Making Of: Die Entstehung eines Küchenmesser-Duos

stone600

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Servus,

ich arbeite gerade an einem Küchenmesser-Duo und werde hier dessen Entstehung etwas dokumentieren. Es wird ein kleineres Petty und ein größerer Allrounder in Santokuform. Dabei gelten folgende Vorgaben:

1. Die Griff- und Klingenformen wurden vom zukünftigen Besitzer vorgegeben.
2. Das Griffholz wird dunkle Mooreiche.
3. Steckerlbauweise mit Parrierelement aus Eisen
4. Stahl wird 1.2442, 2,3mm..
5. Schliff wird flach, gegen ende ballig.
6. Finish geätzt mit Walzhaut.
7. Scharf soll es werden.

Ich werde hier nach und nach ein paar Fotos einstellen und kommentieren. Wer Fragen hat, darf sie auch gerne stellen.


Viel Spaß beim Zuschauen. Gruß Christian.
 
Es geht mit dem Patty los.

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Hier hab ich die Vorlage ausgedruckt, ausgeschnitten und mit kleinen Magneten auf dem Stahl fixiert. Danach wurde die Kontur mit blauem Marker nachgezeichnet.

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Möglichkeit Nr. 2: Dazu hab ich eine Schablone aus Plexiglas gemacht und die Kontur mit einer Reißnadel übertragen. Das ist zu bevorzugen, da man einfach besser sieht, wie weit man Material abtragen kann.


Fortsetzung folgt.
 
Hallo Christian,

Danke für Dein Engagement.

Ich hab nur eine Frage: Ist der Steckerl nicht ein bisschen kurz?
 
Servus,

für einen Outdoor-User mit 5mm Klingenstärke wäre er sicherlich stark unterdimesioniert. Für ein kleines Petty mit 2mm, nagelgängig ausgeschliffen reicht es dreimal. Ich habe auch schon größere Küchenmesser mit so filigranen Steckerlen gebaut und diese haben alle gehalten. Aber eben keine Hackmesser, sondern dünn ausgeschliffene und auf sehr hohe Schneidleistung ausgelegte Kochmesser.

Ein srärker beanspruchtes Messer würde ich sowieso als Flacherl bauen. Sicher ist sicher.

Es gibt auch Fertigklingen mit ähnlich kurzen Erlen zu kaufen.

Also. Kein Problem.


Gruß Christian
 
Guten Morgen,

es geht weiter:

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Mit einem 2,8mm Bohrer (Durchmesser ist nicht wichtig) habe ich den Umriss abgebohrt. Dabei lasse ich lieber etwas mehr Abstand, um die Klinge nicht zu verschandeln.

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Jetzt habe ich die Stege zwischen den Löchern mit der Eisensäge durchgesägt. Alternativ kann man auch die Löcher mit einem größeren Bohrer aufbohren und so miteinander verbinden. Das mache ich dort, wo ich mit der Bügelsäge nicht hinkomme.
Auch flexen würde gehen. Mit einer 1mm Scheibe geht das recht gut, macht aber mehr Dreck und die Teile, die als Verschnitt übrig bleiben, sind in der Regel kleiner und nichtmehr als Material für Klingen brauchbar.

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Weiter mit dem Bandschleifer. In meinem Fall ein EB200D mit Frequenzumrichter und einigen Modifikationen, unter anderem ein winkelverstellbarer Schleiftisch. Dieser wird auf 90 Grad eingestellt und die Klinge wird auf Endform geschliffen. Dafür benutze ich ein ALTES 40er Band. Das schont den Geldbeutel und geht auch mit uralten Bändern einwandfrei. Am Übergang zum Erl lasse ich noch ein paar Zehntel Fleisch. Unzugängliche Stellen werden mit Feilen und Dremel nachbearbeitet.


Fortsetzung folgt. Gruß Christian
 
Servus,

kleines Update:

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Um die Schultern der Klinge gerade zu bekommen, benutze ich diese selbstgebaute Schleifhilfe. Sie ist aus 1.2510 und jeweils 5mm stark. Mit einer Feile bearbeite ich den Erl bis auf Endmaß. Dabei hilft mir die Schleifhilfe, nicht zu viel Material abzunehmen und die Schultern werden automatisch gerade.

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Mit etwas Schleifleinen werden noch die Kannten zum Erl entschärft, da sonst erhöhte Bruchgefahr besteht.

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Habe fertig.

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Jetzt wird noch der Erl um ein paar Zehntel, zur Spitze hin, verjüngt. Das grobe mit dem Bandschleifer, die Feinarbeit mit den Feilen. Auch hier ist darauf zu achten, keine Scharfen Ecken zu feilen.

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Fertig.

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Noch etwas geraderichten.


Fortsetzung folgt. Gruß Christian.
 
Super bericht :super:
Ich bohre ebenfalls die Klinge aus, das mache ich sogar mit wesentlich dickeren Klingen. Die Stege zwischen den Löchern schlage ich mit dem Meissel durch.
Gruess René
 
Servus,

es geht weiter:


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Hier hab ich die zukünftige Schneide angerissen. Blauer Edding oder Anreißlack sorgen für einen guten Kontrast.

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Da ich keinen Höhenreißer hab, und eine billige Schieblehre gerade zur Verfügung stand, hab ich mir einen Anreißmessschieber gebaut. Material ist ein Rest aus 1.2510 und ein paar M3er Schrauben.

Fortsetzung folgt. Gruß Christian
 
Und weiter gehts...

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Hier sieht man den Schleiftisch mit 45° Neigung und einem ALTEN 120er Schleifband. Damit wird eine 45°-Fase angebracht, die bis an die vorher angerissenen Mittellinien reicht. Mit einem 120er Band geht das recht genau. Feiner schadet aber auch nicht, da man später, durch die Reflexion, besser sieht, wie viel Fleisch man noch zur Klingenmitte hat.

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Meiner Meinung nach, ist es ratsam, mit einem Zug die komplette Klingenlänge zu bearbeiten. Dabei wird der Anschliff auch schön gleichmäßig. Wird hier schon geschludert, wird es schwierig, einen sauberen Anschliff herzustellen.

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Ich schleife mittlerweile alle meine Messer freihändig. Ich hab schon mit Schleifhilfen herumexperimentiert, bin aber damit noch nie so richtig klar gekommen. Hier sieht man meine Ausrüstung: Ein kleines Schleifklötzchen und eine Gripzange. Das Schleifklötzchen ist mir lieber, als ein Schleifstock. Die Gripzange benutze ich bei Steckerlklingen. Bei Flacherlen ist sie nicht nötig. Ohne die Zange bekomme ich keinen vernünftigen Schliff hin, da mir die Kontrolle und die nötige Kraft fehlt, um den Flachschliff zu "dirigieren". Jetzt wird ein NEUES 40er Band aufgezogen, der Schleiftisch abmontiert und gib ihm.

So schleife ich flach:
Das ist für mich die kritische Phase, da man den Winkel mit Gefühl und Augenmaß halten muss. Ist der Winkel zu groß, schleift man sich in seine Schneide und wird zu dünn, was beim härten Probleme macht. Ist der Winkel zu klein versaut man sich die Flanken. Hier gibt es auch kein Patentrezept, das muss man einfach üben. Mir hilft es, wenn ich mich nah an den Bandschleifer stelle und von oben auf die Schneide schaue. Mit einer entsprechend guten Beleuchtung sieht man recht genau was man tut.
Den Schleifklotzarm fixiere ich am Körper. Der Gripzangenarm steht bei mir etwas ab. Hier muss man etwas ausprobieren. Dabei ist es am wichtigsten, dass man ein gutes Gefühl dabei hat. Meine Füße sind etwa hüftbreit auseinander. Das gibt mir einen sicheren Stand. Den brauche ich, da der komplette Bewegungsablauf mit dem ganzen Körper ausgeführt wird. Das muss von hinten so aussehen, als wär ich betrunken. Das soll aber nicht heißen, daß man besoffen super schleifen kann!
Den Schliff beginne ich an der Spitze und gehe in einem Zug über die komplette Klinge. Dort setzte ich nicht ab, sondern hebe lediglich die Seite mit der Spitze des Messers um vielleicht einen Millimeter. Heben ist schon fast übertrieben, da es nur darum geht, keine 5cm-Marke in die Klinge zu schleifen, wenn man das (hier nicht vorhandene) Ricasso bearbeitet. Ich drücke auch nicht gleich von Anfang an gegen das Band, da anfangs der Winkel noch nicht 100% stimmt. Erst wenn ich mir sicher bin, dass alles passt, drücke ich gegen das Band und beginne mit dem Schleifvorgang. An den Funken kann man schön sehen ob man die Klinge gleichmäßig gegen das Band hält. Es hilft auch, wenn man sich eine Linie in der Mitte des Schleifbandes vorstellt. Das hört sich komisch an hilft mir aber, wenn ich mich nicht auf die ganze Schleifbandbreite konzentrieren kann.
Jetzt geht es wieder Richtung Spitze. Da die Schneide nicht gerade ist, muss man die Klinge zur Spitze hin etwas zu sich anwinkeln. Würde man das nicht machen bliebe die Schneide an der Spitze dicker. Ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Ich beende meinen Zug erst, wenn die Spitze der Klinge an der Mitte des Schleifbands angekommen ist. Immer komplette Züge machen und nicht mittendrin absetzen und nachkontrollieren wollen. Zwischendurch das Kühlen nicht vergessen.

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Die erste Seite ist fürs erste fertig. Die andere Seite wird genau so behandelt. Ist der Schliff dann erstmal so hoch gezogen, wirds leichter, da man den Winkel nicht mehr selber halten muss. Man muss "nur" noch darauf achten, dass die Primärfase schön auf dem Band aufliegt. Man kann dann nicht mehr so leicht kippen. Der Anschliff wird jetzt nach Bedarf nach oben gezogen (mehr Drehmoment gegen den Messerrücken) oder auf Endmaß an der Schneide geschliffen (mehr Drehmoment gegen die Schneide).

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Da schau her! Erste Seite ist mit dem 40er Band fertig.

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Ist auch die zweite Seite soweit fertig, kann man mal schauen, wie viel Fleisch die Schneide noch hergibt.
Ich kann übrigens einen Nonius ablesen. Diese Schlieblehre war nur einen Jugendsünde.

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Die Feinarbeit mache ich jetzt mit einem NEUEN 80er Band. Dabei drehe ich die Bandgeschwindigkeit auf die Hälfte bis Dreiviertel runter. Es wird soweit geschliffen, bis die gewünschte Anschliffhöhe FAST erreicht ist. Die Schneidendicke ist bei etwa drei bis dreieinhalb Zehntel. Im Anschluss wird die Klinge fürs Härten vorbereitet. Das schreib ich dann aber erst die nächsten Tage.

Das war jetzt ganz schön viel. Wenn etwas unklar ist, einfach fragen.


Gruß Christian
 
Servus,

es geht wieder weiter.

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Hier seht Ihr meine Ausrüstung. Den Ofen und die Regelung hab ich selbst gebaut.

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Der Brennraum

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Die Klinge hab ich noch mittels der Schleifhilfe und 120er Schleifpapier geschliffen, um alle Riefen vom 40er Band zu entfernen. Der Rücken wurde bis 240er Körnung geschliffen. Alle Kanten wurden gebrochen. Auch um sich später, beim Schneiden, die Finger nicht wund zu rubbeln.

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Mein Ölbehälter. Ich wärme das Öl nicht vor.

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Den Ofen heize ich auf 750° vor. Ich weiß, auf dem Regler steht 775°, allerdings hab ich herausgefunden, dass mein Ofen 25° zu wenig anzeigt. Ich tippe mal aufs Thermoelement, da eine Messung mit einem Digitalthermometer das selbe Ergebnis bringt. Die Temperatur hab ich mit Kochsalz überprüft.

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Meine Klingen normalisiere ich, ausnahmslos alle, dreimal. Mittlerweile hab ich durch viele Versuche festgestellt, dass sich bei jeglichem Flachmaterial (Präziflach und gewalzt, weichgeglüht) das ich ausprobiert hab, das Gefüge deutlich verfeinern lässt.
Lasst euch auf dem Bild nicht vom Ölfass täuschen. Ich hab die Klinge an der Luft abkühlen lassen. Das, wie gesagt, dreimal. Anschließend wieder in den Ofen. Diesen hab ich dann auf 800° hochgefahren, ca. zwei Minuten gewartet und die Klinge im kalten Öl abgeschreckt.

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Sofort nach dem Abschrecken musste ich noch etwas richten. Das funktioniert mit diesen Backen für den Schraubstock sehr gut.

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Noch schnell eine Katzenwäsche mit Bremsenreiniger und eine kleine Stelle mit Schleifpapier blank geschliffen, um die Anlassfarbe zu kontrollieren. Dann gehts ab in den vorgeheizten Backofen bei 180° für dreimal 20 Minuten.

Als nächstes hab ich noch zwei Videos vom Glasritztest, vor und nach dem anlassen. Das kann aber noch dauern, da ich die erst noch verkleinern muss.



Gruß Christian
 
Servus,

das versprochene Video:

[video=facebook;223490327770845]http://www.facebook.com/photo.php?v=223490327770845&set=p.223490327770845&type=2&theater[/video]

Wundert euch nicht, dass ich nach dem Anlassen nicht wieder die Spitze genommen habe. Das liegt daran, dass mir die Klinge aus meiner Tim Mälzer Zange geflutscht ist und natürlich Spitze voran auf die Fließen gefallen ist. Sie ist, Gott sei dank, nicht kaputtgegangen. Nur war die Kannte nicht mehr ritz-tauglich.


Gruß Christian
 
Servus,

es hat sich wieder etwas getan:
Nach erfolgreichem härten, hab ich wieder das 40er Band aufgezogen. Hier muss man entscheiden, ob das alte Band noch scharf ist, oder ob man lieber auf ein neues zurückgreifen sollte. Wer meint, mit den Bändern sparen zu müssen, der spart auf der falschen Seite. Ich musste das auch erst Mal einsehen. Und aufgrund meiner Beratungsresistenz hab ich mich schon oft geärgert.
Einen kleinen Tip hab ich allerdings:
Wer, wie ich, auf einer Flachschleifvorrichtung arbeitet und "selbstschärfende" Bänder benutzt (hier VSM, Zirconkorund), wird sicher schon festgestellt haben, dass diese Bänder relativ schnell stumpf werden. Das liegt, wie hier schon oft erörtert, an den Schleifkörpern, die nicht so brechen, wie sie es über einem Kontaktrad würden. Darum ziehe ich, alle paar Züge, das Schleifband mit einem Stück Flacheisen auf dem Kontaktrad ab. Schon trägt das Band wieder ordentlich Material ab.
Mit ca. halber Geschwindigkeit meines Metabo, dünne ich die Klinge nun aus. Über diesen Arbeitsschritt habe ich mir schon Nächtelang den Kopf zerbrochen und auch schon viel ausprobiert. Hier beschreibe ich meine Methode, die sich für mich als "überhitzungssicher" und gut durchführbar erwiesen hat. Dabei benutze ich keinen Schleifklotz mehr, sondern meine Finger. Um den gehärteten Stahl nicht zu überhitzen, sollte man die Klinge regelmäßig ins Wasser tauchen. Das Band verwende ich hierbei trocken. Diese Aktion ist für die Wärmebehandlung nicht ganz ungefährlich. Darum lieber öfter Kühlen und mit weniger Geschwindigkeit arbeiten. Hat man genügend Erfahrung und Gefühl, kann man meiner Meinung nach, auch etwas schneller arbeiten. Gerade durch das 40er Band entsteht weniger Wärme. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei diesem Arbeitsschritt (nicht beim SCHÄRFEN!) NICHT die direkt entstehende Wärme eine Klinge ruiniert, sondern der ungeübte Messermacher, der den Stahl punktuell überhitzt. Gerade die dünne Spitze ist da extrem gefährdet. Auch je geringer die Schneidendicke wird, umso mehr sollte man aufpassen. Versaut man sich hier die Wärmebehandlung, kann man die Klinge sofort wegwerfen, da für eine erneute Wärmebehandlung zu wenig Material vorhanden ist und sich die Schneide enorm verziehen wird! Ich würde auch raten, nicht zu schnell auf eine feinere Körnung zu wechseln, da je feiner die Körnung ist, auch wiederum mehr Wärme produziert wird.
Ist man nun fast an der gewünschten Schneidendicke angelangt (bei mir so ungefähr ein/zwei Zehntel, Erfahrungssache, lieber etwas dicker lassen, da durch das Finishen noch etwas Material abgetragen wird), nimmt man sein angefangenes 80er Band und schleift alle Riefen raus, die das 40er verursacht hat. Das selbe Spiel mit 120er Körnung und 240er Körung. Hier hör ich auf und wechsle auf Handbetrieb.
Noch ein kleiner Tip:
Wenn ich denke, dass ich alle Riefen des vorhergehenden Schliffs entfernt hab, ätze ich die Klinge kurz in Fe3CL und überschleife nochmal. Dabei werden alle nicht entfernten Riefen sichtbar und man erspart sich den "Schleifrichtungswechsel", der auf dem Bandschleifer eh nicht möglich ist.

Hier sieht man nun die Klinge beim Handfinish:
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Da es jetzt viel Text und wenig Bilder waren, hier noch ein Foto. Ich bin schon ein Bisschen weiter und man sieht hier die vorerst fertige Klinge mit Parrierelement und einem Mustergriff aus einem Stück Bocote-Abfall. Mir persönlich gefällt es so gut, dass ich mir genau so ein Teil für meine Küche bauen werde.
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Da das hier ein ziemlicher Monolog ist, würde ich mich über eure Meinung über das vorläufige Ergebnis freuen.

Gruß Christian
 
Danke für den tollen Beitrag. Besonders interessant finde ich Deine Beschreibung vom Schleifen nach dem Härten.
 
Servus,

die Klinge ist so gut wie fertig. Es geht nun mit dem Parrierelement weiter. Bevor ich mir jetzt die Finger wund tippe, möchte ich auf ein PDF verweisen, in dem wirklich alles sehr ausführlich beschrieben steht:

http://tzknives.com/articles/GuardFitting.pdf


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Hier habe ich gerade das auserwählte Stück auf den Erl geprügelt. Wer gerade keine Schubstange aus einer CH-53 zur Hand hat, der darf auch gerne ein stinknormales Eisenrohr verwenden.


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Noch einmal im Detail. Ich habe, statt wie im PDF empfohlen, einem Stichel, einfach eine Feile benutzt um für die Schultern / den Erl noch etwas mehr Platz zu verschaffen.


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Nochmal kurz überschliffen. Achtung! Nicht zu viel abtragen!


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Mit Edding angepinselt und mit einer Reißnadel eine Elipse aufgezeichnet. Dazu benutze ich eine Elipsenschablone, Amazon 1,50 Euro. Man darf aber auch gerne mehr investieren, da ich feststellen musste, daß dieses Teil nicht gerade präzise ist.


Fortsetzung folgt...
 
...weiter gehts:


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Bohren und ausschneiden. Ich brauche eine Metallbandsäge! Danach die Reste wegschleifen (Bandschleifer mit Schleiftisch 90° geht schnell und präzise).


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Jetzt wird es wieder etwas interessanter! Hier hab ich zwei kleine Sacklöcher gebohrt. In diese werden zwei abgeschnittene Spitzen zweier Eisennägel gesteckt. Das erleichtert das Anpassen des Griffes an das Parrierelement erheblich, da ich beliebig oft das Parierelement am Griff befestigen und abnehmen kann und das immer an der selben Position.


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Fertig montiert. Die Nägel haben einen Durchmesser von 2,2mm und die Löcher ebenso. Darum musste ich die Nagelspitzen etwas mit dem Hammer überreden, in ihre Sacklöcher zu schlüpfen.


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Hier nochmal eine andere Ansicht.


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Das Parrierelement lässt sich so auch wunderbar auf ein Stück Holz stecken, um es fertig zu bearbeiten.


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Impressionen eines fertigen Parrierelements.


Das wars wieder für heute. Schaun Sie bald wieder rein, denn etwas Schau muss sein. Weiter gehts demnächst mit dem richtigen Griff aus Mooreiche.

Gruß Christian
 
Noch ein kleiner Nachtrag:

Ich habe lang Probleme damit gehabt, die Löcher im Parrierelement in einer Reihe zu Bohren. Das erschwert das Anpassen erheblich, da man nicht so groß bohren kann (Versatz) und somit mehr feilen muss (wird gern schief). Das Geheimnis hierbei ist, die Mittellinie mit einer spitzen Reißnadel deutlich anzureißen. Somit kann man (wenn man sich nicht total dämlich anstellt) nicht neben die Mittellinie ankörnern.
Also: Immer richtig tief anritzen!
Sind dann noch der Bohrer gut geschliffen (nicht verschliffen) und die Standbohrmaschine kein Schrott, so sind alle Bohrungen in einer Linie. Ich hatte hiermit lange Probleme. Jetzt funktioniert alles wunderbar.


Gruß Christian
 
Servus,

Es geht mit dem Griff weiter.

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Hier sieht man den zukünftigen Griff. Diesen Griffblock hab ich aus einem größeren Stück, mittels einer Tischkreissäge, rechtwinklig ausgeschnitten.


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Hier hab ich mit der Standbohrmaschine und einem 5er Bohrer, mittig, das Loch für den Erl vorgebohrt. Danach hab ich den Griffblock in den Schraubstock gespannt und mit einem 10er Bohrer, im Akkuschrauber, aufgebohrt. Dabei ist mir der Bohrer etwas verlaufen. Das macht aber nichts, da das Loch minimal größer als der Erl ist.


Patty59.jpg Patty60.jpg Patty61.jpg
Hier markiere ich die Position der Löcher, in die Später die Stifte des Parrierelements kommen.


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Mit der Reißnadel noch etwas zur Mitte korrigiert und dann mit einem Zehntel größer gebohrt. Passt! Den Umriss des Parrierelements hab ich noch mit der Reißnadel auf das Griffholz übertragen.


Fortsetzung folgt...
 
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