So, mein Bericht - und um es gleich vorweg zu nehmen, sehr positiv fällt er nicht aus.
Ich bin reiner Anwender, kein Bastler, kein Freak, aber interessierter Nutzer. Ich habe einige gute Lampen, kaufe aber sehr seltektiv wenns um teurere Lampen als 20 Euro geht. Sollte ich jemals eine Modifikation ins Auge fassen, dann ginge meine Lampe an einen der Bastler wie zB Hiltihome bevor ich selber zum Werkzeug greife. Das nur als Info zu meiner "Vorbildung" im Lampensektor.
Die LedLenser kam heil und gut verpackt vorigen Montag hier an. Die Verpackung gefällt mir sehr gut, die Schachtel ist edel und nett gemacht. Kein Vergleich zu Fenix oder manchen Surefire Blistern. Hier punktet die LedLenser, der erste Eindruck stimmt.
Der sehr positive Eindruck setzt sich beim Holster fort, auch hier tolle Qualität und nette Details. Dazu mehr später.
Das entscheidende Teil, die Lampe. Aus der Schachtel genommen, sie ist schwer, wirkt sehr massiv durch den dicken Body und das hohe Gewicht. Erster Punktabzug: EDC ist der Klopper keiner! Nicht so schlimm, schließlich hab ich drei Hunde, und zum Walking-the-dog darf sie schwer sein. Nächster Makel: Ein Teil der Linse scheint abgesplittert zu sein, was aber normal zu sein scheint, wenn man den Threads hier glauben darf. 6 zum Vergleich herangezogenen Hokus-Fokus der Justizwache weisen den selben "Makel" auf, also alles OK.
Ich bin ein mieser Fotograf, aber der Thread ist wertlos ohne Bilder

Gute Bilder werden die Profis unter den Testern liefern, vor allem Beamshots sind mir unerreichbar. Trotzdem, ein paar Snapshots liefere ich. Hier die P7 im Vergleich zu meiner Lieblingslampe, der D-Mini Digital Q5 von Lumapower.
Also, eingeschaltet die Lampe, und sie war - äh - naja - dunkel. Also nicht wirklich, aber fast. Des Rätsels Lösung? Flood und niedrige Stufe, da kommt echt nicht viel Licht. Also auf Throw gestellt, und schon besser. Auf High sogar recht nett. Massig Licht!
Wieder auf Flood - und es bleibt ein gut ausgeleuchteter Fleck der nicht weit reicht. Flood eben. Passt soweit.
Auf den Abend gewartet, und auf zum Vergleich. Ohne Bilder, sorry.
Die P7 auf Throw geht recht weit, stinkt aber sowohl bei Helligkeit als auch bei der Reichweite gegen die D-Mini ab. Ich - Laie ohne Technik - teste das so: Lampen gegen weisse Wand, beide auf High, übereinander geführt und geschaut welche heller ist. Deutlicher Sieg der Lumapower, der Spot der P7 ist aber viel größer im Durchmesser. Die P7 hat einen dicken Spot, wenig Sidespill, die D-Mini hat weniger Spot und mehr Sidespill. Auch Flood gestellt schlägt die Stunde der P7 - eine gut ausgeleuchtete Wand. Nett!
Die Testlampen Lumapower M1 alte Cree), Ultrafire C3 (Cree Q5) und Romisen RC K4 waren unterlegen. Die M1 knapp, die C3 und die Romisen deutlicher, was an den Batterien und Charakteristika der Lampen liegt. Der weitere Vergleich beschränkte sich auf LL P7 und Lumapower D-Mini. 2 Thrower die als robuste EDC Lampen beworben werden, der Vergleich scheint mir fair.
Im freien Feld, nachts mit Hund, sind beide Lampen als Thrower ok. Ist der Hund weit weg findet man ihn wieder, und man sieht auf Entfernung ob sich etwas nähert. Das Ziel erfüllen beide Lampen.
Den 2 Teil der Aufgabe erfüllt die P7 etwas besser, auf Low und Flood dient sie als Leselampe, wo die D-Mini auf Low etwas zu hell ist.
Im mir wichtigen EDC Teil verleirt die LL klar. Zu schwer, groß und unhandlich, dazu die seltsame und umständliche Energietanklösung. Ich will 1 Batterie schnell wechseln wenn ich unterwegs bin, nicht umständlich irgenwelche Umsteckorgien starten. 4 AAA und Energietank, das Gefummel geht gar nicht. Von der Leistungsschwäche der AAA Zellen und dem Lithiumverbot abgesehn, das Prozedere ist völlig daneben.
Und genau HIER scheidet die P7 aus. Leer, also Batterielos ist nämlich die kleine D-mini plötzlich im Gewicht fast gleich auf. Warum, die P7 ist doch viel größer? ...
Exkurs: In dem Thread der zu diesem Passaround führte gab es eine Aussage die so dämlich klang, dass sie für Spass im Chat sorgte - die Erklärung eines Users seine LedLenser hätte nach einem 4m Sturz auf Fels Dellen gehabt, was bei den hier gewohnten Fenix und Lumapower oder teurer fast unmöglich scheint - sind ja stabil gebaut die Lampen...
Exkurs Ende (
QUELLE)
Nach Betrachtung der P7 ist das plausibel, denn das Lämpchen ist nicht gebaut wie ein Panzer, sondern wie ein Dacia. So dünne Wände eines Lampenbody sind mir nicht untergekommen seit ich hochwertige Lampen kaufe. Die Aluwände der LL ließen sich - wenn das Zerstörungsverbot bei PA nicht wäre - mit Einfachheit Kalt verformen. Das ist Trompetenblech, die kleine D-Mini ist doppelt so stark gebaut. Bei einer Lampe die für die Exekutive und das Militär geeignet sein soll ist das völlig indiskutabel. Auf meine Lumapower kann ich locker treten, die hält mich leicht, wohl auch ein Auto wenn es sein müsste. Ein Tritt auf die P7 mit meinen 90 kg würde ohne Batterietank Flachmaterial erzeugen.
Angesichts dieses Manko scheinen die weiteren Schwachstellen minimal.
-> der Energietank nervt
-> bei fokussieren und defokussieren gibts Ringe ohne Ende! (Dem User der gemeint hat er sieht keine Ringe: Brille? FIELMANN!)
-> Der Floodmodus nutzt mir persönlich nix, im Throw gewinnt die kleine Lumapower.
Positives? Jo, Schachtel und Holster sind Top. GFerade das Holster gefiel mir, in den doppelt gelegten Gummiseitelteilen liessen sich 4 AAA BAtterien als Reserve mitführen (ausprobiert) ein sehr flacher Folder wie etwa das CRKT K.I.S.S Liesse sich hinter der Lampe in die doppelte Rückwand verpacken. Gute Verarbeitung, nicht unbedingt Maxpedition, aber Welten besser als die üblichen "Holster" - das der D-Mini ist trotz separatem Ersatzbatteriefach nichtmal annähernd in der selben Liga.
Die Fokussierbarkeit ist nett, aber Spielerei. In der Praxis bringt sie mir nichts, absolut nichts. Auch bei den Diensthokus-Fokus kenne ich keinen der die Lampe je auf Flood nutzt - Throw ist in der Praxis eben sinnvoller. Trotzdem, zwischen Hokus-Fokus und P7 gab es merkliche Verbesserungen, die LL werden besser.
Fazit:
Die Led Lenser ist besser als erwartet, aber schlechter als erhofft. Den Anspruch eine Top-Lampe zu liefern erfüllt sie imho nicht. Zwar funktioniert sie brav und ist ok bis gut verarbeitet, Detailmängel wie Materialstärke, Energieversorgung, mäßige Helligkeit (gemessen an Batterien und Stand der Technik der Konkurrenz) und persönliche Sinnlosigkeit der Fokusfunktion sowie EDC unfreundliches Format (was sich aus der Energietanksache ergibt) sorgen dennoch für einen durchschnittlichen Gesamteindruck. Wirft man nun den Preis in die Waagschale, so wird der Deal uninteressant. Ums selbe Geld ist die Konkurrenz besser. Sorry LL, ist so. Eine Lumapower, Fenix oder sogar Surefire G2L ist leistbar um das Geld, oder eben 3 Ultrafire für nah, fern und was weiß ich noch. Ich verstehe auch nicht, warum der UVP so hoch ist, wenn Exekutive und Co immer wieder "Sonderangebote" für Kollegen findet - aber OK, das ist Marketing. Ich werde bei meinen Marken bleiben, oder andere neue probieren, die Lust auf LedLenser bleibt gering. Bitte bleibt auf dem Weg der Besserung, ich denke LL kann echt gut werden.
Danke jedenfalls für den Test, es war sehr interessant. Ich hoffe der Bericht ist einigermaßen brauchbar und nachvollziehbar.
lg Woz
PS: Liebe LedLenser Leute!
Eine Riesenfabrik die Mitten in Solingen Lampen herstellt wäre den Forumiten dort nicht entgangen. Die 1000 Mitarbeiter mit 35 Mio Umsatz sind also nicht in Solingen. Es bleibt also die Frage: Wo werden die Lampen gebaut? Warum steht LL nicht zur Produktion in China, wo ohnehin fast alle guten Lampen herkommen? Ein wenig mehr Transparenz wäre nett, es schadet dem Ruf nicht in China zu bauen, aber es schadet sehr kryptisch zu bleiben, wenn Produktion in Deutschland fast jedem Interessierten unmöglich erscheint.