leder längere zeit nass lagern?

Fee-lixx

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hey leute. ich baue gerade ein messer mit einer schwedischen fertigklinge und plane dafür auch schon eine lederscheide.

diese soll auch schöne verzierungen usw bekommen. da es meine erste ist, möchte ich aber nicht das risiko eingehen, das teil zu verzieren und dann beim nähen nachher feststellen, dass etwas doch nicht passt.

also meine idee: ich nähe die lederscheide im nassen zustand und gucke ob alles passt. dann schneide ich die nähte auf, klappe das leder zum verzieren wieder auseinander und nähe es wieder zusammen, wenn alles so ist wie ich es haben will.

das leder würde zwischen den arbeitsschritten komplett im wasser liegen und erst nach endgültiger fertigstellung mit messer drin trocknen.

ich weiß nicht, wie oft ich zum arbeiten kommen werde, aber zwei tage müsste das schon im wasser liegen. macht das dem leder irgendetwas aus?

ich muss die scheide umbedingt im aufgeklappten zustand bearbeiten, da ich muster und verzierungen über beide seiten laufen lassen will.

gibt es sinvollere methoden ? :D
 
Leg es nicht direkt ins Wasser, sonder nur feucht in eine Plastiktüte: wenn Du es nun einmal am Tag kurz rausnimmst und abspülst, dann wieder neu einpackst, sollte das schon für 2-3 tage reichen. Länger würde ich das nicht machen, da Leder ein Naturprodukt ist und durchaus schimmeln kann.

Badger
 
Ich würde das Messer vor dem Vorgang gut fetten und/oder in Frischhaltefolie einwickeln. (Damit es schön frisch bleibt)

Gruss
 
Ich würde das Messer vor dem Vorgang gut fetten und/oder in Frischhaltefolie einwickeln.

Moin.
Das mit dem Fetten ist keine gute Idee, wenn da noch Verziert werden soll.

Wie schon gesagt. Einfach feucht in eine Tüte und gut ist. Aber! Nicht länger als max. zwei Tage sonst fängt das Leder wieder an zu leben:irre:
Und den Gestank bekommst Du dann eigentlich nie wieder raus.

Gruß
chamenos
 
Wenn eine längere (Zwangs)pause nötig würde kann man nasses Leder auch einfrieren. Es taut innerhalb kurzer Zeit wieder auf.
 
....hmmmm, mir entzieht sich gerade etwas der Sinn des Ganzen? Wen Du nur ausprobieren willst, ob deine Scheide "passt", dann kleb sie doch mit doppelklebeband und Ducktape zusammen - sieht zwar nicht toll aus, aber um festzustellen ob es passt taugts... Den Punk das ganze zweimal zu nähen würde ich persönlich mir nicht geben!

Mach es doch, wie hier in einigen Forenbeiträgen beschrieben: Papierschablone herstellen, Leder ausschneiden, verzieren, zusammen- nähen/-kleben, Kanten bestoßen/schleifen, Messer in Frischhaltefolie in die Scheide, Scheide mit Wasser oder Spiritus wässern, trocknen - konventionell oder mit Heisluftföhn!

Die einzelnen Arbeitsschritte wurden hier in zig Beiträgen schon bis ins Detail aufgedrösselt - einfach mal danach suchen! Ich persönlich kann mir keinen Grund vorstellen, Leder mehrere Tage feucht/nass zu halten - was genau soll das bringen?

Kurz wässern - oder flüssig mit Öl, Fett, Farbe oder Beizen finishen ist ok, aber auf keinen Fall über längere Zeiträume in Wasser und an einem warmen Platz - sonsten kannst Du davon ausgehen, das Dein Leder irgendwann in den Aggregatszustand flüssig übergeht....*g*
 
@ Fee-lixx!

erst nach endgültiger fertigstellung mit messer drin trocknen.
Wenn Du das machst, wünsche ich Dir jetzt schon viel Spass bei beseitigen der Spuren der Gerbsäure auf der Klinge hoffe nur sie ist hart genug damit Du länger darüber nachdenken kannst was Du FALSCH gemacht hast! :haemisch:

Grüße aus A von

xxa/Franz
 
Leder längere Zeit nass lagern?

.....ich nähe die Lederscheide im nassen Zustand und gucke, ob alles passt. Dann schneide ich die Nähte auf, klappe das Leder zum Verzieren wieder auseinander und nähe es wieder zusammen, wenn alles so ist, wie ich es haben will.

Das Leder würde zwischen den Arbeitsschritten komplett im Wasser liegen und erst nach endgültiger Fertigstellung mit Messer drin trocknen.....
Natürlich kannst Du das mit einer einfachen Heftnaht oder Reihnaht (wie man früher sagte) fixieren, aber die Scheide sollte nicht, wie bereits ausführlich beschrieben, im Wasser liegen. Der Tipp mit der völlig dichten Plastiktüte ist gut, allerdings wäre die Aufbewahrung im Kühlschrank (NICHT einfrieren, das kann feste Leder schwammig machen!) ein guter Gedanke, um Schimmel zu vermeiden.

Ein Problem könnte das Folgende sein: Du hast nicht geschrieben, was Du unter "Verzierung" verstehst. Wenn ich eine Lederscheide mit einer Punzierung versehe, verändern sich die Maße etwas, da wird schließlich Material verdrängt. Daher musst Du wohl Dein Verfahren vorher testen, falls Du eine genaue Passung möchtest.

Gruß

sanjuro
 
danke danke :)

also 2 tage max ist in Ordnung, ich werde mich drauf einrichten :)

ob ich die Naht wirklich wieder aufschneide sei noch dahingestellt, ich finde bestimmt ne andere Möglichkeit das vorher zu fixieren. Dumme Idee von mir.

Mir ging es ja darum, dass sich die Scheide auch schön dem Griff anpasst. Deshalb sollte das Leder doch beim Anpassen auch relativ flexibel sein, oder nicht?


und natürlich packe ich das Messer in Frischhaltefolie o.Ä. ein, bevor ich es in die Scheide lege.
 
.....Mir ging es ja darum, dass sich die Scheide auch schön dem Griff anpasst. Deshalb sollte das Leder doch beim Anpassen auch relativ flexibel sein, oder nicht?.....

Wenn Du das Muster für Deine Scheide sorgfältig erstellst und beim Punzieren auch etwas aufpasst, wird es Dir auch gelingen, die Scheide absolut paßgenau zu fertigen. Länger wie einen Tag solltest Du dazu nicht benötigen, selbst aufwendige Punzierarbeiten sind da noch mit drin.
Ich nähe nun schon seit über 30 Jahren Ledersachen und habe für meine Scheiden noch nie länger als einen halben Tag gebraucht und gepasst haben sie auch meistens, ausser ich habe mich mal beim Erstellen des Musters vertan....

Übrigens: beim Einfrieren des Leders werden durch die zwischen den einzelnen Lederfasern wachsenden feinen Eiskristalle die Fasern des Leders nachhaltig zerstört.

Badger
 
ja, das mit dem Einfrieren habe ich mir auch schon gedacht, danke der Bestätigung

ich werd das Ergebnis dann präsentieren, wenn ich zwischen dem Abistress noch ein wenig Zeit zum Basteln finde :(
 
Ich habe bisher ausschliesslich Rindsleder -gern vom Hals- verarbeitet.
Bei komlizierten Projekten habe ich mir Schablonen aus Pappe (z.B. Bristolkarton) hergestellt.
Ich habe das Leder immer trocken zugeschnitten und auch Löcher (Revolver-Lochzange) in das trockene Leder gestanzt.
Beim Punzieren habe ist das Leder mit einem Schwamm nur oberflächlich angefeuchtet.
Zu nass lässt sich Rindsleder nicht vernünftig bearbeiten!
Kleiner Tip der Seeleute aus dem Mittelalter. Die haben ihre ledernen Brustpanzer gern in Salzlauge eigelegt und dann trocknen lassen. Das härtet Leder ungemein.
 
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