So, jetzt hab ich endlich mal die Zeit die Bilder direkt einzubinden und ein paar Worte zur Zukunft des Messers zu schreiben. Zum kochen bin ich damit bisher noch nicht wirklich gekommen. Momentan stehe ich 5-6 Tage die Woche abends bei meinem Italiener hinter der Theke, was bedeutet das ich nicht mehr als 1-2 mal die Woche daheim koche und dann greife ich da meistens zu Gabriels Masamoto, welches in rund einer Woche wieder zu ihm zurückgeht. Mehr als Mittags mir eine Wassermelone als Sommer-Snack oder etwas Tomate&Gurke für nen schnellen Sandwich aufschneiden, ist aktuell einfach nicht drin.
Der Griff ist wie schon gesagt wirklich massiv, Bärenpranken-massiv...
Direkter Vergleich mit dem Griff des 27er Konosuke:
Das ist schon eine ziemliche Ansage für meine kleinen Hände... wahrscheinlich eine zu große (aktuelles Bauchgefühl).
Was schade ist, denn ansonsten kann ich eigentlich nichts schlechtes über das Messer sagen. Durch den 10g schwereren Griff ist der Schwerpunkt auf die Höhe des dem Kehl nächsten Schriftzeichens gerutscht und sitzt nun minimal vor der Stelle, wo ich das Messer im Pinch-Grip an der Klinge greife. Das Gewicht von 230g fällt -trotz meiner ansonsten extrem Laser-lastigen Sammlung- nicht negativ auf. Man hat irgendwie das Gefühl was "substantielles" in der Hand zu haben, ohne das es einen irgendwie im Heimgebrauch negativ behindert. Die Reaktivität der Klinge ist zwar vorhanden, aber in einem für mich völlig ertragbaren Rahmen. Kein Vergleich zu dem billigen 60€ Usuba, was ich mal besessen habe. An die Länge von 245 und die Höhe von fast 56mm hab ich mich mittlerweile gewöhnt und zwar in einem Maße, das mir z.B. bei Gabriels 210er Masamoto oder auch meinem Kohetsu dieses Mehr an Fingerfreiheit fehlt. Beim Toyama kann ich den Zeigefinger locker die Klinge runter baumeln lassen und er reicht nicht bis zur Schneide. Bei den beiden 210er Gyutos geht das nicht, d.h ich muß den Finger stärker einknicken um nicht mit der Kuppe die Schneide bzw. das Brett zu touchieren. Es schneidet dank passabler Werte in der kritischen Zone von 20mm (oder weniger) hinter der Wate auch sehr gut. Ist es der ultimative [Möhren/Kartoffel/Zwiebel]-Killer? Keine Ahnung, sehr wahrscheinlich gibt es Messer die gewisse Schnittgüter müheloser klein kriegen, aber wenigstens bei mir kam bisher bei nichts sowas wie Unfreude beim Schneiden auf, wo man sich gewünscht hätte ein anderes Messer aus der Schublade geholt zu haben.
Wie geht es also nun weiter? Ich bin immer noch gewillt das Messer gegen Ende des Monats oder ab September für einen kleinen Messerzirkel in Deutschland&Österreich freizugeben und werde mir die Tage Gedanken zu den Rahmenbedingungen dafür machen.
So wie aussieht werde ich es danach wohl verkaufen. Nicht weil es ein schlechtes Messer ist, sondern einfach weil sich ein weiterer Griffwechsel finanziell einfach nicht lohnt und ich schon ein Messer als Ersatz im Auge habe, welches ebenfalls wie das Toyama leichte Überlänge und eine Kehlhöhe jenseits der 50mm hat und dazu noch einige andere interessante Merkmale besitzt, die es für mich sehr reizvoll machen. Der eine oder andere hier weiß ja schon was es werden wird, der Rest mag sich einfach überraschen lassen... denke gegen Ende des Monats ist es verfügbar und dann wird bestellt...
Wahrscheinlich würde ich das Messer ohne den Zirkel wahrscheinlich zu einem leicht höheren Preis an den Mann bringen können, da es eben aktuell noch den Maksim generalüberholten Zustand besitzt. Das ist mir angesichts des unerwartet hohen Arbeitsaufkommens bei meinem Nebenjob und dem damit seit Jahren mal wieder grundsoliden Kontostand nicht so wichtig, viel mehr interessiert es mich wie andere Leute hier diese Messerreihe einschätzen. Gerade eben auch weil es in US-Foren wie dem KKF als "Budget"-Workhose gehandelt wird, für all jene die keine Lust auf die Verfügbarkeitsprobleme bei Kato oder Shigefusa haben. Und Maksim laut eigener Aussage am Telefon den Schmied eben in ähnlichen Spähren sieht, wo sich eben schon die Frage stellt inwiefern da was dran ist oder ob das nur blödes Marketing-Gelaber von ihm ist. Und die Frage läßt sich nur beantworten, wenn man den Vergleich macht...was mir mangels Besitz eines Katos oder Shigs (und keiner Ambitionen mir eins zu kaufen) eben nicht möglich ist.
