toll...

Deine Anmeldung habe ich entgegen genommen - vielen Dank! :steirer:

Gruß
Pflaster
 
Servus,

zum Kupfer-Antik-Look guck dir mal den Magmahund von Headshrinker an, die Zwinge schaut in beiden Varianten super aus, damals wie heute könnte ich mich nicht entscheiden was mir besser gefällt!

Danke für's entgegennehmen meines Angebotes für das *Erstkaufrecht*! :steirer: :super:

Gruß, güNef
 
Also sehr schöner Griff und omnipotente Geometrie-Top!
ABER: Das ist technisch doch noch immer ein WA-Griff. WIE hast du Jürgen denn dazu gekriegt, seine schon legendäre Verweigerungshaltung diesbezüglich zu ändern?
 
Für den Pinchgrip ist der Griff schon fast zu schade. Ich hatte mich gefragt, warum das Messer so eine Wespentaille hat. Zum einen liegt es am dünnen Erl zum anderen an dem Kopfstück, das oben und unten auch noch einen Millimeter mehr vertragen hätte. Das greifen im Pinchgrip erklärt die Taille. Trotzdem schade, das so ein extrem schöner Griff, der geradezu zum Greifen einlädt nicht gegriffen wird, sondern nur eine ästhetische Verlängerung des Erls darstellt. Das ganze Messer ist so eine edle Erscheinung. Ich hoffe nur, dass du ab und zu dem Griff auch die Ehre antust ihn zu greifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich eine sehr saubere Arbeit von Jürgen. Der Kontrast der Kupfer-Zwinge zum Kurouchi-Finish begeistert.

Was mich persönlich nicht anspricht, ist die Yo-Griffform in der Position eines Wa-Griffes. Steht für mich zwischen den Welten, ist aber wahrscheinlch genauso gewollt und wird geschätzt.
 
Hallo!

@ Funky
Vielen Dank!

@ güNef
Schönes Messer, das Headshrinker da zeigt. Der Antik-Look gefällt mir ausgesprochen gut - danke!

Also sehr schöner Griff und omnipotente Geometrie-Top!
ABER: Das ist technisch doch noch immer ein WA-Griff. WIE hast du Jürgen denn dazu gekriegt, seine schon legendäre Verweigerungshaltung diesbezüglich zu ändern?

Danke dir! Der Griff ist einfach westlich mit Steckerl, würde ich sagen. Tja, der Jürgen ist ja ein sehr netter Mensch; aber während meiner Anfrage hatte er vielleicht einen besonders netten Tag?! Androhung von Gewalt, Erpressung etc. war alles nicht nötig :D Allerdings war seine erste Reaktion in der Tat, dass er sowas ungern macht.

@ knifeaddict
Vielen Dank!

Ich hatte mich gefragt, warum das Messer so eine Wespentaille hat. Zum einen liegst es am dünnen Erl zum anderen an dem Kopfstück, das oben und unten auch noch einen Millimeter mehr vertragen hätte.
Ich wollte es aber ganz genau so haben, und es ist genau so geworden wie gewünscht.

Ich hoffe nur, dass du ab und zu dem Griff auch die Ehre antust ihn zu greifen.

Auf keinen Fall... :D

Was mich persönlich nicht anspricht, ist die Yo-Griffform in der Position eines Wa-Griffes. Steht für mich zwischen den Welten, ist aber wahrscheinlch genauso gewollt und wird geschätzt.

Ist Geschmacksache, klar. Ich bin der Meinung, zum Gyuto passen etliche verschiedene Griffformen, sowohl normale Yo-Griffe als auch Wa-Griffe und auch Mischformen. Aber wie gesagt, die Geschmäcker sind verschieden - zum Glück ;).

Danke für eure Kommentare!

Gruß
Pflaster
 
Moin,

vielen Dank! Zur Handlage: der Griff ist ein absoluter Handschmeichler, fühlt sich super an, ist jedoch eher zierlich - für deine Pranken wäre das definitiv nichts ;) Für meine mittelgroßen Pfoten passt das gut. Ich wollte eine elegante Form, nichts Klobiges. Für Pinchgripper ist die Größe des Griffes ja eher zweitrangig; ich hatte die Klinge zuerst ganz ohne Griff auf ihre Schneidfähigkeit hin getestet und einiges Gemüse damit geschnitten. Mir ist immer wichtig, dass Zwinge/Kropf nach vorne zu schmaler zulaufen, damit da nichts beim Pinchgrip stört - was bei den originalen Kamo-Griffen leider der Fall ist.

Naja so große Hände habe ich eigentlich auch nicht ;)

...ich mag es nur eben wenn im Pinchgrip an der richtigen Stelle entsprechend Volumen vorhanden ist. Die Grifflänge ist tatsächlich eher zweitrangig für den Pinchgrip IMHO und dient eher der Optik, Vielseitigkeit oder Balance.

Das schmaler Zulaufen des Griffs kann ich unterschreiben, macht definitiv Sinn.

Dann lass mal sehen, wie sich die Sache mit dem Kupfer entwickelt. Dass die Kamo Klinge Potenzial hat muss man ja kaum erwähnen noch...


Gruß, Gabriel
 
@Gabriel

Ein erlesenes Stück, ganz und gar nach meinem Geschmack....
Ich würde mich dann hinter Günef an die 2.Stelle setzen, falls du es nicht mehr"leiden magst".:hehe:

Einfach toll
Bodo
 
Oh Gott...wie bescheuert ist das denn?
Ich sollte doch mit der Rotweintrinkerei Sonntags aufhören :hmpf:

Also noch einmal von vorn!

Pflaster du hast ein wunderschönes Messer

Bodo
 
Hallo,

Dann lass mal sehen, wie sich die Sache mit dem Kupfer entwickelt. Dass die Kamo Klinge Potenzial hat muss man ja kaum erwähnen noch...

Ich hab jetzt beschlossen, das Kupfer erstmal so zu lassen. Ein bisschen "Bling-Bling" an dem sonst rustikalen Look schadet imho nicht. Wenn das Kupfer durch die Behandlung z.B. mit Schwefelleber zu dunkel wird, dann hebt es sich nicht mehr genug vom Griffholz und Fiber ab; das wäre dann auch nicht der Sinn der Sache...

Zum Potenzial der Klinge werde ich nach ausführlichem Testen nochmal schreiben. Es wird wohl auf das hinauslaufen, was schon an anderer Stelle über die Black Dragon-Serie berichtet wurde.

Ich sollte doch mit der Rotweintrinkerei Sonntags aufhören :hmpf:

Pflaster du hast ein wunderschönes Messer

Ach was ... Prost und vielen Dank! ;)

Gruß
Pflaster
 
Hallo,

wie in einem anderen Thread angekündigt, habe ich in den vergangenen Tagen mein Kamo nochmal genau „unter die Lupe genommen“. Es ging darum, genauere Erkenntnisse zum Thema FR sowie Schnitthaltigkeit der Klinge zu gewinnen. In diesen beiden Disziplinen war ich zuletzt etwas unzufrieden mit dem Kamo bzw. wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Um meine allgemeinen Eindrücke zu überprüfen wurde am letzten WE der Biofresh-Kühlschrank mit Gemüse gefüllt, welches im Laufe der Woche dem Kamo zum Opfer fallen sollte. Es handelte sich dabei um eine Gesamtmenge, welche gast wahrscheinlich innerhalb von wenigen Minuten (Sekunden?) verarbeiten würde... :D

Ich muss an dieser Stelle bereits vorausschicken, dass sich das Kamo in Sachen FR besser geschlagen hat als erwartet und als von mir an anderer Stelle behauptet. Hier muss ich auf jeden Fall ein wenig zurückrudern.

Zunächst wurde das Gyuto auf dem BBB und dem Pastenleder geschärft. Die Schneide biss sich anschließend in Fingernagel und Haupthaar, rasierte den Unterarm und ging sauber durch Zeitungspapier. Mit leichter Vorwärtsbewegung fiel die Klinge durch ihr Eigengewicht locker durch die Tomate. Für meine Verhältnisse schien mir das Messer scharf zu sein. Ein Grat war nicht fühlbar und von der Watte, mit der ich über die Schneide strich, blieb nichts sichtbar hängen. Soweit also die Voraussetzungen vor dem Geschnibbel.

Übrigens ist die Schneide sehr leicht nagelgängig und die Klinge insgesamt kaum reaktiv – also der blanke Teil nur ganz minimal angelaufen bisher. Verfärbungen oder Geschmacksbeeinträchtigungen an Schnittgut konnte ich nicht feststellen in den vergangenen Wochen.

Wem die Aufzählungen des geschnittenen Gemüses zu langweilig sind – bitte einfach zum Fazit weiter springen. :rolleyes:

1. Tag: Für ein Pfannengericht mit Schafskäse und Schnittlauch wurden 4 Kartoffeln, 3 Möhren, 2 kleine Birnen und 2 kleine Zwiebeln in ca. 2x2x1 cm große Würfel geschnitten. Alles Schnittgut wanderte die Klinge hinauf und fiel oben angekommen zum größten Teil schließlich ab. Die an der Klinge verbliebenen Würfel ließen sich teilweise abschütteln, der Rest dann locker abstreifen; es hatte sich also nichts fest angesaugt. Für mich war das Ergebnis insofern zufriedenstellend – aber ist das FR? Das Kamo schneidet übrigens ganz hervorragend.

2. Tag: Für Ofengemüse mit Hähnchenschenkeln wurden 5 Kartoffeln, 1 Möhre, 1 Rote Bete, 1 Zwiebel und 1 Pastinake klein gewürfelt. Wie zuvor wandert alles Schnittgut die Klinge hinauf und lässt sich leicht abstreifen. Zum Vergleich: vom Takamura R2 löst sich das Schnittgut etwas besser ab als vom Kamo, vom Ashi-Gyuto etwas schlechter.

3. Tag: Für ein Moussaka wurden Kartoffeln in sehr dünne Scheiben geschnitten, die sich flach an die Klinge anlegten, sich aber auch wieder leicht abstreifen ließen. Ebenso Knoblauch, 2 kleine Zwiebeln und etwas dickere Zucchinischeiben. Beim Schneiden von noch etwas dickeren Auberginenscheiben war zum ersten Mal ein wirklicher FR sichtbar. Beim Abtrennen der Scheiben entstand oben ein deutlicher Spalt, die Scheibe wurde also nach außen leicht weggedrückt, haftete jedoch an der unteren Klingenhälfte wieder leicht an. Zum Vergleich: die Zucchini haftete am Ashi etwas fester an als am Kamo.
Der Schnitt durch die Tomate war noch unverändert sauber.

4. Tag: Für eine Gemüsepfanne Julienne wurden 8 kleine Kartoffeln, 3 kleine Zwiebeln, eine Möhre, je ein Stück Fenchel, Sellerie, Rote Bete und Kohlrabi in feinste Streifen geschnitten. Alles wandert wieder die Klinge rauf und lässt sich leicht abstreifen. Nur die Kohlrabistreifen hafteten etwas stärker an.
Dann wurden noch Gurke, Paprika und Tomaten für einen Salat geschnitten – alle Beobachtungen wie zuvor. Beim Schnitt durch die Tomaten ist ein kleiner Unterschied spürbar. Der Weg der Schneide bis zum Eindringen durch die Tomatenhaut ist ein bisschen länger als anfangs.

5. Tag: Für einen Eintopf wurden Zwiebel, Möhren, Sellerie, Kartoffeln und Knoblauch klein gewürfelt. Die Schnittgutfreisetzung erfolgte genau wie in den letzten Tagen zufriedenstellend.
Die vorderen 2/3 der Schneide gingen nicht mehr so sauber durch die Tomate; der Weg der Schneide hatte sich noch weiter verlängert. Das hintere Drittel der Klinge hatte ich insgesamt wohl viel weniger genutzt – hier war noch kein Schärfeverlust spürbar. Alles andere Gemüse ließ sich immer noch sehr gut schneiden.

Fazit:

Zum FR: Das Kamo ist in dieser Disziplin keinesfalls so schlecht wie der letzte Eindruck, der bei mir hängen geblieben war. Neulich hatten sich insbesondere dünne Kohlrabischeiben penetrant an der Klinge festgesaugt, z.T. auch anderes Gemüse. Meine jetzigen Beobachtungen stimmen damit jedoch nicht überein. Der FR ist beim Kamo auf jeden Fall noch etwas besser als beim Ashi oder auch Konosuke und für meine Ansprüche absolut ausreichend.

In dieser Woche hatte sich zu meiner Überraschung überhaupt kein Schnittgut fest angesaugt. Hier muss ich meine Aussage an anderer Stelle diesbezüglich zurücknehmen.

Allerdings zeigt das auch wieder, wie schwierig es ist, unumstößliche Aussagen zum FR einer Klinge zu machen. Zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Nicht einmal innerhalb einer Gemüsesorte kommt man zu einheitlichen Ergebnissen – Möhre ist nicht gleich Möhre.

Ein echter FR in dem Sinn, dass Schnittgut sich beim Schnitt von der Klingenflanke ablöst, ist beim Kamo jedoch nicht vorhanden. Insgesamt kann ich hier keinen signifikanten Unterschied zum FR meiner Laser ausmachen. Ein Hobbykoch sollte sich dadurch imho jedoch nicht von einem Kauf abhalten lassen.

Zur Schnitthaltigkeit: nach dem oben beschriebenen Geschnibbel auf Kunststoffbrettern geht die Schneide nicht mehr einfach durch die Tomate und rupft ganz leicht an einigen Stellen beim Schnitt durch Zeitungspapier. Armrasur klappt nur noch in eine Richtung. Ansonsten schneidet das Messer immer noch sehr gut.

Einige Bereiche der Schneide scheinen sich ein wenig umgelegt zu haben. Man sieht dort Lichtreflexe. Mit 10-fach-Lupe lässt sich jedoch sonst nicht viel erkennen. Beim entlangfahren mit Watte an der Schneide bleibt zwar nichts hängen, aber auf einer Seite der Schneide hört sich das etwas „kratziger“ an. Soweit meine Beobachtungen der letzten Woche.

Ich habe die Schneide jetzt noch nicht weiter behandelt, denke jedoch, dass sich die Ausgangsschärfe mit wenigen Zügen über das Pastenleder wieder herstellen lässt.

Ich plane nun eine Mikrofase anzuschleifen und dann zu beobachten, ob sich die Standzeit dadurch verbessern wird – was sehr wünschenswert wäre.

Gruß
Pflaster
 
Ein super update :super:

Ich werde zwar mit dem Messer nicht so richtig warm, weil es für mich keine Harmonie verströmt, aber deine Präsentation und vor allem der letzte Vergleich unter dem Prädikat food release ( Shiro Kamo gegen den Rest der internationalen Laserelite ) ist für viele Leser sehr nützlich und aufschlussreich gewesen. Es gibt ja mittlerweile einige Besitzer von reinrassigen Lasern ala Takamura / Asagao und Ashi Hamonos, die deine Ausführungen sehr gut nachvollziehen können. Auch wer keinen reinrassigen Laser besitzt aber aufmerksam die Diskussionen der letzten Monate verfolgt hat kann sich jetzt ein sehr gutes Bild von der Leistungsfähigkeit der Kamo Klinge machen.

Nochmal zum Messer:

Der Griff ist Weltklasse. Wunderschön und edel in der Materialkombination.
Und von einer besonderen Eleganz. Diese, Deine Idee hat wie wir mittlerweile alle durch die Xerxes Messer wissen, einen gewissen Kultstatus erreicht :D

Ganz im Gegensatz zu der banal anmutenden Klinge mit ihrem nachträglich aufgespritzt erscheinenden Kurouchi Finish. Der Kontrast ist aber, so habe ich deine Absicht hinter dem Projekt verstanden, ausdrücklich von dir gewollt und sollte als Parallele zum ästethischen Prinzip von Andy Billip verstanden werden. Nur mit dem kleinen aber für mich wesentlichen Unterschied, dass die Klingen von Billip viel authentischer wirken und ihr handgeschmiedeter Charakter deutlich zu erkennen ist.

Das Thema food release beschäftigt dich... ich glaube aber eher widerwillig und nur weils seit längerer Zeit in aller Munde ist und verflixt nochmal einfach nicht verstummen will :D. Ich finds übrigens auch schwer. Wir alle konnten uns noch nicht so richtig auf eine gültige Definition einigen. Wenn damit die pure Schnittgutfreisetzung im wörtlichen Sinne gemeint ist, dann ist neben meinem Tritz Gyuto ganz klar meine Spaltaxt das Karl Güde der absolute Knaller. Bei dem Teil springt wirklich alles von der Klinge und das mit lautem Getöse :steirer:

Gruß, kup
 
Moin,

danke für das umfangreiche Update, zeichnet definitiv schon gleich ein viel klareres Bild :super:

Das Thema food release beschäftigt dich... ich glaube aber eher widerwillig und nur weils seit längerer Zeit in aller Munde ist und verflixt nochmal einfach nicht verstummen will :D. Ich finds übrigens auch schwer. Wir alle konnten uns noch nicht so richtig auf eine gültige Definition einigen. Wenn damit die pure Schnittgutfreisetzung im wörtlichen Sinne gemeint ist, dann ist neben meinem Tritz Gyuto ganz klar meine Spaltaxt das Karl Güde der absolute Knaller. Bei dem Teil springt wirklich alles von der Klinge und das mit lautem Getöse :steirer:

Ja stimmt, das ist schwierig. mir fällt es ebenfalls sehr schwer, dort eine mehr oder weniger allgemeingültige Definition zu finden. Man hat es ja in dem Xerxes PA Review nachlesen können... wo mir letztlich nichts besseres eingefallen ist, als "Food Release" widerrum in zwei Kategorien aufzuteilen - das leichte Abgleiten beim Schneiden und das Hängen bleiben von klein geschnittenem Schnittgut. Eine Spaltaxt trennt natürlich auch das Schnittgut sehr gut, von "Food Release" würde ich in dem Sinne aber dann nicht sprechen ;) Macht es nicht einfacher... ähnlich wie die Diskussion mit der "Schneidfähigkeit".

Ich denke im Endeffekt weiß man, was gemeint ist wenn man entsprechende Messer benutzt. Dies in Worte zu fassen ist natürlich schwer. Ich denke das funktioniert nur in relativen Vergleichen zu anderen Messern.


Gruß, Gabriel
 
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