Messer in der BRD, sehr liberal

knifemaniac

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Hallo,
nachdem hier so viel über die Sinnhaftigkeit des "neuen Messergesetzes" diskutiert wurde:

Wir haben im Vergleich zum Ausland ein sehr liberales Messergesetz in Deutschland. Auch nach dem 1.4. ist es immer noch, von einigen Ausnahmen abgesehen, auf dem Gebiet der ganzen Bundesrepublik in der Regel kein Problem, ein feststehendes Fahrtenmesser (bis 11,999cm) zu tragen, bzw. "SlipJoints", oder einhändig zu öffnende Messer ohne Verriegelung bzw zweihändig zu öffnende Messer mit Verriegelung. Das ist im Ausland aber eher die Ausnahme.
Ich empfehle die Lektüre des pdf Dokuments vom Messermagazin.
Da gibts aber, von einigen Skandinaviern und Österreich abgesehen, in den meisten Ländern weitaus härtere Gesetze mit weitaus unklareren Formulierungen als hierzulande.

Sicherlich haben auch wir einen Ermessensspielraum und eine schwammige Formulierung, aber gemessen am europäischen Durchschnitt haben wir noch eine große Auswahl an dem, was wir tragen dürfen.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieses angeglichen wurde.
Niemand wird auf einer Trekkingtour oder beim Jagen etc. bzw bei der gewerblichen Nutzung eines "Einhand-Messers" verurteilt werden.
Ich lebe in einer großen deutschen Stadt mit einer hohen Kriminalitätsrate (hm, welche wohl...). Ich sehe es eher positiv, das die Polizei nun auch von Seiten des Gesetzes die Möglichkeit hat, gewaltbereiten Jugendlichen im Vorfeld das Messer zu entziehen.
Wer das Messer zur Ausübung von wasauchimmer benötigt, hat somit auch rechtlich "seinen Zweck" gefunden und kann ihn vorweisen und handelt hiermit nicht rechtswidrig.

ich will nicht provozieren, ich will nur darstellen, wie die Situation im Vergleich ist.
ich bitte, auch wenn sich einige auf die Füße getreten fühlen mögen, um eine sachliche Wortwahl.
Dennoch werden jetzt einige "Leute mit solch einer Einstellung" verantwortlich machen für das, was hier in Deutschland passiert. Wenn ihr meint...

..grad an meinen Messern rumbastelnd: Beste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Schön, daß das mal wer geschrieben hat.
Jetzt sind wir froh, und zufrieden. Der 01.04. war garnicht sooo schlimm.
Wenn dann die Gesetze in Deutschland nach der Wahl weioter verschärft werden geht es den anderen bis dahin bestimmt schon schlechter.
Dann sind wir wieder zufrieden.

So schlimm ist es also nicht sich scheibchenweise seine Rechte beschneiden zu lassen.? Na ja.

manfred
 
Nur weils anderswo noch dunkler ausschaut, heist das nicht das ich das hier gut finden muss.
Bekloppt bleibt bekloppt.
Mir gehts nicht besser mit meinem Hobby , es beruhigt mich nicht das wo anders die Messerfreunde noch schlechter dran sind.
 
Ich verstehe das auch nicht so ganz.
Natürlich ist es anderswo noch übler, aber das kann doch kein Grund zur Freude sein. Und ich hab nicht weniger oder mehr Angst, weil ich weiß, dass ein krimineller jetzt 2 Hände braucht oder mir 3cm weniger Messer unter die Nase hält. Tödlich ausgehen kann das genauso.

Aber schön, dass du dich jetzt in Sicherheit wiegen kannst. Vielleicht hast du ja ausreichend Brustkorb, dass das Messer erst nach 12cm auf Organe trifft, denn wie jeder weiß, halten sich Menschen, die Andere mit Messer attackieren auch an Gesetze, die sie vermutlich nichtmal kennen.
 
Da vielen dieses "bescheuerte" Gesetz ein absoluter Dorn im Auge ist:
Was wäre denn für euch das gesetzliche Optimum bezüglich Messer?
Messer jeglicher Größe/Bauart überall erlaubt?

Meine Einstellung hat Auswirkungen auf Gesetze? Interessant.
Grüße
 
Da vielen dieses "bescheuerte" Gesetz ein absoluter Dorn im Auge ist:
Was wäre denn für euch das gesetzliche Optimum bezüglich Messer?
Messer jeglicher Größe/Bauart überall erlaubt?

Grüße

Ganz genau. Dafür dann gegen Leute, die wegen Körperverletzung aufgefallen sind, im Zuge der Verurteilung konsequent ein Waffenverbot aussprechen (was meinem Verständnis nach schon heute möglich ist, warum wird davon eigentlich kein Gebrauch gemacht?). Meinetwegen könnte man dann zur einfachen Umsetzung in der Praxis den Betreffenden an einer bestimmten Stelle ein Loch in den Perso stanzen, und schon ist es für den kontrollierenden Beamten ein leichtes, seine zu entwaffnende Klientel zu erkennen und gleichzeitig die anderen in Ruhe zu lassen. Wann hat man noch mal das letzte mal von einem spektakulären Fall gehört, bei dem der Täter nicht einschlägig vorbestraft war? :rolleyes:

Irgendwie zu einfach die Lösung, oder?
 
Ganz genau. Dafür dann gegen Leute, die wegen Körperverletzung aufgefallen sind, im Zuge der Verurteilung konsequent ein Waffenverbot aussprechen (was meinem Verständnis nach schon heute möglich ist, warum wird davon eigentlich kein Gebrauch gemacht?).
Weil es nicht funktioniert. ich habe nie gesagt das ich dieses Gesetz wie es jetzt besteht, in allen Formen gutheiße.

Wie hier so schön ironisch ausgeführt wurde, ist es auch:
denn wie jeder weiß, halten sich Menschen, die Andere mit Messer attackieren auch an Gesetze, die sie vermutlich nichtmal kennen.

Irgendwie zu einfach die Lösung, oder?
Ja das wäre glaube ich zu einfach.

Ich hab da auch kein Patentrezept, die "alles erlauben"-Regelung ist eben so fehlerhaft wie das aktuell geltende Gesetz.
Hm, wo machen wir die Grenze hin? Na gut, schreiben wir mal... 12cm? Willkürlich gewählt? Vermutlich ja.
 
Erstens : Die Freiheit stirbt scheibchenweise.

Zweitens: Wie wirksam ein Verbot und eine Stigmatisierung aller ""Waffen"" ist, entnehme man bitte der englischen Tagespresse.

Drittens: Wenn ich mit dem Finger in die Kreissäge gerate, dann freue ich mich nicht darüber, dass es 'nur' ein Finger war und nicht der Arm.

Viertens: Wenn man beobachtet hat, mit welchen 'Argumenten' und 'Experten' das neue Messergesetz zustande kam ...
ich glaub, an diesem Punkt muß ich nicht weiterschreiben.

mfg
Tct
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles immer führbar, von mir aus ausgenommen Waffen, finde ich aber auch nicht nötig.
Ich finde, es wird einfach zu oft außer Acht gelassen, dass es schon eine Straftat ist, jemanden mit einem Messer zu verletzen. Die wird auch wirklich rigeros geahndet und das ist auch gut so.
Wieviele Fälle wird es also geben, in denen jemand, der bereits einmal jemanden mit einem Messer verletzt hat, das erneut tut, sich aber

  • dem Gesetz insofern beugt, dass er in Zukunft kein Messer mehr trägt
    erwischen lässt, wenn er denn mal eines trägt

Meines Erachtens fehlt die Verhältnismäßigkeit und wegen einiger schwarzer Schafe wird eine riesige Menge an Bürgern eingeschränkt. Bisschen Symptombekämpfung, mehr nicht.
In diesem Fall stimme ich sogar ausnahmsweise mal der GdP zu.

Kein Messer hat jemals jemanden verletzt.
 
Weil es nicht funktioniert.

Wieso sollte es schlechter "funktionieren", Leuten, die schon als gewalttätig aufgefallen sind, Waffen zu verbieten, als sie gleich allen Leuten zu verbieten? Ach ja, Kriminelle halten sich tendenziell weniger an Gesetze, deswegen wird der Erfolg bei denen wohl geringer sein... :rolleyes:

Ja das wäre glaube ich zu einfach.
Könntest Du das näher begründen? Würde dann die Welt untergehen, so wie in Österreich, wo quasi "alles" erlaubt ist, oder in Deutschland vor der letzten Verschärfung, als noch marodierende Banden von Jugendlichen mit Einhand-Kampfklappmessern und Machten durch die Strassen gezogen sind? (Die älteren unter uns erinnern sich, aber zum Glück haben wir diese Verhältnisse seit der Verschärfung nicht mehr.)

Nein, diese "Das darf doch nicht erlaubt sein, wo kommen wir denn da hin und überhaupt!"-Argumentation reicht mir nicht für Verbote.
 
Was nun hier ablaufen wird, ist voraussehbar: Die Lager werden aufeinander einschlagen.

Das Ein-Mann-Lager wird sich ab und zu melden, noch ein wenig Öl ins Feuer gießen und sich über die zahlreiche Beachtung duch die wütenden Proteste der anderen freuen.

Alle Gesichtspunkte sind bereits bekannt. Sind wir wirklich so blöd, dass wir in jeden Mantel schlüpfen, den man uns hinhält?
 
die "alles erlauben"-Regelung ist eben so fehlerhaft wie das aktuell geltende Gesetz.
Wieso?
Ich darf schließlich auch alles Essen und Trinken, was ich im Supermarkt kaufen kann.

.. Na gut, schreiben wir mal... 12cm? Willkürlich gewählt? Vermutlich ja.

Ganz sicher nicht.
Aber mit 12cm sind die bayrischen Trachtennicker alle erlaubt und mit den Jungs aus dem Süden wollte man es sich halt nicht verscherzen.
Das Ganze ist genau Null ein Resultat aus Notwendigkeiten sondern purer Aktionismus gewesen.

In aller Deutlichkeit: Wer glaubt eine schwere Erkältung durch das Verbieten von Schokoladenkosum in den Griff zu bekommen (denn wenn ich die Schoki verbiete wird der Patient ganz bestimmt eher gesundes Obst essen) ist kein Arzt sondern ein Quaksalber.

Gruß
chamenos
 
Sind wir! :D

Na im Ernst, ich finde das ein gutes Training für's echte Leben, da treffe ich öfters Leute die finden, "dass man da was tun muss". Aber dem Thread würde ich bei einer Schließung auch nicht nachweinen.
 
Das Ein-Mann-Lager wird sich ab und zu melden, noch ein wenig Öl ins Feuer gießen und sich über die zahlreiche Beachtung duch die wütenden Proteste der anderen freuen.
Nein, ich werde mich nicht darüber freuen, zumal "wütende Prosteste" unpassend wären.
Ja ich werde mich melden, aber nicht um zu provozieren. Das das "neue Gesetz" in einem Messerforum negativ angenommen wird, ist klar.

Auch wenn es komisch klingen mag, Meister Reinecke, aber auch ich sammle Messer,habe sogar nen ziemlichen Messertick, ne Menge Spass daran und setze mich genau wie ihr anderen, mit den rechtlichen Aspekten auseinander.
Ich bin nicht das "andere Lager", von dem du ausgehst, ich bin nicht der "Feind" und auch nicht der Böse, der alle Messer verbieten will.
Ich werde nicht stur meine Front verteidigen, ich versuche mir eine Meinung zu bilden. Ich werde entgegengebrachte Aggression und Provokation nicht bedienen.

Ich möchte einfach nur wissen, was für Alternativen gesehen werden. Wenn so viele dagegen sind muss es auch Meinungen geben, wie es besser gemacht werden könnte.

Wieso?
Ich darf schließlich auch alles Essen und Trinken, was ich im Supermarkt kaufen kann.
Stimmt. Bezüglich Trinken: Allerdings nicht in allen Situationen. Alkoholkonsum ist zum Beispiel im Straßenverkehr nicht so gerne gesehen, obwohl der Kauf und der Konsum generell erlaubt sind.
Ab 18, wohlgemerkt.
Eigentlich sollte auch hier der gesunde Menschenverstand anspringen, scheinbar sind manche Personen auch beim Alkohol nicht in der Lage, selbst die Gefahr zu erkennen. Da muss halt dem Minderbemittelten durch Gesetze nachgeholfen werden. Würde jeder Mensch in jeder Situation pflichtbewusst und rücksichtsvoll handeln, könnten wir uns in der Tat Gesetze sparen. Scheinbar gibt es leider genug der anderen Art.

Aber mit 12cm sind die bayrischen Trachtennicker alle erlaubt und mit den Jungs aus dem Süden wollte man es sich halt nicht verscherzen.
Ernsthaft? DAS war der Grund? Danke Chamenos für die Info.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achja, eie man es besser macht hab ich noch ausgelassen:

Weniger Geld für Blödsinn ausgeben, mehr Geld für Polizisten und Licht ausgeben.
Ich bin letztens Berlin nachts ernsthaft durch einen Park gegangen, der komplett unbeleuchtet war (und hab auch noch meine Fenix nicht dabei gehabt).

Dunkelheit und Polizeimangel sind doch eher des Messerstechers Freund. Ich träume ja immernoch um den Schutzmann, der in meinem Stadtteil zu Fuß patroulliert. Aber da bei der Polizei offensichtlich gespart wird, wirft man halt ein paar Nebelkerzen gegen Kriminalität.
 
Der Fehler ist, sich um den Inhalt dieses "Gesetzes" zu streiten.
Denn erstens ist der Inhalt derart schwammig, dass Dir kein Mensch sagen kann, was in der Realität rechtsverbindlich gilt, andererseits ist das Ganze Aktionismus pur seitens der Politik.
Es geht um den Effekt beim Wähler, und zwar genau so, wie Du ihn auch beschreibst:
Vorgegaukelte Sicherheit, weil gewaltbereiten Jugendlichen jetzt das Messer weggenommen werden darf. Oberquark, aus drei Gründen:

1. Durfte das die Polizei im Rahmen von Gefahrenabwehr eh schon vorher
2. Wer gewaltbereit und regellos ist, hält sich an das Gesetz eh nicht, oder übt auch ohne Messer Gewalt aus (siehe aktueller Fall Dominik Brunner)
3. Ist es schlicht eine Frechheit, Millionen gesetzestreuer Bürger in ihrer Freiheit zu beschneiden, um ein paar Spinnern entgegenwirken zu wollen

Die Fehler liegen im System ganz woanders:

Ich "betreue" gerade einen jungen Mann, 17 Jahre alt, der in den letzten 5 Monaten durch 4 Straftaten aufgefallen ist. Diebstahl, schwerer Diebstahl, Sachbeschädigung. Zu keiner einzigen dieser Straftaten gab es bisher Anhörungen bzw. gerichtliche Verfahren, das erste wird in circa 6 Wochen beginnen.
Wenn ich meinem Sohn, wenn er seine Schwester ärgert, nächste Woche darüber einen Vortrag halten werde, was meinst Du, was er daraus lernen wird?
 
Ernsthaft? DAS war der Grund? Danke Chamenos für die Info.
Was die wirklichen, "ernsthaften" Gründe waren wirst Du wohl nur durch anwenden von "massivem Druck" (oder Verita-Serum:D) von den Verantworlichen erfahren können.

Ich bin letztens Berlin nachts ernsthaft durch einen Park gegangen, der komplett unbeleuchtet war
Sehr verdächtig. Was machst Du nachts in einem Park?
Sowas würde ich verbieten;)

Dunkelheit und Polizeimangel sind doch eher des Messerstechers Freund.
Sind sie nicht. Kein bißchen. Außer in Märchen und schlechten Filmen

Ich träume ja immernoch um den Schutzmann, der in meinem Stadtteil zu Fuß patroulliert.

Erspar dem Hern die Plattfüße. Der kann eine Messerstecherei auch nicht verhindern.

Ich träume von einer Gesellschaft in der Respekt und Verantwortung oberstes Gebot sind und nicht Kontrolle und wirtschaftliches Wachstum.

Gruß
chamenos
 
Ich wäre dafür fast alle Messer zu legalisieren (bis auf Dolche, Butterflys, Faustmesser usw), denn die meisten Messer schließen sich ja eigentlich aus. Die meisten die in der Stadt unterwegs sind oder auf Arbeit sind werden kaum auf den Gedanken kommen ein feststehendes Messer mir 18cm Klinge am Gürtel zu tragen. Denn die Blicke und Sprüche von anderen will sich glaube ich niemand an tun.
 
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