Küchenmesser bis 200€ gesucht

walla61

Mitglied
Beiträge
3
Hallo zusammen,

nachdem ich nun schon mehrere Tage hier Forum Kaufberatungen durchkämme, scheint mir, dass jede Anfrage tatsächlich sehr individuell ist und niemand „genau meine“ Anforderungen hat – daher möchte ich nun nach Rat für ebendiese fragen :)
Vielen Dank schon mal für dieses Forum mit wirklich freundlichem Umgangston, in dem ihr scheinbar immer bereit seid, Messer-unerfahrenen Menschen wie mir gute Ratschläge zu geben!

Nun zu meiner Situation: Meine Frau und ich haben bisher keine hochwertigen Messer bei uns im Haushalt. Ich benutze im Alltag hauptsächlich ein Küchenmesser mit 20cm-Klinge, optisch eine No-Name-Kopie der billigen Zwilling Gourmet-Reihe. Dieses möchte ich nun durch etwas hochwertiges ersetzen.
Ich werde auch etwas zum schärfen / scharf halten kaufen müssen (bisher ist nichts vorhanden), außerdem muss ich wohl mein Schneidebrett ersetzen. In beiden Fällen freue ich mich über Tipps, v.a. in Bezug aufs Schärfen, das für mich kein 2. Hobby werden soll :)

*Geht es um eine Neuanschaffung oder Erweiterung eines Sortiments? Bei Erweiterung bitte angeben, welche Messer vorhanden sind.
Neuanschaffung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
Privat

*Für welche Aufgaben ist die Neuanschaffung gedacht (z.B. Fleisch schneiden/parieren, Gemüse putzen/schneiden, Fisch filetieren etc.)?
Gemüse schneiden, auch öfter mal Fleisch

*Bevorzugte Schnitttechnik (z.B. bei Kochmesser > Wiegeschnitt, Druck- und/oder Zugschnitt, Choppen etc.)
Sowohl Wiegeschnitt als auch Druckschnitt

*Rechtshänder oder Linkshänder?
Gemischt (meine Frau und ich)

*Welche Schneidunterlage (Material, Größe) wird verwendet?
Ein Bambusbrett 40x30 von Ikea, dass muss ich wohl austauschen :) (auch hier freue ich mich über Budget-schonende Tipps)

*Welche Messerform/-stil soll es werden?
Optisch gefällt mir die europäische Form sehr gut, ich bin aber offen

*Welche Bauform und ca. Länge?
Kochmesser ca. 16-20cm

*Welcher Stahl?
Da meine Frau nicht der Typ ist, ein Messer sofort / kurz nach Benutzung zu säubern und zu trocknen, sehe ich uns eher bei den rostfreien Modellen. Sollte ich aber einen deutlichen Mehrwert in einem rostenden Messer finden, wäre ich auch da offen. (Rostende Messer halten die Schärfe länger, richtig? Wie verhält sich der Aufwand beim Schärfen / scharf halten? Auch in Bezug auf dafür geeignetes Equipment?)

*Welches Budget für das/die Messer steht zur Verfügung?
bis 200€, zur Not erweiterbar auf 250€

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, International?

Versand, EU

*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebe die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Wüsthof Classic Ikon Kochmesser
Windmühlenmesser 1922 – das gibt es nur in rostend, richtig?
Windmühlenmesser K5 rostfrei
Natürlich die obligatorischen Culilux Kobe (Kochmesser) & Kyoto (Gyuto) – diese sind beide rostend, richtig? Der offensichtliche Vorteil hier ist natürlich, dass der mögliche Schaden bei dem Preis nicht so riesig wäre wie bei dem 1922.

*Alle Messer werden stumpf.
Wie möchtest du es Instandhalten? Schärferfahrung/Schleifequipment vorhanden (welches)?
Welches Budget steht für eine Anschaffung zur Verfügung?

Hier bin ich komplett ahnungslos und auf Hilfe angewiesen. Ich habe momentan nichts zum Messer scharf halten. Ich möchte dafür eine Lösung finden, die sich gut in den Alltag integrieren lässt (z.B. vor der Benutzung kurz über einen Wetzstahl ziehen?)
Je nach Messerkosten könnte ich hier zur Not dreistellig investieren – wäre z.B. der Horl eine sinnvolle Investition, falls der Wetzstahl es nicht ist?

Herzlichen Dank schon mal für eure Gedanken!


Liebe Grüße,
walla61
 
Willkommen im Forum.

Je nach Vorliebe würde ich euch zum 18cm Santoku oder 20cm Kochmesser bei Culilix raten. Der 14C28N (Kobe) ist äußerst rostträge, der NC62 (Kyoto) soll minimal weniger beständig sein. Ich kann jedenfalls bei häufiger Nutzung (und auch absichtlich liegen lassen) bisher kein bisschen Veränderung erkennen, sei es Rost oder Patina. Sorglose Stähle, zäh, gut scharf zu bekommen und halten dies auch eine Zeit lang. Die Messer hätten den Vorteil, neben dem Budget zu schonen, auch noch schneidfreudiger zu sein als ein Wüsthof oder die Messer die ihr bisher habt. Von Herder hatte ich bisher keine Messer gehabt, da können andere ihre Einschätzung zu sagen.

Zum Schneidbrett, Culilux bietet neben Akazie auch Walnuss als Stirnholz-Brett mittlerweile an. Solltest du dir mal anschauen, preislich mit Sicherheit auch attraktiv. Ein Akazie in 35x25cm habe ich regelmäßig im Einsatz, hauptsächlich meine kleine Tochter nutzt dies und ich kann es vollends empfehlen, würde dann aber die große Variante nehmen an deiner Stelle.

Zum Schärfen: Ich bin ja Fan vom Bankstein-Schleifen, auch wenn mit einem Wetzstahl die Culilux beide hervorragend scharf zu halten sind, früher oder später muss man aber zum Schleifen auf einen Stein. Wenn man regelmäßig auf einem feinen Stein den Touchup macht erspart man sich den Stahl. Kommt drauf an ob du mit dieser Methode warm wirst und es lernen willst. Gute Splash&Go-Steine gibt's für 40-50€, je nach Bedarf reicht ein einziger oder man teilt es auf in zwei Körnungen, dann ist man immer noch unter 100€.
 
Hi. Ich habe unter anderem die 3 Messer der Kyoto Serie von Culilux sowie diverse Windmühlen, allerdings weder die K-Serie noch die 1922er. Ich habe nur die "günstigen" aus der einfachen Windmühlen Serie (Santoku Carbon und rostfrei, großer Rückenspitz Carbon, Petty Carbon).
Prinzipiell sind alle meine Windmühlen mindestens so schneidfreudig, wie die Culilux, ehr noch schneidfreudiger. Allerdings ist aufgrund der Handarbeit bei Windmühlen die Streuung sehr viel größer. Bei mir war aber kein schlechtes oder schlecht verarbeitetes Messer dabei. In Punkto Verarbeitungsqualität muss man bei Windmühlen gegenüber Culilux allerdings schon sehr deutliche Abstriche machen.

Zumindest bei den Kyotos ist der Foodrelease aufgrund des Hammer Finishes schon besser, als bei den Windmühlen. Wunder vollbringen die allerdings auch nicht. Für mich aber bei den Kyotos völlig in Ordnung. Bei den einfachen Windmühlen oft problematisch.

Unter dem Strich sind Culilux und Windmühlen aus meiner Sicht sehr gute Messer, die viel schneidfreudiger sind als alles, was ich von den großen Solinger Herstellern so in der Hand gehalten habe.
Wenn man Wert auf die Handarbeit aus Solingen legt, und bereit ist das Geld dafür auszugeben ist ein gutes 1922er Kochmesser sicher eine phantastische Investition. Wem das nicht so wichtig ist, der bekommt bei Culilux für sehr faire Preise sehr gute Messer.
Meine Motivation Unsummen für teure Messer auszugeben ist seit ich die Kyotos habe deutlich gesunken.

Edit: Ach ja, ich schärfe meine Messer seit einiger Zeit mit dem Horl, allerdings nicht im Standard Setup sondern mit DIY Diascheiben und den belgischen Brocken. Das klappt sehr gut. Scharf gehalten werden die Messer mit dem Dickoron Micro und dem Dickoron Saphirzug. Beide Stäbe gehen für alle meine Messer problemlos.
Mit Banksteinen werde ich nicht so richtig warm. Allerdings muss man sagen, dass dünn ausgeschliffene Messer, egal auf welchem Weg, sehr viel leichter zu schärfen sind, als fette Solinger Standardware.
Ich habe auch noch einen Ruixin, der prinzipell auch sehr gut funktioniert. Meist ist mir der Aufbau aber zu mühsam. Der Horl ist einfach schneller zur Hand. Dafür kostet er verdammt viel Kohle, vor allem weil man noch nen geanzen Schwung Scheiben braucht, damit der wirklich gut läuft.

Wenn es Banksteine sein sollen, wäre meine Empfehlung von Anfänger zu Anfänger der Shapton Pro 2000. Mit nur einem Stein machst du im Zweifelsfall weniger wieder kaputt, als mit 2-3 Steinen. Und die Schärfe die du mit dem Shapton Pro 2000 hinbekommst ist für die Küche absolut ausreichend. Ausserdem kostet der Stein nicht die Welt. Wenn du das dann drauf hast kannst du immer noch nen feineren Stein drauf setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
auch wenn mit einem Wetzstahl die Culilux beide hervorragend scharf zu halten sind
Dazu ist noch zu erwähnen, dass es schon ein Wetzstahl mit feinen Zügen sein sollte. Standardzug dürfte diesen Schneiden wohl mehr schaden, als nutzen.
Bei Schneidbrettern ist dieses Kesper Akazie Brett bzgl. Preis-Leistung kaum zu schlagen.
Es muss aber nach dem Kauf noch intensiv geölt werden. Und es sind auch öfter mal welche mit optischen Unzulänglichkeiten dabei.
Ich hatte bei meinen Exemplaren aber keine Beanstandungen.
 
wie schon erwähnt: Cullilux ist ein feiner Einstieg. Wetzstahl hierr je nach Beratung dazu und dann kannst du sehen, ob du das Thema weiter vertiefen möchtest. Wenn ja, dann mal in die Schärfsysteme eintauchen (hier).

Ein gutes Petty wäre dann noch zu empfehlen. Man kann einfach in den hier im Forum so verlinkten Shops stöbern und dann schauen, ob z.b. zu den gefundenen Messern hier Erfahrungsberrichte existieren. Prreis/Leistungstechnisch ist aber Cullilux wirklich obenan.
 
Hallo @walla61, willkommen im Forum!

Bei meesterslijpers.nl läuft heute noch eine Rabattaktion, bei der etliche Messer günstiger angeboten werden. Ist vielleicht einen Blick wert.
Ich konnte mich jedenfalls nicht beherrschen...;)

Ansonsten sind die schon empfohlenen Culilux Messer einfach unschlagbar was Preis/Leitung angeht. Dazu noch einen feinen Wetzstahl und Du hast erst einmal Ruhe.
 
Der horl macht ein fettes loch in Deine kasse, eventuel ist simons system mit zwei missakra steinen und einem leder von scherenkauf ausreichend. Das system kaufst Du einmal und hast lange ruhe.

Hi. Ja natürlich ist der Horl (zu) teuer. Aber ganz ehrlich, dann als Alternative ein Schärfsystem vorzuschlagen, was sicher super toll ist, aber dafür ohne Steine auch seine 245 EUR + Versand kostet... weiß ich nicht.

Ich habe ja ein (viel viel günstigeres) Schärfsystem zuhause. Mein Problem ist aber nicht, dass es nicht gut funktioniert. Für meine Zwecke ist das wirklich vollkommen ausreichend und mehr. Das Problem ist, dass es erst aus dem Schrank geholt und aufgebaut werden muss. Der Horl ist einfach sofort einsatzbereit und steht in der Küche in Griffreichweite. Der Horl macht mir in der Küche nahezu keinen Dreck.

Klar ist der Horl nicht für jeden die pauschale Lösung. Aber für viele ist er vielleicht ehr eine Lösung als ein professionelles Schärfsystem.
 
Ein Bambusbrett 40x30 von Ikea, dass muss ich wohl austauschen :) (auch hier freue ich mich über Budget-schonende Tipps)
Ich nehm auch zuhause ein Gastro Plastikbrett, da es sehr groß ist und leichter zu reinigen, als ein Holzbrett in der Größe, 60x40cm.
Das Bambusbret kannst du als Brotschneidebrett benutzen.
Walnuss ist gut, das von Culilux könnte ne gute Alternative sein. Das Kesper ist schon sehr günstig, so günstig, dass ich misstrauisch zwecks Qualität wäre. Akazie ist nicht ideal, da sehr hartes aber dichtes Holz, aber auch schwer.
Sollte ich aber einen deutlichen Mehrwert in einem rostenden Messer finden, wäre ich auch da offen.
Nicht wirklich. Einfachere Carbonstähle sind leichter, angenehmer zu schärfen als billige einfache rostarme Stähle.
Rostende Messer halten die Schärfe länger, richtig? Wie verhält sich der Aufwand beim Schärfen / scharf halten? Auch in Bezug auf dafür geeignetes Equipment?)
Nö nicht wirklich. Ein einfacher "rostender" Carbonstahl hält Schärfe etwas länger als die billigen CrMoV-Stähle, aber ein guter rostarmer Stahl ist da den einfachen Carbonstählen meist voraus.

Das Wüsthof Ikon ist für 150€ viel zu teuer, da lieber Burgvogel. Hab meines damals für knapp 80€ gekauft. Mehr als 80-100€ würde ich nie zahlen. Griff find ich angenehm, aber ist einfach an der Schneide zu dick. Da müsste man dann zum Schanz zum ausdünnen schicken und kommt dann nochmal so 30€ hinzu.
Natürlich die obligatorischen Culilux Kobe (Kochmesser) & Kyoto (Gyuto) – diese sind beide rostend, richtig?
Nö, sind rostarm mit gutem rostarmen Stahl. Kobe etwas korossionsbeständiger als Kyoto, aber auch Kyoto ist kein Problem, läuft normalerweise nur leicht an.

Herder sind gut, mir aber zu flach vom Schliff und dadurch klebts zu sehr. Culilux auch etwas flacher, aber nicht ganz so schlimm. Performance von beiden Messer ist gut.
Tsunehisa wäre noch ne gute Option
Hayashi sieht auch solide aus
Ich mag die MAC Mighty, ideales Bindeglied zwischen Westlich und Japanisch. Liegen gut in der Hand, Culilux schneidet aber etwas leichter.
 
Wow, herzlichen Dank schon mal!

Also, bei den Messern scheint mir, dass Culilux tatsächlich die für mich sinnvollste Variante ist. Ob Kobe oder Kyoto entscheide ich dann nach optischen Gesichtspunkten.
Wahrscheinlich nehme ich mir eins der Sets mit Brett, da bekomme ich das Petty ja fast kostenlos mit dazu.

Da ich noch nie selbst geschärft oder auch nur scharf gehalten habe, muss ich bei dem Thema nochmal nachfragen: Einen Wetzstahl kann ich ausschließlich benutzen, um ein Messer möglichst lange scharf zu halten, richtig? Wäre damit z.B. eine sinnvolle Variante, das Messer einmal links und rechts über den Stahl zu ziehen, "täglich" bevor ich es benutze? Oder braucht es mehrere Durchgänge? Das Ganze wahrscheinlich mit sehr wenig Druck auf das Messer? Gibt es günstigere empfehlbare Stäbe als die genannten Dickoron?
Nach einiger Zeit verliert dann das Messer trotz des Wetzens an Schärfe, so dass es neu geschärft werden muss. Hier braucht es dann entweder einen Schleifstein, oder z.B. einen Horl, richtig? (Den Horl würde ich allerdings nicht zum scharf halten benutzen, sondern ausschließlich zum Schärfen?)
Und es klingt so, als wäre es keine sinnvolle Variante, den "Standard"-Horl ohne Zubehör zu kaufen? Alles andere würde mir zu teuer werden.

Liebe Grüße!
 
Falls Du Dich für Kyoto entscheidest, solltest Du unbedingt die Mikrofase dazu ordern, damit die Schneide robust genug ist.
Der Hier beschriebene Dick Eurocut oval Feinzug liefert ein gutes Ergebnis bei günstigem Preis.
Nach, oder vor jedem Einsatz mit wenigen Zügen und geringer Auflagekraft eingesetzt, hält er Das Messer lange scharf.
Am einfachsten benutzt Du den Stahl liegend, wie in Diesem Video von @Besserbissen gezeigt.
So kannst Du am sichersten Auflagekraft und Winkel kontrollieren.
 
Moin,
Wie oft du den Wetzstahl benutzten solltest, hängt sehr stark von deiner Benutzung der Messer ab (Schneidgut, Brett, Schneidetechnik, Häufigkeit, …). Bei dem Hauptmesser in der Küche kann das von einmal alle paar Wochen bis mehrmals täglich reichen. Ich würde es auch nicht häufiger als nötig machen. Je häufiger du wetzt, desto eher brauchst du einen Grundschliff. Wenn du das Gefühl hast, die Messerschärfe lässt leicht nach, das Messer schneidet Tomaten nicht mehr sauber oder hat Probleme, Paprikahaut einzuschneiden oder oder oder, dann machst du ein paar Züge über den Wetzstahl, so 3 bis 5 pro Seite, jeweils im Wechsel, gegen die Schneide, etwa im Schärfwinkel des Messers, ohne Druck. Wenn das nicht reicht, wiederholst du das ein oder zweimal. Reicht das immer noch nicht, ist langsam Zeit für einen Nachschliff.

Dickoron Saphirzug oder Mikrofeinzug sind m.E. die besten Wetzstähle für die häufige Messerpflege und eine Anschaffung fürs Leben. Die meisten Wetzstähle sind unnötig grob („Normalzug“). Wer billig kauft, kauft zweimal.

Man kann mit dem Horl nachschleifen oder mit Banksteinen. Mit dem Horl ist es aber ziemlich mühsam, wenn man viel schleifen muss (sehr stumpfe Messer, Anpassung des Schleifwinkels, Beschädigungen der Schneide, Ausdünnen), da man nur relativ wenig Druck ausüben kann und daher auch im Einsatz grober Schleifmittel beschränkt ist. Der Horl liegt von der Anwendungsbreite zwischen Wetzstahl und Banksteinen. Er kann etwas stärker abtragen als der Stahl, aber weniger als Steine. Aus meiner Sicht ist der Horl eher eine Alternative zum Wetzstahl als zu Banksteinen.

Ich persönlich ziehe die Kombination Wetzstahl und Steine vor. Eine Alternative zu Steinen wäre, alle ein oder zwei Jahre zum Schärfdienst. Das (oder ein geführtes System) bietet sich an, wenn man nur wenig oder ungern schleift oder nicht die nötige Übung erreicht, den Winkel einigermaßen sicher zu halten (oder einfach kein Talent dazu hat, gibt es auch). Oder wenn man einfach Spaß am Schärfen mit verschiedenen Schleifmitteln und Winkeln bei voller Kontrolle gewonnen hat.

Wenn derzeit Geld ein Thema ist, würde ich einen guten Wetzstahl kaufen. Wenn bei den Messern irgendwann ein neuer Schliff fällig wird, kannst du immer noch entscheiden, ob du sie zu einem guten (!!!) Schleifdienst gibst oder in weiteres Equipment investierst.

Zu Schleifdiensten: Es gibt mehr schlechte als gute. Wenn du keine verlässlichen Tipps vor Ort hast oder Probeläufe mit Ausschussmessern machen willst, ist Schanz eine gute Adresse.

Culilux sind nach meiner Erfahrung wirklich gute (nicht „herausragend gute“) Messer mit einem herausragenden Preis-Leistungsverhältnis. In deinem angegebenen Budget wirst du kaum was Besseres finden.

Viele Grüße
Cybernikus
 
Wie oft ein Messer gewetzt werden muss, hängt davon ab, was geschnitten wird und auch die Schneidunterlage spielt eine Rolle. Wenn ich mir mit dem Culilux ein wenig Gemüse und Fleisch fürs Mittagessen schnipple, brauche ich nicht jedes Mal danach den Wetzstahl. Die Schärfe reicht meist für 3 Einsätze und dann ziehe ich das Messer um die 5mal abwechselnd auf jeder Seite über den Wetzstahl und die Schärfe ist wieder aufgefrischt. Damit lässt sich das Messer ziemlich lange einsatzfähig halten.

Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem das Messer nicht mehr richtig scharf wird bzw. sehr schnell wieder abstumpft. Dann ist ein neuer Grundschliff entweder mit dem Horl oder auf dem Stein notwendig. Jetzt kommt es darauf an, ob Du das Geschick für das Freihandschärfen mitbringst und auch Lust hast, dieses zu erlernen. Dann reicht der oben schon empfohlene Shapton Pro 2000 aus und Du bist mit ca. 50€ dabei. Gute Schleifsysteme, die einem die Arbeit erleichtern, gehen leider ziemlich ins Geld.
 
Das Kesper-Brett habe ich auch und kann es für diesen Preis absolut empfehlen. Aber es kommt wirklich furztrocken und sollte vor Gebrauch gut geölt werden. Als Wetzstab funktioniert als Einstiegsvariante auch der Flaksa von Ikea für 10€. Ist nix dolles und eher auf der kurzen Seite, kann man aber nehmen, um am Anfang die Einstiegskosten niedrig zu halten. Später dann mal einen wirklich guten Dick dazu und schonmal gedanklich mit dem Thema schleifen beschäftigen, denn das kommt, je nach Nutzungsgrad, nach 6-12 Monaten auf einen zu. Bis dahin recherchieren und informieren, ob preisintentensiv und dafür simpel in der Handhabung wie z.B. Horl oder doch eher lernintensiv (aber keine Raketenwissenschaft) auf Banksteinen infrage kommt.
 
Und es klingt so, als wäre es keine sinnvolle Variante, den "Standard"-Horl ohne Zubehör zu kaufen? Alles andere würde mir zu teuer werden.

Hi. Der Standerd Horl hat eine mMn viel zu grobe Diascheibe mit der du an jedem Herder oder Culilux mehr Schaden anrichtest, als Gutes zu tun.
Die Keramikscheibe ist auch relativ sinnfrei.

Wichtig ist mMn vor allem eine feine Diascheibe (1000 oder 1200 und idealer Weise 3000). Damit komme ich für die meisten Anforderungen gut aus. Für mehr habe ich noch die belgischen Brocken.

Die Diascheiben kann man sich mit etwas handwerklichem Geschick durchaus selber basteln.

Bei chinesischen Plattformen gibt es übrigens Horl Klone, die für 10-15 EUR durchaus funktionieren können.
 
Von Simon Herde der Schleifturm ist glaub ich keine schlechte Wahl. Brauchst aber halt noch Steine und alles dazu. Muss ich mal testen.
Hab auch grad was von nem chinesischwn Messershop, vertreiben auch japanische Messer, zum Testen zugeschickt bekommen, Cheefarcut. Mal schauen wie der so ist. Sieht relativ einfach in Benutzung aus, Ergebnis werd ich sehen. Ist alles dabei, auch Steine. Muss ich aber auch erst testen wie die sind. Vielleicht keine schlechte Empfehlung. Auch der Edgy könnte interessant sein. Der wird mir auch bald zugeschickt zum Testen und für ein PA.

Bezüglich Wetzstab, definitv was gscheites kaufen. Finde Dick Saphirzug gut, aber zu grob. Dick Micro ist super wenn Messer noch einigermaßen scharf sind und ein guter Stahl ist. Klappt mit Culilux einwandfrei. Der feine Dick oder feine Victorinox sollen gut sein. Ich mag auch noch den Wüsthof 4471 oval- Ist zwischen Saphirzug(Dickoron) und Micro.
 
Aktuell habe ich für unterschiedliche Messer (Global, Herder, Goldhamster und relativ harte rostende Dreilagen Japaner) den IOXIO in Blau und Hellblau mit den Schleifwinkelhilfen erfolgreich im Einsatz. Langzeiterfahrungen liegen noch nicht vor.
Nach zwei Zügen auf nem billigen Streichriemen mit Paste sind alle Messer auf Rasurniveau. Der Blaue ist bei vorhandener Restschärfe problemlos für einen Grundschliff zu gebrauchen.
Für Messer habe ich hier neulich von der 200er Serie von K Sabatier gelesen.
 
@JayS was ist denn der Edgy? Ich kenne ihn nicht und er ist "ungooglebar" für mich, weil der Name so generisch ist - Ergebnisse sind mit Edge Pro, Wicked Edge, etc. kontaminiert. Hast du einen Link?

Der Cheefarcut sieht mir nach einen SharpWorx-Klon mit intergrierter Sink Bridge aus. Ist das so? Hast du auch dazu einen Link - ich kenne ihn nur aus dem KKF, die Seite des Händlers zum Gerät führt ins Leere bzw. zu den Gyutos.
 
was ist denn der Edgy?
Edgy IG
Edgy ist praktisch ein Rubinwetzstab, aber fest verbaut. Stab ist dicker, sitzt fest auf der Oberfläche. Wirklich gut gemacht imo und da bin ich gespannt wie Leute damit klar kommen. Wer schärfen kann auf jeden Fall kein Problem, aber wers nicht wirklich kann? Waren auf der Knifeshow, konnte man ausprobieren und waren Sonntags ausverkauft. Haben vorher im Bekanntenkreis ausführlich gestestet und 90% sind damit klar gekommen.

Der Cheefarcut sieht mir nach einen SharpWorx-Klon mit intergrierter Sink Bridge aus.
So ähnlich. Ist stabiler, besser verarbeitet, nicht so fricklig, aber gleichzeitig auch nicht starr
 
Zurück