Kleiner Vorzeigethread

Wunderbarer Dolch, sehr sauber gearbeitet! Die Proportionen sind perfekt! Die Brünierung ist dir auch sehr gut gelungen. Ich weiß wie schwierig das ist, da viele Faktoren zu berücksichtigen sind, um eine einheitliche Bläue/Schwärze zu erzielen. Ich brüniere hauptsächlich zum Rostschutz und mag dabei unterschiedliche Farbspiele und Muster auf der Klinge. Eine satte, glatte und dunkelblaue oder schwarze Färbung sind da natürlich deutlich aufwändiger.

Es ist eines dieser Stücke, die man nicht verwendet, aber doch immer wieder in die Hand nimmt, ein wenig herumdreht und sich immer wieder anschaut.
Das kann ich gut nachvollziehen, es ist schön so einen Dolch zu besitzen auch wenn man ihn nicht einsetzt (obwohl ich mir gut vorstellen könnte ihn jagdlich als edles Abfangmesser einzusetzen. :))

Dein Dolch gefällt mir besser als das Original! :D::

Gruß
Matthias
 
obwohl ich mir gut vorstellen könnte ihn jagdlich als edles Abfangmesser einzusetzen
Es wäre gelogen, wäre mir der Gedanke nicht auch schon gekommen, gerade diese Größenordnung passt immer noch gut in den Rucksack oder ins Handschuhfach. Zum Glück bin ich noch nie in die Verlegenheit gekommen ein Stück Wild mit der kalten Waffe abfangen zu müssen, aber mit so einer Klinge ist man definitiv vorbereitet.


Dein Dolch gefällt mir besser als das Original! :D::
Das freut mich sehr, besonders bei so einem ikonischen und gleichzeitig schlichtem Design scheiden sich schnell die Geister was Änderungen betrifft.
 
Mein Plan hinter diesem ganzen Thread war ja, mich wieder mehr in meine Werkstatt zu bewegen. Heute sind Frau und Sohnemann ausgeflogen, also habe ich mich gleich auf den Weg gemacht.

In der Fundkiste fand sich noch eine fertig polierte klinge, die ich jetzt fertig gestellt habe. Aus einer Feile geschmiedet und Mal wieder mit Hamon gehärtet, sollte es ein klassisches Jagdmesser werden.Ein schönes Stück dunklen Holz, dass noch von einer Outdoor-Bank übrig war, bot sich von den Maßen perfekt an, ein kleines Stück stabilisierte Pappel sollte noch ein kleines Highlight geben.


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Abgegrenzt habe ich die Griffschichten Mal wieder mit blauer Vulkanfiber, für extra Grip sorgt eine kleine Fingerrinne.
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Beim ölen des Griffs habe ich bemerkt, dass das Holz ziemlich offenporig ist. Ich habe noch eine ganze Kiste mit Pigmenten zum färben von Epoxidharz und habe spontan probiert, dem Öl einen Klecks gold zu verpassen. Es hat besser geklappt als gedacht und die Farbe hält echt gut.

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Es gibt einen Akzent ohne zu poppig zu wirken und harmoniert schön mit dem Holz.

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Wie es sich für Feile gehört habe ich die Schneide fein aus geschliffen, sie nagelt aus der gesamten Länge.

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Heute auch Mal mit ein paar Daten

Gesamtlänge: 203mm
Klinge: 97mm
Davon scharf: 90mm
Klingenhöhe max 27mm
Rückenstärke max 2,5mm
Und zarte 79gr schwer.
 
Die stabilisierte Pappel für das gestrige Projekt war ein Reststück, welches schon eine Weile in meiner Kram-Kiste sein Dasein fristete. Das dazugehörige Stück habe ich heute für euch und gehört ebenfalls zu einen meiner meist getragenen Stücke. Der Gedanke dahinter war eine schlichte, simple Form mit edlen Materialien zu kombinieren und einen sauberen, sehr zivilen Look zu erreichen. Ein Messer also, dass bei keiner Brotzeit Anstoß erregte und gleichzeit sofort als etwas Besonderes zu erkennen ist.

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Entsprechend habe ich die Klinge kurz und breit gehalten, mit weit geschwungenener Spitze, ideal um auch mal ein Brötchen zu schmieren. Kombiniert mit einer balligen Faße, bei gleichzeitig bis zum Klingenrücken reichendem Flachschliff, ergibt das einen schneidfreudigen, aber noch immer sehr stabilen Allrounder für alle Gelegenheiten. Geschliffen habe ich bis 1200er Korn und mit superfeinem Schleifvlies gefinished, womit ein sehr feines Klingenbild entsteht, ohne komplett in Richtung Spiegelglanz zu gehen. Der verwendete 1.3505 nimmt dabei eine feine Schärfe an und ist im Nu wieder abgezogen, sollte ein Teller doch mal die Schneide umlegen.

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Neben der blauen Pappel habe ich für den Griff Bronze (verlötet) und schwarze Vulkanfiber für die Zwinge verwendet, sowie eine umlaufenden Zierinne angebracht. Dies gibt ordentlich Grip und sorgt gegenüber dem dunklen Griff für einen hellen Akzent. Der Griff selbst besteht aus drei Lagen, mit einer Mittellage aus Räuchereiche und einem Abschlussstück aus stuckturiertem Kupfer, über das der Erl vernietet ist. Ein Mosaikpin hellt den dunklen Griff nochmal etwas auf.

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Das Ganze ist bewusst etwas "eckiger" belassen und liegt damit sehr sicher in der Hand.

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Gesamtlänge ca. 220mm, davon 90mm scharf.
 
Sehr harmonische Form und Farbe. Dieses Messer macht keine Angst und kann somit ganz ausgezeichnet, auch in der Öffentlichkeit, als Vespermesser eingesetzt werden. Der Stahl 1.3505 wird von vielen Messermachern sehr geschätzt. Leider bekommt man ihn sehr selten in messertauglichen Abmessungen, zumindest wenn man so wie ich "stock removal" Messer baut und nicht schmiedet.
Wieder ein sehr schönes Messer von dir. (y):)
 
Sehr harmonische Form und Farbe. Dieses Messer macht keine Angst und kann somit ganz ausgezeichnet, auch in der Öffentlichkeit, als Vespermesser eingesetzt werden. Der Stahl 1.3505 wird von vielen Messermachern sehr geschätzt. Leider bekommt man ihn sehr selten in messertauglichen Abmessungen, zumindest wenn man so wie ich "stock removal" Messer baut und nicht schmiedet.
Ich kann mich dem Kompliment nur anschließen.
Der 1.3505 war mal einer meiner Lieblinge. Früher konnte man den in ESU-Qualität und superfeinem Gefüge als Flachmaterial kaufen.
Falls man noch irgendwo was ergattern kann, dann erteilt die innere Stimme hoffentlich einen Kaufbefehl! :glgl:
 
Das sind ja wieder 2 ganz tolle Messer, die Du uns hier präsentierst! (y)

Ob "goldiges Bankholz" an Feile oder stabilisierte Pappel an 1.3505 - beide sehr schön gemacht mit absolut sozialverträglichem Erscheinungsbild.
Die sollten nicht nur für die Brotzeit taugen! :super:
 
Freut mich, dass beide für Gefallen sorgen.
Abmessungen, zumindest wenn man so wie ich "stock removal" Messer baut und nicht schmiedet
Falls man noch irgendwo was ergattern kann, dann erteilt die innere Stimme hoffentlich einen Kaufbefehl!

Ja, das ist leider die Krux bei diesem Stahl, sonst würde er bei mir auch öfter Verwendung finden. Dieses Stück stammt auch noch aus Altbeständen, für Schmiedestücke mit ähnlicher Anwendung kommt heute bei mir meist der 1.2210 zum Einsatz, auch wenn ich den nur als Rundmaterial habe.
Die Kombination aus extrem feinen Gefüge und dem Spritzer Chrom macht ihn für solche Messer ideal.

Ob "goldiges Bankholz" an Feile
Der Name ist schon mal gesetzt für dieses Stück :D Tatsächlich hat es so gut funktioniert, dass ich die Technik noch weiter verfolgen werde, habe noch einige Pigmente dafür auf Halde. Eine "Glow-in-the-Dark" Variante wäre natürlich auch spannend
 
Neben all den schönen Messern, die Du zeigst, möchte ich mich für die Inspiration mit den Farbpigmenten bei Dir bedanken.

Das werde ich bei einem offenporigen Griff auch mal probieren.
 
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