Mehrbahniger Torsionsdamast

Norbert

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Hallo Zusammen,

im Laufe der letzten 4 Tage, die bei Matthias Zwissler in seiner Schmiedewerkstatt verbracht habe,
ist unter anderem folgender Rohling entstanden:

4 bahniger Torsionsdamast aus 1.2842 und 75Ni8 mit einer Schneidleiste aus C105.

Da es erst mein zweiter Versuch ist, eine solche Konstruktion herzustellen,
bin ich besonders zufrieden mit dem Ergebnis.

Abmessungen: Klingenlänge etwa 200mm, Klingenhöhe 35mm, momentane Dicke 8mm.
Der Rohling ist planparallel, ich hätte die Klinge zur Schneide hin noch etwas ausschmieden können, aber sie ist ja schon breit genug. Das Stück wurde um 50% nach dem Feuerschweißen ausgereckt. Dabei muß man bekanntlich aufpassen, dass die Torsioen sich nicht unschön geradeziehen. Also lieber etwas mehr Schleifarbeit und beim nächsten Mal kleinere Proportionen.
Über den weiteren Werdegang des Stücks halte ich Euch auf dem Laufenden.

Grüße
Norbert
 

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Hi Norbert

Sieht Schick aus, das wird bestimmt wieder was Feines !

Gruß Murat
 
Liebe Leute,

in kleinen Schritten geht es voran, hier also der Rohling nach verschlankendem Flexen, beruhigendem Glühen, Grobschliff und Härten.
Maße: Klingenlänge 200mm, Breite 35mm, Dicke jetzt nur noch max. 5mm am Rücken.
Ganz gut kommt schon das engültige Muster zum Vorschein.
Das Gewinde am Ende des Erls habe ich noch nicht geschnitten, ist aber kein Problem,
da dieser Teil der Klinge beim Härten nicht ausreichend heiß war und somit schön weich geblieben ist.
Im Gegensatz zum Härteofen läßt sich sowas in der offenen Gasesse ja ohne weiteres machen.

Deutlich sieht man, dass die Tosionen nicht ganz gleichmässig eng über die Klingenlänge waren,
einige Bahnen wirken mehr gestreckt als die anderen.

Demnächst dann die fertige Klinge bzw der Rohbau des Griffs.


Viele Grüße

Norbert
 

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So,
nach längerer Unterbrechung habe ich endlich die Klinge fertiggestellt.
Balliger Schliff runter bis 0,1mm an der Schneide vor dem Schärfen,
satiniert mit 500er Korn und in FeCl3 geätzt.

Auf dem Bild der vorderen Klinge erkennt man in der oberen Torsionsbahn einen schwarzen Fleck,
der größte Schweißfehler, den ich entdeckt habe.

Viele Grüße

Norbert
 

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Hallo Norbert,
die Damastzeichnung gefällt mir ausgesprochen gut. Bin schon gespannt auf das fertige Messer.
Gruß
Rainer
 
Hallo Norbert,

die Klinge ist Klasse geworden :super: bin ebenfals schon auf das fertige Messer gespannt.

Schöne Grüße, David
 
Norbert schrieb:
... einen schwarzen Fleck,...

schön, dass du das erwähnt hast, fällt ja kaum auf.

bei der tollen klinge erwarte ich jetzt aber einen norbertstandart des fertigen messers. :cool:
hast du schon einen plan?

grüsse ,..
 
Vielen Dank Euch allen,

also erstmal befürchte ich, dass es bis zum fertigen Messer noch etwas
dauert. Dafür sprechen einige andere Aktivitäten, die für die nächste
Zeit anstehen.

Montiert werden soll das Ganze mit einem Griff aus stabilisierter Mooreiche und Parierelement
nebst Knauf aus altem Baustahl- verbaut Ende 16Jh in einem Aachener Stadttor.
Ob ich zwischen Holz und Eisen noch je einen Streifen aus 4mm
breitem Mokumetorsionsband einfüge weiß ich noch nicht.
Eigentlich sollte das Stück einen schlichten Charakter erhalten.

Viele Grüße
Norbert
 
Hallo Zusammen,

nach der etwas längeren Sommerpause ist es an der Zeit das liegen gebliebene,
halbfertige Werk wieder aufzunehmen und der Klinge endlich die versprochene
Montierung zu verpassen.

Auch ich verwende hier die in letzter Zeit so beliebte Mooreiche, allerdings ein
stabilisiertes Stück, was man aber bei der Bearbeitung nur am Geruch erkennt.
Danach zu urteilen, waren am Stabilisierungsprozeß alte Autoreifen beteiligt.

Parierelement und Knauf sind aus altem Baustahl (300jahre etwa) der bei
Sanierungsarbeiten an einem Aachener Stadttor übrig blieb.
An den Knauf habe ich nach bewährter Methode eine Hohlschraube gelötet.

Nun noch ein paar Feinheiten, der Griff wird im hinteren Teil achteckig und vorne oval,
den Puddelstahl angeätzt und das ganze zusammengeschraubt,
dann kann ich hoffentlich schon bald das fertige Stück zeigen.

Beste Grüße

Norbert
 

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Klasse Arbeit Norbert,

Ich find die Idee mit dem Griff spitze, sehr harmonische Formen, bin schon auf das fertige Messer gespannt.

Schöne Grüße, David

PS: Dirk ich kann dir das Habenwilgefühl gut nachfühelen:lechz:
 
An den Knauf habe ich nach bewährter Methode eine Hohlschraube gelötet.

Hallo Norbert,

im Prinzip ist der Knauf dann eine Mutter, deren Position vom Gewinde abhängig ist.
Wie stellst Du dann sicher, dass beim Reinschrauben die "Mutter" zum Griff passt?
Schleifst Du das Holz so lange ab bis der Drehwinkel stimmt?
Oder hast Du erst den Knauf eingeschraubt und dannn dessen Form fertiggestellt?

Hans
 
Es ist wirklich fast fertig und ich hoffe am Wochenende die finalen Fotos
einstellen zu können.

Hobby,
meine Vorgehensweise ist ein Mischmasch aus Deinen Vermutungen.
Zuerst wird die Mutter auf einen ausreichend großen Knaufrohling gelötet, so daß die Winkelstellung des Knauf in diesem Stadium noch nicht ganz festgelegt ist, weil eben genügend Material da ist, das über den Holzgriff hinausragt.
Dann wird die hintere Fläche des Holzstücks so weit angepasst, dass der Erl im Idealfall lotrecht aus ihr herausragt, bzw. die Fläche des Kanuf und die Holzfläche parallel zueinander stehen
Jetzt kann man den Kanuf aufschrauben und das überstehende Material entfernen. Korrekturen der Winkellage sind später nur noch möglich, wenn man den Griff kürzt bzw auffüttert (mit Fiber, oder in sehr kleinem Maß auch mit Sek.kleber).
Von daher ist diese Montage auch aufwendiger, als wenn man eine kreisrunde Platte bzw. Mutter verwendet.
Aufpassen sollte man, weil der stählerne Kanuf bei der ständigen Montage/ Demontage am Holz reibt und dieses abschleift, so daß der Sitz bei einer bestimmten Winkellage immer lockerer wird.
Im schlimmsten Fall muss dann der Griff wieder um eine Gewindesteigung
gekürzt werden.

Viele Grüße

Norbert
 
norbert,

das wird ein richtig schönes klassisches messer:
eine tolle damastklinge und dazu ein zurückhaltender griff mit dennoch interessanten linien!
gefällt mir sehr gut!

mfg

gerhard
 
Kleine Ergänzung: das alte Eisen isr von 1527, also fast 500 Jahre alt.

Ist aber ganz prima geworden. Nur werden die Fotos dem Messer nicht gerecht. Euer Habenwill würde in der Realität auf monströse Größe wachsen.

:D

Achim
 
Hallo Zusammen,

wie vermutet, wurde das Messer gestern fertig, aber für Bilder war es schon zu düster.
Daten nochmal:
Klinge 207mm, 4,5mm stark, Klingenhöhe c. 35mm
Grifflänge 120mm,
schwerpunkt ca. 20mm vor dem Parierelement,
Gewicht?- nicht zu schwer, vielleicht 350g

Der vordere Bereich des Griffes wurde mit einem Kugelfräser aufgeraut. Das alte Eisen ist
geätzt, was teilweise zu zeilenförmigen Auswaschungen führt. Leider geben das die Bilder
nicht ganz her, aber ich mags, es sieht nach Gebrauchspatina aus.

Viel Spaß beim Schauen.

Beste Grüße

Norbert
 

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