Laguiole's

Andreas

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Susann von Messer-Rödter hat mir ein Paket geschickt, in dem unter anderem 3 Laguiole's waren.
Diese Messer haben mich schön länger gereizt und der Artikel im letzten Messermagazin hat dann dazu geführt, dass ich auch eins haben wollte.
Susann hat mir dann die 3 Messer zur Ansicht zugeschickt (klasse Service!!!! Und vielen Dank dafür!!!)

Erst mal das Negative zu erst:
Ein Laguiole war von der Firma "Laguiole au brac", nach dem Artikel im MM eigentlich mein Favorit. Und dann blankes Entsetzen :staun: : Sehr schlecht verarbeitet, kein Vergleich zu dem, was das MM über diese Firma geschrieben hat. Die Klinge (9 cm) wackelte wir ein Lämmerschwanz und auch sonst war das Messer eher mäßig verarbeitet! Ich hoffe, dass das eine Ausnahme von "Laguiole au brac" war. Obwohl, so was darf eigentlich einer Endkontrolle nicht passieren.

Und nun die beiden Messer von "Forge de Laguiole":
Laguiole.jpg

Klingenlänge 9,5 cm, Gesamtlänge 21 cm
Das obere Messer hat Olivenholzschalen, das Untere hat Schalen aus Wacholder. Beide Hölzer zeigen eine wunderschöne Maserung.
Beide Messer besitzen kein Klingenspiel die Verarbeitung ist klasse. Man bemerkt allerdings die "Handarbeit", das Messer mit den Olivenholz-Schalen ist etwas besser verarbeitet, kein Übergang zu den Backen spürbar, beim Messer mit den Wacholder-Schalen ist ein Absatz zu den Backen von etwa zwei 10tel mm vorhanden. Auch das Finish der Backen und die Guillochen (Fileworks auf dem Rücken des Griffs) sind etwas besser beim "Olivenholz-Laguiole" ausgeführt.
Beide Messer kamen allerdings mit einer jämmerlich geschliffenen Schneide aus dem Karton. Aber dem kann ja abgeholfen werden.
Da ich mich nicht zwischen den beiden entscheiden konnte, bleiben sie nun beide hier :p
Also noch fix heute abend zwei Ledertaschen aus ungefärbtem Leder für die Messer gebaut. Bedingt durch die Bauart der Laguioles steht im geschlossenen Zustand das Klingenende kantig hervor (Hosentaschen-Killer).
Die untere Ledertasche geht morgen früh (als Dankeschön für den super Service) mit dem "Laguiole au brac" an Susann zurück.
 
Hübsch, hübsch, hübsch!

Was muß man denn heutzutage für solch nette Dinger anlegen?
 
Nicht erst seit dem Artikel im MM sage ich, dass Laguiole-Messer klasse sind. Das das Aubrac allerdings so schlecht war, ist wohl eher ein unglücklicher Zufall (MontagsMesser), ansonsten sind die nicht schlecht. Übrigens: es gibt noch ´ne ganze Reihe phantastischer Messer aus Frankreich. Schaut mal nach unter www.couteaux-courty.com.
 
Hallo,

zu den "Aubrac"-Messern kann ich seit gestern auch was sagen.
Auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken war ich auch in einem Laden der diese Messer seit neuestem führt.
NAch dem Bericht im MM war ich auch sehr an diesen Messern interessiert, doch die von Andreas aufgeführte schlechte Verarbeitung kann ich nur bestätigen, Griffschalen nicht ordentlich eingepasst, Klingenspiel, zum Teil sogar Rost an den Fileworks (der Laden hat die Messer neu im Programm) und das zu Preisen von 100 - 200 DM.
War schon etwas entäuscht.
 
Hallo Andreas,

tolle Messertaschen, machst Du so was auch für privat und wenn, was kostet mich das?

Die von Dir gezeigten Messer sehen toll aus, ich habe bisher bei denn Laguiole von Forge de Laguiole auch keine gravierenden Schwächen feststellen können.
Übrigends gibts von denen auch Ledertaschen, die Kosten allerdings 65,-DM (soviel hab ich dafür gezahlt) sind aber ihr Geld wert.(meine Meinung)

Zum Preisvergleich: ich hab mir ein Laguiole aus dem Urlaub mitgebracht Hersteller: Laguiole Prestige,Klinge 8,5-9cm lang, aus 12C27 Sandvik.Der Griff ist angeblich aus Rosenholz.
Kostenpunkt 132,- Franc.(ca 40,-DM)
Für den Preis ist die Qualität durchaus angemessen.

Mfg,Mike
 
bei Leute Holzwaren in München (Im Tal, Hausnummer weiß ich nicht) gibts auch Laguiole en Aubrac, dort habe ich auch mein Kellnermesser gekauft. Die ausgestellten Laguiolemesser von Aubrac waren alle sehr gut verarbeitet. Ich vermute, daß eben recht große Qualitätsschwankungen auftreten, bei Laguioles gilt IMHO sowieso immer die Devise, das Ding mal in die Hand zu nehmen. Bei den Kellnermessern sind beispielsweise recht oft die Griffschalen nicht richtig eingepasst, 1/2 mm Spalt kann da schon mal vorkommen.
 
Original geschrieben von Andreas
Ein Laguiole war von der Firma "Laguiole au brac", nach dem Artikel im MM eigentlich mein Favorit. Und dann blankes Entsetzen :staun: : Sehr schlecht verarbeitet, kein Vergleich zu dem, was das MM über diese Firma geschrieben hat
Ich finde Laguiole Messer vom Design her auch supergeil! Drum hab ich mir vor ueber 15 Jahren auch eins schenken lassen - war mein erstes etwas teureres Messer. Ueber den Pfusch an dem Messer hab ich ja schon ausfuehrlich geschrieben (Suchmaschine benutzen. Bin zu faul zum suchen!)

Meine Meinung: Ich find sie immer noch toll, aber ich wuerde nie mehr eins kaufen, ohne dass ich es vorher ausfuehrlich befingert habe! Da gibts riesige Qualitaetsunterschiede!

-Walter
 
Mein Vergleich

Die 5 Jahre später gegründete Firma En Aubrac siedelt sich nicht in Laguiole sondern in Espallion an .Mir fällt auf das man bei en aubrac manchmal grosse Schwierigkeiten hat , Messer herzustellen deren Klinge nicht auf dem Ressort aufschlagen.Aber was auch wichtig ist: Laguiole en Aubrac vermag es nicht, das wichtigste Teil eines Messers -nämlich seine Klinge!- selbst herzustellen.Die Klingen und ggf Teile werden von anderswo hinzugekauft.
Noch was: die Klingen der Forge de Laguiole sind keine Serienklingen, die aus A440 ausgeschnitten und zurechtgeschliffen werden. Das sind einzeln geschmiedete und einzeln gehärtete Klingen.
Im Messermagazin ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal die geschmiedete Biene und die Feder aus einem Stück - aber -Achtung: das mit der geschmiedeten Bienen sind aber wieder zwei verschiedene Paar Stiefel: bei en Aubrac wird das Ressort mitsamt der Biene in einem Stück aus einer Form gestanzt. Das ist ein modernes Produktionsverfahren, welches dem der Forge de Laguiole keineswegs überlegen ist, da bei Forge de Laguiole das Ressort aus einem ganz anderen, optimalen Federstahl geschmiedet wird und anschließend die Biene -wiederum aus einem anderen, für sie optimalen Stahl, damit fest verschweißt und nicht "geklebt" wird. Damit sind diese Teile ebenso fest miteinander verbunden, daß kein Kunde Angst haben muß, die Bienen könnten "abfallen".

Man kann bei Forge de Laguiole eine "geschmiedete Biene" (oder ein anderes Motiv wie Muschel, Anker, Vogel oder einen eigenen Entwurf bestellen-da handelt es sich aber nicht um eine Industriestanze, sondern um ein wirklich von Hand aus dem vollen Stahl des Ressorts herausgeschmiedete Biene, welches erst dann gehärtet wird ! Das sollte doch einen Aufpreis wert sein .
mein Favorit bleibt Forge de Laguiole.
 
Hätte nie gedacht, daß da sooo Unterschiede bestehen. Mir gefallen die Laguioles als klassische Taschenmesser eigentlich auch ganz gut. Aber nachdem ich vor ein paar Jahren mal ein schlechtes Exemplar (unsauber verarbeitet, Klingenspiel und von "scharf" konnte keine Rede sein) in der Hand gehabt habe, war ich entsprechend enttäuscht und hab mich über den guten Ruf nur noch gewundert... Danke für die Info Susann !:super:

Chris
 
Hier noch mal ein weiterer Praxisbericht ...
Habe gestern mein Laguiole von Fontenille-Pataud erhalten und muß sagen, echt super!!!
Ich werde demnächst mal meine Kamera bemühen und das Schmückstück ablichten und zur Schau stellen. Bis dahin erstmal eine kurze Beschreibung: Sandvik-Klinge, doppelte Stahlbacken, Filework (Guilloche) auf Klingenrücken, Feder und Platinen (auch innen!!), schwarze Büffelhornschalen, meine gravierten Initialien auf der Feder, alles in mirror-shiny finish…
Die Verarbeitung ist auf ziemlich hohem Niveau, das Hochglanz-Finish ist super, Klinge ist scharf und hat kein Spiel….trotzdem erkennt man immer noch, daß das Teil handgefertigt ist (leicht unsymetrische Schalen…). Das Ganze für 160 € geht vollkommen in Ordnung! Wo bekommt man diese Qualität mit den Gestaltungsmöglichkeiten sonst noch zu diesem Preis!?
Sehr gut hat mir auch der Kontakt mit Gilles (Chef der Firma) gefallen. Obwohl die Website eher einen Großversender vermuten läßt, merkt man das da noch begeisterte Menschen dahinter stehen, für die das doch noch ein wenig mehr als Business ist. (Bitte Grüsse an Gilles, falls jemand dort bestellt). Ausserdem war das Teil noch weit schneller als der abgesprochene Liefertermin bei mir!
Die Erfahrungen mit Laguiole von en Aubrac kann ich übrigens auch bestätigen. Echt schöne Stücke, nur manchmal scheint doch einiges an Montagsmessern dabei zu sein. Vielleicht hatte aber auch der Shop in dem ich neulich war, einfach ein schlechtes Händchen und scheut sich nicht, auch fehlerhafte Ware anzubieten.

Kleine Anmerkung am Rande: Als kleines Geschenk gedacht, habe ich vor ein paar Tagen bei *** Gelöscht. Hinweise auf Internet-Auktions-Plattformen sind im Messerforum nicht erwünscht. *** ein Laguiole von Fa. Mammut für € 19,50 ersteigert. Das Teil bewegt sich zwar nicht nur preismäßig in einer anderen Kategorie wie das Fontenille-Pataud, aber die Qualität ist auch hier besser als erwartet. Klinge scharf, Passungen halbwegs ok, Feder hält…was kann man mehr erwarten zu dem Preis?

Ralf
 
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