Messer für alle Gelegenheiten gesucht

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cruzz

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Hallo,
ich werde nächsten Monat für ein Jahr nach Argentinien fliegen, nicht in irgendeine Großstadt sondern in einem Armenviertel weitab jeglichem Luxus. Daher wollte ich mir ein Messer zulegen, dass ich für fast jede Situation vor Ort benutzen kann, sei es zum Tomaten schneiden, Brot schneiden oder im Urwald zum Schnitzen. Kurzum, es soll sozusagen ein Gefährte werden auf all meinen Wegen.
Ich lege sehr viel Wert auf Qualität und das Messer darf schon etwas teurer sein.

Was haltet ihr vom Laguiole Messer des Monats Mai? Kosten: 149€
Daten: Stahl 12C27, Birkenholz, Einhandbedienung, Rückenfeder
Ich habe das Messer bereits gekauft, das war allerdings eine sehr spontane Aktion, ich kann es noch umtauschen.
 
Hallo Cruzz,

also, ich schliess mich dem Tiger in einem Punkt an. Die Verhältnisse die Du beschreibst "schreien" fast nach einem Fixed. Von den Böker Arbolitos würde ich aber abraten, ich hab schon einige male was über grobe Verarbeitungsmängel besonders beim Griff gehört.

Bei der Auswahl des Fixed würde ich besonders darauf achten, dass die Klinge nicht zu dick ist (am besten unter 4 mm), es erschwert sonst das Gemüseschneiden enorm. Der Klassiker Fallkniven F1 fällt daher aus. Zwei Tipps wo Du glaub ich nicht daneben liegst :super::

Benchmade Fixed Griptilian:
http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=8/0/BM151

Spyderco Bill Moran Drop Point:
http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=36/0/FB02P

auf jeden fall würd ich auch was zum scharfmachen mitnehmen, kannst ja auch dann die Messer der Leute im Armenviertel scharfmachen, damit ist Ihnen sicher auch geholfen. Allseits bewährt ist der Spyderco Sharpmaker:

http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=45/0/204MF

Mit einem der beiden Fixed und dem Sharpemaker sind IMO die 150 Eurolinos besser aufgehoben als mit einem sehr eleganten aber trotzdem zierlichen Laguiole (versteh mich nicht falsch, ein Traum Messer, aber für Deinen Einsatz vielleicht nicht ganz das ideale Instrument)

Kaneo aus Wien
 
Hallo Cruz

was die Angabe/Anforderung "in einem Armenviertel" betrifft, möchte ich einen bescheidenen Gedanken beitragen:

Messer haben in Südamerika oft einen hohen Stellenwert der über den Gebrauch hinausgeht, Prestige, Männlichkeit und so weiter- sich mit einem "teuren" Messer blicken zu lassen kann allerlei Folgen haben...entweder wird man dich andauernd darum bitten es zu verkaufen/einzutauschen oder man wird vielleicht sogar versuchen es dir wegzunehmen - immer kann man ja nicht wach sein - was hier "teuer" ist, ist dort ein Vermögen! wert.
Wenn Du dich dort umsiehst, wirst Du sehen, dass die meisten Werkzeuge, Messer, Schraubenzieher aus minderwertigem Stahl sind - die Leute brennen darauf was richtiges in die Finger zu kriegen - und das könnte Ärger bedeuten... und einen Messerkampf in einem Armenviertel bloss wegen einem Messer das man nicht hergeben will ?? :( ist so ungefähr die dümmste Idee, die man auf einer Reise haben kann...

auf meinen Reisen hab ich immer versucht mich mit einem lokalen Schmied/Werkzeugmacher/Messermacher zu verständigen - er wird dir ein schönes Gebrauchsmesser herstellen und sich sehr! Mühe geben. besonders wenn Du ihm etwas mehr bezahlst (nicht viel mehr, aber eben ein bisschen mehr) bei der Rückreise verschenkst Du das Messer in deinem Quartier oder wo auch immer (Du wirst einen treuen Freund wiederfinden, solltest Du nach Jahre dorthin zurückkehren - ein "gutes" Messer verschenken bedeutet viel)
mit dem gesparten restlichen Geld kaufst Du dir vor deiner Reise ein paar kleine/zweidreiklingen SAK - die kannst Du bei Gastfamilien oder Behörden oder so als Präsent überreichen - hui die haben Freude :lechz:
Land und Leute auf die Weise kennen zu lernen kann sehr interessant sein -
und falls Du trotzdem ein "teures" Messer mitnehmen willst: F1 von Fällkniven sieht nicht teuer aus und macht Alles mit.

gute Reise & stay sharp!
henrywillow

p.s.: ist aber wirklich bloss meine bescheidene Meinung. :)
p.p.s: Kaneo hat natürlich vollkommen recht das F1 ist nicht DAS Gemüsemesser ;o)
 
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Alternativer Vorschlag:
Kauf möglichst viele Opinels für die 150€,
oder nimm das Geld mit und kauf in Argentinien doppelt soviele Messer,
dann behalte so 2 bis 4 und verschenke die anderen in deinem neuen Umfeld (Nachbarn / Kollegen / Bedürftige).


Nur mal ein Vorschlag
 
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Alternativer Vorschlag:
Kauf möglichst viele Opinels für die 150€,
oder nimm das Geld mit und kauf in Argentinien doppelt soviele Messer,
dann behalte so 2 bis 4 und verschenke die anderen in deinem neuen Umfeld (Nachbarn / Kollegen / Bedürftige).


Nur mal ein Vorschlag

Halte ich für eine gute Alternative, ehrlich! Auf gar keinen Fall würde ich ein Messer mitnehmen, das teuer aussieht oder ein auffälliges Erscheinungsbild hat.

Vielleicht nimmst du eines der 111er Victorinox, wie z.B. das Picknicker, oder ein ähnliches mit. www.victorinox.ch/index.cfm?site=victorinox.ch&page=184&lang=D Die Schweizer Messer sind sehr universell und erregen auch keine (wenig) Aggression. Weitere Messer kannst du ja wirklich vor Ort kaufen, dann siehst du gleich was in diesem Umfeld üblich ist und fällst nicht durch etwas "exotisches" auf.
 
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Hallo!

Als ich im bolivianischen Regenwald war hatte ich ein 25 Euro teures Benchmade Mini-Pika dabei, das mir gute Dienste geleistet hat, das günstig war, und um das ich doch beneidet wurde. Für bolivianische Verhältnisse war es auch sau teuer.

Jedenfalls hat sich Raul sehr darüber gefreut, als ich es ihm geschenkt habe. Also auch mein Tipp: Nimm kein zu teures Messer mit und verschenke es, bevor Du wieder fliegst. Und achte darauf, dass es unempfindlich ist, das Klima kann sehr hart sein.

Viel Spass,

Philip

PS: Ein Laguile halte ich für das ganz falsche Messer für den Zweck...
 
Ich füge mich der Erfahrung der dritten Welt-Kenner, wahrscheinlich ist ein amerikanischer Nobel-Hobel wirklich zu überdenken :hmpf:.

Aber bei einem Punkt bleib ich. Cruzz, nimm doch bitte was ordentliches zum Schärfen mit, mit einem scharfen Opinel kann man fast alles machen, mit einem stumpfen kaum was. Z.b. irgendein Arkansas Stein hilft schon ordentlich! Der wird ja auch nicht herumgetragen, die Gefahr dass er gestohlen wird ist daher nicht so groß
Gut montiert ist zb der Smith`s Sharpener:

http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=185/0/S-TRI-6
 
Wie Bigbore schon sagt,
kaufe Dir lieber ein paar billige, gute Klappmesser á la Opinel, Loewenmesser, DoukDouk, Mercator etc, damit kannst Du vor Ort eventuell auch ein paar Leute glücklich machen.
In Argentinien solltest Du häufig den "Cuchillos Criollo" über den Weg laufen, diese sind von 15cm Klinge bis zu 50cm zu haben, haben eine gerade Klinge, ohne Parierelement und Spitzerl. Häufig mit Silber verziert.
Damit wird gegessen und sonst so alles gemacht, was anfällt.
criollo.jpg

Ich würde mir vor Ort so eins kaufen, das wird am wenigsten Aufsehen erregen.

Viel Erfolg
surfer
 
Also.. erstmal herzlichen Dank für die rege Anteilnahme! Ihr habt mir sehr weitergeholfen.
Ich habe mich entzwischen von dem Gedanken verabschiedet, mein Laguiole mit nach Argentinien zu nehmen, zumal es auch mein erstes Messer ist und ich in diese Klasse erst noch "hereinwachsen" muss.

Was mir sehr zusagt, ist die Idee mehrere, nicht so teure Messer mitzunehmen. Ich dachte an ein Matrosenmesser als "Hauptmesser" und vielleicht zwei dieser Opinel-Messer.

Mein Laguiole gebe ich aber nicht zurück, ich werde es in Deutschland lassen, mal sehen, wie ich nach meiner Reise auf das Messer zu sprechen bin...

Viele liebe Grüsse
Stefan
 
Mit dem Matrosenmesser wirst du gut ausgestattet sein, ein Laguiole ist meiner Meinung nach doch eher für die Zivilisation gedacht.
Schon mal ein Argentinisches Grillfest gesehen?
Da muss erstmal das Rind in handliche Teile geschnitten werden, da ist so ein "cuchillo criollo" schon besser geignet als ein Laguiole.
Wann geht's denn los?
bei www.cuchillosartesanales.com bekommst Du Criollo Klingen von Böker / Arbolito und kannst dir selber ein nettes Messer basteln!

viel spass
surfer
 
Hallo,
ich werde nächsten Monat für ein Jahr nach Argentinien fliegen, nicht in irgendeine Großstadt sondern in einem Armenviertel weitab jeglichem Luxus. Daher wollte ich mir ein Messer zulegen, dass ich für fast jede Situation vor Ort benutzen kann, sei es zum Tomaten schneiden, Brot schneiden oder im Urwald zum Schnitzen. Kurzum, es soll sozusagen ein Gefährte werden auf all meinen Wegen.
Ich lege sehr viel Wert auf Qualität und das Messer darf schon etwas teurer sein.

Was haltet ihr vom Laguiole Messer des Monats Mai? Kosten: 149€
Daten: Stahl 12C27, Birkenholz, Einhandbedienung, Rückenfeder
Ich habe das Messer bereits gekauft, das war allerdings eine sehr spontane Aktion, ich kann es noch umtauschen.

Hoi cruzz,

du fragst u.a. nach dem Laguiole.

Da hast Du wirklich ein schönes und gutes geordert.
Brot und Tomaten und noch einiges mehr kann man damit wunderbar schneiden / teilen. Qualitativ gesehen ist es ein Top Messer mit dem man viel Spaß haben kann............

Wenn dann nicht die Sache mit dem Urwald käme...:irre:
Hier kann ich nur zustimmen was die Kollegen berichtet haben...

Behalte das Laguiole für die Zeit wenn Du wieder in der Heimat bist. Bereuen wirst Du den Kauf auch dann nicht...:super:

groetjes

Schneereiter
 
Ich werfe jetzt noch mal die Alox Modelle von Victorinox in den Raum. Kosten nicht die Welt und sind robust. Oder ein Glock Feldmesser, die kann man auch recht billig schießen.
 
Hallo Cruzz,

also, ich schliess mich dem Tiger in einem Punkt an. Die Verhältnisse die Du beschreibst "schreien" fast nach einem Fixed.


naja, die Verhältnisse "schreien" eher nach ner 0.45er... ;)
Die Devise sollte lauten: möglichst unauffällig und nicht nach Reichtum aussehen. Also billige Messer, wie z.B. ein 10er Opinel.
 
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Versuchs doch mit folgendem:
Für ein anständiges Fixed, das eher zu empfehlen wäre, als ein Taschenmesser, finde ich den Vorschlag von HenryWillow klasse. Was Einheimisches ist mit Sicherheit am unauffälligsten.
Trotzdem kann ein kleines Taschenmesser auch manchmal von Vorteil sein.
Von daher, machs doch einfach wie Henry vorgeschlagen hat und nimm dir zusätzlich noch ein günstiges, einfach aussehendes Taschenmesser und einen Schärfstein mit. Um die Auswahl hier noch ein wenig zu erweitern, guck doch mal in der Forensuche unter dem Stichwort "Bauernmesser" nach. Da gabs hier mal nen Thread, wo die Bezugsquelle angegeben war und die Dinger ne Klasse Bewertung bekommen haben. Rostfrei dürfte da unten übrigens ein muss sein, wenn ich mich recht entsinne gabs die Dinger in wahlweise 2 Stahlvarianten.
Hab selbst leider keins, aber den Fotos zufolge sahen die Dinger nach einfachen aber soliden Messern ohne viel Schnörkel aus.
Wäre vielleicht ne Idee.

Solltest du aber (auch) ein Fixed bereits mitnehmen wollen (Wobei ich wie gesagt die Idee von Henry besser finde), bau dir doch einfach was ordentliches und mach es so, dass es billig aussieht. Ne rostreie Klinge von Karasuendo, Frosts, etc. kombiniert mit einem auf billig getrimmten Griff (z.B.: Buche nur bis 240er Körnung geschliffen) würde wahrscheinlich ausreichend einfach aussehen, dass niemand was besonders wertvolles dahinter vermuten würde... (De facto sind die Klingen auch recht preiswert zu bekommen, der Stahl ist aber derselbe wie bei deinem Laguiole, vielleicht bekommst du sogar ne Klinge bei dem die Markenbezeichnung fehlt, wenn du den Anschein dann Perfekt machen willst, suchst du dir noch den Schmied/Graveur, der dir "Made in China" auf die Klinge einstanzt/graviert)

Was das Matrosenmesser angeht: Sieht schön einfach aus. Allerdings... steht da vielleicht irgendwo eingestanzt "made in Solingen" drauf??? Vielen Menschen die das auf einer Klinge lesen fällt es nämlich schwer an was "billiges" zu glauben...
 
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Hallo,
ich werde nächsten Monat für ein Jahr nach Argentinien fliegen, nicht in irgendeine Großstadt sondern in einem Armenviertel weitab jeglichem Luxus. Daher wollte ich mir ein Messer zulegen, dass ich für fast jede Situation vor Ort benutzen kann, sei es zum Tomaten schneiden, Brot schneiden oder im Urwald zum Schnitzen. Kurzum, es soll sozusagen ein Gefährte werden auf all meinen Wegen.
Ich lege sehr viel Wert auf Qualität und das Messer darf schon etwas teurer sein.

Was haltet ihr vom Laguiole Messer des Monats Mai? Kosten: 149€
Daten: Stahl 12C27, Birkenholz, Einhandbedienung, Rückenfeder
Ich habe das Messer bereits gekauft, das war allerdings eine sehr spontane Aktion, ich kann es noch umtauschen.

Kauf 10 Opinel oder 10 Kneissler Bauernmesser oder ein paar SAK und schenk ein paar Leuten, die Du als Freunde gebrauchen kannst welche, an Stelle von einem teuren Messer, dass u. U. geklaut wird.
 
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