Messerkontrollen in den Berliner Öffis

Gibts eigentlich noch Leute in verantwortlicher Poisition , die nicht daherschwafeln und unterkomplexe Lösungen anbieten, sondern die Welt mal so darlegen, wie sie ist, nämlich kompliziert:

Berliner Polizei stellt bei 600 Kontrollen elf Messer sicher (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/07/polizei-kontrolle-messerverbot-berlin-nahverkehr.html)


Der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, schrieb dazu im Februar auf X: "Messerverbotszonen sind ein reines Placebo.

Sie sind halt kein reines Placebo. Sie bringen einen einigermaßen rechtssicheren Grund für verdachtsunabhängige Kontrollen. Das kann man generell kritisch sehen oder ablehnen (tue ich). Für ungenerelle Sachverhalte kann das aber ausnahmsweise auch man sinnvoll sein.

"Kein Terrorist und auch kein Schwerstkrimineller lässt sich von Verbotsschildern abhalten, so schön sie auch gestaltet sind."

Richtig, aber Binsenweisheit. Die lassen sich auch von Gesetzen nicht abhalten. Was also ist die Konsequenz?

Aktuell kritisierte die GdP, die Kontrollen seien eine zusätzliche und personalintensive Aufgabe, die Polizisten würden an anderen Stellen fehlen.

Richtig. Also mehr Dienststellen schaffen,

Das Verbot liefere aber nur scheinbare Sicherheit, es könne aber ein zumindest ein erster Schritt sein.

Was jetzt. "Reines Placebo", "Scheinbare Sicherheit" oder ein "erster Schritt"? "Schritt wohin?"

"Wenn man wirklich nachhaltig etwas bewegen möchte, brauchen wir ein generelles Trageverbot von Messern in der Öffentlichkeit", hieß es von der Gewerkschaft.“

Ich hab gedacht, Terroristen und Schwerstkriminelle lassen sich nicht von Verbotsschildern abhalten. Von was dann? Von einem Trageverbot? Gut das ich das weiss.

Früher gab es in jedem Bahnhof Zutrittskontrollen und Besoffene und Bekiffte wurden gleich erst einmal aussortiert auch gab es die ganze nervige Bettelei nicht, kurzum der Betreiber hat sein Hausrecht ausgeübt.

Kann man machen. Die sind dann halt hinter dem Bahnhof. Und dann?
 
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Klar, das Leben ist kein Wunschkonzert und wir sind auch nicht bei „Wünsch Dir Was“

Trotzdem wäre „mein Wunsch“, als 7/24 Messerträger einfach die Strafrahmen zu verändern. Straftaten und Rohheitsdelikte, die mit Waffen begangen werden, sollten ein deutlich verstärktes ( Verdoppelung??) Strafmaß ontop bekommen.
Ich verfolge regelmäßig Gerichtsurteile- jedenfalls in Berlin- und bin oft erstaunt, wie lächerlich gering bisweilen Strafen für solche Delikte ausfallen.
Gut, damit stoppt man auch keine Selbstmord -Attentäter , aber in der Alltagskriminalität würde das mehr bewirken als die Verbotszonen.
 
Man darf nur Gesetze erlassen, die man auch durchsetzen kann. Alles andere führt dazu, dass die Gesetze nicht mehr ernst genommen werden. Man muss an die Wurzeln des Übels heran. Gewalttaten müssten hart und unmittelbar geahndet werden. Was passiert? Gewalttäter werden mit Verweis auf ihre schwere Jugend oder Unzurechnungsfähigkeit durch Alkohol- oder Drogenkonsum kaum belangt. Die Tat und die Strafe müssten im engen zeitlichen Abstand stehen. Alles andere ist nur blanker Aktionismus. Berlin hat spezifische Probleme durch Clan Kriminalität und No-Go Areas, der Respekt gegenüber Polizei und Einsatzkräften wie Feuerwehr und Rettungskräften ist gleich Null. Da ist auch die Wurzel des Übels. Mit Symbolpolitik zeigt man wieder nur die Ohnmacht des Rechtsstaats. Der rechtschaffene Bürger wird wegen seines Taschenmessers oder der Handwerker wegen seines Cutters drangsaliert, die eigentliche Zielgruppe lacht sich tot.
 
Du sprichst mir aus der Seele, Pazific.
Ich finde mit den von Dir geschilderten Justizpraktiken werden die Opfer von Straftaten öffentlich verhöhnt.
Um eins klarzustellen- ich bin sehr dankbar dafür in einer Demokratie und in einem Rechtsstaat leben zu dürfen.
Aber der Rechtsstaat ist in der Pflicht allen seinen Bürgern Grenzen aufzuzeigen.

Gruß Excalibur
 
Kann man machen. Die sind dann halt hinter dem Bahnhof. Und dann?
Zumindest würde man den Vandalismus eingrenzen (allein Berliner S-Bahn mehr als 5 Mio. € per anno Schaden) und das Sicherheitsgefühl im ÖPNV erhöhen. Ich weiß nicht, ob Du mal in Berlin den ÖPNV benutzt hast. Besoffene, die in die Waggons vomieren und urinieren, ungepflegte Menschen, die ihre dreckigen Schuhe auf den Sitzbänken ablegen etc. pp. Von einer Geruchsbelästigung mal ganz abgesehen.
In München hat man das alles wesentlich besser im Griff, also scheint es Möglichkeiten zu geben.
 
Zumindest würde man den Vandalismus eingrenzen (allein Berliner S-Bahn mehr als 5 Mio. € per anno Schaden) und das Sicherheitsgefühl im ÖPNV erhöhen.

Das mag schon sein. Durch solche Maßnahmen, die hier in N auch stattfinden, hat sich allerdings mein Sicherheitsgefühl hinterm Bahnhof verringert.
 
Das mag schon sein. Durch solche Maßnahmen, die hier in N auch stattfinden, hat sich allerdings mein Sicherheitsgefühl hinterm Bahnhof verringert.

Nimm es mir nicht übel, aber diese Aussage ist in seiner Einfachheit doch recht nahe an den Lösungsansätzen der Politik, die Du zurecht kritisierst.

Auch diese Problematik ist komplex und man sollte sich die Zeit nehmen sich mit dem Forschungsgegenstand kurz auf Höhe des aktuellen Forschungsstandes zu befassen.
Wer sich dem Stellen will kann ja hier mal reinschauen, IMHO wird dann auf fachlich tiefer Ebene auch recht schnell klar woran die Problemlösung hapert.

Wer dies tut dem wünsche ich starke Nerven:
Zur räumlichen Konstruktion von Gewaltausübung – Eine empirische Spurensuche | sozialraum.de (https://www.sozialraum.de/zur-raeumlichen-konstruktion-von-gewaltausuebung.php)

Ich äußere mich ganz absichtlich nicht umfassen über meine Meinung zur Qualität dieser "Wissenschaft", diese Meinung soll sich jeder selber bilden.

Von mir hierzu nur soviel, es verwundert mich nicht im Geringsten weshalb Polizei und Politik lieber platten, einfachen Erklärungsversuchen und Lösungen folgen, bei der Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten zur Thematik.

Es ist und bleibt ein Trauerspiel.
 
Nimm es mir nicht übel, aber diese Aussage ist in seiner Einfachheit doch recht nahe an den Lösungsansätzen der Politik, die Du zurecht kritisierst.

? Das ist keine "Aussage", sondern die Feststellung, dass die Leute, die man aus dem HBF Areal erfolgreich vertrieben hat, sich jetzt hinter dem Bahnhof aufhalten; und eben nicht weg sind. Ich mein, ich leb da. Angenehm ist das manchmal nicht, überlebt hab ichs bisher auch, eine Lösung hab ich auch nicht. Ich stelle nur fest, dass sich am Problem nichts verändert, es sich nur verschoben hat.

Weil Du schon nen lesenwerten Text verlinkst, ich hab da auch was IMO interessantes zur Methodik: https://epub.jku.at/obvulihs/download/pdf/5531518
Wenn die Evidenz nicht reicht, sollte man sie auch nicht behaupten.
 
Das mag schon sein. Durch solche Maßnahmen, die hier in N auch stattfinden, hat sich allerdings mein Sicherheitsgefühl hinterm Bahnhof verringert.
Das Problem findet man in Berlin sowohl im ÖPNV als auch im Umfeld der Bahnhöfe. Irgendwo müßte man halt mal anfangen.
Exemplarisch seien hier als Hotspots Alexanderplatz, Kottbusser Tor, Warschauer Straße, Leopoldplatz genannt.
Neukölln speziell das Gebiet um die Silbersteinstrasse würde ich vor allem in den Abendstunden und nachts auch lieber meiden.
Kriminalitätsbelastete Orte in Berlin - Berlin.de (https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/fakten-hintergruende/artikel.1078268.php)
Interessant der rote Kasten ganz oben unter dem o.g. link:

„Verdacht des schweren Bandendiebstahls - Hinweisportal geschaltet
Am 07.07.2025 wurden in mehreren Bezirken Durchsuchungsbeschlüsse bei drei Polizeibeamten vollstreckt. Diese stehen im Verdacht, seit April 2025 gemeinsam bei Verkehrskontrollen Fahrzeugführenden gezielt Bargeld abgenommen zu haben, ohne dies zu quittieren. Sollten Sie in diesem Zusammenhang Beobachtungen gemacht haben oder wurde bei Ihnen im Rahmen einer Verkehrskontrolle von Zivilkräften der Polizei Berlin Bargeld sichergestellt, ohne dass Sie hierfür eine Quittung oder ähnliches erhalten haben, dann können Sie dies ab sofort über das Hinweisportal der Polizei Berlin melden.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe.“
 
Liegt vielleicht daran, dass Deine als Evident postulierten Hypothesen in Verbindung mit der Einforderung empirischer Evidenz eine weitverbreitete strategische Methode innerhalb der rhetorischen Disziplin darstellt, um diskursive Auseinandersetzungen zugunsten der eigenen Position zu terminieren. Ferner impliziert die Verwendung des Terminus "Evidenz" an sich die Konstruktion signifikanter Inklusionsbarrieren, die potenziell die Partizipation und das Verständnis von Individuen erheblich einschränken. :steirer:
 
Na dann. Komisch, dass man schräg angeredet wird, wenn nach Evidenz fragt.

Ach Scheff, warum so dünnhäutig?
Deine Frage war auch sehr knapp formuliert- meine Antwort war entspannt gemeint-
Ich denke das Thema- auch wenn‘s jetzt in Berlin aufploppt- geht uns allen irgendwie an die Nieren.
Die Schlinge zieht sich immer weiter zu😡
Ich trage seit über vierzig Jahren täglich Messer und habe nie Ärger gehabt.
Niemand, der es nicht explizit wollte, hat da je mein Messer gesehen.

Gruß Excalibur
 
Als Polizist würde ich dir dann vor Ort zeigen wie ich:

  1. Ziploc-Tüte grapche
  2. Messer durch die Tüte stoße und im selben Schritt in den Händen halte

Will sagen, mir wäre die Nummer zu unsicher, Polente läst sich ungern verarschen und nen durchsichtigen Plaste Beutel kann man so auffassen.
Bei einem Taschenmesser wird das nicht ganz einfach, es durch due Ziploc-Tüte zu stoßen, die Original Dinger die ich verlinkt habe sind ganz schön dick von der Materialstärke und zäh.
 
Richtig. Also mehr Dienststellen schaffen,
Das ändert ja in der Praxis auch nichts, es gibt ja schon seit Jahren im Bereich der Sicherheitsbehörden tausende unbesetzte Stellen und verwaiste Dienststellen. Hier mehr zu schaffen würde ja nur die Vakanzen erhöhen. Die Finanzministerien in Bund und Ländern haben ja die ganzen Jahre so großzügig zusätzliche Stellen genehmigt, weil sie genau wußten das die eh leer bleiben und damit auch keine Kosten anfallen werden.
 
Ich möchte nur 2 stattgefundene Polizeikontrollen anmerken: die Sache mit dem Weihnachtsmarkt und der Omi mit ihrem Vic (war in den Medien, als Bsp für Messerrkontrrollen) und letztens eine Sache in Darmstadt: Polizei hält Bus an (stoppt ihn) lässt ALLE aussteigen, kesselt sie ein und beginnt mit ausführlicher Filzung auf Messer.

Ich seh da nichts entspannt mehr.... Heisst: Behältnis mit Schloss, bzw. (bin noch auf Suche) Zahlenschloss immerr am separaten Rucksackfach, was man im Ernstfall schnell "zudreht". Ideal wäre ein Rucksack mit einer Art per Schloss verrschliessbarem Innenfach. Kleine, flache, aberr lang genug gross seinende "Messertaschen", seh ich leider noch nicht am Markt, ich hab diese eine von diesem Jagdbedarf osä., die geht aber nur für Taschenmesser.
 
Heisst: Behältnis mit Schloss, bzw. (bin noch auf Suche) ...

Wenn Du was tolles findest mach nen Thread auf. 🙂

Mir gefallen bisher diese eigentlich vollkommen nutzlosen geruchsdichten (warum auch immer jeder zweite Anbieter von den Dingern das hervorhebt - wollen die an Dealer verkaufen? 🤷‍♂️ ) Dokumententaschen, noch mit am Besten.
 
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Wenn Du was tolles findest mach nen Thread auf. 🙂

Mir gefallen bisher diese eigentlich vollkommen nutzlosen geruchsdichten (warum auch immer jeder zweite Anbieter von den Dingern das hervorhebt - wollen die Dealer verkaufen? 🤷‍♂️ ) Dokumententaschen, noch mit am Besten.
Oh- Danke, das scheint ein neuer Trend zu sein, evtl. infolge diverser Gesetze zu Grasbesitz o.ä.? Das mit den Zahlenschlössern ist elegant gelöst!

Weitere Amazonsuche mit "Reisesafe" brachte sehr interessantes (auch Hartschale) zum Vorschein.
 
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