Mein erstes Bowie von Jürgen Schanz

Artur

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OUTDOORBERICHT beigefügt!

Nach vielen Monaten geduldigen Wartens konnte ich gestern endlich mein (erstes) Päckchen von Jürgen Schanz öffnen. Also ... wie hat die Geschichte angefangen?
Am Anfang stand eine kleine Anfrage bei Jürgen die so ungefähr lautete: "Ich habe ein kleines Bowie von einem Fred Perrin. Ein prima Teil mit einem tollen Griff - aber etwas klein - sehr schneidfreudig, aber für "draußen" etwas schwach auf der Brust. Kannst du mir etwas ähnliches in "XL" machen?"
Die Antwort: "Sicher, schick mir eine Skizze"

Hier nun meine ersten Eindrücke:

Besser als jede meiner Skizzen! An dieser Stelle gleich meinen Dank an Jürgen - einfach Spitze!!! Das Messer wurde in einer schwarzen Köcherscheide von Stefan Kleinhuber geliefert. Mit einem satten "Plopp" läßt sich das Messer aus der Scheide ziehen - perfekt angepasst. Die Dicke derKlinge beträgt stolze 5 mm. Trotzdem waren die ersten Schneidversuche (in der Küche) einfach nur genial. Die Schneidfreudigkeit geht bestimmt auf die 4 cm Höhe der Klinge zurück. Die Klinge besitzt einen über die gesamte Höhe gehenden Flachschliff - nein nicht ganz - sie ist minimal ballig geraden - was jedoch überhaupt nicht stört. Der Griff mit seiner großen Fingermulde lässt sich prima greifen und vermittelt Sicherheit. Da er hoch angesetzt ist, ist das Schneiden auf flachem Untergrund kein Problem - nichts steht im Weg. Legt man anstelle des Zeigefingers einen anderen Finger in die Mulde, dann kann man die Klinge für feinere Arbeiten weiter vorne greifen.
So - der Indoortest verlief also Super. Jetzt muß sich das Messer auch bald draußen bewähren ;)

Noch ein paar Daten:
Stahl: SB1
HRC: 60
Griffmaterial: G10 - Orange
Klingenlänge: 125 mm

Jetzt ein paar Bilder von - Schanz vs Perrin :haemisch:







 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Artur,
schön!Es freut mich, daß du mit Deinem Schanzmesser sehr zufrieden bist. Das ein solches Messer sich traditionell in der Küche gut schlägt,davon kann man eigentlich ausgehen. Ich bin auf den Outdoorbericht gespannt?

Grüße in die Heimat
------------------
Dizzy
 
Hallo Artur und Jürgen!

Ein wirklich tolles Bowie!!!

Ich habe die Bilder angesehen, bevor ich den Text gelesen habe und habe mir gleich gedacht: "erinnert mich ein wenig nach Fred Perrins "Street Beat" bzw. "Street Bowie" aus". Na tatsächlich.....

Ich habe übrigens beide Perrin Bowies von Spyderco und bin begeistert.
 
Ein kleiner Outdoortest meines neuen Schanz-Bowies.

Der Beitrag passt wohl besser in den Testbereich, aber ich lege ihn mal vorsichtig zu meiner ersten Vorstellung des Bowies.

Also ... los gehts:

Zuerst zur Lederschneide. Die Position am Gürtel ist relativ hoch aber trotzdem - oder gearade deswegen - sehr bequem zu tragen. Sie stört überhaupt nicht - weder beim gehen - noch im Sitzen. Sogar auf dem Rad war sie kaum zu spüren und hat jede Bewegung mitgemacht. Das absolut glatte Griffende bleibt niergends hängen.
Der Hacktest:
Erste Sahne. Mit dem leicht balligen und sehr hochen Anschliff dringt das Messer sehr tief ein - die Späne fliegen nur so. Das Gewicht von ca. 260 Gramm zeigt Wirkung trotz der relativ geringen Länge. Die gerade Griffgeometrie zeigt bei dieser Arbeit einen kleinen Nachteil. Es fehlt halt ein Knauf der ein Abrutschen verhindern könnte. Ein schlagverstärkendes hinteres Greifen geht hier nur mit einem Fangriemen, sonst ist die Sache nicht mehr sicher. Sicherheit beim Greifen beschrängt sich alleine auf die große Fingermulde - das aber sehr wirksam.
Holz spalten
Der leicht ballige und hoche Anschliff bewährt sich auch hier. Mit einem Schlagholz war das Messer spielend leicht durch 6 - 8 cm dicke Äste zu treiben. Dickere Äste würde das Messer leicht vertragen, allerdings ist die Klinge dafür einfach zu kurz. Das Schlagholz lässt sich niergends mehr ansetzen.
Zum Greifen:
Bei feinern Schnitz - Arbeiten mit der Schneide nach unten läßt sich die Klinge gut weiter vorne greifen. Dazu wird einfach ein anderer Finger in die große Mulde des Griffes gelegt. Anders ist es bei Arbeiten mit der Schneide nach oben - hier macht sich die extreme Höhe der Klinge nachteilig bemerkbar. Nicht umsonst sind Jagdmesser in der Regel deutlich schmäler gebaut.
Fazit:
Ein sehr stabiles, schneidfreudiges und kompaktes Outdoormesser mit prima "Küchenqualitäten". Für typische "Jagdtätigkeiten" gibt es wohl bessere Klingenformen - die kann man aber nicht nach dem Outdooreinsatz bei Mutti als Tortenheber einsetzen - diese Bowie aber schon !!!

Die Bilder:













 
Für typische "Jagdtätigkeiten" gibt es wohl bessere Klingenformen - die kann man aber nicht nach dem Outdooreinsatz bei Mutti als Tortenheber einsetzen -

Hallo Artur,
:steirer: ohne Worte! :steirer:

Dizzy
 

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Hallo Dizzy,

ok, ok ... mit einem Jagdmesser kann man also auch Torten heben :glgl:

... aber es war ja nur ein ganz kleiner Kuchen ...

Wenn das so weitergeht, dann sollten wir wohl den nächten Messerstammtisch besser in eine Konditorei verlagern :irre:
 
Hallo rockwell.
Sorry, habe deine Frage erst heute entdeckt.

Die Schnitthaltigkeit ist sehr überzeugend. Trotz mehrerer Outdooreinsätze rasiert das Bowie noch - wenn auch etwas holprig. Meister Schanz hat den SB1 sehr gut im Griff. Der leicht ballige Anschliff scheint recht widerstandsfähig. Wie gut die 60 HC nachzuschärfen sind, kann ich jedoch noch nicht sagen!
 
Ein Bruder :)

Hallo,

nun ist ein "Bruder" zu dem Messer gekommen.:)

Das Messer soll mein Begleiter beim Bogenschiessen werden.

Mir hat das Modell von Artur sehr gut gefallen, so dass ich nur wenige Änderungen am Messer haben wollte.
So ist es aus 1.2552. Die Klinge ist mit 4 mm etwas dünner.
Das Messer ist auch mein erstes "Schanz" bzw. erstes "nicht von der Stange":D. Bestimmt nicht das Letzte. :super:
Grüsse
Tom

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Hallo Tom B,

Gratulation zu deinem neuen Bowie. Meister Schanz hat überhaupt nichts verlernt ;)

Eine interessante Idee, die Dicke der Klinge zu verringern. Aber wäre bei einem Begleitmesser für das Bogenschiessen eine dickere Klinge nicht sinnvoller?
 
Hallo Artur,

Danke, ja vielleicht magst Du rech haben, eine dicke Klinge wäre da besser.
Mir geht es aber eher um Schneidleistung, ausserdem mag ich dünnere Klingen lieber. Wenn ich wirklich mal einen Pfeil aus einem Baum operieren muss, nehme ich das Leatherman bzw einen Schraubenzieher.
Also im Prinzip ist es eher für die Salami zwischendurch:D.

Gruss
Thomas
 
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