meine neue Leidenschaft: KWAIKEN

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mal zwei von mir, die ich auch zeigen möchte:

4,4 mm 1.2363, convex auf Null geschliffen.
 

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Huuuii, die sind aber echt ...scharf geworden, das kommt gut mit dem Rochenleder, auch die Klingenform passt, sieht echt edel aus!

:super:

chIntz
 
Hübsch. Vielleicht versuchst du ja auch mal einen etwas traditionelleren, also fast ohne Krümmung und mit weniger abruptem Schneidenverlauf.

So wie der:
http://www.seiyudo.com/TA-010305.htm


Ookami

PS: Im modernen Japanisch heißt es nur kaiken. Das "w" hat man weggelassen, ebenso wie bei Tokugawa Ieyasu (früher: Iyeyasu).:cool:
 
KAIKEN

mal zwei von mir, die ich auch zeigen möchte.....
Wenn Du die Wicklung so machst, wie es die Japaner machen, dann halten sie auch im Gebrauch. Bei Deiner Variante kann die Wicklung sich lockern und fällt dann gleich ganz auseinander.

Der Hinweis von OOKAMI zur Klingenform ist richtig und wichtig; durch eine weniger gebogene Form näherst Du Dich den japanischen Versionen an. Form follows function: ein KAIKEN war vorwiegend eine Stichwaffe (es gibt auch zweischneidige Versionen). Da benötigt man eher keine Biegung in der Klinge.

Gruß

sanjuro
 
AW: KAIKEN

Wenn Du die Wicklung so machst, wie es die Japaner machen, dann halten sie auch im Gebrauch. Bei Deiner Variante kann die Wicklung sich lockern und fällt dann gleich ganz auseinander.

sanjuro

und wie machen die Japaner das?

Ich hab bevor ich die gebaut hab etwa zwei Dutzend Zeichnungen gemacht, auch mit geraderen Klingen. Das wird bestimmt irgendwann mal umgesetzt.

grus

olli
 
KAIKEN

....und wie machen die Japaner das?.....
Wenn Du Dir mal einen Original-Griff anschaust, fällt Dir bestimmt auf, dass das Band wechselweise UNTER und ÜBER das jeweilige Gegenstück an jeder 'Kreuzung' gelegt wird.

Details kannst Du unter TSUKAMAKI.DE nachforschen.

Ein guter Griff hält ziemlich lange, das Wickeln ist aber eine Kunst, die man erlernen muss (in Japan ist das ein Handwerksberuf).

Zu den Klingen: auch hier solltest Du mal die Originalformen anschauen. Fast alle TANTO und die meisten KAIKEN haben einen annähernden Planschliff auf Null, kein SHINOGI und auch keinen balligen Schliff. Dafür sind die Rückenstärken gelegentlich beeindruckend, trotz der kleinen Klingen!
Es sind eben Stichwaffen, die nicht unbedingt feine Schneidenwinkel benötigen.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: KAIKEN

Wenn Du Dir mal einen Original-Griff anschaust, fällt Dir bestimmt auf, dass das Band wechselweise UNTER und ÜBER das jeweilige Gegenstück an jeder 'Kreuzung' gelegt wird.

Details kannst Du unter TSUKAMAKI.DE nachforschen.

Ein guter Griff hält ziemlich lange, das Wickeln ist aber eine Kunst, die man erlernen muss (in Japan ist das ein Handwerksberuf).

Zu den Klingen: auch hier solltest Du mal die Originalformen anschauen. Fast alle TANTO und die meisten KAIKEN haben einen annähernden Planschliff auf Null, kein SHINOGI und auch keinen balligen Schliff. Dafür sind die Rückenstärken gelegentlich beeindruckend, trotz der kleinen Klingen!
Es sind eben Stichwaffen, die nicht unbedingt feine Schneidenwinkel benötigen.

Gruß

sanjuro

aah-so, ich werd beim nächsten drauf achten.

ich habe im übrigen nicht den Anspruch historisch korrekte Messer zu bauen, sondern was mir gefällt. deshalb werd ich beim convexen Schliff bleiben, ist sowieso der einzige den ich kann...
 
AW: meine neue Leidenschaft: KAIKEN

MIYAMOTO !
sanjuro

Gomen nasai Ookami, Gomen nasai Sanjuro, natürlich MIYAMOTO !

was mich als Europäer irritiert ist die japanische Tradition Gegensätze in einem Teil (ob Bild, Statue, Bauwerk oder Messer (Schwert)) abzubilden bzw. dar zu stellen.
Ich finde die KAIKEN (bis auf die klingenform) sehr ansprechend, habe aber ein Verständnissproblem mit dem "Thema" das ein Japaner in sein Werk legt (oder jetzt stickboy). Auf der einen Seite die reduzierung auf das wesentliche (was will ich mit dem KAIKEN machen) und auf der anderen Seite die sehr aufwendige Wicklung am Griff die doch dem "Zweck" zu wiedersprechen scheint (?) Ein "zweckmäßiges" Messer muss auch einfach (und mit einfachsten Mitteln) zu pflegen sein. Die Philosophie und der Zweck stehen damit für mich nicht im Einklang. Das ist aber nicht um den Einsatz und die Qualität von stickboy´s Werk zu schmälern; der zweite Entwurf ist sehr sehr ansprechend. Sorry wenn´s am thema vorbei geht, hat mich halt mal beschäftigt.
Gruß
Walter
 
so aufwendig ist die Wicklung gar nicht, eine Strider-Wicklung ist viel aufwendiger.

im übrigen, ich kann auch anders.

Küchenmesser für Muttern
 

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meine neue Leidenschaft: KAIKEN

.....was mich als Europäer irritiert, ist die japanische Tradition, Gegensätze in einem Teil (ob Bild, Statue, Bauwerk oder Messer (Schwert)) abzubilden bzw. darzustellen.
Ich.....habe aber ein Verständnisproblem mit dem "Thema", das ein Japaner in sein Werk legt..... Auf der einen Seite die Reduzierung auf das Wesentliche.....und auf der anderen Seite die sehr aufwändige Wicklung am Griff, die doch dem "Zweck" zu widersprechen scheint (?) Ein "zweckmäßiges" Messer muss auch einfach (und mit einfachsten Mitteln) zu pflegen sein. Die Philosophie und der Zweck stehen damit für mich nicht im Einklang......
Das ist jetzt nicht streng am Thema, betrifft aber das verbreitete Problem, einen Zugang zu einer fremden Kultur und Verständnis für deren Andersartigkeit zu entwickeln.

In Japan hat man ja auch eine Entwicklung und eine Geschichte, und daher fing man beim Design einer kleinen spätmittelalterlichen Stichwaffe nicht bei Null und einem Blatt weißen Papiers an. Sonst hätte man vielleicht rostfreien Stahl erfunden und einen Griff aus URUSHI (Naturlack) dran geklebt.

In Japan hatte man Naturmaterialien wie Magnolienholz, Rochenhaut, Seidenband und Kohlenstoffstahl sowie eine lange Tradition der Verarbeitung. Die generelle Einstellung zu Klingen und Werkzeugen war nicht der Wunsch nach Spülmaschinenfestigkeit und Rostträgheit, sondern man genoss es bis heute, die mit Sorgfalt und Zeitaufwand hergestellten, sehr effizienten Werkzeuge in genau diesem Sinne zu pflegen. Das wird nicht als lästig empfunden, sondern drückt den Respekt vor dem (individuellen) Hersteller und Handwerker aus.

Hinzu kommt, dass Japaner ein etwas anderes Schönheitsempfinden haben als wir. Da spielt immer noch - vielleicht abnehmend - ein Hang zur Tradition, zum Altehrwürdigen eine Rolle, trotz Verwestlichung, Plastik und Niro-Stahl.

Ich find's gut, mir gefällt das.

Gruß

sanjuro
 
AW: meine neue Leidenschaft: KAIKEN

Das ist jetzt nicht streng am Thema, betrifft aber das verbreitete Problem, einen Zugang zu einer fremden Kultur und Verständnis für deren Andersartigkeit zu entwickeln.
Gruß
sanjuro

Danke für die Information und... ich werde mich einlesen in das Thema "Kultur". In diesem Zusammenhang ..... eine frage an stickboy, wie "wichtig" war die Frage der Kultur bei der (guten) Herstellung der KAIKEN oder geht es (nur) im die Machbarkeit des Messers? Ich finde das stickboy vor diesem Hintergrund einen guten Job gemacht hat. Die KAIKEN sind, im übertragenen Sinn "schön", alles andere wäre ein unfairer Vergleich der Kulturen; oder sehe ich das falsch? Neverless, gibt es auch KAIKEN mit anderen Griffmaterial? Diese Flechtungen, so schön und kompliziert sie auch aussehen (und sind) sind Standart?
 
Ich hab natürlich eine gewisse Japan-Affinität, zwar nicht so ausgeprägt wie bei Ookami und Sanjuro, aber immerhin.

Der Auslöser Messer mit solch gewickelten Griffen zu machen war eigentlich, dass ich im Moment mit meiner Maschine keine kleinen Radien schleifen kann und es somit schwer wird Schalen anzupassen. Paracordwicklungen hängen mir zwischenzeitlich zum Hals raus. Ausserdem ist das halt was, dass nicht jeder ständig macht und man deshalb auch nicht so oft zu sehen bekommt.
Ich hatte erst Bedenken, weil die Messer keinen Handschutz in irgendeiner Form haben, aber nach ein paar Experimenten mit der Wicklung bin ich hellauf begeistert davon, denn die Griffe haben echt grip. Da rutscht man nicht so einfach ab.
Und um Sanjuro´s Einwand mal zu entkräften, Ich hab die Tsuka Ito so stramm gewickelt und dann verknotet, dass sie sich vermutlich erst lockert wenn sie durchgewetzt ist.

olli

p.s.: also wenn man mal im Netz stöbert findet man einige K(w)aiken,Tantos usw. mit schönen lackierten Holzgriffen, ist also wohl nicht Grundlage der Definition der Messer.
 
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