Kappmesser für Seile gesucht

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Auch den Einsatz einer Schere
sehe ich als schwierig an, da ich Lederhandschuhe trage und diese damit bedienen
müsste..............

.....muss ich schnell handeln und kappen.

................. Hier ist jetzt schnelles
Handeln angesagt.

Du möchtest also unter Stress mit einem scharfen Messer, dass zum Kappen deiner Leinen nicht wirklich geeignet ist, im Korb rumhantieren?
Und wie packst du dann das stehende Messer in die Scheide zurück, wenn dein Ballon in einen Baum rummst und du wirklich andere Sorgen hast?

Sieh dir mal z.B. die Rettungsschere Sharky an.

Die ist einhändig (auch mit dicken Handschuhen) zu bedienen und von ihr geht geschlossen wie offen so gut wie keine Gefaht für dich, den Korb oder eventuelle Mitfahrer aus.......und sie kappt dir deine Leinen zuverlässig.

Klar ist so eine Schere nicht besonders schick.....aber für das, was du da vorhast ist ein Messer definitiv nicht das richtige Werkzeug.

Gruß
chamenos
 
Ich würde ja denken, dass es Sinn macht, falls du ein Stück dieser Leine lose bekommen kannst, ein wenig rumzuprobieren. Z.B. mit einem Stanleymesser mit Teppichcutter, dieser Hakenklinge.
Es gibt übrigens eigene Kevlarscheren - aber Schere möchtest du ja nicht. Obwohl, mit ein bißchen Übung sollte doch auch so etwas handelbar sein, wenn es denn das einzige ist, was schnell kappt.
Wikipedia sagt: "Zum Schneiden von Aramidfasern sind spezielle mikroverzahnte Schneidwerkzeuge notwendig." Womit wir wieder beim Wellenschliff wären, auch wenn mikroverzahnt was anderes ist. Ich kenne keine serienmäßigen Outdoormesser mit Microverzahnung, außer dem früheren Böker Orca Gen. 1.
Es gibt aber Schleifereien, die dir für eine Handvoll Dollar in eine glatte Klinge eine Mikroverzahnung schleifen können. Ein Messer mit modernem Hightechstahl so um die 61 HRC, nachträglich microverzahnt, das könnte doch funktionieren.
 
IEin Messer mit modernem Hightechstahl so um die 61 HRC, nachträglich microverzahnt, das könnte doch funktionieren.


Soll ich dir mal ein Stück von so einer Schnur schicken?:D

Nur so, --- damit du dir mal ein Bild von der Widerspenstigkeit von diesem Material machen kannst.

Die Mikroverzahnung ist nötig, damit sich das Zeug nicht aus der Schere einfach wieder "rausschiebt" wenn du die Schneiden zusammendrückst.

Ein Messer mit einer Mikroverzahnung hängt in dem Zeug einfach fest...aber es schneidet nix.

Gruß
chamenos
 
Auch den Einsatz einer Schere
sehe ich als schwierig an, da ich Lederhandschuhe trage und diese damit bedienen
müsste.

ahoi,
gerade Deine Anforderungen in der Luftfahrt "schreien" nach einer Schere.
Ich habe gerade mal die Fiskars mit meinen Motorradhandschuhen probiert- Tadellos!
Du könntest das Teil in dem Gartenscheren-Holster- wie Gärtner es haben- zugriffsbereit tragen.

ciao
Excalibur
 
Nach JoLis Erklärung stelle ich mir das so vor: JoLi sitzt in seinem Heißluftballon und will landen aber der Korb verheddert sich in Ästen. Dazu sitzen noch 3 Leute mit im kleinen Korb. Nun hat JoLi ca. 2-4 Sekunden Zeit, eine Leine zu durchtrennen, welche aus einem Material besteht, welches jedes Messer quasi direkt stumpf werden lässt. Dazu trägt JoLi Lederhandschuhe.

Es gibt Zangen, welche eine Übersetzung, ähnlich eines Bolzenschneider haben und die dafür gedacht sind, Drahtseile durchzuscheren. Evtl. wäre sowas besser. Oder Sprengstoff :glgl:.

Egal welches Werkzeug, ich würde es in jedem Fall vor dem wirklichen Einsatz erst mal testen.
 
Ein Messer mit einer Mikroverzahnung hängt in dem Zeug einfach fest...aber es schneidet nix.
Okay, ich glaub das gerne. Wenn ja im Forst auch eine Sägekette dran scheitert.
Ich hab einen Freund, der fährt Ballon. Werde ihn mal fragen, ob er für solches Szenario einen Rat hat.
 
Untaugliches Beispiel.
Bevor er sich in Ästen verfangen sollte, wird er nochmal nachheizen, um wieder Höhe zu gewinnen. Wenn er überhaupt in die Nähe von Bäumen rund um einen Landeplatz gelangen sollte... - diese Vorstellung für sich ist schon ein Notfall, für den andere Verfahren vorgesehen sind. Aber ganz sicher gehört nicht dazu, in Panik zuerst irgendwelche Tragseile zu kappen...

Würde der Ballonfahrer zuerst irgendwelche Tragseile trennen, besteht die Gefahr, die Kappe (Hülle) und den Korb abzufackeln, vom unkontrollierten Sturz aus unbekannter Höhe auf den Boden mal ganz abgesehen...

Zudem hat der TO klar und deutlich von Kletterseilen gesprochen...

Gruß Andreas
 
Hallo

Zudem hat der TO klar und deutlich von Kletterseilen gesprochen...

Da sind wir aber mittlerweile schon weiter;)

Ich fasse mal zusammen:

Das Messer soll zum Kappen von Seilen/Leinen (Kletterseil) benutzt werden. Die Leinen haben jedoch ein Kern aus
Kevlar oder ähnlichem (???), also nicht mal eben mit einem Schweitzer Taschenmesser zu durchtrennen.

Über den Kern der Seile kann ich gerade nichts sagen, aber es sind keine echten Kletterseile, sondern vielmehr Steuerleinen eines Heißluftballons, die natürlich hitzebeständig sind. Aber es sind Kunstfaserseile...

Sooo, ich habe in meinen Unterlagen mal geblättert und da steht,
der Kern der Seile besteht aus Aramid.

Wie ich bereits kurz im #5 Post dieses Beitrags schrieb sind es keine Kletterleinen
sondern vielmehr ähnliche Leinen wie beim Klettern. Es sind Steuerleinen eines
Heißluftballons.


Also eher keine Kletterseile:cool:

Gruß
chamenos
 
Würde der Ballonfahrer zuerst irgendwelche Tragseile trennen...
Der TO schreibt von Steuerleinen.

Zudem hat der TO klar und deutlich von Kletterseilen gesprochen...
Und danach ganz klar ausgeschlossen, dass es sich um handelsübliche Kletterseile handelt.

Ansonsten neige ich dazu, dir hinsichtlich des Szenarios recht zu geben. Schneiden würde ich da für mindestens so gefährlich wie Hängenbleiben halten. Will aber hier nicht weiter von Dingen reden, von denen ich eigentlich keine Ahnung habe.

edit: chamenos war fixer:)
 
Ja, ich sehe das auch gerade... der Kaffee läuft gerade durch... :rolleyes:
Als ich den letzten Beitrag las, war der erste Gedanke, dass da eine andere Variation vom beliebten "WC-Szenario" vom Überleben nach einem Linienflug auf einer einsamen Insel konstruiert wird... Ab dem Punkt höre ich dann meist auf, zu lesen...

Trotzdem:
da es sich also doch um festgelegte, nicht ganz realitätsferne Fälle handelt, wird es dafür auch Verfahren und vor allem Mittel geben, die luftfahrtzugelassen und vor allem tauglich sind, auch speziell für Ballons. Sollten irgendwelche anderen Mittel, als die zugelassenen, montiert oder benutzt werden, kann bei einer Kontrolle ganz schnell der Versicherungsschutz erlöschen oder vorher schon die Genehmigung eingeschränkt oder widerufen werden. Gerade bei Personenbeförderung ist man da sehr rigide - und das sage ich mit mehr als 20 Jahren Luftfahrterfahrung und einigen miterlebten Prüfungs- und Genehmigungsverfahren, Schadens- und Unfalluntersuchungen.

@TO: wenn Du in der Ballonausbildung bist oder warst, würde ich in deiner Flugschule oder einem spezialisierten LTB für Ballons, bzw. beim DAeC nachfragen, mit welchen Werkzeugen die dort arbeiten, oder was sie empfehlen. Ist einfacher, als zu spekulieren.

edit:
Was Du suchst, um einfach und schnell reagieren zu können, sollte auf dieser Übersicht zu finden sein, und als erstes steht dort ein Zusatzmesser, was bei einem Ontario in Militärausführung (Name weis ich gerade nicht, ist aber ein bekanntes Messer) als "Beimesser" dazugehört, das steht weiter unten auf der Seite.

http://www.paragear.com/templates/parachutes.asp?group=510&level=1

Dieses "Carbon Aerojack Knife" hat Wechselklingen. Da wir nicht davon ausgehen, dass so ein geschilderter Fall regelmäßig eintritt, sind die gekreuzten Schneiden für mindestens einen Gebrauch auch bei Kevlar-Kern ausreichend, danach kann man wechseln. Es gibt dieses Messer meines Wissens auch einzeln bei Böker. Paragear.com ist nur ein Händler, spezialisiert auf Fallschirmsport. Dieses Messers ist sogar ausdrücklich auch für andere Luftfahrtbereiche spezifiziert.
Leicht !!, griffig, spezialisiert, anwendungssicher und mittlerweile auch in Signalfarbe... Sollte man den OEM-Klingen nicht trauen, kann man sicher auch kleine HSS-Klingen machen lassen, was evtl. eine sinnvolle Modifikation wäre.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend!

Das Böker Plus Rescom Fixed ist für mich das beste Kappmesser.

Es unterschreitet zwar die gewünschte Klingenlänge, leistet meiner Meinung nach aber einen hervorragenden Job. Des Weiteren ist das Messer preisgünstig, hat eine rostfreie Klinge die gut nachschärfbar ist und eine Kydex-Scheide. Einen auswechselbaren Glasbrecher gibts ebenfalls. Die Grifflänge ist ausreichend dimensioniert um es auch mit Arbeitshandschuhen gut bedienen zu können. Das Messer verrichtet bei mir im Feuerwehrdienst gute Arbeit.

Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
 
Kurzer Hinweis: Der TO hat sich jetzt seit einer Woche nicht mehr zu Wort gemeldet. Es ist bisher auch nicht geklärt, ob sich mit serienmäßigen Kappmessern Seile mit Aramidkern überhaupt kappen lassen.
Daher sollte hinsichtlich weiterer Vorschläge vielleicht erst mal etwas Zurückhaltung geübt werden, denn was nützt es, wenn die vorgeschlagenen Messer zwar grundsätzlich gut sind, aber in diesem speziellen Fall gar nicht funktionieren?
 
Sooo, nach einigen Tagen nun melde ich mich mal wieder zu Wort.

Ich hatte heute früh eine schöne Fahrt mit mehreren Piloten, es
war eine jährlich vorgeschriebene Überprüfungsfahrt.

Ich habe auch die anderen Piloten gefragt, welche Messer diese
für diesen Zweck benutzen bzw. zur Hand haben. Keiner hat ein
besonderes Messer. Da waren die Klappklingen vom Leatherman
bis zum einfachen Klappmesser vertreten.

Ich habe ebenso die genaue Vorgabe des Gesetzgebers nachgelesen
und es wird tatsächlich ein "Messer" vorgeschrieben. Somit fallen die
Spezial- und Rettungsscheren raus, obwohl die Tipps super waren.

Bei einem befreundeten Ballonfahrer habe ich noch eine alte Leine
mit Aramidkern in seiner Garage gefunden, die ausrangiert war.

Wir haben uns beide mit unseren Messern ran gemacht und ausprobiert.
Mit einem Leatherman hat er etwa 10 Schnitte am gespannten Seil
Benötigt um ihn zu durchtrennen. Mit meinem Klappmesser, einem
"Timberline Workhorse", habe ich ein Schnitt, beim straff gespannten
Seil benötigt, beim locker gehaltenem Seil 4 Schnitte.

Also sollte ein gutes und robustes Messer ausreichen...

Ich denke mal, mit dieser Erkenntnis kann man nun konkreter an die
Messersuche rangehen.

Grüssle...
 
Manchmal ist ein einfaches Ausprobieren doch effizienter als alle graue Theorie und Spekulationen. Und wir alle sind jetzt schlauer, was die Stabilität dieses Materials angeht. Umd du kannst jetzt beruhigt nach einem geeigneten Messer sichen. Schön! :super:
 
Ich habe ebenso die genaue Vorgabe des Gesetzgebers nachgelesen
und es wird tatsächlich ein "Messer" vorgeschrieben.
[...]
Ich denke mal, mit dieser Erkenntnis kann man nun konkreter an die
Messersuche rangehen.

Das oben empfohlene Spyderco Jumpmaster wäre auch meine erste Wahl. Die Spyderco Serrations gehören zu den besten auf dem Markt. Mit den Spyderco Schleifmitteln kann man die Serrations auch ohne viel Aufwand scharf halten.

Wovon ich abraten würde, wäre das ebenfalls o.g. CRKT Hammond A.B.C. - ich habe das besagte Messer und bei dem sind die Serrations so eng, dass es sich eher festhakt als zu schneiden.


Ookami
 
Hallo,

käme da nicht eine Kabelschere in Betracht?

Die Scheren müssen im Berufsalltag Isoliermaterial & Kupfer / Aluminium durchtrennen, ich denke das könnte klappen. Gibt es sogar mit Hydraulik und Ratsche, was aber wohl ein bisschen übers Ziel hinausschießt.
Die Knipex 95 16 200 scheint mir geeignet. Einhandbedienung, verchromt, Doppelschneide. Es gibt Leute die schneiden damit bis 5 x 15qmm.
Kostet um 35 Euro. Mit einer einfachen Gürteltasche auch gut erreichbar.
Die Vorschrift, dass ein Messer zu nutzen ist, erscheint mir unsinnig. Würde mir in dem Fall einfach ein SAK in die Tasche stecken, dann ist der Vorschrift genüge getan.

Gruß,

Nakamura
 
...
käme da nicht eine Kabelschere in Betracht?
Nein, weil:
JoLi schrieb:
...Vorgabe des Gesetzgebers [...] :"Messer" vorgeschrieben
Nur welches es sein sollte oder muss, stand da wohl [vernünftigerweise] nicht. Da wird man sich aber an Erfahrungen von alten "Ballon"Hasen oder Technikern orientieren können. Da JoLi vernünftigerweise schon einige Schnitttests gemacht hat, wird er ungefähr einschätzen können, in welche Richtung es gehen könnte.

Ich würde unter Berücksichtigung der Gäste auf engstem Raum im Gegensatz zu Ookami eher zu einem Messer mit *umrandeter* Hakenklinge, wie den Hooks von BM oder der Ontario-Variante, bzw. den "Verwandten" mit Wechselklingen in gekreuzter Anordnung tendieren. Allein schon, um sich selbst und die Gäste beim schnellen Schnitt nicht zu gefährden.

Gruß Andreas
 
Hallo!

Also, nach § 4 Ergänzungsausrüstung (zu § 19 LuftBO):

Die betriebliche Ergänzungsausrüstung muß mindestens bestehen aus:

1.
1 UKW-Sende-/Empfangsgerät mit einem Frequenzbereich von 117.975 bis 137.000 MHz
2.
1 Höhenmesser
3.
1 Variometer
4.
1 Handfeuerlöscher nach DIN EN 3 mit einer Löschmittelmenge von mindestens 2 kg oder in Luftfahrzeugen zugelassene Handfeuerlöscher mit mindestens vergleichbarer Löschwirkung
4a.
Feuerlöschdecke nach DIN 14155
5.
1 Kompaß
6.
1 Hüllenthermometer
7.
1 Druckmesser für jede Versorgungsleitung
8.
1 Erste-Hilfe-Ausrüstung nach DIN 13164 oder DIN 13157
9.
1 Kappmesser

Mindestens heißt doch nicht, dass ich keine Kabelschere mitnehmen darf? Ich denke im Notfall ist eine Kabelschere ungefährlicher für die Mitfahrer als ein Messer. Ob nun mit Hakenklinge oder ohne.
Ich würde mir einfach mal eine Kabelschere bestellen und das im Werkzeugkeller austesten. Wenn das gut klappt, nutze ich die Schere und nehme pro Forma noch ein Messer mit.
Wenn sich das als nicht zweckmässig erweist, lege ich die Schere in den Werkzeugkasten. Kann man zur Not evtl. auch zum Rosen schneiden nehmen. :)

Gruß,

Nakamura
 
Fliegst Du selbst ? Wenn ja, dann weist Du, was davon abhängt, die gesetzlichen Vorgaben in der Luftfahrt einzuhalten. Der TO sprach nicht von "welches ... zusätzlich", sondern von "welches ... überhaupt".

Das was Du da herausgesucht hast, nennt man in Fliegersprache "MEL" - Minimum Equipment List.
Wenn Teil X drin steht, hat es auch an Bord zu sein. Wenn man mehr als MEL mitnimmt, ist das *prinzipiell* jedem selbst überlassen und erfolgt nach eigenem Ermessen. Es führt an anderer Stelle zwangsläufig wieder zu Abstrichen, z.B. wegen des Gewichts und sinnvoller Unterbringung. Zangen etc. hatte er aber bereits selbst ausgeschlossen.

Gruß Andreas
 
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