messer führen in berlin

sevone

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hallo. wie ich heute der zeitung entnehmen konnte, will innensenator körting das führen aller messer in berlin verbieten lassen, ausnahmeregelungen soll es für angler geben(denen ich angehöre, also bin ich save:hehe: ). was haltet ihr davon? sol das heissen, man darf sich nicht mal ein küchen messer kaufen und damit nach hause gehen? ich hoffe nicht, dass es soweit kommt, das diese fieberfantasieen eines geisteskranken gehirns realität werden. mal ganz ehrlich: dem verbrecher wird es doch wohl auf deutsch gesagt am arsch vorbeigehen, was erlaubt ist und was nicht. nachher kommt noch des verbot von CS-gas hinzu oder was?
ausserdem war zu lesen, dass zweischeidige messer in berlin sowieso nicht geführt werden dürfen, sofern die klinge länger als 12cm ist. ist dem wirklich so?
kann ich mir nämlich nicht vorstellen. wär schon schlecht für meinen freund, der sich grad vor ein paar tagen den cold steel taipan zugelegt hat.:cool:
was sagt ihr zu den meinungen des innensenators?
 
Darüber, dass solche Verbote nicht nur aktionistisch sind, sondern auch nichts bringen, brauchen wir hier, glaube ich, nicht diskutieren. ;)
Neu sind solche Ideen auch nicht. Für Hamburg geistert sowas seit Jahren durch die Berichterstattung. Ist auch hier einiges drüber geschrieben worden.
Die Sache mit "nicht länger als 12cm" etc. halte ich für Humbug. Welche Zeitung war´s denn? Gibt es den Artikel eventuell auch im Netz zu lesen?
Gruß
 
Grundsätzlich problematisch, da ein Bundesland Regelungen erlassen will, obwohl bereits vom Bund eine (weitestgehend) abschließende Regelung (Waffengesetz) besteht.

Zumindest bei den genannten zweischneidigen Messern kann niemand die Eigenschaft als Waffe anzweifeln. Und damit gelten nur die Regeln des Waffengesetzes (frei ab 18 Jahren usw.)

Nähere Details zu etwaigen Rechtsgrundlagen wären da schon von Interesse....

Ein undurchdachter Vorstoß mehr.....na ja.
 
Hab es mal gegoogelt.

Die Zahl jugendlicher Gewalttäter, die zu Stichwaffen greifen, ist hoch. Laut Polizeistatistik sind Messer bei jugendlichen Gewalttätern die mit Abstand beliebtesten Waffen. Am liebsten würde Innensenator Ehrhart Körting (SPD) deshalb das „Tragen von Hieb- und Stichwaffen in der Öffentlichkeit verbieten“, sagte er gestern. [...]

Weiter gehts hier:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/25.04.2007/3223525.asp

Logisch sind bei denen Messer beliebt, Kanonen sind ja doch nicht so einfach zu bekommen. Weiß garnicht was die da das Waffenrecht verändern wollen. Ist wohl nur der angesprochene Aktionismus, resultieren aus Unwissenheit.
 
Für uns wahre Messerfreunde sind Verbote total unangebracht, aber was soll die Politik machen? Es laufen leider immer mehr Blödspaten herum die ihre Konflikte, verletzte Familienehre oder was auch immer mit dem Messer in Ordnung bringen müssen. Ich bin der letzte der nach Verboten schreit , habe aber auch etwas Mitleid mit den Politikern die einer durch die Medien ( "Volksbildungsblatt") aufgebrachten Öffentlichkeit scheinbare Sicherheit vermitteln müssen. Viele von uns sind friedliche Messerliebhaber und -benutzer. Aber leider gilt: mitgefangen ist mitgehangen!
 
Für uns wahre Messerfreunde sind Verbote total unangebracht, aber was soll die Politik machen?...

Vielleicht einmal überlegen was die Ursache für die Gewalt ist und diese dann beheben. Das ist m. E. auch nicht allein die Aufgabe der Politiker, sondern die eines jeden Einzelnen.
 
Vielleicht einmal überlegen was die Ursache für die Gewalt ist und diese dann beheben. Das ist m. E. auch nicht allein die Aufgabe der Politiker, sondern die eines jeden Einzelnen.

Hallo Goldfinger!

Ich muß Dir widersprechen, Du und ich und die Forumiten haben sicherlich gelernt Konflikte ohne Messer auszutragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast nicht verstanden, was Goldfinger sagen wollte. Der einzelne kann sehr wohl etwas machen.

-Sich vorbildlich verhalten
-Messer als Werkzeug verstehen und anderen das erklären

und vor allem kann er einzelne

-seine Kinder erziehen - heute ja als Aufgabe der Lehrer verstanden.

Aber schön zu lesen, dass es selbst in einem Messerforum Leute gibt, die a) Messerverbote befürworten und das b) [unterschwellig] multi-kulti Bevölkerungsgruppen in die Schuhe schieben. :super:

Da bleibt wohl wirklich nur als Lösung ein Verbot. (Nur, von was...)
Keno
 
Vielleicht einmal überlegen was die Ursache für die Gewalt ist und diese dann beheben. Das ist m. E. auch nicht allein die Aufgabe der Politiker, sondern die eines jeden Einzelnen.
Danke! :super:

[...] und vor allem kann er einzelne
-seine Kinder erziehen - heute ja als Aufgabe der Lehrer verstanden. [...] Keno
Und genau das ist leider viel zu oft eine Wunschvorstellung. Ich bin noch nicht mal im Referendariat, aber mit was ich jetzt schon (im Nebenjob) konfrontiert werde, ist manchmal haarsträubend. Es ist zum Glück noch nicht die Regel, aber gleichwohl kraftraubend und frustrierend.


Aus dem Artikel:

"Die Verschärfung des Waffengesetzes im Frühjahr 2003, nach der etwa auch Butterfly-Messer und Messer mit Klingen von mehr als 8,5 Zentimetern Länge verboten sind, hat nach Einschätzung von Experten kaum etwas gebracht." :lach: :lach: :(

"Sowohl Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann als auch CDU-Innenpolitiker Frank Henkel bezweifeln, dass ein schärferes Verbot kontrolliert werden könne. „Es fehlt die Polizei auf der Straße“, sagte Henkel. Um Jugendgewalt zu verhindern, müsse man vor allem mehr Präventionsarbeit leisten, sagt Ratzmann." :)

Dann eine Lesermeinung von heute morgen:
"Eine kleine Korrektur:
-Verboten nach dem aktuellen Waffengesetz sind Butterflymesser und Fallmesser, sowie Springmesser, deren Klinge nach vorne herausspringt. Springmesser mit einschneidigen Klingen unter 8.5 cm Länge sind nach wie vor erlaubt, und für Klapp-oder feststehende Messer gibt es keine Längenbeschränkungen.
Wie wenig ein solches Trageverbot bringen würde, kann man sich aktuell in England anschauen: dort gibt es mehrjährige Haftstrafen für das Tragen von Messern/Schußwaffen, trotzdem ist London die unsicherste Großstadt Europas, da helfen auch die Unmengen an Überwachungskameras nicht.
Was m.E. helfen würde, ist neben Präventionsarbeit und Perspektiven für Jugendliche eine gut ausgebildete, motivierte und ausgestattete Polizei, die auf den Straßen präsent ist." :super:
 
Da bleibt "leiderrrrr" wohl nur diese Lösung.

Jawohl, denn diese Lösung verhindert dann den Einsatz von Messern bei Gewalttaten.
Ich befürworte das auch voll und ganz.
Die Erhebung bei Schußwaffen zeigt uns schließlich, daß die meisten Verbrechen mit legalen Lochern begangen werden. :D
Oder war da was anders, habe ich oder andere was nicht verstanden?
Fragen über Fragen.

Mann oh Mann, wo lebe ich nur ?
Die Presse schreibt Shitbull, Politiker machen Shitbull, und hier wird es teilweise nachgeplappert/befürwortet.

Stefan
 
Da bleibt "leiderrrrr" wohl nur diese Lösung.
ABGELEHNT! :mad:

1. bin ich nicht für den Mist verantwortlich, den irgendwelches Gesindel fabriziert.
2. akzeptiere ich es nicht, Einschränkungen für mich hinzunehmen, um eine vorgebliche Sicherheit zu erreichen, die
3. auch dadurch nicht eintritt.
4. kann ich mit Risiken sehr gut leben, ohne mir bei jedem kleinen Problem gleich die Beinkleider zu benetzen.

Bis denne!
Frank
 
Super - die Diskussion lese ich gerade zum richtigen Zeitpunkt! Ich starte heute Mittag um 12.00, um zu einer Schulung nach Berlin zu fahren. Und NATÜRLICH habe ich Messer im Gepäck (sprich in der Handtasche). Und nicht nur eins... :hehe: Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welches ich mitnehme!
Habe mir gar keinen Kopf drüber gemacht, ob das jetzt verboten ist oder nicht... Ich denke, nach diesem Hickhack werde ich meine "Bewaffnung" wohl aber im Auto lassen :confused:
 
pack ruhig die messer ein, das sind VORSCHLAEGE eines paranoiden irren, der das sommerloch vorgezogen hat, noch ist das waffenrecht wohl bundessacheund das sein wunschtraum.
 
....... mir gar keinen Kopf drüber gemacht, ob das jetzt verboten ist oder nicht... Ich denke, nach diesem Hickhack werde ich meine "Bewaffnung" wohl aber im Auto lassen....... :confused:

Vorauseilender Gehorsam klar denkender Menschen (und das bist Du hoffentlich;) ) rechnet sich in den seltensten Fällen.
Meine persönliche Erfahrung, deshalb empehle auch ich die Mitnahme so vieler Messer, wie Du gerade noch tragen kannst. :D

Stefan
 
pack ruhig die messer ein, das sind VORSCHLAEGE eines paranoiden irren, der das sommerloch vorgezogen hat, noch ist das waffenrecht wohl bundessacheund das sein wunschtraum.

Naja, ganz so einfach ist das nicht. Länder können durchaus in ihren Grenzen eigene Verbote erlassen.

Allerdings hat sowas freilich seine Haken. Nimmt man mal alle Messerbenutzer in Berlin, dann dürften die Messer, die illegal, also zur Begehung von Straftaten, benutzt werden im ProMill bereich liegen. Nehmt nur mal die Köche, Fußbodenleger, Zimmerer, Kellner, Packetdienste und weiß der Teufel was noch. All diese Leute führen Messer aus beruflichen Gründen. Was wäre wohl, wenn das Tragen von Messern verboten würde.
 
Ich denke, in diesem Forum besteht weitgehend Konsens, daß der Vorstoß von Innensenator Körting politischer Aktionismus ist, der keinerlei Wirkung darauf hat, wieviel Straftaten mit Messern begangen werden. Von daher spare ich mir weitere Ausführungen.

Ich möchte aber darauf hinweisen daß unter dem von Klemmi geposteten Link

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/25.04.2007/3223525.asp

die Möglichkeit besteht, einen Kommentar zum Artikel zu hinterlassen. Statt sich hier den verständlichen Frust von der Seele zu schreiben, könnte der eine oder andere dort vielleicht ein paar sachliche und nüchterne Zeilen hinterlassen, die z.B. darauf hinweisen, dass Messer in erster Linie Werkzeuge, nicht Waffen sind. Dort Schimpftiraden zu hinterlassen, bringt sicherlich nichts, sondern würde die Vorurteile gegen Messerträger sicher bestärken. Aber Argumente gegen Körtings Vorstoß aufzuführen, wäre meiner Meinung nach ein kleiner, aber sinnvoller Schritt.

Gruß
Michael
 
Hallo zusammen !

Zuerst habe ich mich über die vorwiegend differenzierte Betrachtungsweise und große Sachlichkeit der allermeisten Beiträge zu diesem Thema gefreut.

Ich bin der Meinung, dass es mit den Verboten mittlerweile reicht. Nur, bei den Schusswaffen hat man damit angefangen. Als Politiker konnte man sich mit immer strengeren Gesetzen profilieren. Und dann diese dramatischen Argumente gegen Waffen (Amokläufe, Ehrenmorde durch Kopfschüsse, "amerikanische Verhältnisse", Selbstmorde durch Waffenbesitzer...), an denen leider auch immer etwas Wahres dran ist.

Dann ging es gegen die Messer los. Gut, es tat nicht sehr weh, das alte Springmesser halb wegzuschmeissen (Auseinandergekloppt, Klinge behalten, Rest Mülltonne). Ein Butterfly hatte ich auch mal, aber beim Angeln verloren. Das brauchte ich nicht zerstören. :rolleyes:

Dabei kam mir damals ein Gedanke: In den achtziger Jahren, auf der Realschule, da hatten A L L E Jungs damals solche Messer und es gab KEINE EINZIGE STRAFTAT damit. Damals hatte so mancher auch selbstgefertigte Nun-dingenskirchen - Würgegeräte, teilweise von älteren Geschwistern in der Lehre gefertigt (als edle Ganzmetallausführung). Auch damit: Keine einzige Auseinandersetzung oder Benutzung. Wurfsterne waren sehr verbreitet. Damit gab es allerdings, das muß ich einräumen, mancherlei Sachbeschädigung (Werfen in Holzwände, Bäume, Zimmertüren, Schränke). Das war nicht gut und Wurfsterne reichten bald nicht mehr aus; sodass die angeregte Phantasie (so schrieb man das Wort damals richtig...:cool: ), einen bald zum Werfen mit Kreissägenblättern verleitete. Passiert ist Personen oder Tieren damals damit auch nix.

Damals. Heute ist aber den Medien -auch der seriösen Presse nach zu urteilen- alles anders.

Da sich aber Messer und Wirkung solcher nicht geändert haben, sondern nur die Anwendung von Messern als Waffe oder Drohmittel zugenommen hat, muß die Probelmatik wohl in den Menschen heute zu suchen sein.

Da aber Gegenstände des Alltags als furchtbare Waffen dienen können (Nähnadeln, Metallrohre, Tischbeine..) , hilft das Verbieten nicht mehr und man muß bei den Menschen ansetzen.

Wenn junge Männer und Frauen, Heranwachsende, noch jugendliche Menschen oder gar Kinder weiterhin der heutigen Innenwelt - Verschmutzung ausgesetzt werden, dann ist mit dem Waffengesetz nix mehr zu helfen oder zu heilen.

Quintessenz:
Rückkehr zu Erziehung zur Verantwortung und vielleicht auch zu so simplen Sprüchen wie: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, füge keinem Anderen zu.

Wird besser wirken als Verbote, ist aber schwieriger umzusetzen und kostet auch noch Geld.

Aber von nix kommt nix !

Grüße, Mike
 
Zuletzt bearbeitet:
aber verbote erzeugen das kurzfristige, wohl unberechtigte, gefuehl von einer zunahme der persoenlichen sicherheit. als gewollte nebenwirkung kann der politiker sagen "das er was getan haette", auch wenn es bei einer rationalen betrachtung nutzlos bis hin zu kontraproduktiv ist.
 
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