Lager der Walze zum zweiten Mal fest.

In Gleitlagern herrscht flächige Auflage vor, keine punktuelle. DAher braucht die Welle nicht gehärtet zu sein. Schaden kann es natürlich nicht.

Die Oberfläche ist viel wichtiger, weil nur Flüssigkeitsreibung herrschen soll. Das heißt, die Welle und das Lager sind durch einen ununterbrochenen Ölfilm voneinander getrennt. Wenn die Welle zu rauh ist, dann ragen Spitzen der Rauhigkeiten durch den Ölfilm hindurch und erzeugen Verschleiß. Normalerweise sind Gleitlager völlig verschleißfrei.

Die Dicke des Ölfilms liegt übrigens in der Größenordnung von nur einigen µm, also tausendstel Millimeter. Da wirkt eine winzige Rauhigkeit schon riesig. Mit dem oberen Lagerspalt zusammen ergibt sich dass das Lagerspiel von 0,01...0,1mm (für diese kleinen Lager - bei 500mm Lagern kann der Spalt auch schonmal fast 1mm betragen).



MfG
newtoolsmith
 
@ Newtoolsmith:
hatte nichts mit Präzision zu tun, sondern mit Grundsätzlichkeit, die 0,003mm schafft sowieso niemand von Hand :cool:

Zum Einpressen/Einbauen wegen der Oberflächengüte der Lager:

Meinst Du nicht, dass 400er etwas zu grob ist ?
Ich weis von einigen Herstellern von Kolbenbolzen, dass sie einen Bogen 2000er Papier mitliefern, damit man die Oberfläche vor dem Einsetzen nicht zu sehr anrauht, sondern lediglich die kleinsten Unsauberkeiten entfernt.

Weiter könnte Stickstoff aus der Pressluftflasche hilfreich sein, damit den einzusetzenden Teil runterkühlen, um das Einpressen zu eleichtern, Fluchtungsfehler kann man so auch noch reduzieren. Ob man besser den äusseren Sitz erwärmen sollte, oder beides zugleich, kann ich nicht sagen.

Gruß Andreas
 
@Luftauge:

Ich glaube, dass 2000er Schleifpapier aus reiner Vorsicht angepriesen wird.

Wer seine Klingen schleift, der kennt den Effekt, dass ein 400er Schliff schon recht nahe an einer Politur dran ist. Vielleicht ist es sinnvoll bis 600 oder 1000 zu schleifen, das habe ich aber nie gemacht.

Bei Kolbenbolzen muss man dazu sagen, dass diese schon maßhaltig sind. Es geht also wirklich nur um die Entfernung eventueller hartnäckiger Verschutzungen.

Mit einfachen mitteln schafft es natürlich niemand auf 3µm genau zu arbeiten. Deshalb habe ich das Maß im hundertstel Bereich vorgeschlagen.

Die Welle kann ruhig auch so dick sein, dass sie von Hand nur schwer einzuschieben ist, kleine Formtolenanzen schleifen sich dann weg und ergeben von alleine einen guten Sitz.

Ich hoffe, meine Forderung nach möglichst geringem Spiel ist für euch nachvollziehbar.

Stickstoff ist gut, Tiefkühltruhe ist besser. Wenn man das Lager auf -20°C kühlt und das GEhäuse auf 100°C vorwärmt (Gasbrenner oder Heißluftpistole), dann kann man das LAger von Hand montieren. Nach dem Temperaturangleich sitzt es dann bombenfest. Das kann man auch genau berechnen, mache ich aber nur auf ausdrücklichen Wunsch.

Das Innenmaß nimmt dabei aber ab, sodass, wie gesagt, die Lagergasse auf Maß und Flucht nachgearbeitet werden muss.


@Survivor:

Mädler gehört auch zu meinen Lieferanten, die haben ein schönes Sortiment und liefern sehr schnell.

Auch ich kann mich natürlich mal irren, die Äußerung, man solle im Zweifelsfalle auf mich hören, kann ich also nicht ganz uneingeschränkt stehen lassen. Meistens ist man mit meinem Rat auf konstruktivem Gebiet allerdings gut bedient.

MfG
newtoolsmith
 
@Dex

Hab deine Presse beim Schmiedetreffen in Balbachs heiligen Hallen gesehen und war begeistert :staun:

Ich glaub Du hast damit einige Leute völlig irritiert :glgl:

Auf jeden Fall warst Du mit deiner Presse DER Hingucker :super:

Falls Du wirklich vorhast Dir mal eine neue zu bauen und nicht weißt wohin mit der alten... :rolleyes:

Gruß

Michel
 
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