Messer in der BRD, sehr liberal

Ich wäre dafür fast alle Messer zu legalisieren (bis auf Dolche, Butterflys, Faustmesser usw), ...
Was ist denn besser geworden, seit die verboten wurden? Ist auch erst ein paar Jahre her, dass dieses Salamischeibchen abgeschnitten wurde. Was hat es gebracht?

Diese Verbotsforderungen aus dem Bauch heraus führen uns schnurstracks zu Englischen Verhältnissen. Unseren Politikern sagt eben ihr Bauch, dass man Bürgern misstrauen und ihnen alles verbieten sollte, was zur Verteidigung taugt.
 
Unseren Politikern sagt eben ihr Bauch, dass man Bürgern misstrauen und ihnen alles verbieten sollte, was zur Verteidigung taugt.
Sehe ich etwas anders: Unseren Politikern sagt ihr Bauch, dass "solche" Gesetze von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt, oder zumindest nicht abgelehnt werden - also werden sie beschlossen, damit man hier was unternommen hat und sich anderen Problemen zuwenden kann ...
 
Sehr verdächtig. Was machst Du nachts in einem Park?
Sowas würde ich verbieten;)

Ist natürlich wahr, habe mich danach auch geschämt, einen Abendspaziergang zu machen.


Sind sie nicht. Kein bißchen. Außer in Märchen und schlechten Filmen
Natürlich finde ich die Quelle jetzt nicht mehr, aber ich hatte mal einen Artikel + Zahlen darüber, wie man mit besserer Straßenbeleuchtung Kriminalität besser bekämpfen (= verlagern) kann. Als Vergleich waren da zugegebenermaßen Überwachungskameras angegeben, die natürlich geradezu Vorbildcharacter in der NIchtverhinderung von Straftaten haben.



Erspar dem Hern die Plattfüße. Der kann eine Messerstecherei auch nicht verhindern. Ich träume von einer Gesellschaft in der Respekt und Verantwortung oberstes Gebot sind und nicht Kontrolle und wirtschaftliches Wachstum.

Gruß
chamenos

Ja, wenn man's genau nimmt träume ich auch von was anderem als Polizisten im Block. Aber so unter den gegebenen Umständen halte ich das für die angenehmste Art, die Verbrechens- oder zumindest die Aufklärungsrate zu verbessern. Ich stell mir zumindest vor, dass es was brächte. ;)

na, das wird schon langsam offtopic, also hör ich mal auf

gruß
Frederic
 
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..................
Ich bin nicht das "andere Lager", von dem du ausgehst, ich bin nicht der "Feind" und auch nicht der Böse, der alle Messer verbieten will.
Ich werde nicht stur meine Front verteidigen, ich versuche mir eine Meinung zu bilden. Ich werde entgegengebrachte Aggression und Provokation nicht bedienen...................

.

Ausführlichkeit ist nicht meine Stärke.
Ich wunderte mich nur, daß so ein Beitrag jetzt kommt.
Vor dem 1.4. war in fast ganz Europa die Gesetzeslage strenger als in Deutschland. Also nichts neues.
Neu ist Deine Feststellung also nicht, Da darf man sich schon etwas wundern. Das das ganze dann als `das ist doch nicht so schlimm`verstanden wird ist schon klar.

Manfred
 
Wir haben im Vergleich zum Ausland ein sehr liberales Messergesetz in Deutschland. Auch nach dem 1.4. ist es immer noch, von einigen Ausnahmen abgesehen, auf dem Gebiet der ganzen Bundesrepublik in der Regel kein Problem, ein feststehendes Fahrtenmesser (bis 11,999cm) zu tragen...

Aber bloß nicht sichtbar! Sonst fühlen sich einige Polizisten wieder genötigt, dir dieses gem. WaffG erlaubte Messer zur "Gefahrenabwehr" abzunehmen, weil kein "normaler" Mensch mit einem feststehenden Messer am Gürtel durch die Stadt läuft! (Nachzulesen in einem bekannten Polizeiforum)

dcjs schrieb:
Split schrieb:
Ich wäre dafür fast alle Messer zu legalisieren (bis auf Dolche, Butterflys, Faustmesser usw), ...

Was ist denn besser geworden, seit die verboten wurden? Ist auch erst ein paar Jahre her, dass dieses Salamischeibchen abgeschnitten wurde. Was hat es gebracht?

Sehe ich genauso! Die "Kriminalität mit Messern" ist doch laut den Politikern seit dem Butterfly-Verbot bundesweit stark angestiegen. Das wurde ja idiotischerweise als Begründung für die Erforderlichkeit einer weiteren Verschärfung genannt, obwohl gerade diese (angebliche) Entwicklung zeigt, dass man mit strengeren Gesetzen keine (Messer-) Kriminalität verhindern kann! :irre:

Gesetze schränken nur gesetzestreue Bürger ein!

Fazit: Seit dem 01.04.08 werden die verantwortungsbewußten Messer-Träger stark eingeschränkt (selbst wenn sie gem. WaffG "legale" Messer führen), während die Kriminalität durch solche Maßnahmen nicht zurück geht. Tolles Gesetz! :mad:
 
@knifemaniac

Hallo TROLL
:teuflisch


@all
macht euch keine Mühe, er wird es nicht verstehen. (Wollen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat First_Blood:
Aber bloß nicht sichtbar! Sonst fühlen sich einige Polizisten wieder genötigt, dir dieses gem. WaffG erlaubte Messer zur "Gefahrenabwehr" abzunehmen, weil kein "normaler" Mensch mit einem feststehenden Messer am Gürtel durch die Stadt läuft! (Nachzulesen in einem bekannten Polizeiforum)

Wobei es sich hier um eine unrechtmäßige Maßnahme handeln würde. Die Sicherstellung zur Gefahrenabwehr setzt nach den verschiedenen Polizeigesetzen der Länder eine konkrete Gefahr voraus. Die o.g. Begründung ist dafür mehr als schwach. Über die generelle Qualität der Beiträge im genannten Forum kann ich sowieso nur den Kopf schütteln, wahrscheinlich gerade deshalb, weil ich der Zunft angehöre!

Zum Eingangsbeitrag möchte ich sagen, dass das Waffengesetz hinsichtlich der Messerthematik bis zum "bösen April" tatsächlich im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarländern recht liberal war.

Europäische Vereinheitlichung bedeutet aber nicht, dass man die Rechte von Bürgern auf ein gesamteuropäisches Niveau einschränken muss! Für die Einfuhr von Karamellbonbons mag die Angleichung der Gesetze der europäischen Nachbarstaaten ja sinnvoll sein, für die Angleichung der Freiheitsrechte der Bürger keineswegs!

Was mich am meisten ärgert ist, dass mit der Verschärfung des deutschen Waffengesetzes ein Problem angegangen werden sollte (Jugendkriminalität, Bedrohungsszenarien, ...), dessen Auswirkungen aber in erster Linie nicht die "Problembären" treffen, sondern "mich" und alle anderen friedlichen Bürger in unserem Land!

Dazu kommt noch die schwammige Formulierung des §42a WaffG!

Aus dienstlicher Sicht hat sich jedenfalls an den Problemen nichts geändert. Ich muss sogar feststellen, dass sich die "Problembären" allmählich ihre eigenen Lücken im neuen Waffengesetz suchen. Genauso wie hier häufig über die "legalen" Gründe (berechtigtes Interesse) diskutiert wird, haben sich auch diejenigen angepasst, die eigentlich im Fokus der Gesetzgebung stehen sollten.

Kleines Beispiel:
Nächtliche PKW-Kontrolle, in der Mittelkonsole ein Zweihänder über 12 cm Klingenlänge, daneben ein geschnitzter Holzknüppel, der PKW-Führer ein bekannter Einbrecher und Gewalttäter. Auf Nachfrage wird das Messer zum Angeln benutzt und der Knüppel zum Betäuben der Fische. Ja nee - is klar! Der Bursche hat alles richtig gemacht!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich sehe das ganz pragmatisch:

wenn ich in den wald gehe, möchte ich am gürtel ein messer tragen. und ich möchte nicht vorher überlegen, ob ich das darf, wenn es 12cm lang ist und nicht darf, wenn es 12,1cm lang ist. oder gar länger...

auf dem weg zum supermarkt brauche ich kein messer am gürtel tragen. wozu auch. da nehme ich es ab und stecke es in den rucksack.

aber auch jetzt mag ich mir darüber keine gedanken machen, ob ich das darf oder nicht. ich mag nach einem langen waldspaziergang in den nächsten supermarkt gehen um mir eine flasche wasser zu kaufen. unabhängig davon, wie lang die klinge meines messers im rucksack ist bzw. ob der rucksack sich abschließen läßt oder nicht.

der ganz normale, vernunftbegabte messer-besitzer wird sein messer als werkzeug betrachten und nicht auf die idee kommen, damit eine straftat zu begehen.

warum also sollen alle diese ganz normalen menschen per gesetz mit kriminellen in einen topf geworfen werden, die ihr messer als tatwaffe mißbrauchen?!
 
Was ist denn besser geworden, seit die verboten wurden? Ist auch erst ein paar Jahre her, dass dieses Salamischeibchen abgeschnitten wurde. Was hat es gebracht?

Nichts! :argw:

Und wenn jemand ein Messer mit sich trägt, dann tut er es, auch wenn es
verboten ist. Das bringt dann wirklich nichts. Und die Möglichkeit ein
Messer abzunehmen, bestand auch vorher schon...
 
Was hat es gebracht?
Es hat eine weitere Kostenquelle beseitigt.
Mit Hilfe dieser Generalermächtigung kann man andere gesetzlich durchführbare Maßnahmen einsparen, die so oder so schon lange wegen Personalabbau und Einsparungen nicht mehr durchgeführt werden können.

Man hat mit einem Taschenspielertrick ganz einfach den Rechtsweg verkürzt, bzw. abgesperrt, indem man einen Erklärungsnotstand ins Gesetz aufgenommen hat. Dass dabei die Unschuldsvermutung auf der Strecke bleibt, fällt in die Kategorie "Kollateralschaden".

Gruß Andreas
 
Schade, dass hier jemand die Troll-Bombe geworfen hat, wer nicht sachlich diskutieren möchte, bzw es nicht kann, sollte einfach nichts schreiben. Da kam die große Langeweile auf, hm? Ist ja auch einfach: Klar stehe ich hier mit meiner Ansicht wie ein Jäger auf nem Veganertreffen.

Da kann man ja mal eben seine paar primitiven Zeilen Hass abladen. Schadet ja nicht, einfach mal draufknüppeln ohne versuchen zu wollen, die Argumente zu verstehen.

Es scheint für die einfach gestrickteren Charaktere nicht zu verstehen zu sein: Ich will hier keine Waffen verdammen oder Anti-Waffen-Gesetze glorifizieren, ich sammel die selbst. (s.o.)
Ursprünglich wollte ich eure Ansichten zu dem Thema wissen, bzw die Abstufungen der Ansichten, denn der Grundtenor war ja zu Beginn klar: "Messereinschränkung? Dagegen."
Dennoch danke für die diversen Ansichten zum Thema, die ihr geschrieben habt, auch für die Hassparolen, die mich erreicht haben.

mit scharfen Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet:
...wer nicht sachlich diskutieren möchte, bzw es nicht kann, sollte einfach nichts schreiben. ...
Dann geh doch bitte zunächst mal auf den Beitrag #12 und die anderen Fragen, was Verbote konkret bringen sollen, ein. Von dir kam bisher nur "funktioniert nicht", "zu einfach" und "habe kein Patentrezept", an sachlichen Argumentenaber bisher exakt gar nichts.
Du bist derjenige, der etwas verbieten möchte, dafür musst Du dich rechtfertigen. So und nicht andersrum wird in einem Staat mit "freiheitlich-demokratischer Grundordnung" ein Schuh draus. ;)
 
Gerade weil Knifemaniac kein Patentrezept kennt, hat er doch erst diese Diskussion hier angeregt, damit die Teilnehmer ihre Meinung äußern können.
Das Gespräch sollte sich auf die Details des Waffenrechts konzentrieren und nicht in ein Knifemaniac-Bashing ausarten (ist es ja teilweise leider schon).
 
Du bist derjenige, der etwas verbieten möchte

ICH will nichts verbieten. Bitte lies mein Geschriebenes. Bitte,bitte lies und verstehe. Ich muss dich aufklären: ich bin nicht Herr Körting, auch wenn deine Posts scheinbar so gerichtet sind, als sei ich derjenige, der dieses Gesetz verfasst hat.
ich muss dich enttäuschen, soviel Einfluss habe ich nicht, und ich maße mir auch nicht an, eine Lösung zu finden, die für alle passend und bequem ist.
Bitte versuche meine Sicht zu verstehen, wenn du etwas nicht ganz verstehst, oder falsch verstehen könntest, frag noch mal kurz nach, bevor du die Keule hervorholst.

Knifemaniac beteiligt sich sachlich und intelligent an dieser Diskussion. Manch anderer in diesem Thread tut das leider nicht.
Außerdem haben einige Diskussionsteilnehmer offensichtlich Probleme Knifemaniacs eigentlich klare Formulierungen richtig zu verstehen.
Das mit dem Troll ist unter aller Kanone.
Dankeschön.

Ich bin einfach für Gewaltprävention und Sicherheit in deutschen Großstädten. Und nochmal für die diversen Herren, die es nicht verstehen: Ich finde das Gesetz in seiner jetzigen Form mit den Angaben sehr unreif.
Ihr mögt auf dem Land leben, da wird auch nicht kontrolliert und Gewalt mit Waffen ist nicht das große Thema, aber wenn man selbst erlebt, wie einem Kommilitonen ein Messer an den Hals gehalten wird nach nen Kneipenbesuch, sieht man sein eigenes Hobby Messer plötzlich aus einer anderen Sichtweise.

Wie gesagt, das sich Gewalttäter über Gesetze, auch über Messerverbote hinwegsetzen, unterschreibe ich so.
 
der Grundtenor war ja zu Beginn klar: "Messereinschränkung? Dagegen."
Der Grundtenor hat sich nicht geändert, und die Begründung dafür ist mehrfach gegeben worden.
- die Zielgruppe wird nicht tangiert, bzw. lässt sich nicht tangieren
- die Nicht-Zielgruppe ist betroffen und wird immer wieder gern in den Fokus genommen
- die Änderung hat zur viel gepriesenen Erhöhung der öffentlichen Sicherheit genau Null beigetragen
- Polizei kassiert im Zweifel/je nach Kontrollbeamten Messer ohne Ansehen der Person oder Anhörung der Gründe zum Führen des Messer der eigenen Wahl - der erste und immer gültige Zweck, des "Schneidens von was-wo-wieauchimmer mit dem Messer der eigenen Wahl" zählt nichts mehr.
- Rechtsgrundlage zur Einziehung von Messern gab es vorher auch schon
- den Zwang, einen Grund zum Führen angeben zu müssen/können, dagegen nicht

Gewaltprävention ?
Die fängt zuhause in der Erziehung an, öffentlich/rechtlich wird das nicht, wie denn auch, mit immer weniger Personal, was auch nach öffentlichem Dienst bezahlt werden muss...

Das geänderte Gesetz geht komplett an der Realität vorbei.
Jetzt kommst Du :hmpf:

Gruß Andreas
 
Was möchtest Du denn dann überhaupt erreichen oder aussagen? "Die Gesetze heir sind zwar doof, aber wo anders sind sie noch doofer, deswegen beschwert euch mal nicht."? Im Moment habe ich ein massives Problem, "deine Sicht" zu verstehen, da Du sie uns nicht verrätst. Ich kann aus deinen Beiträgen nur schließen, dass Du einen Teil der jetzigen Verbote für sinnvoll erachtest.

Ich bin einfach für Gewaltprävention und Sicherheit in deutschen Großstädten.

Daraufhin wurde jetzt schon mehr als einmal die Frage gestellt, welche der zahlreichen Verbote sich in der Praxis als sinnvoll erwiesen haben. Dazu kommt nach wie vor nichts. Da muss es nicht verwundern, wenn sich hier einige an unsere lieben Politiker erinnert fühlen, die eben mit dem Argument "Gewaltprävention" ständig neue Verbote erfinden, uns aber nicht verraten, wo der kausale Zusammenhang zwischen diesen Verboten und dem proklamierten Ziel liegen soll.
 
Gewaltprävention ?
Die fängt zuhause in der Erziehung an, öffentlich/rechtlich wird das nicht, wie denn auch, mit immer weniger Personal, was auch nach öffentlichem Dienst bezahlt werden muss...

Danke für einen Post ohne große Stichelei und Beleidigung.
Erziehung? Ja da gebe ich dir recht, das wäre ein Ansatzpunkt.
Da ich ja schon an den Änderungen des Messergesetzes schuld bin, hab ich etwa mit der Erziehung auch noch was am Kopf?

Das mit der Erziehung bekommst du nicht rechtlich hin, das Führungsverbot mancher Messertypen scheint eine Verzweiflungstat der Politik zu sein, so die Symptome dessen, was schon viel früher in der Kaskade aus dem Ruder gelaufen ist, bekämpfen zu wollen.

In einer Gesellschaft, die auf gegenseitiger Achtung und Respekt basiert, die über Probleme redet, statt ausfallend und beleidigend zu werden, da könnte man in der Tat alles an Messern erlauben, weil es kaum zu Eskalationen käme.

Aber schon in einer Mikro-Gesellschaft wie diesem Forum wird erstmal geprügelt, bevor die Argumente des anderen im eigenen Hirn angekommen, verarbeitet und verstanden wurden.
Aber das ist auch das Problem einer Diskussion in Internetforen: zu schnell wird was falsch verstanden und dann erstmal aus allen Rohren auf den vermeintlich TROLL gefeuert.

Es wird immer Spannungen geben, aus finanziellen Gründen, aus der Stellung in der Gesellschaft.
Mancheiner hat es halt nie gelernt, über Konflikte zu reden, da wird dann beleidigt, provoziert und zu einem Argumenteverstärker (=Waffe)gegriffen, wenn man am Ende seiner Redekunst angelangt ist.

Lass es mich recht offen formulieren: Ich bin für jede Aktion, die es sicher verhindert, dass ich oder Leute die mir nahe stehen, ein Messer zwischen die Rippen bekommen, während sie einen öffentlichen Platz aufsuchen.
Zum Thema "sinnvoll": Ich sage ja, das das Gesetz massive Lücken hat, und deswegen habe ich diese Diskussion angeworfen. Nur da man familiär etc. keine Handhabe hat, muss sich halt gesetzlich ein Weg finden lassen.

Erneut: Ich stehe da eben so hilflos und überlege mir: was bringt das Gesetz in der jetzigen Form? Wie wirkt es auf solch Unterschichtenindividuen, die es vermutlich nicht mal kennen. Kaum bis gar nicht, wirst du jetzt sagen. Recht hast du.
Nur mich überkommt Hass und Wut, wenn ich eine Gruppe Pitbullhosenträger das Messergeschäft, in dem ich mir eben ein neues Sammlermesser anschaue, betreten sehe, die explizit nach nem Karambit fragen, und solche Sprüche loslassen wie: "Boah, damit kannst den voll aufschlitzen, Alda." Was sind das für Menschen?

Wenn jemand ein Patentrezept hat, bitte, lasst es mich wissen, denn ich habe es nicht. Ich hatte gehofft hier unter gleichgesinnten Messerfreaks sachlich über diese Thematik reden zu können, doch ich werde begrüsst wie der Nichtraucher im Raucherforum (um die Veganer mal sein zu lassen).

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo knifemaniac und alle anderen,

mir gefällt die Verschärfung des Waffenrechts ganz gut.

Die Polizei kann den Zombies jetzt leichter ein Bußgeld aufdrücken oder die Stichwerkzeuge wegnehmen.

Mich betrifft das jetzt nicht, bin aber auch kein Zombie. Kontrollen beim Nicht-Zombie sind relativ selten, um nicht zu sagen unwahrscheinlich.

Einen Rechtfertigungsnotstand sehe ich nicht. Einen Combat-Folder holt man einfach nicht aus der Tasche. Es sei denn, man möchte als Messer-Freak eingestuft werden. Für die alltäglichen Schneidaufgaben würde ich persönlich nur mein Schweizer Victorinox/Wenger nutzen.

Das schon ältere Verbot der Butterflies und der Automatikmesser halte ich für nicht gelungen. Der Gesetzgeber hat wohl zu viel Kino geschaut. Da holt der Bösewicht gerne sein Butterfly raus und spielt vor seinem Opfer damit rum. Das Öffnen verrät seine Absicht und gibt dem Gegenüber somit Gelegenheit, sich auf die Messerattacke vorzubereiten. Beim Automatik genauso (KLACK!). Ein wahrer Messerstecher schlägt immer verdeckt zu.

Darüber hinaus sind die verbotenen Messer umso attraktiver geworden. Wenn etwas verboten ist, dann muss ich es einfach haben.

Gruß
 
Das mit der Erziehung bekommst du nicht rechtlich hin, es scheint eine Verzweiflungstat der Politik zu sein, da so die Symptome dessen, was schon viel früher in der Kaskade aus dem Ruder gelaufen ist, zu bekämpfen.

"Das mit der Erziehung" bekommt man sicher nicht rechtlich hin, aber sehr wohl kann man die Situation mit den Mitteln der Politik verbessern. Ganz banal könnte man damit anfangen, mehr Geld in die Hand zu nehmen. Und zwar ab Null, denn mit fünf ist die Nummer mehr oder weniger gegessen.

Red mit Erziehern, Lehern (speziell welchen für Sonderpädagogik), Streetworkern, Psychologen in Jugendeinrichtungen oder im Knast, mit Jugendrichtern oder Kriminalisten. Die können Dir alle ganz konkrete Maßnahmen nennen, mit denen man gegen Gewalt gerade bei Jugendlichen arbeiten kann. Wohl wissend, dass sie damit eigentlich mindestens zehn Jahre zu spät anfangen. Das sind Maßnahmen, die ganz klar von der Politik begonnnen und gesteuert werden können. Aus der Verantwortung kommen die auch nicht raus. Und eine Änderung des WaffG ist eben keine Maßnahme.

Alles andere, wie...

In einer Gesellschaft, die auf gegenseitiger Achtung und Respekt basiert, die über Probleme redet, statt ausfallend und beleidigend zu werden, da könnte man in der Tat alles an Messern erlauben, weil es kaum zu Eskalationen käme

kommt dazu. Aber das banalste, einfachste, erstmal zwingend notwendige ist schlicht, dass all den von mir erwähnten Personengruppen mehr Geld, mehr Personal, bessere Betreuung (!) zur Verfügung gestellt wird. Wenn da nichts passiert, kann man sich das ganze Gelaber sparen.


Nur mich überkommt Hass und Wut, wenn ich eine Gruppe Pitbullhosenträger das Messergeschäft, in dem ich mir eben ein neues Sammlermesser anschaue, betreten sehe, die explizit nach nem Karambit fragen, und solche Sprüche loslassen wie: "Boah, damit kannst den voll aufschlitzen, Alda." Was sind das für Menschen?

Idioten? Glaubst Du, die sind ohne Kerambit schlauer?

Solche Betrachtungen bringen nichts. Irgendwann bist Du bei dem Kumpel, der mit einem Messer erstochen wurde, und dass das sicher nicht passiert wäre, wenns keine Messer gäbe. Stimmt. Und?

Pitter
 
Das mit der Erziehung bekommst du nicht rechtlich hin, das Führungsverbot mancher Messertypen scheint eine Verzweiflungstat der Politik zu sein, so die Symptome dessen, was schon viel früher in der Kaskade aus dem Ruder gelaufen ist, bekämpfen zu wollen.
Völlig korrekt.
Mancheiner hat es halt nie gelernt, über Konflikte zu reden, da wird dann beleidigt, provoziert und zu einem Argumenteverstärker (=Waffe)gegriffen, wenn man am Ende seiner Redekunst angelangt ist.
Auch völlig richtig. Daher wäre auch z.B. ein Unterricht in Deeskalation/Diskussion/Rhetorik in der Schule sinnvoll.
Ein Verbot von Tatmitteln ist es nicht.
Lass es mich recht offen formulieren: Ich bin für jede Aktion, die es sicher verhindert, dass ich oder Leute die mir nahe stehen, ein Messer zwischen die Rippen bekommen, während sie einen öffentlichen Platz aufsuchen.
Das wären wir alle, glaube ich. ABER. Dafür muss man erst mal feststellen, ob so eine Massnahme nötig (die Kriminalität ist seid Jahren rückläufig), Wirksam (schwierig, zugegeben) und Verhältnismässig (Abwägung zwischen erwartetem Zugewinn an Sicherheit und Einschränkung der persönlichen Freiheit) ist.

Erneut: Ich stehe da eben so hilflos und überlege mir: was bringt das Gesetz in der jetzigen Form? Wie wirkt es auf solch Unterschichtenindividuen, die es vermutlich nicht mal kennen. Kaum bis gar nicht, wirst du jetzt sagen. Recht hast du.
Eben. Und da ist eine Verschärfung nicht sinnvoll. Wenns nicht funktioniert, sollte man überlegen, ob man ein Verbot nicht einfach zurücknimmt (wie in der Schweiz).


Ich hatte gehofft hier unter gleichgesinnten Messerfreaks sachlich über diese Thematik reden zu können, doch ich werde begrüsst wie der Nichtraucher im Raucherforum (um die Veganer mal sein zu lassen).
Bezüglich des Verbots sind die meisten hier empfindlich, stimmt. Die meisten sind es aber auch schlicht leid, ständig "Rückzugsgefechte" führen zu müssen.
Woanders ist es schlimmer, es hätte schlimmer kommen können etc. pp.

Verbote helfen nicht. Punkt.
Vielleicht sollten wirs einfach mal ausprobieren, Messer komplett aus dem WaffG zu streichen.
Ich bin davon überzeugt, dass die Kriminalität nicht ansteigen würde.

Kilian
 
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