Klingenoberflächen u.a. Fragen

Prometheus

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Hallo,

Ich hätte da ein paar Fragen zu schönen Klingenoberflächen


- Habe von Ätzen gehört, in der Suchfunktion nichts spezielles gefunden, nur dass man das mit Stiften und Säure machen kann… wie ist das gemeint? Mit Säurefestem Stift ein Muster machen und dann mit einer Säure ätzen? Geht das mit Essigessenz? Wie ist das Endergebnis? Stimmt das das Ätzen als leichter Korrosionsschutz gilt?

- Man sieht manchmal Messer mit im Schmiedezustand belassener Oberfläche. Mal angenommen ich schmiede ein Messer, schleife also nur die Schneide. Wie geht man weiter vor, dass man dann z.B. problemlos Nahrungsmittel damit schneiden kann?


- Gibt es sonst Möglichkeiten, die Klinge zu verschönern? (Hämmern?...)

- Bez. Finish.. kann ich eine Klinge ohne Schleifbock polieren oder habe ich mich mit 1000-er Schleifpapier zu begnügen?


- Bez. Schärfen: Reicht es als „armer“ Anfänger für wenige Messer bei dick einen 10-Euro chinesischen 1000er Stein zu kaufen oder noch mal so viel drauf zu legen für einen etwas größeren und wahrscheinlich besseren King (1200)
 
@ Prometheus!

Habe von Ätzen gehört, in der Suchfunktion nichts spezielles gefunden, nur dass man das mit Stiften und Säure machen kann… wie ist das gemeint?
Schon DA mal Post #25 gelesen?

Stimmt das das Ätzen als leichter Korrosionsschutz gilt?=
Wenn der Klingen stahl rostfrei ist dann ist er es, würde ich dazu meinen :haemisch:

.. kann ich eine Klinge ohne Schleifbock polieren oder habe ich mich mit 1000-er Schleifpapier zu begnügen?
Wenn Du in eine Stationäre Bohrmaschine ein Polierscheibe einspannst sollte das auch gehen, zwar etwas mühsam aber es sollte gehen. Alles notwendige zum Polieren bekommen Du HIER Post #53 bei uns im Ösiland :haemisch:

Gibt es sonst Möglichkeiten, die Klinge zu verschönern? (Hämmern?...)
Ja, was immer Dir gefällt, satinieren fällt mir auch die schnelle ein.

Reicht es als „armer“ Anfänger für wenige Messer bei dick einen 10-Euro chinesischen 1000er Stein zu kaufen oder noch mal so viel drauf zu legen für einen etwas größeren und wahrscheinlich besseren King (1200)
Das einer von uns hier reich ist, halte ich für ein Gerücht. Ich kann Dir den King Kombistein 1000/6000 ans Herz legen, und wenn Du nach einiger Zeit immer noch Lust auf Messerschleifen hast, kannst Du ihn ja motorisieren :haemisch:

Grüße aus A von

xxa/Franz
 
Ich hab gerade einen Schummel-Hamon geätzt :) War mit EisenIIIChlorid von Conrad.de für ein paar Euro.

Du kannst einfach mit Tesakrepp jedes beliebige Muster ausschneiden und auf die Klinge kleben.... wenn du dann ätzt, dann wird alles dunkler und die abgeklebte Fläche bleibt hell. So kannste tolle Effekte machen!

Gruß

Xzenon
 
Vielen Dank einmal für die Antworten!!!

natürlich meinte ich, ob ätzen NICHT rostträgen stahl korrosions wiederständiger macht. und bekomme ich das auch mit essigessenz hin?

weiß vl wer antworten auf die anderen fragen? wenn ich einen teil der klinge im schmiedezustand belasse, wie siehts dann aus mit der hygiene?

@xxa: geile idee mit dem motor ^^
 
Das hängt von einigen Faktoren ab.

Erstmal: Ätzen IST Korrosion - und in dem Moment, wo nicht das komplette Material der Oberfläche beseitigt wird, sondern eine feste Schicht aus Korrosionsprodukten auf der Klinge zurückbleibt, so ist diese in der Lage, in Grenzen weiterer Korrosion zumindest etwas entgegenzuwirken - und da es sowas gibt, ist somit Deine Frage erstmal mit ja zu beantworten.

Da ist z.B. die entstehende Patina einer Kohlenstoffstahlklinge durch Kontakt mit Fruchtsäuren. Ist die Klinge erst mal schwarz, tut sich zumindest beim weiteren Kontakt mit Fruchtsäuren nicht mehr viel. Das ist mit "Korrosion entgegenzuwirken" gemeint.

Geht man dann aber mit stärkeren Säuren dran (und Essig ist im Vergleich zu Fruchtsäuren schon als stark einzustufen), fliegt einem auch wieder die Patina runter - und dann ist auch Schicht mit der Schutzschicht. Das ist mit "in Grenzen" gemeint.

Edit: Was die Frage nach der Hygiene in Verbindung mit der Oberflächenstruktur angeht: Auch hier ist die Antwort eigentlich logisch. Je kleiner die Oberfläche, desto weniger Platz gibts für Verschmutzungen, aber auch die ach so bösen Bakterien - und ein schmiederohes Messer hat nun mal im Massstab der Verschmutzungen (bei Bakterien also mikroskopisch) eine deutlich größere Oberfläche als eine feingeschliffene oder gar polierte Klinge. Das spricht aber trotzdem nicht gegen die Verwendung von Messern mit schmiederohen Bereichen auch in der Küche - man muss einfach das tun, was man in der Küche immer tun sollte: die Messer sauber halten bzw. ordentlich reinigen und gut ist. Dass eine schmiederauhe Klingenoberfläche auch Nachteile im Handling haben kann, sollte nicht vergessen werden, aber im Rückenbereich oberhalb des Anschliffs und am Erlansatz relativ weit von der Schneidkante entfernt spricht prinzipiell nichts gegen die Naturbelassenheit einer Klinge...
-ZiLi-
 
Zuletzt bearbeitet:
danke für die ausführliche antwort!

tut mir leid, das mit der im schmiedezustand belassenen klingenoberfläche war ein missverständnis. dass die hygiene mit größerer fläche und mehr unebenheiten geringer werden kann, ist mir bewusst. ich meinte wie ich die geschmiedete klinge gleich drauf bearbeiten könnte um von anfang an keine reste vom schmieden oder vom feuer usw drinnen zu haben. dachte mir einfach nur abspülen wäre
ein bisschen zu einfach.
 
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