Kurzvorstellung Toyama Noborikoi Gyuto 240mm

Karnstein

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Kurzvorstellung Toyama Noborikoi Gyuto 240mm von JNS

Groß was zur Kaufmotivation jenseits von "Sales! Sales! Sales!" schreib ich zu einem späteren Zeitpunkt mal, bzw. editier es hier dann rein...

Die ersten Eindrücke will ich euch aber nicht vorenthalten, das Messer ist vor wenigen Stunden bei mir eingetrudelt, nachdem es gestern in Dänemark auf die Reise geschickt wurde... Wie alle Japaner die ich bisher gekauft habe, kam es in einer Papphülle und war genauso wie mein Itinomonn (ebenfalls von Maksim) mit irgendeinem Korrosionsschutzöl eingefettet.

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Mit im Paket war ein JNS 300 Schleifstein (mehr dazu hab ich eben schon in Wartung&Pflege gepostet) und eine niedlich kleine Schere im Kurouchi-Finish mit Aogami-Schneide...die ist als Geschenk für den bald nahenden Geburtstag meiner Mutter gedacht...

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Die Verarbeitung der Klinge würde ich als ordentlich bezeichnen, neue Maßstäbe setzt sie aber nicht. Mein (Manufaktur-)Konosuke mit ähnlichem Preis hat da die Nase klar vor was die Rundung des Rückens von Erl bis Spitze, sowie den Kehl angeht und auch dem kürzlich bei JNS erworbenen Itinomonn Nakiri kann es nicht ganz das Wasser reichen. Andererseits bekommt man aber auch kein optisches Frankensteinsches Monster wie das Teruyasu Fujiwara Nashiji Gyuto was Atlantik neulich mal vorgestellt hatte. Soll heißen der Rücken ist leicht gerundet, aber nicht so stark wie bei den anderen beiden genannten Messern oder dem neulich von Herrn Schanz gepimpten Herder K5, dessen Kehl im Auslieferungszustand keine Freude beim Pinch-Grip war.

Das die Flanken aus Eisen und nicht wie beim Itinomonn aus Edelstahl sind, merkt man sofort. Hab die Klinge erst einmal mit Küchenrolle&Essigreiniger gesäubert, danach noch einmal mit Wasser und Spüli abgewaschen. Dann getrocknet, ab ins Bad um mit circa 45-50° heißem Wasser aus dem Hahn der Badewanne (der Boiler unter der Küchenspüle war aus) nachzuspülen und man sah es gleich auf der Klinge:

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Das Messer hat leichte Überlänge und ist am Kehl circa 55mm hoch, was sich beides mit den Angaben von JNS deckt. Mit unter 220g ist es deutlich leichter als die auf der Seite angegebenen 250g, was mich um ehrlich zu sein freut. Es ist also definitiv kein Budget-Kato, was der Blick auf den Kehl auch deutlich zeigt:

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Den Griff würde ich als funktional bezeichnen (selbes Spiel wie beim Itinomonn), sprich der Übergang von Zwinge zu Holz ist sauber und haptisch hat man auch durch das unbehandelte Holz das Gefühl eines sicheren Griffs. Optisch kommt es meiner Meinung nach aber nicht an die Oktagonalgriffe von Ashi oder Konosuke dran. Ich bin aber auch ein absoluter Freund dieser Griffform. Ist also wie das Itinomonn falls es ein fester Teil der Sammlung wird, ein Kandidat für einen Griffwechsel... Und bevor ich zum wichtigsten Teil, der Schneidfreudigkeit komme, mal ein Kehl und Profil-Vergleich mit dem ebenfalls ~55mm hohen Iitnomonn Nakiri...

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Toyoma Links, Itinomonn rechts:

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Aber wie schneidet es nun? Da es fürs Essen etwas früh ist, hab ich mal auf die Schnelle ein paar Sachen unter der Klinge durchsausen lassen....

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Paprika und Tomatenhaut stellten für das Messer kein Problem da, auch die gemeine Möhre ging erstaunlich gut...der 75 Jahre alte Schmied, der die Messer komplett alleine herstellt und auch schleift, scheint sein Handwerk wohl zu verstehen. Die Schneide machte für mich im Gegensatz zum Itinomonn damals auch nicht den Eindruck, das er es mit der Dünne des Schliffs überreizt hätte.

Zur Schnittgutfreisetzung und auch zur Reaktivität kann man bei den geringen Mengen nicht wirklich was sagen, also hebe ich mir das für später auf....die Reaktivität sollte aber stärker ausfallen als bei den Katos, da es sich um eine San-Mai Konstruktion aus Aogami (meine Ao2) und Eisenflanken handelt.
 
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Moin,

danke für die ersten Eindrücke. Macht auch einen guten soliden Eindruck auf mich das Messer, wenn es mich auch nun wirklich nicht an Shigefusa oder Kato erinnert irgendwie ;)

Bin schon sehr gespannt wie sich die Reaktivität der Flanken verhält und der Food release. Was ich schon mal gut finde, ist die ja anscheinend recht brauchbare Schneide OOTB. Also nicht zu überreizt wie es in letzter Zeit gefühlt ja immer häufiger vor kommt.

Vielversprechend...


Gruß, Gabriel
 
@ Karnstein

Schade das das Messer nicht am Samstag mit in Köln sein konnte. Aber dann gibt es erneut einen trifftigen Grund unser Meeting zu wiederholen.

Mit unter 220g ist es deutlich leichter als die auf der Seite angegebenen 250g, was mich um ehrlich zu sein freut. Es ist also definitiv kein Budget-Kato, was der Blick auf den Kehl auch deutlich zeigt:

Was meinst Du mit Budget-Kato ? Ist die Klingengeometrie deines Toyama deutlich schlanker ? Schneidet es wohlmöglich besser :hehe: ? Ein Laser ist es ja mitnichten.
Das wäre jetzt aber mal sehr interessant zu erfahren.

Gruß, kup
 
Hi zusammen,
jetzt geht es ja Schlag auf Schlag,
ich bin gespannt auf euere Einschätzung nach ein paar Tagen schnippeln.
Das Messer sieht wirklich vielversprechend aus.
Gruss Klaus
 
Ich werde mein Review von meinem Toyama Noborikoi Gyuto 210mm hier mal einfach dranhängen.

Aber was du da schon schreibst, deutet ein ordenltiches Messer hin und ich freu mich auch schon später auf mein Abendessen was ich mit dem Messer zusammenschnibbeln werde.
Auch bei mir war die megawahnsinns-sale Aktion und die Neugierde auf ein "workhorse" was mal nicht die bei mir so beliebte Lasergeometrie hat.

Mach das (also das dranhängen), da bin ich dir nicht böse...

Ich bin auch mal gespannt was du heute abend oder morgen so zu schreiben hast, denn wenigstens für mich ist das 240er im ersten Eindruck eher ein Druckschnitt-Messer. Aber das kann bei dir anders aussehen, da dein 210er ja ~5mm weniger Klingenhöhe am Kehl hat.

Also wie schon mehrfach gesagt: Alles nur ein erster Eindruck mit homöopathischen Mengen an Gemüse (eben noch mal etwas Gurke, Zucchini, Rest Zwiebel und eine Kartoffel aufs Brett gelegt), aber instinktiv arbeite ich da bisher rein im Druckschnitt mit dem vorderen 1/3-1/2 der Klinge. Fürs Choppen fehlt mir so bisserl am Kehl eine ausgeprägte flache Stelle wie es mein Nakiri oder auch das Kiritsuke hat. Fürs Wiegen ist es jetzt nun wohl auch nicht so das Messer, aber mit der Technik haben es die Japaner ja eh nicht so... ich meistens auch nicht...

Moin,

danke für die ersten Eindrücke. Macht auch einen guten soliden Eindruck auf mich das Messer, wenn es mich auch nun wirklich nicht an Shigefusa oder Kato erinnert irgendwie ;)

Bin schon sehr gespannt wie sich die Reaktivität der Flanken verhält und der Food release. Was ich schon mal gut finde, ist die ja anscheinend recht brauchbare Schneide OOTB. Also nicht zu überreizt wie es in letzter Zeit gefühlt ja immer häufiger vor kommt.

Vielversprechend...

Denke solide ist es definitiv... vermute der Food-Release wird schlechter sein als bei nem Kato. Generell ist es wohl von seiner Form her kein Kato. Dafür ist es einfach schlichtweg auch zu hoch, wenn man bedenkt daß das Kato 4 bzw. 5 mm flacher ausfällt als das Toyama (210 und 240 jeweils verglichen) und einen ganz anderen Ansatz beim Schliff hat. Da ist das Toyama von den beiden genannten wenn überhaupt noch näher am Shig, wenigstens wenn man grob nach den (Kehl)bildern und den Werten bei JNS geht. Identische Höhe beim Vergleich der 210er, ähnlicher Verlauf bei den Rückenwerten. Natürlich ist das Finish beim Shig wohl in einer anderen Liga, aber das wäre trotzdem wohl eher ein angebrachter Vergleich.

Ich bin mal gespannt wenn ich den direkten Vergleich zwischen dem 210er und dem 240er hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft mal machen kann, aktuell hader ich noch mit der Frage ob es klug war war für die 24cm Länge und ein Gewicht das für einen arbeitet die für mich eher untypische Höhe von 55mm in Kauf zu nehmen.

Letztendlich gibt es da 3 mögliche Ausgänge:

a) so 100% grün werde ich weder mit der Relation 210mm/50mm noch mit der 245/55mm. In dem Fall ist es dann völlig egal gewesen, daß ich quasi in letzter Minute vom 210er aufs 240er hoch bin... kommt es eben in den Verkauf, gut genug ist das Messer das sich dafür wahrscheinlich in Deutschland oder Europa schnell ein Käufer findet
b) ich muß feststellen, daß ich mit dem 210er Paket besser bedient gewesen wäre...
c) ich gewöhn mich an die für mich eher untypische Klingenhöhe und entdecke bzw. lerne Stärken des Messers zu schätzen, die meine anderen nicht haben... und die hat es definitiy. Ich würde es im Druckschnitt her als weitaus performanter vom ersten Eindruck her einschätzen, als mein 210er Kohetsu. Man hat schon so das Gefühl, dass das erhöhte Gewicht in Kombination mit dem dünnen Schliff hinter der Wate für einen auf eine Art und Weise arbeitet, die ein leichter Laser nicht schaffen kann.

Beispiel: ich hab eben noch mal im Kühlschrank nach Testobjekten gesucht (leider ohne Photos, Handy-Akku war fast alle) und neben einer Haushaltszwiebel eine handvoll alte Bundmöhren und ein Stück Zucchini gefunden, die ich ohne schlechtes Gewissen nach dem Schneiden nicht in den Topf sondern die Biotonne verfrachten konnte. Gerade beim längs schneiden der Möhren und vor allem des ~5cm langen Zucchini Stücks, was ich wie ein Türmchen aufs Brett gestellt und dann von oben herunter in Scheiben geschnitten habe, ging das Toyama spürbar leichter durch als das frisch von Schanz gepimpte Kohetsu.

Ich hab mir bevor das Handy an die Ladestation mußte aber mal die Zeit genommen und Vergleichsbilder mit meinen anderen beiden Gyutos gemacht:

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Da sieht das 210er Kohetsu richtig klein aus, ähnlich wie als wir am Samstag das 165er Kamo neben das Itinomonn-Nakiri gehalten haben...

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Was mir beim auspacken nicht so aufgefallen ist, man aber auf den Bildern gut sieht...der Griff des 240er Toyama ist ähnlich mächtig wie der des Konosukes...der des Konos ist 152Lx21.6Bx26.4H und der des Toyamas 148Lx23Bx29H am Ende gemessen

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Denke man sieht hier noch mal den Höhenunterschied am Kehl sehr gut. Kohetsu und Konosuke sind recht nah beieinander, aber das Toyama hebt sich schon ab....

Und ganz deutlich wird es auf der von mir mittlerweile sehr lieb gewonnen Umriss-Zeichung der Klinge...

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Servus,

danke für diese gelungen Vorstellung, es macht mir wirklich Spaß deine Berichte zu lesen und die Profilzeichnungen sind überhaupt klasse! :super:

Du bringst ja immer häufiger wenig oder noch unbekannte Manufakturen und Schmiede hier ein. Für das alleine sag ich schon mal Danke! :super:

Zum Messer selbst ist mir sofort das Wort "schlicht" in den Sinn gekommen. Das Messer wirkt zwar ordentlich aber sparsam gemacht. Vor allem der Griff sieht aus als wäre er noch vor ein paar Minuten ein wenig grob geschmirgelt worden und dann gleich ab in die Verpackung. Kein feines Finish, kein Öl, nicht mal oberflächlich, das sich zumindest kurz die Poren schliessen und die Holzfasern legen. Das Gleiche gilt für die Klinge, alles fertig zum benützen und wenig bis nichts für's Auge.

Die Geometrie scheint interessant, aber um ehrlich zu sein bin ich mehr darauf gespannt ob du es behältst oder wieder verkaufst. Du hast bessere und schönere Messer. Welche Eigenheit/Eigenschaft wird es wohl sein oder werden um einen dauerhaften Platz in deiner Sammlung zu bekommen und diesen dann auch noch gegen die zukünftige Konkurrenz zu halten. :D

Wie hoch ist der Gesamtpreis mit allen Nebenkosten?

Ich werde deine Ergänzungen mit Interesse lesen, mal sehen ob das was längerfristiges wird mit euch beiden.:D

Gruß, güNef
 
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Wie hoch ist der Gesamtpreis mit allen Nebenkosten?

Kurze Antwort: Normalerweise 335€, ich hab aber einen 20% Voucher gehabt (den gab es für einen Tag für die Leute der JNS Gruppe auf FB), also 268 bezahlt. Ein 210er hätte mich 214€ gekostet, war auch meine ursprüngliche Bestellung mal...

Den Rest deiner Fragen beantworte ich dir heute nachmittag, wenn ich bei Krassi gewesen bin...
 
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Seit einiger Zeit habe ich das 270er Gyuto von Toyama Noborikoi in Gebrauch und versprochen, es zu reviewen. Karnstein hat mir mit einer Nachfrage noch einmal einen Motivationsschub bzw.einen Motivationsschubser gegeben.;) Der Thread hier ist eine schöne Gelegenheit, mich ranzuhängen und die Review-Arbeit abzukürzen. Mit einem Bein bin ich nämlich schon im Urlaub... Um das Ganze noch ökonomischer zu gestalten, kopiere ich mich selber und nehme den Text einer Email:

"Mein 27er Gyuto ist sehr gut verarbeitet, nahe an der Perfektion. Es ist ein großes und schweres Gyuto mit einer substantiellen Klinge, was ich persönlich sehr mag, und sehr reaktiv über die ganze Klinge.

Es ist aber auch die dickste Klinge, die ich besitze. Für alle Laserfreunde sicherlicherlich ein Alptraum. Im unteren Drittel ist es konvex geschliffen, was das Ausdünnen nicht ganz leicht macht. Die Schärfe OTB war mäßig, der Aogami 2 nimmt aber die bekannte Schärfe beim Schleifen an. Aufgrund der dickeren Geometrie funktioniert das Messer nur richtig vernünftig, wenn es auf Rasierschärfe ist.

Und damit sind wird beim Schneidverhalten: Es ist kein Messer, dass durch das Schnittgut fällt, sondern es muss dynamisch geführt werden, am besten im Druckschnitt mit Vorwärtsbewegung. Dann weist es sehr gute Trenneigenschaften aus, weil eben der konvexe Schliff das Schnittgut schön auseinanderdrückt und Gewicht wie Dicke der Klinge ausgespielt werden können. Dann gleitet es auch gut. Im reinen Druckschnitt dagegen ist mehr Kraft erforderlich, man scheint einen Anfangswiderstand überwinden zu müssen. Mein 27er Masashi Kobo Gyuto z.B. hat eine wesentlich dünnere Geometrie und ist dadurch im reinen Druckschnitt und im Einschnitt überlegen (Kehlvergleich im Anhang: links Noborikoi, rechts Kobo). Es trennt dafür nicht so gut, wenn es mit deutlicher Schub- oder Zugbewegung geführt wird. Ein großes Gyuto, das in beiden Bereichen brilliert, ist das Fujiwara Nashiji, das dafür ein räudiges Finish hat. Alles Gute ist anscheinend nie zusammen.

Da ich ein Faible für große und schwere Klingen habe - ich arbeite eben gerne mit großen Messern - hat sich das Noborikoi momentan zu meinem Lieblingsmesser entwickelt, weil es zu meiner Schnitttechnik passt. Ich würde es aber nicht uneingeschränkt empfehlen, sondern nur für den Fall, dass man massige Klingen mag - also eine NO GO Area für die Ashi, Konosuke- und Kotetsu-Fraktion."

Soweit mein damaliger Eindruck. Hinzufügen würde ich jetzt noch, dass der Griff einfach, aber funktional ist und vor allen Dingen noch einmal die das Zusammenspiel von massigem Messer und Schneidleistung betonen. Krassi hat es schon gesagt:

Das Ashi fühlt sich wie Spielzeug an im Vergleich zum Noboikoi! ...
Ich konnte auch einen Test machen der mich dann doch wieder zu dem Messer hingezogen hat.. um keine Patina etc Kontakt mit Lebensmitteln zu haben falls ich es zurückschicke, hab ich ein Stück feinpoorigen Akustikschaumstoff genommen und mit dem Ashi, meinem Kotetsu Petty und halt dem Noborikoi durchgeschnitten (das hinterläßt halt garantiert keine Spuren ;)) )

Was soll ich sagen... das Ashi hatte Widerstand und das Noborikoi ist da durchgegangen wie ein Lötkolben durch Butter.. also keinerlei Widerstand und so leichtfüssig wie ich es nicht erwartet hätte.

Genau das ist der Punkt. Wenn das Noborikoi scharf ist, gleitet es sich im Druckschnitt souverän durch alles durch, und zwar scheinbar fast widerstandsfrei. Das beeindruckt bei einem so substantiellen Messer enorm und man merkt, welche Power (cutting power) hinter dem Messer steckt. Nimmt als Vergleich ein 27er Kamo Kiritsuke, also einen reinen Laser, fällt auf, dass das Kamo zwar ebenfalls extrem leichtgängig schneidet, sich das Gefühl der kompletten Reibungslosigkeit - physikalisch natürlich unmöglich - wie beim Noborikoi aber nicht einstellt. Es schneidet extrem leicht, aber das Noborikoi gleitet.

Ich schiebe das auf das Gewicht der Klinge des Noborikoi, das für einen arbeitet, und den konvexen Anschliff, der etrem effektiv trennt, sobald der erste Einschnitt erfolgt ist. Wie gesagt, meine Beobachtungen beziehen sich allerding vor allem auf den dynamisch nach vorne ausgeführten Druckschnitt bei scharfer Schneide. Lässt die Schärfe nach, sinkt die Leistung des Noborikoi subjektiv stärker als die eines Lasers, da man für den Einsschnitt dann etwas mehr Kraft braucht.

Die Standzeit des Aogami ist ok, aber nicht überragend und bleibt hinter der Schnitthaltigkeit meines Shigefusa Santokus zurück.

Wenn alles gut geht, bekomme ich in den nächsten Monaten ein 27er Shigefusa Gyuto geliefert, dass für mich dann vielleicht einen noch bessere Einordnung des 27er Noborikoi erlaubt und zeigen wird, ob sich die cutting power Noborikoi tatsächlich noch steigern lässt. Weitere interessante Vergleichskandidaten wären für mich ein 27er oder 30er Kato sowie ein entsprechendes Denka von TF. Wenn die großen Katos nur nicht so selten wären... Damit ist für mich aber auch klar, in welcher Liga Toyama Noborikoi spielt. Ich kann nur sagen 'Hut ab'...

Zum Anschluss noch ein paar Bilder. Alle im Testteil erwähnten Messer sind abgebildet:

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Was du da zum Schneiden sagst musste ich leider auch verspätet einsehen, das es für jemanden der 95% nur Zugschnitt schneidet und recht klein ist einfach nicht das richtige Messer ist, obwohl es echt toll in der Hand Lag und mit 200 Gramm ein echt Massives Gerät war, was aber genau richtig war in allem.. [...] Beim Test mit dem Schaumstoff war es echt überragend, und bei weicherem Gemüse heute (also Karnsteins 24ger) war das auch echt beeindruckend.. leider für Zugschnitt Only nicht so praktikabel.. echt schade!! ich war echt angetan von dem Teil und die 21ger Größe ist echt klasse..

Von meiner Seite aus würde ich nicht pauschal sagen, dass das Messer im Zugschnitt nicht funktioniert. Wenn ich einen blitzsauberen Schnitt mit den 27er Noborikoi Gyuto möchte, setze es mit der hinteren Kante an, Spitze zeigt nach oben und ziehe es dann in einem leichten Bogen nach hinten und unten - also im Prinzip wie bei einem Yanagiba. Funktioniert super. Je mehr Klinge im Zug- oder Druckschnitt läuft, desto besser bei dem Messer.

Du schneidest im Zugschnitt aber wohl nur im Bereich der Spitze mit einem starken Winkel, wie du mal gesagt hast. Da kann ich mit vorstellen, dass das Messer wirklich nicht das richtige ist und schon gegen ein einfaches, aber dünnes Kneipchen abstinkt. Also auf zu neuen Ufern...

Gut zu wissen, dass Maksim so einen guten Kundenservice bietet und sich bei Retouren nicht anstellt. Spricht sehr für den Shop.
 
Moin,

danke euch für die Erfahrungsberichte. Wirklich interessantes Messer, grad das 27iger hatte ich schon mehr als einmal im Auge. Was mich davon abgehalten hat war letztendlich dann eine andere Bestellung die das Toyama überflüssig machte und somit erstmal das Geld woanders hinwandert. Eventuell werde ich aber über kurz oder lang doch mal in ein Toyama (vermutlich in ein Usuba) investieren.

Ich entdecke in letzter Zeit doch eine überraschende Schwäche für schlichte optisch einfache Messer mit Patina und Ho-Holzgriff, weiß auch nicht wieso... :)

@ Atlanktik: Auch sehr gut das Schneidgefühl beschrieben. Ähnliche Assoziationen kommen mir ebenfalls, wenn ich ein Messer mit ausgeprägtem Eigengewicht und entsprechender Geometrie mit einem Laser vergleiche. Die einen haben zwar absolut gesehen oft einen geringeren Widerstand. Die anderen gleiten aber schlicht besser und dynamischer durch das Schnittgut. Das Eigengewicht der Klinge wirkt (gute Geometrie und Balancepunkt vorausgesetzt) dabei noch eher erleichtern als belastend.

Deswegen wechsel ich auch gerne zwischen Lasern und anderen Messern, je nach Lust und Laune und natürlich Schnittgut. Es gibt eben nunmal nicht "die optimale Geometrie" oder "das optimale Messer" für alles. Gutes Beispiel... gestern Abend habe ich für mein Hähnchen Chop Suey (4 Portionen) das ganze Gemüse z.B. mit meinem Kato geschnitten, den feinen kleinen Knoblauch und Ingwer mit dem Kono HD Petty und das Hähnchen mit meinem Honesuki geputzt. :D

Aber das ist letztendlich eine Frage der persönlichen Präferenz und Schneidtechnik. Daniel, du bist vermutlich doch immer noch mit deinen Lasern am glücklichsten bei deiner Schneidtechnik oder?

Wie verhält sich eigentlich so die Schnittkantenstabilität der Toyama's? Aogami kann ja gerne mal etwas spröde werden...

Gruß, Gabriel
 
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Hi,
danke für die ganzen informativen Berichte über diese Messerserie.
Wenn Krassis 21er aber dicker war als Karnsteins 24er gibt es wohl eine ordentliche Streuung.
An das handling mit den schweren Brummern gewöhnt man sich recht schnell, nach einigen Tagen fast ausschließlich mit dem Tritz, fühlt sich das Shigefusa schon leicht an.
@krassi schade das es mit dem Gyuto schief gegangen ist, vielleicht hättest du dich doch noch angefreundet.
Gruss Klaus
 
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So von mir gibt es auch ein Update... meins wandert am 22ten zurück zu Maksim. Im Gegensatz zu Krassi, kommt es aber wieder...

Krassis hatte ja Kratzer und Rost und da es eh nicht so sein Ding am Ende war, als "ich setze die Spitze aufs Brett und zieh Richtung Körper" Zugschnitt-Fanatiker, ist das für ihn wohl auch der beste Ausgang.

Mir fiel beim Besuch erst einmal auf, daß meins 30g leichter als der auf JNS angegebene Durchschnittswert ist und das Finish der Griffe sich unterscheidet, Meiner ist weniger fein gesandet und poliert als der von Daniel, bei dem man sich wirklich nicht groß beschweren konnte... Erl sauber geschlossen, kein merkbarer Übergang von Holz und Zwinge. Hätte ich jetzt mit leben können...

Dazu kam dann aber noch die Erkenntnis im Laufe des Tages, daß mein Griff dazu noch einen Schaden hat. Den hab ich zwar irgendwie schon beim auspacken erahnt, ihn dann aber zwischen Anfangseuphorie und Uni&Nebenjob verdrängt.


Hier auf dem Bild vom Eingangsbeitrag konnte man den Schaden schon erahnen....

20150707_111244.jpg


Aber mit einer anderen Perspektive wird dann schnell deutlich, daß das keine Maserung sondern ein Spalt/Riß im Holz ist:

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Und im Vergleich zum Itinomonn und dem Konosuke sieht man auch gut, daß so auch ein D-Griff nicht aussehen sollte:

20150709_102411.jpg

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Der eine oder andere wird jetzt und wahrscheinlich auch zu recht sagen, so ein Griff sollte erst gar nicht rausgehen. War der Schaden schon vor der Montage da, hätte der Griff in den Abfall und nicht ans Messer gehört (oder der 75 Jahre alte Schmied braucht eine bessere Brille). Ist er erst beim Transport von Japan nach Dänemark sichtbar geworden, hätte er Maksim entweder beim Verräumen der Ware oder spätestens beim Versand an mich auffallen müssen/können.

Shit happens, guter Kundenservice zeigt sich aber vor allem meistens erst dann, wenn es mal was zu beanstanden gibt. Bei Daniel hat Maksim ja sofort Umtausch oder Rückerstattung vorgeschlagen...

Ich hab Maksim also dann gleich heute morgen geschrieben (laut AGBs der Seite hat man 48h etwaige Mängel zu melden), da ich gestern Abend nicht mehr dazu gekommen bin (von Krassi kurz heim und dann weiter zur Arbeit, da war keine Zeit für Photos und Mails). Eine Antwort hatte ich binnen weniger Minuten...

Hi

That handle need to be replaced :( It probably cracked at shipping it happens sometimes. But it need to be replaced for sure !
You can choose that i rehandle it for you
Or i can send you another handle so you can do it your self ?? I can even maybe find good Chestnut handle instead

Thank you very much !
Regards Maksim JNS

Ich hab ihm dann geschrieben, daß ich mangels Erfahrung und passendem Werkzeug (kein Schraubstock, nix um den Erl zu erhitzen) von einer Eigenmontage Abstand nehmen und ihm das Paket deswegen heute zurückschicken würde. Der Rest der Kommunikation ging dann über FaceBook. Über das Medium hatten wir schon mal Kontakt, da meine ursprüngliche Bestellung ja anders aussah und aufgrund von Lagerfehlbeständen am Ende überhaupt erst das Upgrade vom 210er auf 240er erfolgt ist.

Auf Facebook hat er mir dann geschrieben, ich solte das Messer erst kurz vor seinem Urlaubsende am 22ten Juli ihm schicken. Er würde er dann übers Wochenende den Griff wechseln und es dann am folgenden Montag zurückschicken. Und zwar mit dem Zusatz "then we can upgrade it with Nicer handle when i get back".

Ich hab ihm dann geantwortet, daß ich das so machen werde und das Messer heute schon ölen und verpacken würde...worauf dann folgende Antwort kam: "mehh just use it, use it abuse it ... Then i will sharpen it rehandle it and send back"
. Und auf meine flappsige Antwort "use yes, abuse no...don't tend to chop after too many beers..bad for knife and fingers" kam dann final von ihm "well i will refubish it for free so you have a chance!".

Hab ihm dann geschrieben, daß ich mich falls vorrätig beim neuen Griff über irgendeine Form von Oktagonal-Griff freuen würde, wie er sie an seinem 270er Itinomonn anbietet und die er z.B. auch mal als Upgrade bei einem Kato Nakiri verschickt hat.

Darauf hab ich noch keine Antwort, kann aber für die Zukunft des Messers nun folgendes sagen:

- Ich werde es bis zum 22ten soweit mir zeitlich möglich nutzen, um dann eben mehr Eindrücke zu sammeln...wenn er mich schon dazu auffordert und sagt das er es vor dem Versand eh neu schleifen wird, wieso auch nicht?
- Wenn es zurück ist, bin ich bereit das Messer für einen Messerzirkel rumzuschicken, aktuell hat bisher Gabriel Interesse geäußert (bzw. wir haben das schon finalisiert)
- Was danach mit dem Messer geschieht hängt davon ab, welchen Griff es von Maksim verpaßt bekommt...

Findet er einen achteckigen Griff, wird das Messer -falls ich mit der Höhe auch in 2 Wochen noch so meine Probleme habe- entweder verkauft oder ich lasse es, ähnlich wie Günef das mit seinem UX10 gemacht hat, von Herrn Schanz leicht umschleifen (in meinem Fall 3-4mm flacher). Falls ich mich mit der Höhe bis dahin doch arrangiert habe und es einen hinreichenden Platz in meiner Sammlung gefunden hat, darf es bleiben...

Hat er keinen achteckigen Griff auf Lager, wird das Messer wohl definitiv verkauft werden. Und zwar unabhängig davon ob ich mich mit der Höhe arrangieren konnte oder nicht. Denn wenn ich einen mir genehmen Griff montieren lasse (sei es bei Greg von Wabocho oder bei einem deutschen Messermacher), steigen die Kosten so um rund 100€ an. Bei einem Umschliff kommen noch mal paar Euros drauf. Und dann fahre ich wohl besser damit das Messer vorher zu verkaufen und die Erfahrungls Lehrgeld abzuhaken. Das Geld kann ich dann entweder anderweitig verprassen oder mich mit den neuen Erfahrungswerten auf die Suche nach einem für mich passenden 24er zu machen, bei dem nicht noch nachgearbeitet werden muß...

War eben Risiko...sowohl was die Höhe angeht, als auch eben den D-Griff... gehört auch dazu, ansonsten schneiden wir alle mit denselben Standardempfehlungen aus der Kaufberatung... :)
 
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