Kaufberatung - erstes japanisches Messer

Ich sage immer: „Eine Meinung ist keine Meinung!“
Das Forum lebst von unterschiedlichen Erfahrungen und Vorlieben. Nur so kann man sich beim Lesen ein vernünftiges Bild machen.
@neko hat viel Ahnung und seine Erfahrung ist auf jeden Fall ernst zu nehmen.

Gruß, Andreas
 
@neko
Vielen Dank für Deine Einschätzungen. Ist halt hier wie bei den Ärzten: 3 Ärzte mindestens 5 Meinungen.

Ich bin voll und ganz auf der „Daily“ Seite und werde es sicher auch bleiben. Ich denke, dass für MICH das Ergebnis am Messer keinen merklichen Unterschied machen würde, ob nun 2 oder 1,5k. Es ist eher die Frage, mit welchem der beiden Steine es sich angenehmer / besser schleifen lässt. Aber es scheint auch diesbezüglich persönliche Vorlieben zu geben. Da muss ich wohl ne Münze werfen.
Schöne Grüße
PS Kenne den Carbonstahl meiner beiden K Messer nicht. Noch mehr ein Grund zu würfeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
VIel wichtiger als der recht geringe Körnungsunterschied ist der Umstand, dass der 1500er deutlich weicher gebunden ist als der 2000er. Hat @neko ja auch schon beiläufig erwähnt.

Neben dem 220er wohl der weichste der ganzen Serie.
 
Welches sind denn die positiven und negativen Gesichtspunkte bzgl dieses Unterschieds? Die Differenz in der Körnung von 500 sind bestimmt nicht der game changer, da bin ich ganz Deiner Meinung.
 
Mein "super Duper" teures Bunka hat mich nach einem halben Jahr wieder verlassen. Der ach so geile extra harte Stahl ist bei jedem kleinen Fehler an der Schneide weg gebröselt, da hat schon ein Salzkorn gereicht.

Ich bin zu günstigen Europäischen Messern zurück gekehrt, ausgedünnt und gut geschärft fehlt mir da nichts und die werden nur stumpf und zerbröseln nicht.
Guter Einwand. Immerr wenn ich die Suche nach dem ach so tollen Messer hier sehe, denke ich: und bist du auch bereit deine Kochkünste zu intensivieren und willst du überhaupt Kochaufwand betreiben?

Bei mir hat sich das letztlich genau über den "Kochaufwand" eingepegelt und so stehen die Solinger/Culiluxe und paar kleine Japaner im Block. So schön ein "grosses" richtiges Messer ist: das taugt nicht als Küchenschlampe und das kochen kostet dann noch mehr Zeit und Konzentration. Für Festtagsessen natürlich scshön, aber für den Dauergebrauch sollte man sich das gut überlegen.

Anderss sieht es aus, wenn jemand nach gutem Foodrelease z.b. fragt: dass errleichert viel und das täglich;-))
 
Sodele, mal wieder zurück den Steinen.
Welches sind denn die positiven und negativen Gesichtspunkte bzgl dieses Unterschieds? Die Differenz in der Körnung von 500 sind bestimmt nicht der game changer, da bin ich ganz Deiner Meinung.
Also meine Meinung/Erfahrung. Viele haben ihre eigene. Das ist gut so und soll auch so sein!

Der 1.5k ...
... tendiert eher zum sehr feinen 1k (habe gelesen, so um die 1.2k - könnte passen).
... ist weicher. Ergebnis schnell und effektiv.
Interessant, negativ positiv:
Eigentlich ein Nischenstein in der ShaptonPro Serie. So mancher beachtet ihn nicht, hält ihn in der Serie für unnötig.
Ging mir auch so, bis ich es wagte den zu probieren, weil mit der 1k zu grob ist.
Preislich: Für €44 (ohne Versandgebühr) beim JMS Shop für mich eine ebenbürdige Alternative zum etwas teureren 2k.
Shapton Professional Serie Körnung 1500 - blue-medium (https://www.japan-messer-shop.de/japanische-schleifsteine--japanische-wassersteine/Shapton/SHAPTON-Ha-no-kuromaku-professionell/Shapton-Professional-Serie-Koernung-1500---blue-medium.html)

Der 2k ...
... ist ebenfalls fein, weniger als 2k (gelesen, tendiert Richtung max 1.8k - könnte passen).
... ist minimal härter. Also nicht unangenehm und oder zu kachelig. Ergebnis auch hier schnell und effektiv.
Positiv: Der 2k ist halt die Standardempfehlung, mit ca. €60 ein gutes P/L Verhältnis.
Negativ: In vielen Shops ausverkauft, teils Lieferzeit. Hier aber als Bsp verfügbar (+ Versandgebühr) Shapton Pro Kuromaku Whetstone/Schärfstein 2000 Grit/Körnung (https://thechefscorner.de/products/shapton-pro-kuromaku-whetstone-scharfstein-2000-grit-kornung?srsltid=AfmBOoqagzlv3Yh5E8buymySNgpjkiJ5QmoBRel2eazeV-OZ2EcLiG8b)

Komisch: Bei Shapton passen die Gritangaben nicht zusammen. Tendenz eher weniger.

Preislich gesehen ist für mich der 1.5k ein game changer, kann nichts schlechter als der 2k.
Beide erzeugen relativ schnellen Abrieb und einen feinen Grat. Schleiftechnisch finde ich den 1.5k angenehmer, da ich bei den synthetischen bzgl Feedback das weichere bevorzuge.

Und nun würfel, wäge ab was für dich nach deinem Bauchgefühl passt.

Gruß neko, der nun hoffentlich nicht gesteinigt wird.
 
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Danke für Deine Einschätzung.

Allerdings. Interessant wäre halt die Rückmeldung zum 1.2k Finsih an einem Aogami 63/64 HRc und auch am 60/61 HRc deutschen Stahl, welchen Vorteil Du darin siehst.

Hochgehärtet, dünn ausgeschliffen und eher rauer Endschliff wirken zunächst mal befremdlich. Klar, auch ein 400er Atoma Endschliff wir immer wieder mal als praktikabel ins Spiel gebracht. Gehen, im Sinne von Schneiden kann letztlich vieles.

Persönlich neige ich auch dazu, lieber ein paar Züge auf dem 2k mehr zu machen, anstatt mit etwas darunter u.U. unnötig viel wegzunehmen mit dem Ziel ein Ausdünnen längstmöglich zu verzögern.

Die kürzeren Kai‘s, in Benutzung meiner Frau, werden bei mir auf dem Spyderco Super Fine solange bewegt, bis ein Grat deutlich spürbar wird - von Hand, nicht mit System. Eine EinStein Lösung, die zumindest bei mir und VG10 gut funktioniert.

Dein Finish mache ich in der Regel an den Büroklappern, die die Kartons zerkleinern. Da hilft etwas mehr Säge.

Aber ja, jeder macht es so, wie er es für sich als richtig erkennt.

grüsse, pebe
 
Ich will jetzt nicht zu weit ausholen, aber im Sinne der Kaufberatung, die wir hier haben, möchte ich doch noch einen Gedanken loswerden:

Niedriglegierte Stähle, wie z.B. Aogami oder 1.2519 haben im Vergleich zu Messerstählen wie VG10 zwei grundsätzliche Nachteile. Erstens sie rosten, und zweitens sind sie wenig verschleißfest. Schon beim Rosten sind die meisten raus. Warum soll man sich das heutzutage noch antun? - Weil man Wert auf eine feine Schneide, mit hoher Schärfe legt und diese mit einfachen Mitteln erreichen möchte. Das heißt dann ein Stein hoher Körnung und tendenziell etwas kleinere Schneidenwinkel. Das vergleichsweise häufige Nachschärfen nimmt man bei diesen Stählen (gerne) in Kauf.

Hört man im Finish bei 1.2k auf, kombiniert man die Nachteile des Stahls mit denen des rauen Finishs.
Einen 1-2k Stein zu haben macht absolut Sinn und für einen ersten Stein würde ich damit auch anfangen. Ob jetzt der Shapton 1.5k oder 2k besser/universeller oder wie auch immer ist, ist am Ende eine Nerd-Diskussion, derer ein Anfänger ohnehin nicht folgen kann. Daher kann man wahrscheinlich wirklich würfeln. In meinen Augen braucht es aber danach noch was feineres, sonst verschenkt man das Potential das in den Stählen liegt. Hört man bei 1.5k oder auch 2k auf, wäre man wahrscheinlich mit was rostfreiem besser dran gewesen...

Gruß, Andreas
 
Gruß neko, der nun hoffentlich nicht gesteinigt wird.
Von mir ganz sicher nicht!! Im Gegenteil, ein Hoch auf Dich und nochmals vielen Dank für die Pros und Kontras. Ich tendiere als Freihandschleifer eher zu weicheren Steinen, des Gefühls wegen. Was ein scheinbar fehlendes Feedback angeht: Da fehlt mir wohl (noch) die Erfahrung, dieses überhaupt wahrzunehmen. Und wie gesagt: Meine Messer gehören laut @pebe s auf den Punkt gebrachte Kategorisierung eindeutig zu den Dailies! Insofern werde ich bei 1,5k wahrscheinlich aufhören, obwohl ich mit dem Kombistein vom Japan Shop auch eine 4000er Seite habe.
 
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