Ich stimme Waldjäger voll zu.
Leatherman tritt in Deutschland ohne wenn und aber im Hochpreissegment an. Ich komme mir einfach ein wenig vera*** dabei vor, wenn ich für die gleiche Leistung, für die anderswo die Hälfte berechnet wird, nicht einmal eine angemessene Wärmebehandlung extra bekomme - sondern nichts. Genausowenig, wie ich Aus- und Abbrüche nicht am billigsten meiner Messer tolerieren kann, mag ich mich damit abfinden, daß so krasse Mängel wie die typischen abgebrochenen Spitzen der Höchstpreistools oder "zerbröselnde" mittelpreisige (nur >50€) Behelfswerkzeuge hier als normal abgetan werden.
Es gibt aber doch viel teurere Spezialzangen? Genau, die gibt es: Werkzeug, daß präzise für eine bestimmte Berufsgruppe und dort für eine bestimmte Tätigkeit entwickelt und in Kleinserie produziert wird, kann meinetwegen schon mal mehr kosten als als irgendein massengefertigtes Spielzeug aus Matchboxspritzguß. So habe ich vor Jahren den Preis eines dieser Männerpräsente - Chamenos, hab ich das richtig verstanden: Anschauen erlaubt, bloß nicht zu hart rannehmen - in eine präzise Crimpzange investiert - hat mir einiges an Ärger erspart, und daß, ohne daß ich im Umgang damit besonders aufpassen mußte. In Deutschland ist der Markt für Multitools, nicht nur in der Vorweihnachtszeit, sicher n mal größer. Da besteht sicherlich Rationalisierungspotential, das auch genutzt wird - doch warum vergißt der Hersteller, wenn er den Marktpreis hier schon stabil hält, dabei Grundtugenden wie Materialauswahl, Verarbeitung und Wärmebehandlung? Das Ruskin-Zitat zählt nicht mehr, wenn jeder bereit ist, jeden S*** zu jedem Preis zu kaufen. Es sei denn, man steht darauf, völlig selbstlos für den Shareholder Value bzw Höchstrenditen zu bezahlen.
Wie viele Zangen, jetzt mal ab von LM, habt Ihr denn schon so zerbrochen - mißbräuchliche Anwendung inklusive?