Materialerwärmung beim Schärfen

Na denn nimm doch beim nächsten mal Spiritus als Kühlmittel !
- sollte weder den Stahl noch den Schärfer zum Rosten bringen
- durch die niedrigere Verdunstungstemperatur wird entstehende Hitze verhältnismäßig schneller abgeführt.
oder einen anderen günstigen Alkohol, Petroleum würde ich nicht unbedingt nehmen, weil es den Schärfer evtl. auf Dauer zusetzt, dann schon eher Reinigungsbenzin, schmiert nur minimal.

Gruß Andreas
 
Probier es einfach mal aus, aber nimm Dir Zeit dazu, weil
- es könnte sein, dass mit einem Alkohol als Kühlmittel plötzlich ganz andere Resultate herauskommen, soll heissen, dass evtl. agressiver abgetragen wird (einen ähnlichen Effekt hatte ich mal beim experimentieren mit Bohremulsion)
- So ein Stein ist wohl eigentlich eher zum Nachschärfen, als zum "Haupt"schärfen = Schneidenaufbau gedacht
- achte lieber auf die Winkel und auf gleichmässiges, ruhiges Arbeiten, dann wirst Du eher fertig.

Vielleicht gibt es auch ein besseres Mittel als Spiritus, ist nur ein Vorschlag.

Pirelli rulz: Power is nothing without control !

Gruß Andreas
 
moment hanker, ist stahl nicht im gegenteil ein sehr guter wärmeleiter ? deshalb fühlt er sich auch in der regel kalt an, weil er eben die wärme sehr schnell wegleitet.

oder nicht ?
 
Stahl und insbesondere "Edelstahl" ist eher ein mittelmäßiger Wärmeleiter (im vergleich zu Kupfer, Silber o.ä.).
Gut zu sehen in der Küche: Töpfe haben einen Sandwichboden, Aussenseiten Stahl, innen Kupfer, Alu, etc. damit die Wärme sich besser verteilt.
Und sie Henkel erwärmen sich ja auch meist nicht besonders.

Das was Hanker gesagt hat klingt IMHO sehr vernünftig, insbesondere das mit dem dünnen Querschnitt.
Die Wärme braucht einfach eine gewisse Zeit um in die gesamte Klinge zu "fließen", so dass durchaus lokale "Wärmenester" entstehen können
 
@cheez:
Das ist wie so vieles Relativ!
Mein Tabellenbuch sagt dazu:
Wärmeleitfähigkeit W/m*K:

Eisen: 81
Kupfer: 384
Stahl, unlegiert: 48...58
Stahl, legiert: 14
Kork: 0,04...0,06

Also Stahl leitet die Wärme wesentlich schlechter als Kupfer aber wesentlich besser als Kork!

Kuck dir mal nen Schmied an. Der hält ja die glühende Stange am anderen Ende in der Hand. Mit Kupfer wäre das so nicht möglich.

Zorro
 
Hier eine kleine Tabelle zur Verdeutlichung:

Werkstoff Wärmeleitfähigkeit
Silber 422 W/mK
Kupfer 402 W/mK
Gold 298 W/mK
Aluminium 226 W/mK
Stahl 73,3 W/mK
Blei 34,8 W/mK

(Zorro war schneller, macht aber nichts...)
 
Eisen hat gegenüber von Kupfer eine um ca. Faktor 10 geringere Wärmeleitfähigkeit, gegenüber Aluminium ca. Faktor 5, aber auch eine um ca. Faktor 60 höhere als etwa Glas. Je mehr der üblichen Legierungselemente im Stahl sind desto schlechter sieht die Sache zudem aus.

Wenn ich von schlechter Wärmeleitfähigkeit schreibe, dann meine ich das natürlich nur in Bezug auf Metalle, es ist ja klar, daß z.B. Styropor in einer ganz anderen Liga spielt als diese.

[Nachtrag: Das geht aber wirklich schnell hier, da macht man mal kurz etwas anderes und schon sind zig Antworten da :super:]
 
Original geschrieben von pastetenleber
@luftauge mit exzessiv meine ich schnelle bewegungen der klinge(fur den anschliff, da es sonst glaub ich tage gedauert hätte- naja vielleicht nicht so lang). was das problem ist, ist dass die dmt-steine in verbindung mit wasser verdammt schnell rosten, daher hab ich sie in meiner leichtsinnigkein auch trocken benutzt.
eine frage bleibt aber noch: nachdem also feststeht, dass beim trockenschärfen die klinge pracktisch neu angelassen wird,

@hanker danke für den tip!

Vielleicht bist Du Bruce Lee oder Superman oder aus sonst einem Grund so schnell, wie eine Maschine..

Oder vielleicht sonst jemand hier, der mir dann auch zeigt, wie er durch die schnelle Bewegung beim Kartonschneiden diesen zum Entzünden bringt. Bei den Temperaturen, die Ihr da erreichen wollt, darf das kein Problem sein.

Roman schreibt, meine ich mich zu erinnern, dass durch den Maschinenschliff Temperaturen entstehen, die von der Schneide, weil da Ende, nicht mehr abgegeben werden und sich dort bis sonundsoviel aufstauen.

Keiner von Euch wird 150°C mit der Hand erreichen.

Die tatsache, dass ein Metallsplitter ins Auge gebrannt ist, sagt noch nichts über die Temperatur des Splitters aus, die kann unter 100°C gelegen haben. Wer meint, das nicht, fasse ruhig in kochendes Wasser. Über diese Temperatur reden wir.

Vielleicht tröstet es, dass die Messer in der Hosentasche wieder weichgeglüht werden (nur im Schneidenbereich).
 
[...]klingt IMHO sehr vernünftig, insbesondere das mit dem dünnen Querschnitt.
Man muß sich nur einmal ausmalen wie riesig das Volumen einer Klinge im Verhältnis zur eigentlichen Schneide ist. Die Wärme wir komplett (Handwärme, Änderungen der Umgebungstemperatur und solche Sachen lassen wir mal weg) über den schmalen Bereich der mit dem Schleifmedium in Berührung kommt eingebracht und wenn sich der Rest der Klinge dadurch spürbar erwärmt, dann kann man sich vorstellen was für Temperaturen direkt an der Schneide vorkommen müssen.

Wie stark bzw. weit man jetzt das Gefüge beim Schleifen verschlechtert ist natürlich schwer allgemein zu bestimmen. Ich denke aber, daß sich die spürbaren Schädigungen bei normalen manuellen Schleifaktionen wirklich nur auf die direkte Schneide beschränken und man bei richtiger Schleifweise diesen Bereich schon beim nächsten etwas größerem Nachschleifen wieder komplett abträgt. Um eine komplette Klinge per Handschliff zu versauen, muß man vermutlich tatsächlich schleifen wie der Teufel.
 
Oder vielleicht sonst jemand hier, der mir dann auch zeigt, wie er durch die schnelle Bewegung beim Kartonschneiden diesen zum Entzünden bringt. Bei den Temperaturen, die Ihr da erreichen wollt, darf das kein Problem sein.
s.a. Schneidhitze.

Die Temperatur an der Schneide wird wohl zum Entzünden von Karton (~300°C?) ausgereicht haben, aber nicht die Energie. Wie gesagt wir sprechen hier nur von dem winzig kleinem Bereich an der Schneide.
 
Original geschrieben von HankEr
s.a. Schneidhitze.

Wie gesagt wir sprechen hier nur von dem winzig kleinem Bereich an der Schneide.

Schon klar. Aber wir reden doch hoffentlich auch von einem diamantbeschichtetem Schärfstein in der Größe von etwa 15 bis 20 cm.

Dein Vergleich von 0,7m /s kann doch hier gar nicht herhalten, oder wie soll man denn Deine Geschwindigkeit auf den Stein kriegen? Du müsstest doch dann etwa 3 bis 4 Mal in einer Sekunde über den Stein gehen.

Bevor hier also allgemein gültig behauptet wird, Handschleifen verursacht anlassen der Klinge, was ich wirklich für Quatscvh halte, müsste mal dargestellt werden, wie schnell derjenige die Klinge bewegt.

Roman stellt m. E. auf den Bandschleifer ab.
 
Das will ich mit dem Schleifen auch gar nicht gleich setzen, war nur als direkte Erwiederung auf den gequoteten Absatz gedacht.

Mit dem Schleifen kann man die Situation beim Kartonschneiden nicht vergleichen, da bei zweiterem ja Reibung auf einem viel größern Bereich stattfindet, insofern dürfte da auch die Temperaturdifferenz zwischen Rücken und Schneide längst nicht so hoch sein wie beim Schärfen.
 
Wie der teufel, eben.

Falls ich das richtig drin habe, ist jede Schneide im micro - Bereich ausgesprochen uneben. So dass man sich wohl etwas freimachen darf von der Angst, große Schäden anzurichten.

Trozdem sollte der Ungeübte besser üben.
 
Damit meine ich, dass Handschleifen grundsätzlich geübt werden muss, damit das Ergebnis stimmt und damit sich ein Gefühl für das eigene Tun einstellt.

Wenn man nämlich ungeübt schnell schleift, kann es doch leichter passieren, dass man einen falschen Winkel annimmt. Bei einem DMT kann es passieren, dass man uner die Beschichtung hobelt und die Schneide massakriert, alles Dinge, die weitaus häufiger vorkommen könnten.

Ich hab auch schon schnell geschliffen und das Messer fühlte sich warm an. Aber das kann auch durch die Körperwärme kommen, oder? Meine Schneide war und ist wunderbar.
 
Vor Allem sollte man sich bei solchen handwerlichen Sachen in Geduld üben !
Gilt beim Feilen, Polieren, Schleifen und natürlich auch beim Schärfen/Abziehen.

Wenn man eher ungeduldig an so eine vermeintlich leichte Sache geht, oder grundsätzlich schnelle Resultate erwartet, würde ich empfehlen, es machen zu lassen, oder aber sich einmal richtig zeigen lassen und danach unter "Aufsicht" = Anleitung selbst probieren, und wenn es beim Friseur ist, der einem zeigt, wie man das Rasiermesser richtig abzieht.
So viel Zeit muss sein.

Gruß Andreas
 
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hmmm...

also ich habe bei meinem military immer den eindruck das der erste schliff der schwierigste war - die neuen schliffe gingen immer schneller...

jetzt hatte ich mich heute morgen mit einem kollegen darüber unterhalten- meine idee war das der originalanschliff ggf. einfach durch einen maschinellen anschliff zusätzlich gehärtet war, was nach dem abtragen der ersten mm durch neuanschliffe abgetragen ist, und dadurch weitere schleifarbeiten leichter von der hand gehen.

war nur so eine idee - vielleicht ist`s schwachsinn, und ich habe mich einfach nur mehr ans schleifen gewöhnt?!?!?
 
Da erinnere ich mich an den Thread bezüglich der Stahlqualität der Busse Messer. Da hätte Busse angeblich auch behauptet, der Stahl wurde durch das Schleifen härter. Einige Cracks hier haben diesen Gedanken schnell als absurd entlarvt.

Es könnte allerdings sein, dass beim Handschleifen ein anderer Winkel angesetzt wird, als vom Werk. Es dürfte auch schwer möglich sein, genau den Werkswinkel zu treffen. Ergo: Wenn der Schleiffvorgang beendet ist, hast Du Deinen "persönlichen" Winkel, der für Dich einfacher zu bearbeitten ist. Das mal als Vermutung.
 
Original geschrieben von exilant

a)Ich hab auch schon schnell geschliffen und das Messer fühlte sich warm an. Aber das kann auch durch die Körperwärme kommen, oder?

b)Meine Schneide war und ist wunderbar. [/B]



zu a) Das war ja eben meine Frage...hanker meint, soviel ich verstanden habe - ich will hier nichts unterstellen, dass es wohl eher nicht von der Körperwärme kommt, sondern die "Restwärme"

zu b) Das freut mich. Daher auch die Frage inwiefern es sich zeigen würde. vielleicht ist es auch nur eine Stahlfrage...


@luftauge da hast du wohl recht gut Ding braucht Weile



Nachtrag: hab auch schon die Romanschärfe hingekriegt, funktioniert aber auch nur bei den festeren Haaren, wahrscheinlich weil ich ich weder polierpaste noch chromoxidfarbe verwendet hab.:)
 
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