Magnetismus bei Stahl durch Fräsen erzeugt?

Der eiserne Schraubstock ist mit Sicherheit magnetisiert, deshalb hängen dort die Spänchen fest und zeigen in Richtung der magnetischen Feldlinien des Schraubstocks, da das Schraubstock-Feld stärker ist als das Erdmagnetfeld. Den gleichen Effekt habe ich am Elektromotor meines Bandschleifers. Wenn die Spänchen jetzt auf den Boden fallen, können sie sich schlecht in Richtung des Erdmagnetfeldes ausrichten, da die Reibung am Boden zu groß ist. Eine Kompassnadel könnte das, weil sie drehbar gelagert ist.
Elektrostatische Aufladungen gibt es bei Metallen, wenn sie durch gute Isolatoren getrennt sind, zum Beispiel Leder, Kunststoffe, Glas. Habe früher selber Magnetfeldmessungen vorgenommen, dabei waren ölige Metallspäne immer magnetisch, nicht elektrostatisch aufgeladen.
Ein Physiker könnte jetzt sagen, es gibt nur elektromagnetische Felder, wo ein magnetisches Feld ist, ist auch ein elektrisches...
 
Und wieso is der Schraubstock nicht in Richtung des Erdmagnetfeldes magnetisiert? :) Irgendwoher muss er es ja haben.
Aber danke für die Sache mit der Messung, ich nehm mal an mit ner Hallsonde.

Und um mal die Maxwellgleichungen auszupacken: Ein Elektrisches Feld wird nur durch eine zeitliche Änderung des Magnetfeldes hervorgerufen. Und dafür ist das Problem hier viel zu statisch. Also wenn dann is es entweder elektrisch oder magnetisch, aber elektrisch schließt die Messung ja aus.
 
Früher war ich mal in der Fertigung von Lagerungen von Festplattenlaufwerken. Dort ist es wichtig, dass keine Teile magnetisch sind. Man musste ständig Magnetfeldmessungen machen, Schraubenzieher wurden ständig magnetisch und auch alle möglichen anderen Teile, die dann entmagnetisiert werden mussten. In der Anfangsphase waren wir ständig damit beschäftigt, irgendwelche magnetisierten Maschinenteile durch nicht magnetisierbare Materialien zu ersetzen. Wir haben uns natürlich auch gewundert, wo der Magnetismus ständig herkommt... Erdmagnetfeld, Permanentmagnete in Motoren, stromdurchflossene Leitungen...
 
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Ok, ich hab mal mit ein paar Leuten an der Uni diskutiert. Ich weiß natürlich nicht genau wie groß die Späne sind aber es müsste die Lösung sein.
Das Erdmagnetfeld ist zu klein für den Effekt. Wahrscheinlicher ist die auf Grund der länglichen Form der Späne gegebene Formanisotropie, die eine ausrichtung der Domänen längs der Achse bevorzugt. Die Erschütterungen dürften diese Ausrichtung dann noch unterstützen.

Dann sind die Späne magnetisch, Werkstück und Werkzeuge aber nicht, wie es bei hobby der Fall sein sollte.

Ich lass mich aber gerne Verbessern :)

Gruß Max
 
Werkzeugstahl wird magnetisch beim Fräsen

Guude!

Eigentlich gehört es ja nicht ganz hierher, aber bisher konnte mir niemand die Frage beantworten. Und hier gibt´s ja die Werkstoffexperten. :)

Auf der Arbeit stelle ich zur Zeit Werkstücke aus 1.2311 und 1.2312 (40CrMnMo7 und 40CrMnMoS8-6 / Werkzeugstähle für Kaltarbeit) durch Fräsen her.
Die Werkstücke sind nach der Bearbeitung magnetisch. Vor der Bearbeitung natürlich nicht.
Warum? :confused:
Ändert sich durch die Reibung zwischen Werkzeug und Werkstück das Gefüge? Die Teile werden beim Fräsen ca. 80-100 Grad warm.
Wenn ich die Teile dann auf der Flachschleifmaschine auf den Magnet spanne und wieder entmagnetisiere sind sie naturlich nicht mehr magnetisch.
Ich bin Werkzeugmacher, aber ich kann mich nicht erinnern, ob wir das vor 25 Jahren in der Schule durchgenommen haben.

Ich habe vor einiger Zeit auch mal irgendeinen Werkzeugstahl geschmiedet (Bezeichnung unbekannt). Er war danach auch magnetisch. Nach dem Härten jedoch nicht mehr.

Gruß aus Mittelhessen,

Holger :)


PS: Den älteren Beitrag habe ich in der Suchfunktion nicht gefunden, weil ich nicht Magnetismus sondern Magnetisch eigegeben habe. Deshalb habe ich einen neuen Beitrag angefangen.
 
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