Hmm, entweder ich hab hier was ganz falsch verstanden oder es geht hier einiges drunter und drüber
Also, der richtige Ablauf wäre erstmal prinzipiell:
- Schleifen
- Spannungsarm glühen
- Härten
- Richten
- Anlassen
Wenn man nach dem Spannungsarmglühen direkt wieder richtet, holt man sich ja erneut Spannungen ins Material. Außerdem ist der mögliche Verzug beim Spannungsarmglühen durch die niedrige Temperaturen sehr sehr gering. Man macht es ja gerade um Verzug beim Härten durch eventuelle Spannungen zu vermeiden.
Bei einer Ölhärtung hat man direkt nach dem Abschrecken eine gewisse Zeit um die Klinge zu richten. Die Umwandlung ins Martensit geht nicht schlagartig sondern dauert nach dem Abschrecken noch einige Sekunden. So ca. 30 sek kannst du noch Richten. Dann, nach vollständigem Abkühlen auf Raumtemperatur umgehend anlassen/Vergüten.
Wenn die Klingen nur bei niedrigen Temperaturen angelassen wurden, ca. 180-250 Grad (Blausprödigkeit ist bei Si-Stählen nicht zu befürchten), sind sie im Anschluss daran durch biegen kaum noch zu richten. Mit Richtmarken wäre es wohl möglich, wobei ich nicht denke, dass das für ein Schwert zu empfehlen wäre, da es nicht gerade gut fürs Gefüge ist...
Bei höheren Anlasstemperaturen sollte es aber möglich sein, die Klinge nach dem Anlassen durch Biegen zu richten. Ist aber auch nicht wirklich zu empfehlen.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich mich selber mit den silitiumhaltigen Federstählen nicht 100%ig auskenne. Mein Tip: Arno Eckhard von der
Traumschmiede hat genau mit diesen Stählen im Bezug auf Schwertklingen jahrelange Erfahrung. Er härtet die Klingen und richtet sie bei Bedarf auch, und ist bestimmt auch zu genaueren Auskünften bereit!!! Und das bestimmt besser als es bei vielen anderen Härtereien passiert.
Gruß Jannis