Danke kup, tiffel und pitter für Eure Ratschläge und Einschätzungen zu der Versandproblematik. Dass das kompliziert wird, war mir leider klar. Da der Händler die Versicherung abgeschlossen hat, denke ich, dass er in der besseren Rechtsposition ist, den Schaden geltend zu machen. Schadensanzeige und Dokumentation dazu hat er von mir schon bekommen. Falls ich gebeten würde, von Deutschland aus tätig zu werden, würde ich das natürlich tun.
Was man aber z.B. in Deutschland bzw. der EU ganz besonders mit einkalkuliert ist das Verhalten der Onlinekunden
Ich schmeiße mal den Begriff Widerrufsrecht in den Raum.
Ein mir angenehmer und bekannter Messerhändler in den USA versendet deshalb nicht mehr in die EU.
Er hat nämlich keinen Bock eine Rückläuferquote von ca. 30% in seine Kalkulation mit reinzunehmen.
Hat jetzt hier mit dem Fall wenig zu tun..... aber das erklärt mit, warum wir hier als Käufer uninteressant werden.
Gruß
chamenos
Ich stimme zu, dass die allgemeine Problematik des Widerrufrechts wenig mit meinem Fall zu tun hat.
Da ich aber weiß, dass in diesem Thread auch international mitgelesen wird und google translate nicht immer genau ist, möchte ich aber ein paar Punkte noch einmal ausdrücklich klarstellen:
1. Ich habe nicht von meinem Widerrufsrecht Gebrauch gemacht, sondern dem Händler mitgeteilt, dass das Messer beschädigt eingetroffen ist, und gefragt, wie ich weiter verfahren soll. CKTG forderte mich auf, dass Messer zurückzusenden und kündigte an, den Kaufpreis zu erstatten.
2. Bevor ich das Messer zurückgesendet habe, habe ich alle Möglichkeiten einer Reparatur auf eigene Kosten erwogen. Letztlich ausschlaggebend dafür, das nicht zu tun, war neben dem vielfachen Rat hier im Forum eine sehr freundliche und detaillierte Einschätzung von Greg (wabocho). Kurzform: Die Klinge wäre durch den notwendigen Rückschliff und das Ausdünnen in einen Zustand wie nach jahrelangem Gebrauch versetzt worden.
3. Ich habe einen schnellen und versicherten Rückversand bezahlt, damit das Messer jetzt nicht noch ewig unterwegs ist. Ob diese Kosten erstattet werden, weiß ich nicht. Das war für mich bei dieser Art der Rückversandes auch nicht das ausschlaggebende Kriterium.
4. Den Papierkram, um die Einfuhrabgaben wiederzukriegen, habe ich jetzt auch am Hals.
Alles in allem habe ich in die Sache eine Menge Zeit investiert, die ich im Moment eigentlich nicht habe. Finanzielle Verluste stehen noch nicht abschließend fest. Das war also kein Fall, in dem ein europäischer Kunde aus einer Laune heraus den Kauf widerrufen hat. Wurde so auch nicht gesagt, war mir aber wichtig ausdrücklich festzuhalten, damit etwaige Missverständnisse erst gar nicht aufkommen.
Natürlich steht es CKTG frei, den Handel mit Europa einzustellen. Das kann jeder Händler halten, wie er will. Sollte ich mein Geld zurückkriegen wie angekündigt, werde ich darüber weder jammern noch trauern. Nur zur Erinnerung: ich habe das Messer im August gekauft und dann hieß es, die Spitze sei abgebrochen und es geht zur Reparatur nach Japan. Ausgemacht war, dass es von Japan aus direkt an mich geht. Ging es aber nicht, ging erst wieder zurück in die USA. Zweieinhalb Monate später kommt es dann an, entweder reparariert oder ausgetauscht, und ist wieder defekt, diesmal aber deutlich schlimmer. Ehrlich, ich habe lange nach einem großen Kato Gyuto gesucht, aber wenn ich solchen Deals hinterhertrauern würde, wäre ich ein Idiot.
In den Jahren zuvor allerdings habe ich eine Menge Zeug aus den USA bei anderen Händlern bestellt. Das hier war der erste Fall für mich, in dem es Probleme gab - anekdotische Evidenz, ich weiß. Versand lief bis auf diesen Fall fast immer über USPS und die Pakete habe ich dann selber beim Zoll geöffnet.