Küchenmesser für Kinder

sanchezz

Mitglied
Beiträge
66
Mich würde eure Erfahrung zu Kochmessern für Kinder interessieren. Ich rede jetzt nicht vom ersten Kontakt mit Messern mit 2 oder 3 Jahren; konkret ist mein Sohn 5. Intuitiv würde man ja sagen, dass ein kleines und nicht so scharfes Messer für Kinder besser geeignet ist. Die letzten paar Mal habe ich ihm ein kleines, typisch deutsches etwas dickes, nicht mehr ganz frisch geschliffenes Officemesser in die Hand gedrückt. Funktioniert schon, allerdings ist das Schneiden doch eher etwas mühsam und das Gemüse verrutscht doch sehr leicht, weil das Messer eben nicht so leicht schneidet und ordentlich Druck braucht. Viel besser ging es testweise mit einem dünn geschliffenen 21 cm Gyuto - das Schnittgut verrutsche weniger und die Länge bewirkte, dass die Messerspitze nicht ständig vor den Fingern umherrutscht, sondern deutlich davor.

IMG-6955.jpg


Das war nur als spontaner Test gedacht und ist sicher nicht ideal (zumal mit ein teurer Japaner sicher zu schade wäre), hat mich aber nachdenken lassen, was ideal wäre.

Was ist eure Erfahrung?
  • Kurz oder eher mittellang?
  • (Mittel-)Dünn vs. dick ausgeschliffen?
  • Frisch geschärft vs. nicht mehr ganz superscharf?
  • Fingerschutz wie z.B. Opinel Le Petit Chef oder lieber aufpassen lernen?
  • Runde Spitze oder geht spitz auch gut?
 
Aufpassen wäre sinnvoller. Ein Watenspitz wäre eine option. Oder ein kleines yatagan, solte nicht zu groß sein und man kann den umgang erlernen. Fingerschutz bringt m.E. nur sorgloigkeit, es passt ja jemand auf.
Das schnelle wie beim papa kommt mit der zeit. Wichtig ist der korrekte umgang mit messern, welcher leider nicht immer den kindern mitgegeben wird.
 
Servus!

Habe für meine Kinder ein Herder "Junger Koch" angeschafft, damit ging es anfangs ganz gut. Scharf waren die Messer immer, das war mir wichtig. Stumpfe Messer sind gefährlicher, weil mit mehr Druck gearbeitet wird. Außerdem heilen Schnitte, die man sich mit scharfen Messern zufügt, schneller.
Es dauerte nicht lange und die Klinge war ihnen zu kurz, hab dann halt nach und nach auf größere Messer gewechselt, gibt ja genug Auswahl.
Meine Tochter ist jetzt 11, sie schneidet am liebsten mit einem Herder Lignum 3, das hat ca. 16cm Klingenlänge. Der Sohnemann ist 9 und hat am liebsten ein Herder K3 mit 12,5cm Klinge.
Mich freuts, dass die Herder auf diese Weise auch noch Verwendung finden.
Und natürlich muss man sie begleiten, das ist eh klar.

Greez,
Wischi
 
Moin moin!
Wir sind hier mit einem Petit Chef von Opinel gestartet, aber Monsieur war es mit fünf Jahren zu kindisch 😁
Seitdem nutzt er ein Global GS83 und liebt es abgöttisch.
 
Dachte ich mir fast. Also darf es gerne ein scharfes Petty mit ca. 13 cm sein. Hab noch kein Petty, da ich selbst lieber zu längeren Messen greife, daher ist ausprobieren schwierig.

Das Herder K3 würde mir selbst gut gefallen, da ich noch gar keine typisch deutschen Messer habe. Allerdings sind für meinen Sohn alle guten Messer „japanisch“, vielleicht wäre da ein Culilux Kyoto Petty eigentlich perfekt auch was den Preis für ein Kindermesser angeht…
 
Auch wenn ich mich wahrscheinlich in einem Messerforum damit unbeliebt mache, gebe zu bedenken, dass die Culilux Messer wirklich scharf sind. Wenn man nicht wirklich richtig aufpasst und sich konzentriert, kann das böse enden. Das weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Zum Glück an mir und nicht an meinen Kindern.
Ich würde einem 5-jährigen nicht so ein scharfes Messer überlassen. So schnell kann man gar nicht schauen und reagieren, wenn mal was schiefgeht.
Das Argument, dass eine Schnittwunde mit einem scharfen Messer besser verheilt, kann ich nicht beurteilen. Aber sicher ist, dass man mit einem scharfen Messer schneller tiefere Wunden hat oder ganz durch einen Finger ist als mit einem weniger scharfen.
 
Meine Tochter ist 4 1/2 und sie kocht / schnibbelt sehr gerne mit mir. Für weiches Schnittgut wie Paprika, Gurke oder Zucchini zu würfeln hat sie noch ihre Kunststoff-Messer, sobald es aber ein richtiges Messer benötigt nehme ich entweder ein Culilux Petty oder mein umgebautes 19cm Böker Cottage Craft und schneide mit ihr zusammen.
Ich gebe da JayS und Wischi recht, es sollte definitiv scharf sein. Stumpf bedeutet mehr Druck und weniger Kontrolle, genau so wie ein zu dickes / robustes Messer bei Möhren o.ä. auch schlechter wäre als z.b. das bereits erwähnte Culilux Petty.
 
Das Culilux-Petty hab ich interessehalber auch mal gekauft. Eignet sich aus meiner Sicht nicht ganz so gut, wie ein Herder K2/K3. Zum einen hat man mit letztgenannten Exemplaren mehr Fingerfreiheit zum Brett, was imho sehr wichtig ist. Zum anderen ist der Griff des Culilux natürlich für Erwachsene konzipiert, Kinder mit ihren kleinen Fingerlein greifen das aus meiner Erfahrung nicht so gut, wie die schmalen Griffe der Herder. Da rede ich aber wirklich von kleinen Kindern, wie hier vom TO auch angeführt. Mit der Zeit gehen dann größere Griffe auch. Das Problem mit der Fingerfreiheit bleibt.
Ein weiterer Grund eine höhere Klinge zu bevorzugen, ist die Tatsache, dass man den Kids den Pinch Grip zeigen kann, das geht bei einem Petty nicht so gut bzw. steigt die Verletzungsgefahr.

Würde hier also klar den Herdern den Vorzug geben.

Greez,
Wischi

P.s. die Kindermesser von Opinel konnte ich bei einem Treffen mal testen. Sie taugen imho nicht viel, weil sie viel zu robust sind und somit deutlich mehr Kraftaufwand erfordern. Das erhöht wie erwähnt die Verletzungsgefahr.
 
Hi, ich denke das kommt wie immer auf das Kind an. Mein Ältester hat in dem fraglichen Alter zu sehr hektischen Aktionen tendiert, wenn mal was nicht so passte. Dem hätte ich sicher kein Culilux oder Herder in die Hand gedrückt. Und die Sorge ums Messer hätte da nur an zweiter Stelle gestanden. Aber es gibt ja eine große Spannweite zwischen scharf und stumpf.
Meistens hat er in dem Alter mit einem klassischen Solinger in geeigneter Größe geschnitten, das eine ausreichende Küchenschärfe hatte.
Geeignete Größe wäre für mich in der Tat erst einmal Petty oder ähnliches. Mit ein bisschen Übung darf es dann auch größer und ggf. schärfer werden.
 
Natürlich meinte ich mit meiner Aussage nicht, dass man Kindern stumpfe Messer geben soll. Aber es gibt ja noch Zwischenstufen von stumpf bis ultrascharf. Sie sollten auch dem Alter bzw. der Entwicklung gerecht werden und über einen dem jeweiligen Kind passenden Griff und nötigenfalls Griffschutz verfügen.
 
Ne gute Option wäre vielleicht auch ein Kiwi Messer. Kom-Kom, sind besser verarbeitet, find ich leider nicht verfügbar. Die sind sehr dünn und schneiden dadurch nicht schlecht, könnte man auch abstumpfen und würden immer noch schneiden. Sind sehr leicht und fast schon flexibel, außerdem ist die Schärfe schnell weg, darum kein Freund von denen. Aber für Kinder denk ich eine sehr gute Option.
Auch noch Mac
Sakai Takayuki
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe letztes Jahr den 9 jährigen Sohn meiner Exfreundin ein Nakiri in die Hand gedrückt als er mir beim schnippeln helfen wollte und er kam damit sehr gut zurecht.
Ich denke die fehlende Spitze nimmt auch eine gewisse Hemmung was den Umgang betrifft. Sich stechen ist dann ja nicht.

Viele Grüße
 
Ich hatte für unsere Kita die Ikea Kinderküchenmesser angeschafft- privat hätte ich sicherlich etwas anderes gewählt.
Aber für die Kinder, die einem beruflich anvertraut werden trägt man eine ganz andere Verantwortung.
Ich hatte selbst bei diesen Messern massive Einwände von meinen Erzieherinnen und vereinzelt auch von Müttern.
Als Leiter der Einrichtung konnte ich doch noch alle zu ihrem Glück zwingen 🤣😂

Gruß
Excalibur
 
Hat jemand mal das Ogata-Kindermesser getestet? Scheint im Prinzip dem Santoku zu entsprechen, aber mit verrundeter Spitze und, viel wichtiger, Absatz.

Wäre aufgrund der Größe wohl aber eher für etwas ältere Kinder.
 
Zurück