Klingenstärke - welcher Meinung seid ihr?

yaammoo

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Ich möchte mal wieder was ganz allgemeines diskutieren.

Welche Klingendicke oder Klingenstärke bevorzugt ihr ganz allgemein? Ich weiß, ich weiß, es gibt die unterschiedlichsten Anforderungen an Messer. Ein Filliermesser und jeder "Küchenteufel" ist halt meistens eher dünn, ein Messer für den brachialen Einsatz von Spezialtruppen, die sich damit womöglich durch Betonwände wühlen wollen, halt eher ziemlich dick.

Bei mir hat sich aber eindeutig die Einstellung durchgesetzt, dass ein Messer (EDC) mit mehr als 3,5 mm Klingenstärke (bis zu einer Klingenlänge von 10 cm) zu dick ist (bei 12 cm Klinmgenlänge würde ich grade noch so 4mm akzeptieren). Oberhalb von 12 cm dürfen es auchmal 5 mm sein, wenn es ein Camp Messer ist. Nie dagegen würde ich ein Messer nehmen, welches 6 oder mehr mm Dicke aufweist.
Wenn ich ein Messer habe, will ich damit schneiden. Wenn ich ne Wand einreißen will, dann nehme ich nen Hammer und nen Meißel.

Natürlich gibt es auch Messer mit sehr hohen Flanken, wodurch der Winkel ein kleinerer wird. Häufig sieht man aber gerade die Fetten Klingen mit einem nur halb hochgezogenen Anschliff, so dass an der Schneidphase eben ein Brecheisen rauskommt.

Ich selbst hatte mal ein ER MPO oder so ähnlich. Klingenstärke von fast 7 mm. Damit konnte ich nicht mal mehr vernünftig Anmachholz spalten, von schneiden ganz zu schweigen. (Danke dass es Leute gibt, die solche Messer mögen und mir dieses Teil wieder abgekauft haben.)

Was will man mit so einem Messer?

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion.

Danke, Thorsten
 
Ich bin da deiner Meinung.
Mein CS PB mit 3,5mm Stärke ist durch den hochgezogenen Flachschliff wirklich top. Dasselbe gilt für mein Izula mit 3,8mm. Alles darüber finde ich nicht mehr sehr praktikabel für EDC.

Generell ist die Geometrie für mich jedoch wichtiger als die Klingenstärke, muss halt passen... :steirer:
 
Ganz einfach, fürs "gute Gefühl" den 1/4" Fixed-Prügel und zum schneiden ein Vic oder Opinel;)
 
Hi,

ich sehe das ähnlich wie du yaammoo... Das "dickste" der Gefühle ist für mich mein Spyderco Military, 4mm stark, aufgrund des durchgehenden Flachschliff noch tadellos als Schneidewerkzeug zu verwenden.

Auch gebe ich weedpeet recht, wenn er behauptet, die Geometrie sei ihm wichtiger, ist bei mir auch der Fall.

Zusammenfassend kann ich (für mich) festhalten, dass neben Klingenstärke vor allem die Geometrie sowie der Anschliff von großer Wichtigkeit sind. Weniger wichtig, aber dennoch nicht zu vernachlässigen ist auch das Klingenmaterial, nicht jedes lässt sich gleich gut fein ausschleifen, für streng geheime militärische Survival-Einsätze ist ein anderes Klingenmaterial von Vorteil als z.B. für die Brotzeit.

Greez
Wischi
 
Wie immer, kommt drauf an :)
Wichtiger als die Klingenstärke ist eher der Schliff und die Breite der Klinge.
Eine 4cm breite, flachgeschliffene Klinge aus 5mm Stahl schneidet besser, als eine 2cm breite, extrem hohlgeschliffene Klinge aus 3mm Stahl.
Dann die Verwendung. Küche? Draussen? Hab ich noch andere Werkzeuge dabei?

In der Küche finde ich so 1,5mm - 2mm ideal, aber auch mein Matrosenmesser mit 3,5mm findet häufig Verwendung.
Ein Messer mit so 10cm Klinge für ALLES darf auch schon mal 4,5mm haben, obwohl da seeeehr viel Reserven für Missbrauch drin sind - und ich meine Messer nicht missbrauche.

5mm und mehr finde ich absolut übertrieben. Ich habe lediglich ein Messer mit ner 12cm Klinge bei 5mm stärke, das ist ein 2G aus 52100, balligem seeeehr feinen Schliff. Da lasse ich 5mm gelten, denn die Klinge ist sehr robust, erlaubt dabei aber auch noch feinste Arbeiten.
 
Schließe mich da Surfer an!!
Die Rückenstärke lässt sich nur mit dem jeweiligen Anschliff und Klingenlänge bewerten!!

Wenn wir mal ganz ehrlich sind, wofür braucht man schon ein Messer mit dem man eine Tür aufbrechen kann? Wobei das auch schon wieder Blödsinn ist da solche Dinge nur im Fernsehn funktionieren:irre:. Viel öfter braucht man doch ein Messer was in erster Linie gut schneidet, um Lebensmittel, Kartons oder was auch immer zu zerkleinern!!
Wenn ein Messer mal 4 mm Rückenstärke hat muss man sich schon zieeeemlich ins Zeug legen um das zu zerstören....:teuflisch

Hier mal ein wie ich finde sehr interessantes Video zum Thema Klingendicke und Messergeometrie. Die meisten werden auch mit einem "echten" Küchenmesser nicht besser und eleganter Arbeiten:super::super:
http://www.gurkha-imports.com/de/media?vid=20&youtube

Dinscheder
 
Also mein Lieblingsmaß beträgt 4 mm. Für ein solides Messer muss aber die Schneide auch solide sein, also etwa über 0,5 mm mit balligem Schliff. Die Klingenhöhe sollte über 25 mm liegen. Klar, das diese Stärken auf die Schneideigenschaften gehen, wenn man feine Schnitte machen will. Aber für feine Arbeiten kann ich mir jedes SAK zurechtschleifen.

Mein edc, mit dem ich mich wohl fühle, soll ein moderner Faustkeil sein, mit dem ich auch Blechbüchsen öffne. Alles andere, Küche, Garten, Büro und Wald hat es auch sonst geschnitten. Mein Idealkompromiss.

Es gab da mal einen Thread:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=14628
 
Wie vieles Andere unterliegt scheinbar auch die Klingenstärke den Modetrends. Ein Busse mit weniger als 5mm war quasi undenkbar. Z.Zt. geht es eben in Richtung Magersucht. Vielleicht so lang, bis die ersten ihre 1,5mm Klinge verbiegen oder abbrechen...

Für mich hat sich im Laufe der Zeit ebenfalls 4 mm als statistisches Mittelmaß etabliert. Das reicht mir bis 30 cm Klingenlänge absolut aus, z.B. das altes Cold Steel Kukri. Bei einem Klappmesser sind 4 mm schon ziemlich massiv, z.B. Strider SNG, BM425, funktioniert aber noch.

Heute reichen mir 3 mm bei Klappmessern und Fixed bis 12 cm und 4 mm bis 18 cm. Darüber dürfen es dann auch 5 mm..6 mm sein. Küchenmesser sind ein eigenes Kapitel. Hier sind 1,5 mm absolut o.k.

Abgesehen von den reinen Zahlen ist es immer eine Frage wie fein die Klinge vor der eigentlichen Schneidfase ausgeschliffen ist und welcher Schliff (hohl - flach - ballig) den Querschnitt bildet. Ich hab eine 6 mm Damastklinge von Peter Abel in Gebrauch, die einen weit hochgezogenen Hohlschliff aufweist. Das Teil schneidet tadellos. Eine ballige 4,5 mm Klinge von Swamp Rat hab ich nur mit Mühe durch frische, 10 mm starke Weidenäste gebracht...
 
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