Kieselstein [zum Schärfen?]

achlais

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Kieselstein

Kann man mit einem ordinären Stein (also kein "Keramik.., Diamant.., Arkansas.....") sprich Kieselstein oder ähnliches ein Messer schärfen und damit brauchbare Ergebnisse erzielen.
Wie siehts mit hochwertigen Stählen aus.

Ich habs noch nie ausprobiert, werde es aber vermutlich mal probieren. (Bin aber kein guter "Handschärfer").

Mich interessiert, ob es schon mal jemand probiert hat, gut mit der Hand schleifen kann. So unter Outdoor- oder Survival-Bedingungen. Nach dem Motto:
Scheiße jetzt hab ich zwar mein gutes Messer, aber keinen Schleifstein!:(

Gruß sgian achlais
 
Hallo sgian achlais!

Nur mal so nebenbei: Was heißt eigentlich sgian?

Ich habe mal auf einem ziemlich ebenen Grauwackestein Schärfversuche ausgeführt. Die Ergebnisse waren recht gut, vergleichbar mit einem mittleren bis gröberen SIC Bankstein von Herbertz. Mit dem Gürtel, den ich damas noch in mit Polierpaste bestrichener Form (und mitschwarzer Stelle an der Hose) immer dabei hatte habe ich das Messer abgezogen. Allerdings war das Messer vorher auch nicht richtig stumpf gewesen, aber nachher konnte es rasieren, zwar nicht an allen Stellen, da der Stein eben nicht an allen Stellen absolute eben war.

Gruß Leo.
 
"sgian achlais" ist ein sagenumwobener schottischer Kampfmessertyp.
Soweit mir bekannt ist, ist aber noch nie einer gesehen bzw. gefunden worden.

TL weiß mehr darüber.
 
Ups, jetzt ist mir Hayate zuvorgekommen.

Genau: sgian achlais oder ein sgian dubh sind kleine Messer, die die Schotten verdeckt in der Kleidung trugen. Später meist im Strumpfband, und da gehört es auch heute noch hin. Ähnlich wie das "Brotzeitmesser" an der Seite der "Krachledernen" (der bayerischen Lederhose)
Würde mich interessieren, was die Schotten jetzt mit der neuen britischen "Messerrecht" machen.

Aber jetzt wirds echt OT!

Wieder zurück zum Kieselstein:
Geht das auch mit "guten" Stählen?

Gruß "kleines schottisches verstecktes Messer in der Klamotte"


Bin im übrigen NICHT identisch mit dem Forummitglied sgian. (Grüße auf diesem Wege.) Hab die Namensgleichheit erst nach der Anmeldung entdeckt und mich natürlich beim Erst-Namens-Eigner entschuldigt)
 
Hallo sgian achlais,

Mit den hochlegierten Stählen ist das natürlich aufwendiger, ich würde sowas nur im Notfall machen. Aber wenn Not am Mann ist, geht das sichrelich auch, bevor Du mit einem stumpfen schönen Messer durch den Dschungel taperst mach Dir lieber ein paar Schrammen am Stein rein und bekomm es wenigstens 3/4 scharf udn ein wenig schartig. Zum Schneiden in einer Notsituation reicht das sicherlich.

Viele Grüße sendet Dir der Leo.
 
Danke schön.

Das ist eine Antwort aus berufenem Munde.

Deine Messerschärfseite kenne ich übrigens schon viel länger als das Forum.
Freud mich eine Antwort von Dir bekommen zu haben.

Gruß sgian achlais
 
Vor ein paar Jahren wahr ich mal 4 Wochen in Norwegen mit dem Fahrrad unterwegs, wir waren ständig im Freien haben viel geangelt, das Martini Messer von mit war quasi ständig im Gebrauch.

Leider hatte ich nen Schärfstein vergessen, also hab ich mich auch nach passenden Steinen umgesehn, es ging so, mit der Zeit hatte ichs in etwa raus und ich konnte unsere Messer einigermaßen auf Gebrauchsschärfe halten war aber sehr sehr mühsam.

Diese Jahr nehm ich meinen Sharpmaker mit.

freagle

Freagles Messer
 
:sorry, wenn ich auf so ein altes Thema antworte -habs bei der Suche entdeckt:

Natürlich kann man mit NaturSteinen eine gewisse Grundschärfe erzeugen, wenn es nötig ist.

Man sollte dabei auf das Gefüge des Steins achten:
Sedimentgesteine (zB Sandstein) sind meist nicht ganz so ideal, weil sie schnell zerbröseln und die einzelnen Gefügekomponenten die Klinge arg zerkratzen können.

Marmor gibt ne ganz nette Schärfe.
Kiesel sind sehr hart (Quarz) und können viel abtrag haben.
Grauwacke taugt auch ganz gut.

Wenn man nicht allzuweit in der Pampa ist und die Zivilisation greifbar, ist die Unterseite von Tellern und Tassen :)- der unlackierte Rand) ein prima Schleifutensil. Ist meist eben, sehr fein und mit schmaler Kante. Damit schafft man sogar Recurve-Klingen:cool:.

Wenn ich nicht gerade ins Outback gehe, spar ich mir das Gewicht eines Schleifutensils, und machs mir mit ner TAsse.:lechz: :hehe:

-kuda
 
Original geschrieben von OniKudaki


Wenn man nicht allzuweit in der Pampa ist und die Zivilisation greifbar, ist die Unterseite von Tellern und Tassen :)- der unlackierte Rand) ein prima Schleifutensil. Ist meist eben, sehr fein und mit schmaler Kante. Damit schafft man sogar Recurve-Klingen:cool:.

Wenn ich nicht gerade ins Outback gehe, spar ich mir das Gewicht eines Schleifutensils, und machs mir mit ner TAsse.:lechz: :hehe:

Und ich dachte immer, mit der Methode werde ich hier gesteinigt. Auch nach langem rumbasteln mit diversen Steinen und Schleifmethoden: Meine Küchenmesser werden an der Unterseite des Ikea-Geschirrs immer noch am besten. Für die besseren Sachen muß dann auch Dauer wohl doch ein Lansky her. Und in der Wildniss bleibt talentfreien Menschen wie mir nur eins: Genug Messer dabei haben, dann ist immer eins scharf genug.

Gruß, Chrisse
 
Wenn Du Dir ein Schärfsystem zulegen möchtest, dann schau Dir mal den Sharpmaker von Spyderco an.
Der schafft auch grosse Messer spielend, und Du hast nicht das Problem, das Messer einspannen zu müssen.
Wenn nämlich der Primärschliff bis zum Messerrücken durchgeht, ist es beim Lansky schwer, das Messer sauber einzuspannen.

*Ausserdem bleibst Du Dir dann treu: Die SpydieStäbe sind nämlich aus Keramik...*
Gruss-kuda
 
Last edited:
Die Unterseite von Porzellangeschirr nehme ich hauptsächlich dann wenn ich irgendwo zu Gast bin und für die dortigen stumpfen Messer Abhilfe schaffen muß. Geht besser als manches was dafür beworben wird. Wenn man sich im Schrank ein wenig umsieht, dann bekommt man auch verschiedene Körnungen zusammen.

Kieselsteine sind meiner Erfahrung nach recht gut zum Schleifen geeignet, findet man aber auch nicht überall :( I.d.R. halte ich da das Messer fest und bewege den Stein. Bei 425M, (M-)INFI und 52100 Messern hatte ich damit noch nie Probleme, bei neumodischen Karbidmonstern tut man sich vermutlich härter.
 
Original geschrieben von HankEr
... bei neumodischen Karbidmonstern tut man sich vermutlich härter.

Quarz - Also Kiesel- hat eine Härte von 7 nach der Härtegruppierung von Mineralien nach MOHS. (Diamant hat eine Härte von 10, Eisen (BAsalteisen, Meteoreisen) eine Härte von etwa 4-5.

Der Härtespielraum ist also gewaltig. Auch moderne Stähle kommen da nicht mit.

Schärfen ist also auch bei besonders harten Klingen (PM...) möglich.Mitunter dauert es nur etwas länger, einen vernünftigen Abtrag zu schaffen. Aber das ist bei denen wohl immer so...

-kuda
 
Klar meine ich auch. Natürlich geht es, aber es dauert halt. Das Problem im Gegensatz zu andere Schleifsteinen sehe ich jetzt weniger in der Härte (klar beißt Diamant ganz anders zu als ein Arkansas) als vielmehr in der geringen Größe des Steines. Da hat man halt immer nur einen sehr kleinen Bereich in der Mache und wenn sich der Stahl dann noch besonders gegen den Abrieb sträubt, dann dauert es halt.

Ich extrapoliere hier aber nur, da ich im Feld eigentlich nie sehr hochlegierte Klingen dabei habe.
 
Noch ein kleiner, und für mich sehr überraschender Nachtrag. Beim Abwaschen (die lästigste Pflicht in der Küche, aber ich bin grad Strohwitwer) bin ich noch mal auf die Keramiksache gekommen. Mein kleines Victorinox-Küchenmesser bekomme ich mit der Unterseite der Ikea-Tasse schon zum rasieren. Das große Victorinox hat sich bisher beharrlich geweigert. Also hab ich es versuchsweise ein paar mal über ein Marmor-Frühstücksbrettchen gezogen. Siehe da, es rasiert wie blöde. Erst dachte ich, o.k. du hast da einen sehr feinen Grat wie beim Rasiermesser, aber das Ding rasiert in beide Richtungen, also kann es das eigentlich nicht sein, oder? Ist Marmor jetzt der perfekte Stein um den letzten Schliff zu erzeugen?

Gruß, Chrisse
 
Marmor ist ein weiches Gestein mit einem recht homogenen, dichten Gefüge.
Wenn der MArmor poliert und plan ist, eignet er sich ganz gut für den letzten Schleifgang. (zumindest bei normalen Stählen).

Problematisch ist bei Marmor, dass er sich recht leicht abträgt (u.a. deshalb auch bei Bildhauern so beliebt), aber das Ebnen nicht mehr so einfach geht.
Ein jap. Wasserstein zum Beispiel hat ein viel loseres Gefüge.

-kuda
 
@OniKudaki
Wieso sollte ein Sandstein nicht zum schärfen geeignet sein, das hängt doch nur von der Bindung der einzelnen Körner ab. Grundsätlich unterscheidet man bei Sandstein: Quarzsandstein (der kann silikatisch oder karbonatisch gebunden sein), Arkose und Grauwacke (ja, auch die mehrfach genannte Grauwacke ist nichts weiter als ein Sandstein). Ein silikatisch gebundner Quarzsandstein sollte eigentlich recht hart sein und gut zum schärfen funktionieren (wurde ja früher auch zum schleifen benutzt).

Quarzsandsteine gibt es in der Natur in verschiedenen Körnungen so ist ein Stubensandstein meist vergleichbar mit einem groben bis sehr groben abziehstein aber nicht so hart. Ein Schilfsandstein ist wesentlich feiner und könnte sich also besser eignen. Metamorphe Sandsteine könnten einen art Ideallösung darstellen, da sie viel stärker verbundene Körner haben und kein Schichtgefüge mehr wie die Sedimente. So sind auch Siltsteine und Kieselkalke wohl relativ gut um in Feld ordentliche ergebnisse zu erzielen (sofern man sie erkennt).

Grauwacken halte ich nur für bedingt tauglich, da sie in erster linie aus einer Kompasition aus Quarz, Glimmer und Gesteinsbruchstücken bestehen. Genauso sind Arkosen wohl nicht so ideal Sie bestehen aus Quarz und Feldspäten und besitzen meisst ein sehr grobes Gefüge.

Gruss

Magic
 
@Magic:

Sorry!. Ich habe in meiner flapsigen Art mit "Sandsteinen" nur Sedimentgestein gemeint.
Dass metamorphe Gesteine zum Teil äusserst gute Schleifer sind- da gehe ich konform.

zur Grauwacke: Geht zwar, aber es gibt besseres. Stimmt.

-kuda
 
Eines der Hauptunterscheidungsmerkmale von Sandsteinen ist die Korngröße. Desto kleiner die Körnchen, desto feiner wird sich eine Klinge schleifen lassen. Eine noch kleinere Korngröße als Sandstein hat der Schluffstein und noch eins drunter der Tonstein. Tonstein ist allerdings ziehmlich weich und brüchig.
Metamorphen Tonstein dagegen nennt man Tonschiefer. Er ist relativ hart, sehr feinkörnig und dank einer Schieferung in ebenen Platten zu brechen. Eigentlich müßte das einen top Naturschleifstein hergeben.
 
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