Klingenspiel - Die Wackelkandidaten

ausserdem sollte man da backlocks und liner/framelocks unterscheiden.
wenn backlocks mit recht engen passungen hergestellt werden, weisen sie immer ein vertikales klingenspiel auf, ich hab eigentlich noch keinen guten backlock gefunden, der nicht etwas vertikal wackelte.

auch mal was positives: Die Heavy Folder Serie von Extrema Ratio wackeln null ! Hatte schon x in der Hand und alle waren wie festbetoniert ! Eins hatte leichtes Spiel, dieses war aber auch stark abgenutzt. MfG
 
...Im Prinzip wäre das eine schöne Bastelaufgabe ein Gator zu entwackeln.
Done!
Ich habe das Gator zerlegt - und revidiere meine Meinung über dieses Messer, denn es ist ein "Plastikbomber". Jetzt ist ja im Grunde gegen moderne Kunststoffe nichts einzuwenden. Aber der Griff besteht aus einem Hartkunststoffkern, der jedoch sooooo sonderlich hart auch wieder nicht ist, und in welchem sowohl die Klingenachse als auch die Achse des Lockhebels gelagert ist.
Dieser Hartkunststoffkern ist umgeben, umspritzt von dem weicheren Griffgummi und bildet somit den Messerkörper.
Hier eine Spielfreiheit zu erreichen ist - wenn überhaupt - nur eingeschränkt möglich. Denn man erreicht sehr schnell die Grenze, an der der Kunststoff schon allein aufgrund seiner Elastizität nachgibt.
Es gibt keine Washer! Die Klinge lagert auf zwei Kunststofferhebungen (mit relativ grober Oberfläche) in der Griffschale.
Selbst beim 35-Euro-CRKT Drifter bekommt man Stahlliner und Bronzewasher.
Die Schraube der Klingenachse lässt sich gar nicht so weit zuschrauben, dass das seitliche Klingenspiel ausgemerzt ist. Schon lange zuvor steht der Schraubenkopf an der Buchse an.
Die Klingenachse ist nicht gegen ein Mitdrehen gesichert.

Jetzt habe ich:
- Das Innengewinde der Klingenachse um 0,5mm gekürzt
- Die Klingenachse an der Stelle, an der die Klinge gelagert ist, vorsichtig gestaucht, bis die Klinge kein Spiel an der Achse mehr hatte
- Die Klingenachse in das Lager des Kunststoffgriffes geklebt
- Achsschraube soweit angezogen, dass das seitliche Spiel gegen Null geht.

Auch beim seitlichen Wackeln an der Klinge ist man übrigens sehr schnell im elastischen Bereich der Kunststoffgriffes.

Fazit:
Das radiale Spiel, dass die Klinge hatte, ist weg, gleich null. Der Anpressdruck, mit dem ich getestet habe, dürfte etwa dem beim Schneiden eines zähen Schnitzels entsprechen.

Das seitliche Spiel ist bei gleichem Kraftaufwand auch Null.

Der Klingengang ist jetzt natürlich streng, aber bei einem Zweihänder ist mir das wurscht, Hauptsache spielfrei.

Also, es wackelt nichts mehr, aber kaufen würde ich das Messer nie und nimmer mehr, außer für den halben Preis.
Und ich werde es nicht mehr weiterempfehlen.
 
...Also, es wackelt nichts mehr, aber kaufen würde ich das Messer nie und nimmer mehr, außer für den halben Preis.
Und ich werde es nicht mehr weiterempfehlen.

Hallo Peter,

da hast du dir ja ganz schön viel Arbeit gemacht. Allerdings verstehe ich deinen plötzlichen Meinungsumschwung zum Gator nicht so ganz. War dir denn zumindest der ungefähre Aufbau des Messers vorher nicht bewusst?

Ich denke trotz deiner präzisen Beschreibung, die ja einige "vermeintliche" Mängel aufweist, dass der bisherige Werdegang dieses Modells seine eigene Sprache spricht. Es sind sicherlich -zigtausend Gators weltweit im Umlauf und mir ist weder in den einschlägigen Foren noch sonstwo eine Meldung über das Versagen eines solchen Messers untergekommen. Ich denke, man darf hier einfach nicht den Vergleich zu Marken wie Benchmade etc. ziehen, denn Gerber verfolgt hier ein ganz anderes Konzept. Und es gibt auch andere erfolgreiche Konzepte, die mit den gleichen "Mängeln" Geschichte geschrieben haben. Ich denke da z. B. an das Buck 110, das ebenfalls keine Washer hat.

Also, ich würde das Gator weiterhin jedem empfehlen, der mit dem bekannten Klingenspiel leben kann. Andere Vorzüge des Messers machen das für mich zumindest wieder wett. Wie war das? Milliarden Fliegen können sich nicht irren, Sch**** schmeckt! :steirer:
 
Last edited:
Wenn ich mich richtig erinnere(ist schon lange her) gab es bei bladeforums bilder von einem zerlegten Buck 110 und das Teil hatte kleine Kugellager anstatt washer. Zumindest hat es so ausgesehen. Aber ich finde das Foto nicht mehr.
Schnell, zerlegt eure folding hunter damit wir das klären:D

Ich hab ein Gator ohne KLingenspiel. Nicht mal ein bisschen. Ist aber 15 Jahre alt und ein richtiger Ami.
 
Mein Gator 154CM wackelt auch ein bisschen vertikal, aber wie Kleiner Tiger schon sagt - Gerber baut da ein reines Gebrauchsmesser ohne Sammlerwert. Beeinträchtigen kann sowas die Funktion mMn auch normalerweise gar nicht. Bei verschiedenen japanischen Spydies hab ich ein bisschen bis gar kein wackeln bei Backlocks festgestellt - das meiste neben dem Gator bei einem Benchmade Pika II - aber OK, jeder weiß wo das herkommt und was es kostet - trotzdem ein Klassemesser für den Preis.

Bei Liner-, Frame- oder Axis-Lock würde ich allerdings auch ein bisschen wackeln (vertiakl) sehr krumm nehmen.

Horizontales Klingenspiel muß eigentlich nie sein, ich persönlich verzichte lieber darauf das ein Backlock zuschnappt, wenn dafür die Klinge nicht wackelt. Wichtig ist eben hier grundsätzlich, dass die Klinge auch in den Griff passt und vor allem die Washer dazu passen, damit die Liner/Schalen/Platinen auch absolut parallel stehen, wenn die Achsschraube angezogen wird. Bei Serienmessern ist häufiger der Fall, dass die Klinge mit Washern eigentlich zu dünn ist für den Griff, dann hat man das Problem dass die Klinge entweder wackelt oder zu stramm geht. Hier empfiehlt es sich, die Washer auszuwechseln...

In diesem Sinne - viel Spaß beim wackeln...

mfg, stubenhocker
 
@smallmagnum
smallmagnum said:
Respekt!
Das hat Dir ja anscheinend keine Ruhe gelassen und Du hast Dich richtig reingehängt... Schade das Du selbst eins Deiner Lieblingsmesser so schmerzhaft entglorifizieren musstes. Wie alle vorher schon geschrieben haben: gutes Arbeitsmesser, prima Klingen und Form, ein Griff der in der Hand klebt. Ich gehe mit Dir konform, daß bei einem Preis für ~ 65,00 EUR ein Plasteteil ohne wertige Innereien etwas merkwürdig anmutet. Das ist wohl dann der Kompromiss den man bereit ist einzugehen oder nicht...

@Kleiner Tiger
bssssss... :steirer:

Gruß grounded
 
....War dir denn zumindest der ungefähre Aufbau des Messers vorher nicht bewusst?
Doch, aber eben nur der ungefähre. Dass die Klingenachse in ziemlich weichem Kunststoff lagert, merkt man ja erst nach dem Zerlegen.

....Es sind sicherlich -zigtausend Gators weltweit im Umlauf und mir ist weder in den einschlägigen Foren noch sonstwo eine Meldung über das Versagen eines solchen Messers untergekommen.
Das habe ich ja nicht behauptet. Darum geht es auch nicht, ich kritisiere die elastische Bauweise, mit der richtige Stabilität und Spielfreiheit kaum erreichbar ist. Dafür ist der Preis von fast 80 Ocken eindeutig zu hoch.
Wenn ich daran denke, dass ich dafür ein Schanz G1 oder ein Kizliar Irbis oder das Benchmade Monochrome oder den Böker Folding Hunter White oder ein Ka-Bar Mule oder ein CRKT M21 bekomme...
Gegen alle diese sieht das Gator blass aus, obwohl es schwarz ist.

....Ich denke, man darf hier einfach nicht den Vergleich zu Marken wie Benchmade etc. ziehen...
Wieso nicht? Man vergleicht üblicherweise Messer gleicher Preisklasse von verschiedenen Herstellern.
....denn Gerber verfolgt hier ein ganz anderes Konzept.
Ja, die Billigschiene.

....Ich denke da z. B. an das Buck 110, das ebenfalls keine Washer hat.
Muß es ja auch nicht, wenn die Klinge zwischen Messinglinern läuft.
Aber ich will mich jetzt gar nicht an den fehlenden Washern aufgeilen, so schlimm ist das ja nicht. Auch Victorinoxe haben keine Washer. Ebenso das Fällkniven U2, das übrigens auch hoffnungslos überteuert, aber wenigstens spielfrei ist. Aber diese Konstruktion mit dem labbrigen Griff, in dem die Klinge gelagert ist, gehört in die unterste Schublade.
Hatte das Gator nicht mal Stahlliner? Ich hatte doch hier schon mal etwas in der Richtung gelesen.

....Andere Vorzüge des Messers machen das für mich zumindest wieder wett.
Welche?
Stopp, ich will nicht ungerecht sein, es hat den griffigsten Foldergriff, den ich je in der Hand hatte. Man klebt förmlich fest daran, im positiven Sinne gemeint.
Und de Lock verriegelt sicher, wenngleich halt nicht spielfrei, jedenfalls nicht ohne Nachhilfe.

Wie war das?
Auch wenn alle einer Meinung sind, kann diese immer noch falsch sein!
 
Jim Wehrs, der 13 Jahre lang President der Firma Gerber war, gefiel nicht das Konzept die Produktion auf billigware made in china umzuorientieren und er ging. Gründete dann Lone Wolf Knives. Gerber war früher mal was ganz tolles.
 
Damit das hier kein Anti-Gerber-Thread wird:
Ich nominiere das Otter 05 R als das wackeligste Messer, das ich je besaß.
Und der erste, der jetzt „hier“ schreit, kann es gegen Porto geschenkt haben.

Steffen
 
Und wech.
Deine Adresse habe ich ja noch vom Tattoo. ;)

Schreib mal was, wenn du es hast.

Grüße,
Steffen
 
Danke!

Ich werd dann mal berichten...:glgl:

Wackeln tut mein Böker, aber auch nur weil ich zu faul bin die Achsschraube nachzuziehen.

Pit
 
Hi,

zur Ehrenrettung vor Gerber:super:

ich hatte selbst auch mal ein Gator im Gebrauch - ich muß
sagen, das ist erstaunlich viel Messer für wenig Geld (wenn
man es in USA bestellt - ca. 32,- Dollar). Das ist ein Messer
fürs den harten, kompromißlosen Einsatz und nicht für die
Vitrine. Bei solch einem Messer stört mich kein Klingenspiel.

Allerdings würde ich keine 65,- Euro dafür ausgeben, der
Preis ist völlig überzogen - was aber nicht die Schuld von
Gerber ist.

Schade, das die Qualität der alten Serien (Folding Hunter,
erste Paul-Modelle etc.) Geschichte ist. Bei diesen alten
Messern würde mich ein Klingenspiel stören.


Nestor
 
...ich hatte selbst auch mal ein Gator im Gebrauch - ich muß
sagen, das ist erstaunlich viel Messer für wenig Geld (wenn
man es in USA bestellt - ca. 32,- Dollar)....

...Allerdings würde ich keine 65,- Euro dafür ausgeben, der
Preis ist völlig überzogen - was aber nicht die Schuld von
Gerber ist.
Richtig, da sind wir uns einig.
 
Über Spyderco-Backlocks wurde ja schon ein wenig geschrieben. Bei meinem Endura 4 hat sich das typische Backlock Klingenspiel im letzten Jahr etwas verschlimmert. Ich empfinde es nicht als sonderlich störend, man merkt aber deutlich, dass die Klinge beim Schneiden zurückfedert. Die Diskussion wie man Backlocks fertigen muss, damit dieses Problem nicht auftritt, etc. wurde ja schon wo anders geführt...

Mein Caly 3 CF hatte letztes Jahr noch kein Klingenspiel (und ist seitdem unterwegs). Bin gespannt, ob ich dor auch eine Verschlechterung bei längerem Gebrauch beobachten kann, wenn ich es wiederhabe.

Ein ER BF2 CD zeigte keinerlei Klingenspiel. Na gut, ich muss ein wenig revidieren: Hatte ich es mal richtig hart rangenommen, trat so etwas wie Klingenspiel auf. Lag aber daran, dass sich die Klingenachse gelockert hatte (nicht mit Loctite gesichert). Nach Festziehen war alles wieder beim Alten! Spielfrei! :super:
 
Einen Back Lock gibts und geht definitiv auch ohne Klingenspiel nix von wegen leichtes spiel sei bei BackLocks gar erwünscht:confused:.

Aber der Tri Ad ist da schon die bessere Wahl.
 
Ich nominiere das Otter 05 R als das wackeligste Messer, das ich je besaß.
Steffen

Hallo zusammen,

heute ist das bei mir aufgeschlagen! Danke!
Steffen ist ein Guter, (ich glaub das braucht man nicht mehr extra erwähnen), aber bei dem Otter hab ich mir gedacht "Der spinnt, so schlimm kanns ja gar nicht sein".

Ich leiste hiermit offiziell Abbitte:
Es ist noch viel schlimmer!:argw:
Beim Auspacken sieht man ein sehr schönes Messer.
Stahl/ Holz/ Messing: paßt.
Aufgemacht: Interessante Klinge, Gussstahl klingt gut, war scharf

Aber:
Das ist das mein erstes Messer, das man durch schütteln zum klappern bekommen kann.
Ca. 4mm kann man die Klingenspitze zur Klingenachse bewegen (ohne Kraft; mit Schmackes eher 6mm...)

Also, fürs Auge schön, sonstige Verarbeitung akzeptabel, Klingenspiel großes Galama....

Ich kann das nicht behalten:
Steffens Einverständnis vorausgesetzt, wird es am 1.3. einer guten Freundin überreicht, die steht auf Kurioses.
(So ähnlich wie andere verkrüppelte Viecher sammeln..:glgl:)
Ich geh davon aus daß die sich darüber freut.:D

Beste Grüße,
Pit

Das Pickup hab ich meinen Kindern gegeben, ich bin schon zu dick...:p
 
Es ist noch viel schlimmer!:argw:
:haemisch:
Und ich sag noch, wenn du es nimmst, bist du selber schuld. :p
Ich kann das nicht behalten:
Steffens Einverständnis vorausgesetzt ...
Was sollte ich dagegen haben - ich mochte es ja auch nicht im Haus behalten ...

Aber zur Ehrenrettung der Serie muss ich Pit zustimmen, dass es eigentlich ein schönes und solides Messer ist.
Ich habe gehört, dass wackelfreie Exemplare existieren - also sollte man das 05 R nur nach Besichtigung kaufen.

Grüße,
Steffen
 
Hallo Leute,
ich weiss zwar nicht ob meine Frage so recht hier her passt, aber ich wage mich mal.
Ist das Klingenspiel im Allgemeinen nur ein Mangel vom Gefühl her beim arbeiten mit dem Messer, oder kann es sich so stark verschlimmern, dass das Messer sozusagen zerstört wird?
Meine Tante hat mir nämlich vor Kurzem ein Buck 110 direkt aus Amerika geschickt, dessen Klinge leider ein wenig Spiel hat. Wenn man es aufklappt, aber die Backlockfeder oben hält, also nicht einrasten lässt, hat es an der Klingenspitze ein Spiel von ca. 2,5 mm. Arretiert man die Klinge, so wird sie vom Backlock festgehalten und man bemerkt das Spiel nur bei leichtem Kraftaufwand ( aber wirklich leicht, ca 300 g Druck auf der Spitze).
Kann ich es ohne Bedenken benutzen oder kann es schweren Schaden erleiden?:( Es wird ja oft behauptet, dass das Folding Hunter sehr robust sei, aber ich dachte ich frag mal lieber bei den Unparteiischen nach:hmpf:.

Mfg, Didgi
 
Benutze es ... wenn Du es als Schneidwerkzeug bestimmungsgemäß gebrauchst, wird es niemals schweren Schaden erleiden, vor allem nicht dadurch, das es miminales Spiel hat. Daß sich in nichtverriegeltem Zustand die Klinge etwas zur Seite bewegen läßt, ist für ein 110 und auch andere Backlocks völlig normal ...! Ich kenne keinen Fall vom Versagen eines Verschlußes des 110 (sofern nicht mit Sand, Erde, usw. blockiert), aber mindestens 10 Fälle von abgebrochenen Spitzen.:glgl:

Gruß, C.
 
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