Klingenbauch schärfen mit Sharpmaker und Lansky

Klaus0

Mitglied
Messages
110
Hallo,

ich verwende zum Schärfen meiner nicht ballig geschliffenen Klingen (also alle mit einer V-förmigen Schneidfase) meist den Spyderco-Double-Stuff-Stein oder bei Bedarf auch mal einen Fällkniven DC-4 (Diamantplatte!).

Nun möchte ich mir in absehbarer Zeit ein kleines Set an Banksteinen zulegen, und bin bei der Internetrecherche natürlich auch immer wieder über die gängigen Schärfsysteme wie Sharpmaker oder Lansky gestolpert. An so einem Ding habe ich zwar erstmal kein Interesse, aber es hat sich für mich eine Frage ergeben, die ich gerne auch Euch stellen möchte:

Mein geometrisches Verständnis - wie auch die meisten Anleitungen zu Thema Schärfen - sagen, dass man beim Schärfen mit (Bank-) Steinen das Messer nicht nur derart drehen muss, dass auch im vorderen, bauchigen Bereich der Klinge die Bewegung über den Stein möglichst immer im 90°-Winkel zur Klinge (oder besser: zur Tangente des jeweiligen Punktes am Klingenbauch) verläuft: Soll die Schneidfase über die ganze Klingenlänge hinweg den gleichen Winkel aufweisen, muss man hier auch noch das Griffende leicht anheben (Bewegung von der Schleifebene Weg), da der Schneidwinkel zur Klingenspitze hin sonst zwangsläufig immer flacher würde. Und so mache ich das bisher auch.

Nun frage ich mich: Wie wird diesem Umstand bei der Verwendung eines Schärfsystems wie dem Spyderco Sharpmaker Rechnung getragen? Müsste man da nicht eigentlich das Griffende nach innen (also auch weg von der Schleifebene) bewegen, wenn man zum Bauch kommt? Davon ist nie die Rede bei Beschreibungen des Sharpmakers.

Und wie sieht's da bei Lansky-mäßigen Systemen aus?
 
Ich schleife mit Lanski fast alles, was ich an Messern besitze. Dabei nehme ich in Kauf, daß der Schleifwinkel zur Spitze hin etwas flacher wird. :cool:
 
Naja, der Schleifwinkel wird nicht deshalb kleiner weil man zur Klingenspitze kommt, sondern weil der Abstand zum Klemmhalter größer wird. Finde diese minimale Winkeländerung aber auch nicht unbedingt schlecht. Bei Outdoor-Messern klemme ich die Klinge im ersten Drittel ein und bekomme so an der Spitze einen gerigfügig kleineren Winkel für feinere Schnitte. Kann man also auch positiv ausnutzen.

Werner
 
Last edited:
Machmal ist die leichte Änderung des Schleifwinkels auch erwünscht. Das ergibt eine feine Schneide an der Spitze für genaues Arbeiten. Der hintere Bereich ist dann etwas robuster.

Gruß natto
 
Naja, der Schleifwinkel wird nicht deshalb größer weil man zur Klingenspitze kommt, sondern weil der Abstand zum Klemmhalter größer wird ...

Der Schneidwinkel beim Lansky dürfte zur Spitze hin kleiner, also flacher werden - nicht größer. So, wie ich das sehe, kommt dieser Umstand beim Lansky dann noch verstärkend zu o.g. Aspekt hinzu: Was ich oben geschrieben habe, bezieht sich auf die Tatsache, dass bei einem gleichbleibenden Winkel zur Schleifebene beim Schärfen Richtung Klingenspitze das Griffende zwangsläufig nach oben, bzw. von der Schleifebene weg wandern muss, damit die Klinge über die ganze Länge im gleichen Winkel aufliegt.

Übertragen auf ein rechtwinkliges Dreieck würde das bedeuten: Man verlängert eine Kathete (= Ebene, in der das Messer auf dem Stein aufliegt: am Anfang etwa nur so lang, wie die Klinge hoch ist, und je weiter man zur Klingenspitze kommt, sich immer weiter der Länge des gesamten Messers annähernd), wodurch zwangsläufig der Abstand des Punktes C (= Griffende: da, wo der rechte Winkel ist) zur Hyptoenuse, also die Länge des Lots von C auf die Hypotenuse (= Schleifebene) vergrößert wird.

(... Hab ich das einigermaßen verständlich ausgedrückt? Ich weiß, dass ich hier Strecken, Geraden und Ebenen wild durcheinander würfele, aber anders kann ich das nicht ausdrücken.)
 
Das hängt davon ab, wo man die Klinge einspannt. Schon gelesen?

Gruß natto

PS: Sei mir nicht böse, aber olli16 hats besser beschrieben.;)
 
Last edited:
Ja, schon gelesen, allerdings behandelt dieser Thread die Winkeländerung, die sich aus der Änderung der Entfernung von dem Punkt, an dem die Schleifsteine fixiert sind, herrührt. Diese tritt auch - und besonders - bei ganz geraden Schneiden auf, wie Chamenos auch schon in dem von olli16 verlinkten Thread schreibt...

Meiner Meinung nach ändert sich der Winkel auf einer geraden Schneide nicht. Der Schleifkörper lässt sich plan in einer Ebene von zB 30° bewegen. Siehe auch hier. Das Ganze wird allmählich Gehirnjogging.;)

Gruß natto
 
Back