Messer für hartes Schnittgut (diverse Wurzeln zerkleinern)

grashalm

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Erstmals ein herzliches Hallo von mir in diese Runde,

dies hier ist mein erster aktiver Beitrag in diesem Forum. Bin zwar seit Jahren immer mal wieder stiller Leser in diesem Forum, aber bis jetzt wurden eigentlich all meine Fragen durch das Lesen anderer Beiträge beantwortet und zu anderen Themen konnte ich selbst bist jetzt noch nichts wirklich beitragen 😅

Ich bin seit 3 Wochen auf der Suche nach einem geeignetem Messer als Weihnachtsgeschenk für meine Mutter, bin aber neben der Arbeit noch nicht wirklich weit gekommen und so langsam wird die Zeit doch knapp. Darum wende ich mich an euch, vielleicht hat der eine oder andere ja einen Empfehlung oder Tipp für mich.
Meine Mutter beschäftigt sich seit Jahren mit Heilkräutern und im Zuge dessen verarbeitet sie auch diverse Wurzeln von allerlei Pflanzen und so manche ist doch schon ein bisschen hölzern oder zumindest härter als so eine klassische Karotte. Die Wurzeln müssen meist in Scheiben von 2-3 mm geschnitten werden bevor sie weiter verarbeitet werden können, dafür hat sie bis jetzt immer ein günstiges 15-20€ Messer verwendet. Dieses Messer behält aber nicht lange seine Schneide und sie ärgert sich meist nur herum mit diesem Messer, darum die Idee ihr zu Weihnachten ein eigenes Messer hierfür zu schenken.

Die Wurzeln werden vor dem Schneiden schon gründlich gereinigt, aber trotzdem kann es vorkommen, dass noch ein kleines Steinchen sich irgendwo versteckt, darum habe ich mich bis jetzt eher bei den zäheren Messern mit einer Härte unter 60 HRC umgeschaut um die Gefahr des Ausbrechens der Schneide zu verringern. Aber mehr zu meinen bisherigen Überlegungen und Anforderungen findet ihr in den untenstehenden Antworten auf den Fragenkatalog.

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Ja

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?

Küchenmesser

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Hauptsächlich in der Küche zum Zerkleinern diverser Wurzeln (Meisterwurz, Beinwell, Blutwurz, Löwenzahn, Stechwindenwurzel, Klettenwurzel, Nachtkerze und wie die ganzen Dinger auch immer heißen)

* Von welcher Preisspanne reden wir?
ca. 70-100€, wenn es aber wirklich den Aufpreis wert ist, bin ich auch bereit 150€ dafür auszugeben (vielleicht wird es ja auch zum Lieblingsmesser und sie verwendet es auch für das alltägliche Schnippeln in der Küche 😉)

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Meine Mutter hat größere Frauenhände und hat bis jetzt ein klassisches Kochmesser mit 20-21 cm verwendet, darum habe ich mir eine Klingenlänge zwischen 17-24 cm vorgestellt. Vorschläge zu geeigneten Längen sind gerne willkommen.

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Keine Anforderungen an Stil oder Optik, es soll praktikabel sein.

* Welcher Stahl darf es sein?
Ich tendiere derzeit eher zu rostträgen Stählen (habe bis jetzt vor allem Messer aus X50CrMoV15 angeschaut) obwohl ein Windmühlenmesser aus Carbonstahl vielleicht auch nicht schlecht wäre. Hier bin ich um jeden Ratschlag Dankbar und würde mich auf eure Expertise verlassen.
Messerschleifen werde ich oder mein Bruder übernehmen und wir beide würden Stähle die sich in einer "kürzeren" Zeit schärfen ließen begrüßen 😉 Aber prinzipiell Schnitthaltigkeit vor Nachschärfbarkeit.

* Klinge und Schliff?
Alles was geeignet ist und funktioniert.

* Linkshänder?
Nein

* Bezugsquelle?
Ich war schon im Fachgeschäft bei uns vor Ort (Österreich), Auswahl war sehr begrenzt und vor allem auf Messer von Wüsthof begrenzt (die in diesem Geschäft erhältlichen Japaner und Messer über 200€ haben wir ausgeschlossen), darum werde ich wahrscheinlich bei einem Onlineversandhändler kaufen müssen. Kauf innerhalb EU (falls es sich zeitlich bis Weihnachten nicht mehr ausgeht, bekommt sie ein Spaßgeschenk und das eigentliche Hauptgeschenk, das Messer, wird nachgereicht. Das Messer sollte schon passen und nicht nur aus der Not heraus gekauft werden)

* Verschiedenes?
Bis jetzt habe ich folgende Messer in meiner Auswahl:
- klassisches Kochmesser 21cm von F. Dick aus der 1905 Serie
- ein Ajax ebenfalls von F. Dick aus der 1905 Serie (habe in einem anderem Beitrag gelesen, dass es sich für Sellerie und Wurzelgemüse gut eignen soll, aber doch ein wenig spezieller sein soll. Irgendwie habe ich mir gedacht durch seinen breiteren Rücken könnte man bei härteren Wurzeln mit der zweiten Hand gut zusätzlichen Druck von oben drauf geben ohne dass es gleich gefährlich wird)
- Boscher (8 Zoll) von Herder Windmühlenmessser

Falls jemand Empfehlungen und Erfahrungen zu den obengenannten Messern abgeben könnte oder geeignetere Alternativen nennen kann, wäre ich sehr Dankbar 😁


Beste Grüße
Hannes
 
Moin Hannes,
mit den von dir genannten Messern habe ich keine Erfahrung. Als „Brecher“ fürs Grobe haben wir das 20cm Kochmesser aus der Intempora ll Serie von Opinel in der Küche: Link zum Messer auf Amazon

Durch die Rundung und den eher langen Griff bekomme ich ganz gute Hebel hin, wenn es mal mehr Kraft sein muss. Allerdings funktioniert es für mich nur, wenn ich es komplett am Griff greife. Übergreifen ins Klingenblatt finde ich sehr unbequem.

Gibts auch als „Les Forgés 1890“ mit Holzgriff statt POM, kostet dann direkt das Doppelte. Link zum Messer

Es kam übrigens komplett stumpf hier an, vor dem ersten Einsatz musst du es also eventuell schärfen.

Viele Grüße!
 
Ich kenne mich mit der Materie nicht aus, aber ist eventuell ein Messer mit Wellenschliff besser für diese Schnitte? Hartes ggf Faseriges Schnittgut, da würde mir persönlich eher ein Wellenschliff in den Sinn kommen.
Für Kürbis zb nutze ich gerne eine Victorinox Konditorsäge.
 
Zwei Ideeen von meiner Seite:

1.
Ein Messer von Global, bei dem die Klingenform passend wirkt.
Die Messer kommen per default mit einem balligen Anschliff daher. Von der Schneidfähigkeit würde ich die Messer irgendwo zwischen Herder und den ganzen anderen Solinger Herstellern sehen.
Bei der Stabilität der Schneide ebenfalls.

+ balliger Anschliff, schneidfähig
+ In der Regel kleiner Griff
+- Härter als das Pirge

2.
Mein Messer für harte Sachen oder Dinge, die gewiegt werden müssen, ein Zirh-Messer von Pirge/Gastronics.

Zwiebelmesser Zirh Gastronics 19 cm Schwarz (https://cpgastro.de/zwiebelmesser-zirh-gastronics-19-cm-schwarz)
Zwiebelmesser Zirh Gastronics 23 cm (https://cpgastro.de/zwiebelmesser-zirh-gastronics-23-cm)

Durch die Klingenform ist das Messer ein richtiger Spezialist für den Wiegeschnitt. Zur Not kann man auch die zweite Hand auch auf das Ende der Klinge legen und das Messer wie ein Wiegemesser verwenden.
Das Messer kommt mit einem balligen Anschliff, was gegenüber einem Dick 1905 deutlich die Schneidefähigkeit bei hartem Gemüße erhöht.

+ Durch die Klingenform kann man zur Not sehr viel Kraft aufbauen.
+ balliger Anschliff, schneidfähig; Die 23cm Variante ist definitiv dicker als das Global. Bei der 19cm-Variante bin ich mir nicht sicher. Die 23cm-Variante geht dennoch ganz gut und man kann die schlechtere Schneidfähigkeit im Zweihandbetrieb mehr als ausgleichen.
+ Schön hoch; Empfinde es als angenehm bei harten Sachen eine gute Führung entlang der Knöchel zu haben.
+- Weicher als das Global
+- Der Griff der 23cm-Variante ist schon sehr groß. Der der verlinkten 19cm Variante ist aber deutlich kleiner.

- bei der 23cm-Variante habe ich ein Montagsexemplar erwischt, bei dem ein Overgrind vorhanden war und der Ballige Anschliff nur einseitig angebracht war. Hab das dann schnell korrigiert. Kann sein, dass die QS nicht sooo rießig bei denen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es in das Schubfach passt, ein chinesisches Gemüsebeil. Wir schneiden Rosmarien, Schnittlauch etc. damit.
 
ixh kenne mich mit der materie nicht aus, aber in der strasse wohnen ein paar gartenprofis (berufler). habe schon oftermal mit ihnen ueber tools und werkzeuge geplaudert. arbeite selber ab und zu garten.

wir koennen dazu sagen dass ein 70-150e messerchen nicht in den garten gehoert. da lacht dich wusthof zwilling und werder aus. kuchenmesser sind kuchenmesser und bleiben schon in der kuche.

fur garten gehst du schon in den baumarkt und kaufst dir etwas von wolfcraft gardena oder fiskars (oder wars wolf garten?)und machst kein theater hier (oder dort)

Lux Tools Messer sind auch genial
 
Die Boscher von Herder sollten für Eure zwecke durchaus reichen, kannst auch ein Küchenbeil von Kiwi nehmen, sind recht preiswert. Das Küchenbeil von kiwi habe ich selber in verwendung.
 
@kreisl Überlesen, wo und wofür das Messer verwendet werden soll?

@grashalm Wenn Deine Mutter Kräuter auch per Wiegeschnitt zerkleinern muss, wäre ein 1905 Dick bestimmt optimal. Die Griffe der Serie liegen gut in der Hand, die Klingenform ziemlich bauchig, sonst ein typischer Vertreter eines relativ robusten Solinger Küchenmessers halt.
Ein Herder würde ich Dir nicht vorschlagen. Diese sind für meinen Geschmack für diese Art von Arbeiten zu dünn ausgeschliffen.

Und nicht vergessen: Ein Wetzstab gehört unbedingt dazu, den Umgang muss Deine Mutter unbedingt erlernen! Ist aber ziemlich unproblematisch. Nur mit regelmäßigem Wetzen wird die Freude am Messer bleiben!!
 
Ich hätte spontan an Victorinox gedacht. Mit Fibrox/Swiss Classic-Griff erschwinglich, mit Holzgriff nicht viel teurer aber deutlich hübscher, gut für große Hände. Und dann vielleicht wirklich 20cm Kochmesser + Konditorsäge, liegt zusammen selbst mit Holzgriff unter dem Budget.
 
Auch ein guter Vorschlag. Daran habe ich auch gedacht. Wollte ihn nur in seiner Vorauswahl unterstützen - und dies sogar mit gutem Gewissen :)
 
, aber trotzdem kann es vorkommen, dass noch ein kleines Steinchen sich irgendwo versteckt,
Da macht man jede Schneide kaputt! 😱
Heißt für mich, bei dem (günstigen) Messer, das bereits verwendet wird, bleiben, und eben immer wieder Ausbrüche wegschleifen und "nachschärfen".
Mit einem neuen Messer hast du ähnliche Problem wie jetzt.
Gruß Beate
 
Wenn Mutter das jetzige Billigmesser sonst toll findet und die Steinchen wirklich ständige Begleiter des Schnittguts sind, wäre es eine Überlegung wert. Aber Billigmesserstahl ist halt auch weich und Hannes bzw sein Bruder müssen (noch) öfter ran.
 
Hey,
Die Wurzeln müssen meist in Scheiben von 2-3 mm geschnitten werden bevor sie weiter verarbeitet werden können, dafür hat sie bis jetzt immer ein günstiges 15-20€ Messer verwendet.
Andere Idee:
Wenn die Wurzeln in dünne Scheiben geschnitten werden müssen, wie wäre es einfach mit einem elektrischen Allesschneider? Das günstige Messer bleibt im Bestand oder Du kauft preiswert ein Victorinox Fibrox dazu mit dem alles weitere gemacht wird. So hält das Messer wahrscheinlich länger scharf und der ganze Aufwand geht schneller... Vllt noch einen schnittsicheren Handschuh dazu ;)

Meine bessere Hälfte packt ab und zu unseren Allesschneider aus, wenn viel Sellerie gebraucht wird. Das geht ganz ordentlich ... aber ich kann nicht sagen kann, wie hart diese Wurzeln sind, die verarbeitet werden.

Gruß
 
Elektrisch wird nicht gehen. Ich vermute, sie braucht kontrolliertes Zerkleinern auf ein bestimmtes Maß zum Trocknen usw.

Ich finde die Victorinox Lösung mit 20 cm Kochmesser und Brotsäge gut.
Der Stahl ist mit Sicherheit wesentlich schnitthaltiger als das, was sie jetzt benutzt.
Für die Mama heißt das:
Mehr Freude, weniger Kraftaufwand, und für die groben Dinger auch mal die Säge.
Und fürs wirklich noch sehr dreckige Grünzeug: Das alte Trumm.

Für die Söhne heißt das:
Jeweils im Wechsel auch mal nicht "dalli dalli" schärfen können, ohne daß die Mama inzwischen ohne Werkzeug dasteht.
So wärs bei meiner Mama...
Ihr Standardsatz bei Näherung in Sichtweite: "Könntest du mir nicht mal schnell...? Du hast doch grad eh nix zu tun..."
Nicht ausgesprochener Zusatz: JETZT ! :oops:
 
Ich kenne mich mit der Materie nicht aus, aber ist eventuell ein Messer mit Wellenschliff besser für diese Schnitte? Hartes ggf Faseriges Schnittgut, da würde mir persönlich eher ein Wellenschliff in den Sinn kommen.
Für Kürbis zb nutze ich gerne eine Victorinox Konditorsäge.
Messer mit Wellenschliff wäre auch meine Wahl, da sie zusätzlich nicht so schnell stumpf werden, wie Messer mit glatter Klinge.
Ich würde auch keine wirklich teuren Messer kaufen, da Steinchen, Sand und Erde eine glatte Schneide schnell abstumpfen lassen.

Ich würde am ehesten in Richtung Victorinox Brotmesser/Konditorsäge gehen, da diese Messer recht gut sind.

Generell würde ich sagen: Für faseriges Schneidgut Wellenschliff, für hartes Gemüse mit hoher Dichte entweder Nakiri oder chinesisches Kochnmesser.
 
Hallo,
die oben aufgeführten Wurzeln sind doch alle nur etwa so dick wie ein Finger. Wie soll da eine größe Konditorsäge funktionieren?
Außerdem sollen die wertvollen Inhaltsstoffe in den Heilkräutern bleiben. Da wäre mir eher eine glatte Schnittfläche wichtig, bei der nicht so viel Flüssigkeit austritt.

Ich würde nach der Schnitttechnik entscheiden:
Kommt überwieged der Wiegeschnitt zum Einsatz, dann ein europäisches Kochmesser. Der Hersteller ist da fast egal. Ich würde versuchen es vorher mal in die Hand zu nehmen. Auf jeden Fall aber gleich in einen Wetzstahl mit investieren.
Wird im ziehenden/drückenen Schnitt geschitten, dann eher ein japanisches Gyuto/Santoku und einen Schleifstein dazu.

Von Carbonstahl rate ich ab. Der Saft aus den Wurzeln ist mitunter sehr reaktiv.
Auch von dem Herder Boscher würde ich abraten. Das Messer ist nicht unbedingt zum schneiden auf dem Brett gemacht.

Gruß, Andreas
 
Ich würde für so einen Einsatzzweck überlegen, ganz von einem klassischen Messer weg zu gehen, und einen Gemüseschneider zu verwenden. Da hier die Messer nicht gegen ein Brett oder eine Unterlage schneiden, dürften sie wesentlich länger scharf bleiben, und auch der mengenmäßige Durchsatz dürfte mit so einem Gerät weitaus größer sein.
Wenn es nicht das Schneiden mit dem Messer an sich ist, das ihr Freude bereitet, wäre das eine Überlegung wert.
Gemüseschneider

oder auch der klassische Bohnenschneider könnte eine Option für Wurzeln sein.
Bohnenschneider
 
Zuletzt bearbeitet:
Für solches Schnittgut wie Wurzeln mit Anhaftungen verwende ich eine geeignete Schere. Was draussen funktioniert, funktioniert auch drinnen.
 
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