Original geschrieben von Rolf Roessing
Interessant ist doch an der Statistike in erwähntem Artikel, dass entweder illegale Waffen ( wie will man verbieten was schon verboten ist ) oder Dinge, des mehr oder minder taglichen Gebrauchs (Beile?) verwendet wurden.
Vorsicht! Die Statistik wurde von jemanden ausgewählt, der sehr engagiert die Interessen der Waffenlobby vertritt. Dagegen ist nichts zu sagen, nur möchten die halt gerne ihre scharfen Waffen behalten und pfeiffen eher auf Gesetze über Messer. Deswegen weden die auch ganz gross aufgeführt, lenkt von den Straftaten mit scharfen Waffen ab

Die Statistik taugt kaum, um den Einsatz von Messers als Waffe zu untersuchen. Die Messer werden nicht unterschieden - Kuechenmesser fehlen

- sondern per se als Waffe definiert, andere Dinge, die durch den Einsatz tatsächlich zu Waffen wurde, fehlen aber (Bierkruege, Stuehle, Aschenbecher, Wagenheber...).
Zum Ausländer/Messer Thema. Was sgian schreibt ist weder ganz falsch noch ganz richtig und deshalb umso gefährlicher und pauschalisiert. Zahlen hat er nämlich auch nicht. Meine Meinung dazu - und ich weiss relativ genau wovon ich rede
1. Es ist meiner Erfahrung nach richtig, dass in den 60ern Anfang der 70er das Messergefuchtel bei Südeuropaern mehr "Tradition" hatte, als bei uns. Inwieweit das zu tatsählichen Straftaten führte, weiss ich nicht. Jedenfalls gehoerte das oefters zumindest verbal und eben durch Rumgefuchtel zur Streitkultur - im negativen Sinn natuerlich. Nur darf man nicht vergessen, dass sich sowohl in den Ursprungsländern viel geändert hat und die Leute hier seit drei Generationen leben. Ich sehs ja an meiner Familie und den Bekannten meines Vaters und deren Söhne/Enkel. Die haben heute mit Messern genausoviel und wenig am Hut, wie ein Deutscher. Selbst mein Vater, der 63 nach Deutschland kam, aus einer Ecke in Italien, wo wirklich jeder, schon berufsbedingt - nein, nicht als Mafiakiller sondern als Hirte oder Arbeiter - ein Messer einstecken hatte, versteht heute meine Messerbegeisterung nur sehr bedingt. Und ich wuerde nicht behaupten, dass er besonders "eingedeutscht" ist, aber man hat einfach die veränderten Realitaeten erkannt, und dass man sich in D in der Regel eben auch an pfriemelige Gesetze hält. Das gleiche gilt fuer die Türken und Spanier, die ich kenne.
2. Die Italiener, die Spanier und die Türken, die ohne viel nachzudenken ein Messer schnell als Waffe verwenden, und die gibts natuerlich, sind genau die gleichen Typen, wie die Deutschen, die das tun. Aktiver Wortschatz unter 100 Verben. Zumindest ist mir bisher noch keine Natuinaliatet vorkekommen, die stärker vertreten war. Ich kanns ausschliesslich und alleine sozial klassifizieren.
3. Ein Waffenproblem, aber eigentlich vielmehr ein Gewaltproblem gibts AFAIK stärker, seitdem hier im grossen Stil ost-, suedosteutopäische Kriminelle ihren Spielplatz entdeckt haben. Das sind ja keine Leute, die hier Arbeiten wollen, die kommen gezielt hierher, ums Straftaten zu begehen. Dazu kommt dann noch, dass viele aus Kriegsgebieten kommen, seitdem sie Kinder waren im Krieg gelebt haben, dadurch jede Gewalthemmnung verloren haben und keinerlei soziale Bindung oder ein Grundverständniss eines friedlichen Miteinanders haben. Und die pfeiffen natuerlich per se auf Gesetze, wie soll man die ueber ein WaffG kriegen.
Das ist kein Problem mangelnder Integration, da gibts wenig zu integrieren oder pädagogisch zu arbeiten. Aber diese Gruppe kann man wirklich nicht mit der Gruppe der Gastarbeiter in einen Topf werfen. Das sind Kriminelle, fertich, egal woher, genau wie die deutschen Kriminellen. Insoweit wuerden die auch eine Statistik so wie sgian es will, verfälschen.
Auch wieder eine Klassifikation, die nichts mit ethnischen Gruppen zu tun hat.
3. Alte Laier rauf und runter. Natürlich gibt es ein "Messerproblem", besser eben ein Gewaltproblem bei Ausländern. Genau wie bei den Deutschen. Ob der jetzt mit einem Italo Springer auf jemanden losgeht, der Gasknarre oder mit einem Schraubenzieher. Das ist doch sowas von wurscht. Wir haben nach meiner Ansicht ein Gewaltproblem, da braucht nicht Erfurt passieren, da brauch ich auch keine Statistiken, das erlebt man doch täglich mehr oder weniger extrem. Jeder Versuch, das auf ethnische, soziale, politische oder sonstwie Gruppen hinzuargumentieren, ist nur ein Versuch, sich selber da raus zunehmen. Und deshalb lehne ich die Frage von sgian ab.
Frag lieber, wie sich die Gewaltrate innerhalb der Familien in den letzten zehn Jahren entwickelt hat, die Gewaltrate bei Jugendlichen ab 12, aufgeschlüsselt nach arbeitslos oder nicht und - mehr oder weniger

- intakte Familie oder nicht, dann ist man IMO näher am Gesamtproblem.
Gruesse
Pitter