Klingenspiel - Die Wackelkandidaten

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gast140209

Gast
@all
Zur Orientierung und zur Kaufentscheidung für Messernoobs, also Neulingen wie mich, habe ich diesen thread ins Leben gerufen. Hier sollten Messer eingetragen werden, die ein Klingenspiel aufweisen. Welches Messer, welche Art von Klingenspiel und ob es Bauartbedingt oder ein Einzelfall ist möge bitte jeder selber begründen. Soweit ich es verstanden habe bezeichnet man ein seitliches Klingenspiel als horizontal und Klingenspiel in der Schnittrichtung, um die Achse, als Vertikal. Nur damit man sich in der Bezeichnung einig ist.

Hier mein erster Kandidat:

Gerber Gator Droppoint
Mein Gerber Gator weisst 0 horizontales dafür aber ein deutliches vertikales Klingenspiel auf. Das Spiel ist so stark, daß es an der Spitze eine Bewegung von ca. 2 mm ausmacht. Hinzu kommt, daß schon bei leichtem Druck die Klinge hörbar am Backlock anschlägt. Laut Versender weisst ein weiteres vorrätiges Gator das gleiche Spiel auf, Zitat: "Vermutlich eine Konzession an den Gummigriff...". Ein weiteres Forummitglied berichtete über ein ähnliches, jedoch weitaus geringeres, Klingenspiel an seinem Modell.
 
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Hallöchen
Da muss ich leider mein Smith&Wesson Pocket Protector auflisten. Nach zwei Arbeitstagen wobei ich das Messer benutze um einige Palettfolien und zwei-drei dutzend Kartonschachteln aufzuschlitzen, hat das hübsche Teil jeweis eine Schraube locker und die Klinge wackelt mächtig (quer zum Griffrücken).
Schade, das Messerchen würde mir eigentlich sehr gefallen.
 
Hallo,

bevor jetzt hier nun jeder sein 20 euro Messer in den Ring wirft, zieh ich mal die Bremse!



Den einen stört das Klingenspiel den anderen nicht, mich störts auch, man kann jedoch nicht von einem einzelnen Modell auf ganze Serien schließen.

Deshalb hier nun explizit Messer an den Pranger zu stellen wird nichts bringen, andere Modelle aus der gleichen Serie können absolut kein Spiel aufweisen. Hab ich alles schon gesehn und auch besessen.
 
ausserdem sollte man da backlocks und liner/framelocks unterscheiden.
wenn backlocks mit recht engen passungen hergestellt werden, weisen sie immer ein vertikales klingenspiel auf, ich hab eigentlich noch keinen guten backlock gefunden, der nicht etwas vertikal wackelte.
 
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da ist dann auch die frage - mit wieviel, oder ab welchem druck fängt das den an zu wackeln...??
 
Hatte bisher drei Backlocks ( Mini Manix, Chinook und Buck 110 ) und alle drei wiesen ein mehr oder minder starkes Spiel ( vertikal ) auf. Beim arbeiten damit hat es sich aber nie negativ bemerkbar gemacht.
Denke mal Spyderco ist der Kanidat schlechthin wenns um Backlock mit vertikalem Spiel geht :D

Aber wie gesagt, im Altag merkt mans kaum.
 
@Sneider
Danke für Deinen Eintrag.

@kanji
Ein "an den Pranger stellen" war nie beabsichtigt. Look:
grounded said:
Zur Orientierung und zur Kaufentscheidung für Messernoobs, also Neulingen wie mich, habe ich diesen thread ins Leben gerufen. Hier sollten Messer eingetragen werden, die ein Klingenspiel aufweisen. Welches Messer, welche Art von Klingenspiel und ob es Bauartbedingt oder ein Einzelfall ist möge bitte jeder selber begründen.
Mein Gator weisst ein deutliches Klingenspiel auf, was vom Händler so bestätigt wurde, also gewiss kein Einzelfall. Ich empfinde es als legitim in einem Fachforum darauf hinzuweisen. Deinen Einwand man möge nicht alle Zehn-Euro-Klappermodelle hier posten finde ich ist der Sache sehr zuträglich. Das jemand ein Smith & Wesson hier reklamiert empfinde ich als Neuling sehr informativ. Schließlich verbindet man als Laie gerade diesen Namen mit Wertigkeit und Solidität. Wer im Forum gräbt findet sicherlich genug Hinweise darauf, aber nicht alle Messerfreunde sind so in der Materie verankert, daß ihnen so etwas von vorne herein klar ist. Für euch Profis sicherlich das kleine 1x1. Aber wie gesagt Orientierungshilfe...

@teachdair
Eigentlich ist es doch egal ob ein Messer über ein Liner- oder Backlocksystem verfügt. Wenn es wackelt dann wackelt es. Möge doch der Einzelne seine Sache und sein Anliegen begründen. Was dann wiederum der mündige Leser mit dieser Information anfängt sollte doch jedem überlassen sein. Grundlegend finde ich gut, daß du darauf hinweist, daß es bauartbedingte Unterschiede gibt. Ich besitze nun mittlerweile zwei preiswerte Backlockfolder, ein Herbertz und ein Linder, beide stufe ich als Nichtwackler ein, obwohl bei grosser Beanspruchung sich bestimmt ein Zehntel bewegen läßt.

@Schanz Juergen
Das Klingenspiel mit dem verbundenen Klackgeräusch tritt auf wenn ich handwarmen Druck ausübe und normale Schneidtätigkeiten ausüben möchte. Ich würde mir gerne den Spaß erlauben und das Messer Dir oder einer hier anerkannten Koryphäe zuschicken, um es einmal in die Hand zu nehmen und zu begrabbeln. Somit hätte ich Gewissheit, ob ich "die Flöhe husten höre" und das Klingenspiel im akzeptablen Bereich liegt oder ob Gerber da einfach einen schlechten Job gemacht hat und meine Wahrnehmung stimmt.

@ichbines
Von Zehnteln soll hier weiss Gott nicht die Rede sein...

Gruß grounded
 
...Von Zehnteln soll hier weiss Gott nicht die Rede sein...
Täusch Dich nicht, mann möchte nicht glauben, wie man 3/10 radiales Klingenspiel bemerkt! Und ich rede hier von der Klingenspitze, nicht von der Klingenwurzel. 3/10 an der Klingenwurzel wäre an der Spitze schon fast ein Halbkreis ;)
Deshalb ist es teilweise Jammern auf hohem Niveau ;)
Und wenn ein Messer "Presspassungen" hat, und somit kein Spiel ausweist, passt es uns auch wieder nicht, weil der Klingengang nicht leicht genug ist.

Allen Klingenspiel/Klingengang-Fetischisten und Wackel-Paranoiern kann ich nur eine Empfehlung geben - kauft ein Fixed.

@edit (zu früh aufs Knöpfchen geklickt)
Mit genügend Kraftaufwand brachte ich bisher alle Buckmodelle zum Wackeln, die ich in der Hand hatte, meine beiden RBBs, das Ka-Bar Mule, das Cold Steel American Lawman, das Benchmade 930 Kulgera (175.- EUR), das Benchmade 940 (165 EUR), das Benchmade Snody H&K (170 EUR), alle Böker Optima-Modelle, und und und...
Trotzdem würde ich sie alle wieder kaufen und bedingungslos weiterempfehlen.
 
Last edited:
Allen Klingenspiel/Klingengang-Fetischisten und Wackel-Paranoiern kann ich nur eine Empfehlung geben - kauft ein Fixed.

Moin.

Oder ein Opinel:D
Oder ein CS Pocket Bushman
Oder ein CS Kudu
Oder ein Svord Peasant-Knife
Oder wandert nach Ö aus und holt Euch was mit zwei schwenkbaren Griffhälften.

Also gehen tut es schon. Interessant ist, dass die Wackelfreiheit eher mit den "rudimentären" Verschluss-Systemen herzustellen ist.

Ich habe etliche Backlocks von billig bis teuer und wirklich bombenfest und absolut spielfrei ist nur eins (Herbertz Modell 203312):rolleyes:

Gruß
chamenos (der bei vertikalem Klingenspiel sofort Plaque bekommt)
 
Aber der Klingengang ist viel zu streng, oder?

Da muss ich Dich leider enttäuschen.

Und genau das ist das Problem mit dem Ding. Liegt in der Schublade und macht sehr eindrucksvoll deutlich dass das mit nem Backlock scheinbar funktionieren kann. Hätte ich den Klopper nicht, dann würde ich halt sagen, dass Klingenspiel bei nem Backlock eben irgendwie immer sein muss, oder man die Klinge dann eben nur mit einem Schraubendreher ausgeklappt bekommt.

Wobei ich hier auch noch eine Lanze für die Byrds brechen möchte.
Ich habe in Summe vier mit Backlock und vertikales Klingenspiel haben die geöffnet nur nach "unten" und das auch wirklich nur minimal. "Die Klinge gibt also beim Aufdrücken aufs Schneidbrett nicht nach".

Gruß
chamenos
 
@smallmagnum & all
Ich meinte natürlich Zehntel an der Spitze... :hmpf:

2 mm an der Spitze verbunden mit einem Klappergeräusch, hmhmhm... ich weiss nicht. Muss man das so hinnehmen? Das mit dem Gator habe ich auch noch nicht aufgegeben, ich bin quasi auf der Suche nach einem mit minimalem Klingenspiel, da ich das Gator als solches für ein hervorragendes Messer halte.

Mir ist aufgefallen, daß es verschiedene Ausführungen vom Gator gibt. Einmal mit einer 2-Loch-Schraube und einmal, ich glaube, mit einer Torx-Schraube an der Achse. Kann es sein das es da Qualitätsunterschiede gibt? Ich könnte wetten Du hast eins mit der 2-Loch-Schraube...

Naja auf jeden Fall habe ich das Gator mit anderen Artikeln zurückgeschickt und als Umtausch ein Hartkopf Modell 296 und ein Viper V5500 Base "Folding Knife Quaility" geordert. Ich hoffe der Händler bekommt keine Grauen Haare und sieht mir meine Pirouette nach... Meine Eindrücke werde ich dann schildern.

@thrawn
Das ist natürlich ein interessanter und wichtiger Aspekt. Natürlich kann wenig Klingenspiel im Prinzip nicht vor Sicherheit gehen. Mich würde interessieren wieviel Spiel z.B. das gezeigte Spyderco vorne an der Spitze hat und ob es mit irgendwelchen Geräuschen einhergeht, wenn die Klinge anschlägt.

Gruß grounded

PS: An die Mods: es war nicht meine Absicht gute Messer an den Pranger zu stellen bzw. pauschal abzuwerten. Vielleicht sollte man den Titel vom thread einfach ändern, inhaltlich finde ich ihn sehr interessant und lehrreich für mich.
 
Last edited:
Aber Spielfreiheit ist nicht gleich Spielfreiheit (oder Klingenspiel nicht gleich Klingenspiel) :D

sicher oder spielfrei?

Ha, freut mich, dass sich jemand an den Beitrag erinnert :)

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Was Spiel bei anderen Messern angeht - geschraubte Konstruktionen lassen sich halt idR einstellen; gepinnte Konstruktionen entwickeln - mMn. - zwangsläufig früher oder später bei Benutzung horizontales Spiel.

Vertikales Spiel - Da sind Backlocks halt die Topkandidaten. Oder schlecht gebaute Liner ;)

Konkrete Herstellermodelle nennen halte ich da für wenig sinnvoll..

Gruss, Keno
 
...Ich könnte wetten Du hast eins mit der 2-Loch-Schraube...
Wette verloren, es ist eine Torxschraube.
Das Spiel rührt hauptsächlich von der Klingenachse, welche ein wenig "zu dünn" ist. Wäre sie in die Achsbohrung der Klinge "hineingepresst", wäre das Spiel deutlich geringer, oder ging sogar gegen Null.
Ich habe das mal - bei welchem Messer weiß ich nicht mehr - getestet, indem ich eine dickere Klingenachse angefertigt habe. Weg war das Spiel. War aber ohne Drehbank eine Schweinsarbeit.
Bei einem Billigmesser habe ich auch schon versucht, die Klingenachse ein wenig zu stauchen. Mit dem Hammer und im Schraubstock. Kannste vergessen, wird nur Pfusch.
 
...Mir ist aufgefallen, daß es verschiedene Ausführungen vom Gator gibt. Einmal mit einer 2-Loch-Schraube und einmal, ich glaube, mit einer Torx-Schraube an der Achse. Kann es sein das es da Qualitätsunterschiede gibt?...

Ich habe momentan ein Gator Clippoint mit torx- und eines mit Zweilochschrauben-Achse da. Beide haben so ziemlich gleich viel vertikales Klingenspiel. Bei zwei weiteren Modellen mit Zweiloch-Achse, die sich in meinem Besitz befanden (davon eines widerum mit 154CM-Droppoint-Klinge) war das genauso. Aufgrund dieser Erfahrungen würde ich zu behaupten wagen, dass es bei den verschiedenen Modellen keinen Unterschied beim Klingenspiel gibt.

Ich kann daher bestätigen, dass das Gerber Gator der Wackelkanditat schlechthin ist. Aber nichts desto trotz mag ich diesen Messertyp sehr. Ich habe schon so einiges an Spinewhacks und Herumgebiege versucht, aber der Backlock hält - auch wenn er erschreckend viel Spiel hat. Ich denke, das Messer ist nicht umsonst ein Dauerbrenner. Habe mir jetzt doch noch mal eins mit 154CM-Flachschliff-Droppoint-Klinge bestellt, dass ich zu der Clippoint-Forum umschleifen werde.
 
@smallmagnum
Na gut... verloren... :hmpf: Im Prinzip wäre das eine schöne Bastelaufgabe ein Gator zu entwackeln. Weißt Du zufällig welcher Stahl für so eine Achse verwendet wird? Ich denke normaler Edelstahl ist zu weich..., ich kenn mich bei Stahl aber auch überhaupt nicht aus, kenne höchstens ST37 und "Edelstahl". *hust*

@Kleiner Tiger
Kleiner Tiger said:
Ich kann daher bestätigen, dass das Gerber Gator der Wackelkanditat schlechthin ist.
Et voilà, immerhin räumt mal jemand ein, daß das Gator rumschlackert... :steirer: In der Hand gehalten empfand ich das Gator als hervorregend und die Klinge war scharf und die Form gefiel mir sehr, deshalb läßt mir das auch keine Ruhe...

@all
Für diesen Monat ist mein Budget ausgereizt, mal sehen obs demnächst dann wieder langt für ein Gator. Als Fernziel wüde ich mir das auf meine Todo-Liste setzen, das Messer zu beruhigen, lohnen würd sichs... Aber das ist jetzt alles Spekulation.

Gruß grounded
 
Noch eine Bestätigung - mein neues Gator 154 CM Droppoint ist ebenfalls ein Wackel / Kipper. Nach Rumbasteln habe ich das Klickgeräuch beim Aufsetzen der Klinge und das um gut 1 mm Anheben der Klingenspitze minimieren können. Leichtgänigmachen und mehrmaliges Nachstellen des Achsbolzen haben was gebracht. Das Klingenspiel ist jetzt akzeptabel und nichts Klackt mehr beim Belasten der Klinge.
Dreht man die Achsschraube so weit zu, daß man ein Fixed hat, ist das Problem natürlich gänzlich gelöst. Das ist aber wohl nicht Sinn der Sache. ;-)
Ich sehe das Hauptproblem ebenfalls in der Schlockertoleranz Achsbolzen / Klingenbohrung.
Das Gator ist für mich trotzdem ein gutes Messer. Andere Backlocks haben das leider auch. Etliche meiner Spydercos sind davon betroffen. Merkwürdigerweise keins meiner Benchmades.
Der Begründung im Baukonzept des Backlocks kann es also nicht nur sein. Abgleich von Toleranzen, Paaren und Gruppieren von Komplettierungsteilen miteinander sind in anderen Bereichen der Mechanik und des Maschinenbaues auch nicht unbekannt. Für mich also ein Wechselspiel des Preises in Abhängigkeit der Kundenakzeptanz.
Deshalb finde ich es persönlich nicht toll, wenn selbst Messer jenseits von 50 € solche "Schönheitsfehler" haben.

Gruss Nepo
 
Last edited:
grounded... said:
In der Hand gehalten empfand ich das Gator als hervorregend und die Klinge war scharf und die Form gefiel mir sehr, deshalb läßt mir das auch keine Ruhe...
...Im Prinzip wäre das eine schöne Bastelaufgabe ein Gator zu entwackeln.
Hättste mich halt gefragt, ob ich's Dir entwackle, anstatt es zurückzuschicken und diesen Thread zu starten...


grounded said:
...Weißt Du zufällig welcher Stahl für so eine Achse verwendet wird? Ich denke normaler Edelstahl ist zu weich..., ich kenn mich bei Stahl aber auch überhaupt nicht aus, kenne höchstens ST37 und "Edelstahl". *hust*
Nein, außerdem dürfte das von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein. Zudem ist die Stahlsorte für die Klingenachse nicht so ausschlaggebend wie bei der Klinge selbst. Edelstahl, also V2A oder V4A reicht locker. Selbst eine Achse aus ST37 wird lange halten, bis sie Spiel bekommt. Grundsätzlich gilt, der Weichere gibt nach, und das soll in diesem Fall die Klingenachse sein. Denn die ist leichter und kostengünstiger zu ersetzen als die Klinge.
 
@smallmagnum
smallmagnum said:
Hättste mich halt gefragt, ob ich's Dir entwackle
Wenn ich nicht weiterkomme würde ich das dann glatt machen, versprochen...
smallmagnum said:
anstatt es zurückzuschicken
Das bedeutet doch nur das Ressourcen frei wurden. Für was? Natürlich für ein anderes Messer...
smallmagnum said:
und diesen Thread zu starten...
Och, ich finde ihn gar nicht sooo übel...

Als nächstes gilt es dann ein Gator wieder zu organisieren. Jetzt ist trotzdem aber erst einmal das Irbis dran demnächst! Vielleicht möchte ja jemand sein Gator kostengünstig verkaufen, da es ihm durch diesen thread ordentlich madig gemacht wurde... :steirer: Man, ich werde noch zum Gator-Fan...

Gruß grounded
 
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