Kann das sein? [Standzeit Bohrer]

Hallo,

auch noch meinen Senf dazu.
Holgi hat vollkommen recht.
Für Anfänger beim Bohrer nachschleifen ist es auch hilfreich eine Bohrerschleiflehre zu verwenden die einen bestimmten Winkel und ein Skala hat, denn nur mit dem Auge schleifen ist evtl. nicht ideal.
Öl taugt nicht beim Bohren. Ich möchte hier aber nicht wiederholen. Ein Zentrierbohrer ist auch oft sehr hilfreich, der Bohrer hat dadurch eine bessere Führung zu Beginn des Bohrvorganges.
Es gibt auch Tricks beim Bohrerschleifen z.B. das Ausspitzen der Seele, aber für jeden der das lernen will, lasst es euch zeigen, ist am besten.
Hier im Forum wurde auch schon Einiges darüber geschrieben.

Gruß Kuno
 

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Nochmal zu den Bohrern:

Bei Peter M Boersch gibts im Onlineshop ein 1-10mm HSS-E Set mit 5% Cobalt für 24€. Hart sind sie wie die Sau, meiner Meinung nach fast ein bisschen zu hart, da bei unsachgemäßer Anwendung schnell ausbrüche entstehen. Wenn man aber gewissenhaft mit ihnen umgeht, sind die Teile super und bleiben sehr lange scharf. Hier der Link:

http://www.boersch.com/asp2/bestellen.asp?Gruppe=5&Key=791
 
Hallo,

zum Bohren wurde schon alles gesagt, vielleicht noch eine kleine Ergänzung zum Schleifen: Recht gut ist´s hier erklärt:

http://www.autoschrauber.de/content/000101/bohrer-und-spiralbohrer-anschleifen.php

-Da ist unter "6." auch ein Video, das das Wichtigste ganz gut erklärt. Um den Winkel (Spitzenwinkel 118°) halbwegs einzuhalten, habe ich mir einen Strich auf den Auflagetisch gemalt. Der richtige Freiwinkel entsteht durch eine Kombination von Schwenken (nicht zu weit hoch mit dem Schaft), minimales Drehen um die Bohrerachse und dabei nicht zu arg gegen die Scheibe drücken. Aber obiges Video zeigt wohl mehr als tausend Worte.

-Daß dies alles nicht an einem Band- oder Tellerschleifer geht, ist aber klar. Ich hatte vor einem halben Jahr wegen der großen Menge stumpfer Bohrer über eine Schleifvorrichtung nachgedacht, mich dann letztendlich doch für einen günstigen Schleifbock und Handarbeit entschieden und es nicht bereuht:

-Nach einigen Bohrern hat man´s raus (man macht ja nix kapputt, so lange man den stumpfen Bohrer nicht ausglüht, kann man viiiel daran üben), so dass sie zumindest zentrisch bohren
-Maßhaltige Löcher sollten halt gemeinsam gebohrt + gerieben werden
-ein Zentrierbohrer hilft auch, wie Concho schon sagte

Das Anspitzen kann ich noch nicht zufriedenstellend, aber mal sehen.

Gruß, Daniel
 
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Moin!

RenoRulez @Litle

Genau das war mit Rundung gemeint. Der Freiwinkel.

Klar muss man sich das zeigen lassen, und wie ich geschríeben habe - es wird niemals nie einfach sein am Anfang.

Aber HALLO - irgendwann muss man eben anfangen und es probieren, bzw. sich zeigen lassen.

Da hilft dann alles "könnte in's Auge gehen" nichts.

Und wer beim Schleifen von egal was ohne Brille arbeitet ist auch selber schuld, das ist eine Grundregel...

Am besten günstige alte Bohrer nehmen und viel üben...


grüße
reno

Und doch muß ich Dir widersprechen.
Es könnte ins Auge gehen, alleine aus dem Grund, weil ein Laie nun einmal nicht weiß, wie man es richtig macht.
Und es gibt einiges, was man falsch machen kann, auch Sicherheitstechnisch.

Natürlich kann man sich vieles selbst beibringen oder aus Büchern lernen oder wie haasi schreibt, durch ein Video.
Das Video an sich finde ich nicht schlecht, aber es gehören auch noch die Sicherheitstechnischen Dinge dazu.
Und wer beim Schleifen (zumindest ein Laie, der soetwas noch nicht gemacht hat) ohne Schutzbrille arbeitet, ist nicht unbedingt selbst schuld, viele wissen es nicht und können sich auch nicht vorstellen, was durch Schleifspäne passieren kann.
Und was nutzt die beste Grundregel, wenn man sie nicht kennt.

Ich finde es ja auch klasse, daß es in der heutigen Zeit für alles Internetforen gibt, aber was bringt das, wenn ein Laie einem anderen Laien einen Tip gibt, der nicht richtig ist, vor allem, wenn es auch um die Gesundheit geht.
Auch Fachleute können Tips geben oder ein Video.
Es gibt aber nun mal Dinge, die erlernt man am besten "vor Ort".
Dann kann auch nichts schiefgehen.

Wie oft wird hier z.B. geschrieben, "gehe zu einem Schmied und laß es Dir zeigen, das bringt Dir am meisten".
Nichts anderes ist es mit dem Bohrer schleifen.

Deshalb muß ich es noch einmal schreiben.
Solche Dinge wie Bohrer schleifen läßt man sich am besten von einem kompetenten Fachmann unter Aufsicht beibringen.
Wenn man dann weiß wie es geht und die Sicherheitsregeln kennt, kann man ja alleine üben, bis alle Bohrer scharf sind.

Nix für ungut und wieder nicht auf den Schlips getreten fühlen. :)


Gruß aus Mittelhessen,

Holgi
 
Nein ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten,

aber nichts anderes habe ich auch geschrieben:

Klar muss man sich das zeigen lassen, und wie ich geschríeben habe - es wird niemals nie einfach sein am Anfang.


und:

Ja schon habe da auch mal im Ferienjob versucht mir das zeigen zu lassen. Wie soll ich sagen? Es ist verdammt schwer am Anfang - diese verfluchte Rundung!

Aber lass es dir zeigen oder erklären, das ist super wichtig IMHO.



Ich denke damit habe ich genug in die Richtung gelenkt, sich das zeigen zu lassen.
Auch mein Hinweis, dass es "sehr schwer" ist, soll klar machen, dass es wahrscheinlich nicht mit "hinsetzen und machen" getan ist.

Mein Text steht im Kontext zueinander: Erst der Hinweis, dass man es sich zeigen lassen soll (hier gehe ich eben davon aus, dass jemand, der die Technik beherrscht, sich auch nicht genug gut ist, Sicherheitshinweise zu geben), und DANN viel selber üben, und probieren.

Ich hoffe nun ist das geklärt und ich habe niemanden auf den Schlips getreten? :steirer:

Zu den allgemeinen Hinweisen: Bitte immer beim Schleifen, oder bei allem, was sich schnell dreht (Drahtbürste am Winkelschleifer ganz besonders!) eine Schutzbrille aufsetzen. Wir haben schon die tollsten Sachen gesehen, Fiberscheiben die auseinanderfliegen, Drahtfetzen von der Bürste, die neben dem Auge stecken (nein, ICH war's nicht...).
Es passiert immer DANN, wenn man NICHT aufpasst und nur "kurz mal was" macht.

Siehe auch dieser Thread zur Ergänzung, wenn es um Sicherheit geht:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=23737&highlight=Verletzungen+Messermachen



Grüße nix für ungut
reno
 
@Haasi: Vielen Dank , das war der entscheidende Tip! Prima Link!:super:

@all: Danke für die Hilfe, ich sehe das Thema ist nicht nur für mich interessant.

Grüsse Chris
 
Ich finde zum Üben und Lernen eignen sich Bohrer mit D-8,9&10mm am besten. Die Probebohrung sollte am besten mit einem Innenmikrometer oder wenn nicht vorhanden Digital oder Uhrenmessschieber überprüft werden. Wenn der Bohrer 3-4 Hundertstel größer bohrt, ist das durchaus ok.
 
Wie hier einige richtig anmerken, sind die Schnittgeschwindigkeiten aus Tabellen ausgereizte Werte unter optimalen Bedingungen.
Im Hobbykeller spricht nichts dagegen die Schnittgeschwindigkeit DEUTLICH zu senken.
Das bedeutet 10m/min bei Baustahl und 5 m/min bei Chromstählen sind ok.
Weil nun die meisten Leute das nicht gut schätzen können ist eine kleine selbstgerechnete Tabelle an der Maschine hilfreich.
10 mal schätzen und dann nachrechnen öffnet fast jedem die Augen!

Kühlschmierung ist wie schon vielfach erwähnt bei nahezu jeder Zerspanung ausserordentlich hilfreich.
Speziell bei VA ist es unumgänglich, weil Chrom-Nickelstähle eine sehr schlechte Wärmeleitfähigkeit haben und die Bohrstelle deshalb besonders schnell überhitzt.

Besonders bei VA ist auch zu beachten, dass das Material während der Bearbeitung dazu neigt oberflächlich zu härten. Das passiert:
1. Durch starkes Ankörnen
2. Durch zu geringe Spantiefe
Deshalb ist es wichtig aber auf der Ständerbohrmaschine schwierig von der ersten Sekunde an für einen ganz gleichmäßigen und relativ großen Vorschub zu sorgen.
Mit einen etwas stumpfen Bohrer ein bisschen auf der Stelle geritten und die Bohrung ist trotz Kühlung so Oberflächenhart, dass sich dieser Bohrer nur mehr aufreibt und ganz hinüber ist.
Dieser Zustand ist leicht als hochfrequentes Rattern oder deutliches Knarzen zu hören und die Bohremulsion vibriert wie im Ultraschallbad.

Zum Bohrerschleifen möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben:
Es gibt sicher in jeder Messermacherwerkstatt gefährlichere Sachen als Bohrerschleifen. Messer schleifen z.B.
Schwierig ist es aber trotzdem und in der Tat schwer aus Büchern zu lernen.

Wenn man nun sein Bohrer-Erstlingswerk fertig hat, ist es gar nicht so einfach zu entscheiden ob es gelungen ist oder nicht und vor allem wo der Fehler liegt.

Deshalb hier eine Troubelshooting Liste:
1. Es kommt nur ein Span statt 2 Späne: Spitzenwinkel ungleich geschliffen.
2. Die Bohrung ist größer als sie soll und/oder wird beim Bohrungsausgang kleiner: Die Bohrerspitze ist nicht in der Mitte.
3. Der Bohrer rattert und macht 3-eckige Löcher: Der Freiwinkel ist zu groß. Für den Hobbygebrauch ist ein recht kleiner Freiwinkel angenehm. Z.B. wie bei einem Senker, der schneidet seidenweich selbst in dünnes Blech und hakt nie ein.
4. Der Bohrer schneidet nicht optimal: Freiflächen genau anschauen. Wenn irgendwo insgesamt oder lokal der Freiwinkel negativ ist, schweisst sich dort Material auf. Der Bohrer "drückt".
Besonders leicht passiert das in der Nähe der Spitze.
Leichtes Ausspitzen ist nicht schwer und reduziert diese Gefahr.
 
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