Künstlicher Brocken - Verzweiflung!

Hallo Marco,
kann Deine Schleif- und Schärfqualen nachempfinden.
Du hast sehr gute Ratschläge bekommen - und findest immer noch kein befriedigendes Ergebnis.
Bist Du überhaupt sicher, dass Du bei Deiner Schärfarbeit exakt die Stelle erreichst, die Du schärfen möchtest?
Nimm einen Filzschreiber (Edding) und markiere die Schneide, dann fährst Du in der üblicher Schleifwinkelstellung über den Stein und Du wirst am Farbabrieb erkennen, ob bzw. wie der Haltewinkel korrigiert werden muß.
Das nur zur Klingenhaltung beim schärfen.
Sam hat sehr gut seine Erfahrung beigesteuert und in seinem letzten Beitrag gezeigt, dass die einfachsten, oft alten Schärfmittel immer noch zu den besten zählen.
Gib nicht auf, Du wirst Deinen Erfolg auch noch finden.
Servus - Reinhold.
 
@MPS

danke für Deine antwort! das werde ich mir merken und bei gelegenheit zulegen... einstweilen mache ich mal mit dem 220er weiter und werde halt ein bissl geduld haben müssen!

danke
lg
SE4
 
Sodele... habe jetzt wie ein Wilder geschliffen... nach bestem wissen und gewissen... nach den anleitungen hier im forum... zuerst auf einer seite solange, bis ein grat entstand, dann die seite gewechselt, wieder solange geschliffen, bis auf der anderen "auch" ein grat war! "auch" deshalb, weil ich plötzlich auf beiden seiten einen grat hatte (geht das? gibts das? oder haben michmeine - vom groben stein - zerfledderten fingerkuppen getäuscht?)... hab dann halt mal auf dem 1000er weitergemacht, zum schluss mit paste abgezogen.

ergebnis: es schneidet, ja, sehr gut sogar, es rasiert, aber irgendwie bin ich doch unglücklich, da ich glaube, dass noch mehr gehen müsste! versteht mich bitte nicht falsch... aber kann mir wer noch irgendwie helfen? war das vielleicht ein fehler, dass ich auf beiden seiten grat hatte? oder war das eh nur einbildung?

danke schon mal,
lg

p.s.: wie bekomme ich denn den schleifschleim aus dem messer raus ohne es zu öffnen (spyderco)... kratzt ziemlich beim öffnen und schließen... danke!
 
Hallo SE4,
hast Du eine 10-fach-Lupe oder Verwandtes, mit der Du die Wate optisch kontrollieren kannst? Wenn dort wirklich Klarheit herrscht, wenn also die Fasen sich an der Wate sauber treffen, wenn kein unverarbeiteter Stahl an der Kante übrig bleibt, hast Du sauber gearbeitet und es gibt keinen Grund zur Klage. Wenn Du dennoch unzufrieden bist, könnte man sich fragen, ob Dein Schleifwinkel flach genug ist, um eine schöne und fühlbare Schärfe zu erzeugen. Der ist bei jedem anders, es sei denn, Du hast ein System (wie Spyderco Sharpmaker) oder eine Vorrichtung, um den Winkel zu halten. Ich höre immer wieder "zwischen 15° und 20° je Seite". Ist schwer zu messen. Viele sagen, Klinge flach auf den Stein legen und Rücken leicht anheben, als wolle man vom Stein eine ganz dünne Scheibe abschneiden.
Ich war lange Jahre mit meinem Winkel zufrieden, dann plötzlich nicht mehr, weil ein besserer Schleifer mal zu Besuch war. Ich habe an meinem Handgelenkgefühl gearbeitet, einen anderen Winkel erzeugt und war wieder selig.
Du scheinst Geduld zu haben. Die braucht man, dann wird was wirklich Gutes daraus.
Gruß
Sam
 
Hallo SE4,
hast Du eine 10-fach-Lupe oder Verwandtes, mit der Du die Wate optisch kontrollieren kannst? Wenn dort wirklich Klarheit herrscht, wenn also die Fasen sich an der Wate sauber treffen, wenn kein unverarbeiteter Stahl an der Kante übrig bleibt, hast Du sauber gearbeitet und es gibt keinen Grund zur Klage. Wenn Du dennoch unzufrieden bist, könnte man sich fragen, ob Dein Schleifwinkel flach genug ist, um eine schöne und fühlbare Schärfe zu erzeugen. Der ist bei jedem anders, es sei denn, Du hast ein System (wie Spyderco Sharpmaker) oder eine Vorrichtung, um den Winkel zu halten. Ich höre immer wieder "zwischen 15° und 20° je Seite". Ist schwer zu messen. Viele sagen, Klinge flach auf den Stein legen und Rücken leicht anheben, als wolle man vom Stein eine ganz dünne Scheibe abschneiden.
Ich war lange Jahre mit meinem Winkel zufrieden, dann plötzlich nicht mehr, weil ein besserer Schleifer mal zu Besuch war. Ich habe an meinem Handgelenkgefühl gearbeitet, einen anderen Winkel erzeugt und war wieder selig.
Du scheinst Geduld zu haben. Die braucht man, dann wird was wirklich Gutes daraus.
Gruß
Sam


hallo sam,
danke für Deine hilfsbereitschaft! :super:
ich bin gestern, nachdem ich hier das post verfasst hatte, nochmal hergegangen und hab mir eine neue abziehvorrichtung gemacht (vorher hatte ich das mit dem Papier), und zwar hab ich auf ein schönes ebenes teil zwei streifen leukotape geklebt, dann grüne pasta drauf und noch einmal abgezogen... und weg war der grat. ich war überglücklich :haemisch:, hab sofort wie ein wilder herumgeschnitten, dabei musste auch ein teil meiner fingerkuppe dran glauben :glgl:

habe eben mit einer lupe geschaut, es sieht für mich recht gut aus, was aber nicht aussagekräftig ist, da ich sonst noch nie eine wirklich gute schneide unter der lupe bewundert habe; mir fehlen also vergleiche. es gibt eine kleine stelle im hinteren bereich der klinge, die nicht so toll aussieht wie der vordere teil (der auch der schärfere ist), ich bin aber zuversichtlich, das beim nächsten schleifvorgang zu verbessern.

ansonsten bin ich sehr glücklich, werde am ball bleiben, um besser zu werden!
Dir lieben dank für Deine kompetente hilfe!! :super::)

glg
SE4

P.S.: geschliffen wurde zuerst mit einem 200er japanstein (wie lange ich damit geschliffen habe und wie dementsprechend der stein nun schon aussieht, will ich lieber mal nicht sagen, aber die abnützung ist schon gewaltig gewesen. noch fünf so messer und ich kann mir einen neuen holen, werde aber den tipp mit dem sensenwetzstein sicher probieren.) dann mit dem 1000er und dann abgezogen, den 3000 habe ich mir gespart, da ich eh abziehen wollte.

P.P.S.: nun verstehe ich auch den hinweis auf Deine verletzungen... fünf meiner finger haben gestern bekanntschaft mit dem groben stein gemacht, lästige verbrennungsverletzungen...
 
Welch eine Freude, wenn es endlich mal klappt! Die Blessuren gehören zum Lernen, und der hintere Bereich der Klinge nahe des Griffs ist häufig so, wie Du ihn beschreibst. Wenn man ihn zum Schneiden braucht (wie bei einem Kochmesser) , kann man daran arbeiten und das Problem beseitigen.
Irgendwann könntest Du es als hilfreich erleben, einen mittleren Stein zu besorgen, zwischen ganz grob und fein. Da die wirklich feinen Steine oft recht teuer sind, will man sie nicht übermäßig beanspruchen, damit sie lange halten. Das erreicht man u.a. dadurch, dass Steine mit Zwischenkörnung halt die Zwischenarbeit übernehmen.
Sonst: Viel Spaß
Sam
 
Dankeschön! :)

Edit: eine frage hätte ich bitte noch: wenn die schärfe jetzt schön langsam nachlässt, kann ich sie dann noch eine weile nur durch abziehen mit paste wieder hinbringen oder soll ich gleich wieder an die steine?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mit dem Wetzstahl arbeiten, immer wieder und zwischendurch, bis dessen Einsatz nicht mehr die Schärfe bringt, die man haben möchte. Dann geht's wieder kurz ans Schleifen. Vielleicht ist der gröbste Stein nicht unbedingt nötig, vielleicht einige Minuten aber doch. Dann wieder die feineren.
Gruß
Sam
 
wenn bei meinen messern die schärfe nachlässt, ziehe ich sie einfach auf einem feinen stein ab, 2-4 züge/schübe je seite reichen aus...

entweder benutze ich einen hart-arkansas (naturstein), einen belgischen brocken oder seit ca. 2wochen einen keramikstab (ein kühlstab eines gasheizkessels)

seit eienr woche ahbe ich auch einen jap 8000er wasserstein aus aluminumoxid (weis) der funktionierta uch gut (von **** für knapp 30€ inklusive versand für einen 5x20cm stein ) super preis/leistung...

abziehleder geht notfalls auch (mit paste) aber ein harter schleifkörper ist meiner meinung nach besser...
zum schruppen empfehle ich billige grobe steine z.b. vom auktionshaus, am besten siliziumcarbid.. 80er korn...

und mindestgröße 50x200mm ! ist für den anfänger zu empfehlen..

einen 1000er sic. wasserstein gibts bei dick.biz schon für knapp 10€ (5x20cm) der ist gartnicht so schlecht !
 
Zurück