Messerpreise in Japan

stangl

Mitglied
Beiträge
27
Hallo Leute,

ich habe gehört, japanische Messer seien in Japan wesentlich teurer als in Deutschland. Nun ist bekanntlich die Qualitätsspanne bei Messern nach oben offen.
Japanische Touristen belagern Messershops in Deutschland und kaufen fleissig ein.
Fragen:
Wird die Schmiedekunst in Japan so hoch bewertet, dass das gleiche Messer dort teurer ist?
Oder verkaufen die ins Ausland billigen Mist? (ich habe einige preiswerte Japaner (20.- bis 85.-Euro), die recht ordentlich sind)
Oder gibt es Einfuhrbeschränkungen für deutsche und schweizer Messer, die die Preise hochhalten?

Vielleicht weiß jemand hier etwas darüber.

Christoph
 
liegt es am höheren preisniveau in japan?
ist im vergleich zu deutschland fast utopisch
1 tasse kaffe in tokio-airport etwa 25,-euro :( :(
 
Messerpreise

stangl schrieb:
....ich habe gehört, japanische Messer seien in Japan wesentlich teurer als in Deutschland. Nun ist bekanntlich die Qualitätsspanne bei Messern nach oben offen. Japanische Touristen belagern Messershops in Deutschland und kaufen fleißig ein. Fragen:
Wird die Schmiedekunst in Japan so hoch bewertet, dass das gleiche Messer dort teurer ist? Oder verkaufen die ins Ausland billigen Mist? (ich habe einige preiswerte Japaner (20.- bis 85.-Euro), die recht ordentlich sind).....

Guten Tag!

Du hast schon recht: Qualität wird im modernen Japan von einer breiten Bevölkerungsschicht geschätzt und auch erkannt. Viele Japaner haben eine Neigung, lange auf ein hochwertiges Produkt zu sparen, um dann aber ein Leben lang Freude daran zu haben. Das gilt für Messer ebenso wie für gute Keramik, Tuschebilder, Kalligrafien und andere Erzeugnisse aus den traditionellen Bereichen Kunst und Handwerk. Dafür können sich viele Japaner (auch wegen beengter Wohnverhältnisse) auf insgesamt wenige Besitztümer beschränken.

In Deutschland kaufen die Japaner nur deutsche Erzeugnisse; sie sind sehr markengläubig und sind überzeugt, dass alles mit dem Aufdruck "Solingen" supergut sein müsse. Ebenso halten sie deutsche Autos pauschal für sehr gut; in Japan sind Mercedes, Audi und andere hochwertige deutsche PKW Statussymbole.

Was die Japaner außer Landes verkaufen, ist meist ganz ordentlich, aber doch wesentlich von Export-Marktanalysen geleitet. Während in Japan unter "Fans" und Fachleuten gute Kochmesser mit € 500.-- und z.T. deutlich darüber gehandelt werden, wäre hier der Markt dafür zu klein. Dafür kaufen wir dann im Bereich 20.-- bis 85.-- € mittlere Qualität ein, die ihre Aufgabe erfüllt, aber eben keinen "Spirit" wie ein handgemachtes Stück hat - und auch nicht haben kann.

In Japan gibt es eine Form des Handwerks, die sich MINGEI nennt. Das sind Produkte des täglichen Lebens, die einfach und gut sind, und von erfahrenen Handwerkern manuell hergestellt werden. Aus der Serie können aber Einzelstücke dennoch durch besondere Formschönheit und Qualität herausstechen. So etwas überhaupt zu erkennen, setzt Sensibilität und Kenntnisse sowie ein waches Auge und natürlich Vergleichsmöglichkeiten voraus. Bei industriellen Produkten, die völlig gleichartig die Herstellungshallen verlassen, gibt es diese Variationen natürlich nicht.

Wir haben in Europa leider dieses Gefühl für gute Formen, angenehme Haptik und ausgezeichnete Qualität weitgehend verloren; gute Messermachen z.B. beleben das allerdings wieder neu.

Auch das Design hat im Export eine wesentliche Rolle. Um bei den Messern zu bleiben: etliche Hersteller in Japan produzieren extra für die Ausfuhr Messer mit symmetrischem Klingenschliff und Griffen aus haltbaren (synthetischen) Materialien, die mit Nieten gehalten werden; keineswegs traditionell, kommt aber wegen des uns vertrauten Anblicks hier gut an. In Japan gäbe es dafür keinen großen Markt. Ein anderes Beispiel: die vielen "traditionellen" Teeservice aus hauchdünnem Porzellan (möglichst noch mit "GEISHA"-Dekor oder Goldbemalung), die hier in Teeläden angeboten werden, sind in Japan fast unbekannt. Man sieht sie wirklich nur hier. Aber das war schon im China des späten Mittelalters so, dass Porzellan speziell für den Geschmack des Auslands produziert wurde.

Was können wir daraus lernen?
Es macht Sinn, sich vor einem Kauf über die verschiedenen qualitativen Aspekte und Einsatzmöglichkeiten genau zu informieren, statt unüberlegt irgend ein "Japan-Messer" oder ein Billig-KATANA zu kaufen. Und dann ist es nach meiner Meinung besser, wenige gute Messer zu benutzen, statt sich über eine große Kollektion in minderer Qualität zu ärgern.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
...lange auf ein hochwertiges Produkt zu sparen, um dann aber ein Leben lang Freude daran zu haben.... :super:
 
sanjuro schrieb:
Qualität wird im modernen Japan von einer breiten Bevölkerungsschicht geschätzt und auch erkannt.

also nach dem wa mir meine japanischen bekannten sagten, stimmt das nicht so ganz ;) ,
japan ist ein hoch-industrialisiert/industrie-verdorbenes land :glgl:
die breite masse kauft industrieware und möchte sich dafür alles leisten (sind wir anders? :confused: )

In Deutschland kaufen die Japaner nur deutsche Erzeugnisse; sie sind sehr markengläubig und sind überzeugt, dass alles mit dem Aufdruck "Solingen" supergut sein müsse.

und wir?

contra - versa ! :D


Was die Japaner außer Landes verkaufen, ist meist ganz ordentlich, aber doch wesentlich von Export-Marktanalysen geleitet. Während in Japan unter "Fans" und Fachleuten gute Kochmesser mit € 500.-- und z.T. deutlich darüber gehandelt werden, wäre hier der Markt dafür zu klein.

brauchen wir einen spigel? :p

frag mal romanowski wie viele "besehlte" aoki er verkauft hat ;)


Dafür kaufen wir dann im Bereich 20.-- bis 85.-- € mittlere Qualität ein, die ihre Aufgabe erfüllt, aber eben keinen "Spirit" wie ein handgemachtes Stück hat - und auch nicht haben kann.

"so they do" :lechz:

victorinox, wenger, dreizack, zwilling ... etc.



In Japan gibt es eine Form des Handwerks, die sich MINGEI nennt. Das sind Produkte des täglichen Lebens, die einfach und gut sind, und von erfahrenen Handwerkern manuell hergestellt werden. Aus der Serie können aber Einzelstücke dennoch durch besondere Formschönheit und Qualität herausstechen. So etwas überhaupt zu erkennen, setzt Sensibilität und Kenntnisse sowie ein waches Auge und natürlich Vergleichsmöglichkeiten voraus. Bei industriellen Produkten, die völlig gleichartig die Herstellungshallen verlassen, gibt es diese Variationen natürlich nicht.

GENAU ! :super:

Wir haben in Europa leider dieses Gefühl für gute Formen, angenehme "Optik?" und ausgezeichnete Qualität weitgehend verloren; gute MessermacheR z.B. beleben das allerdings wieder neu.

ohhhh... und viele mehr.

Europa (und deutschland) hat ganz viel "besehltes" Handwerk !
tolle Formen, Farben, Kunst.....
ich sehe ganz viel !



Es macht Sinn, sich vor einem Kauf über die verschiedenen qualitativen Aspekte und Einsatzmöglichkeiten genau zu informieren, statt unüberlegt irgend ein "Japan-Messer" oder ein Billig-KATANA zu kaufen. Und dann ist es nach meiner Meinung besser, wenige gute Messer zu benutzen, statt sich über eine große Kollektion in minderer Qualität zu ärgern.

hätte ich nicht besser schreiben können :super: :cool:
 
Hallo sanjuro,

vielen Dank für deine qualifizierte Antwort. Ich habe selbst schon allen möglichen Mist gekauft, bis ich mich dann endlich für ein Qualitätsprodukt entschieden habe, oder festgestellt habe, dass ich's nicht brauche. Und dann erst der Stress, den Mist wieder loszuwerden!
Bei preisgünstigen japanischen Messern hat man wenigstens den Lerneffekt: Klingen- und Griffform, hohe Schärfe und die Möglichkeit Schleifversuche zu tätigen, ohne ein wirklich wertvolles Teil zu ruinieren, bevor der zwangsläufige Schritt zu höherem fällig wird.

Gruß Christoph

P.S.: Beiträge des Inhalts "genau", "sehe ich auch so", oder mit noch weniger Inhalt machen dieses Forum nicht übersichtlicher!



sanjuro schrieb:
Guten Tag!

Du hast schon recht: Qualität wird im modernen Japan von einer breiten Bevölkerungsschicht geschätzt und auch erkannt. Viele Japaner haben eine Neigung, lange auf ein hochwertiges Produkt zu sparen, um dann aber ein Leben lang Freude daran zu haben. Das gilt für Messer ebenso wie für gute Keramik, Tuschebilder, Kalligrafien und andere Erzeugnisse aus den traditionellen Bereichen Kunst und Handwerk. Dafür können sich viele Japaner (auch wegen beengter Wohnverhältnisse) auf insgesamt wenige Besitztümer beschränken.

In Deutschland kaufen die Japaner nur deutsche Erzeugnisse; sie sind sehr markengläubig und sind überzeugt, dass alles mit dem Aufdruck "Solingen" supergut sein müsse. Ebenso halten sie deutsche Autos pauschal für sehr gut; in Japan sind Mercedes, Audi und andere hochwertige deutsche PKW Statussymbole.

Was die Japaner außer Landes verkaufen, ist meist ganz ordentlich, aber doch wesentlich von Export-Marktanalysen geleitet. Während in Japan unter "Fans" und Fachleuten gute Kochmesser mit € 500.-- und z.T. deutlich darüber gehandelt werden, wäre hier der Markt dafür zu klein. Dafür kaufen wir dann im Bereich 20.-- bis 85.-- € mittlere Qualität ein, die ihre Aufgabe erfüllt, aber eben keinen "Spirit" wie ein handgemachtes Stück hat - und auch nicht haben kann.

In Japan gibt es eine Form des Handwerks, die sich MINGEI nennt. Das sind Produkte des täglichen Lebens, die einfach und gut sind, und von erfahrenen Handwerkern manuell hergestellt werden. Aus der Serie können aber Einzelstücke dennoch durch besondere Formschönheit und Qualität herausstechen. So etwas überhaupt zu erkennen, setzt Sensibilität und Kenntnisse sowie ein waches Auge und natürlich Vergleichsmöglichkeiten voraus. Bei industriellen Produkten, die völlig gleichartig die Herstellungshallen verlassen, gibt es diese Variationen natürlich nicht.

Wir haben in Europa leider dieses Gefühl für gute Formen, angenehme Haptik und ausgezeichnete Qualität weitgehend verloren; gute Messermachen z.B. beleben das allerdings wieder neu.

Auch das Design hat im Export eine wesentliche Rolle. Um bei den Messern zu bleiben: etliche Hersteller un Japan produzieren extra für die Ausfuhr Messer mit symmetrischem Klingenschliff und Griffen aus haltbaren (synthetischen) Materialien, die mit Nieten gehalten werden; keineswegs traditionell, kommt aber wegen des uns vertrauten Anblicks hier gut an. In Japan gäbe es dafür keinen großen Markt. Ein anderes Beispiel: die vielen "traditionellen" Teeservice aus hauchdünnem Porzellan (möglichst noch mit "GEISHA"-Dekor oder Goldbemalung), die hier in Teeläden angeboten werden, sind in Japan fast unbekannt. Man sieht sie wirklich nur hier. Aber das war schon im China des späten Mittelalters so, dass Porzellan speziell für den Geschmack des Auslands produziert wurde.

Was können wir daraus lernen?
Es macht Sinn, sich vor einem Kauf über die verschiedenen qualitativen Aspekte und Einsatzmöglichkeiten genau zu informieren, statt unüberlegt irgend ein "Japan-Messer" oder ein Billig-KATANA zu kaufen. Und dann ist es nach meiner Meinung besser, wenige gute Messer zu benutzen, statt sich über eine große Kollektion in minderer Qualität zu ärgern.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

es gibt doch auch ganz profane Gründe für verschiedene Preise, z.B. Umsatzsteuer (MWSt.). Die wird doch bei einem Export nicht fällig und der Empfänger zahlt dann die seines Landes. Oder trifft das nicht mehr zu?

Gruß Peter
 
normaler weise schon,

aber jedesmal wenn ich etwas aus japan bestellt habe musste ich die 5% mwst bezahlen, plus die einfuhr.

irgendwie scheint es in japan so schwierig zu sein diese zurück zu verlangen das es keiner tut.

oder hast du andere erfahrungen?

wie handhabt das mr. wantanabe? du hast doch eines von ihm peterk?
 
albino schrieb:
wie handhabt das mr. wantanabe? du hast doch eines von ihm
Hallo Albino,

ich nehme an, die Mehrwertsteuer ist auf seiner englischen Website herausgerechnet, ohne dass er dies ausdrücklich erwähnt. Bei Bestellungen bei drei japanischen Unternehmen wurde immer nur einen Endpreis gezahlt, d.h. Preis plus shipping. Die Amis machen detaillierte Aufstellungen und Zollerklärungen. Dazu muss man sagen, dass es ja zwischendurch einen Handelskrieg mit den Staaten und entsprechende durch die WTO genehmigte Strafzölle der EU gab. Ein kanadischer Messermacher hat damals nur einen Preis plus shipping berechnet.

Die japanische Methode ist wohl als eher pragmatisch zu bewerten. Zumindest der Kölner Zoll nimmt dies, genau wie Einfuhren von über e b a y gekauften Gütern, recht gelassen. Im Falle eine fehlenden oder falschen Deklaration wird eine Mitteilung verschickt und der Zoll sowie die Mehrwertsteuer eingefordert. Eine weiter gehende Formalisierung dieses Verfahrens würde m.E. mehr schaden als nutzen.

Gruß Peter

Btw, wieso ist e b a y in seiner korrekten Schreibweise denn auf der Stoppwortliste, es handelt sich doch um nichts Menschenverachtendes oder Illegales?
 
Meserpreise in Japan

Andreas schrieb:
Und Voll-Quotes auch nicht ;)
Hallo Andreas,
war mir nicht klar, dass der ganze Text einfach wieder so erscheint; Anfängerbedienerfehler! kannst mir ja mal erklären, wie man das vermeidet. Aber im Ernst, was soll der Hohllaber den ich erwähnt habe? Findest du den wirklich so toll, dass du eine Retourkutsche absenden musst?

Mit freundlichen Grüssen

Christoph
 
@stangl: Mal den Ball flach halten. Im 4. Beitrag im Forum schon einen Mod anmachen zeugt nicht von übermässiger Zurückhaltung. ;) :D

Man vermeidet Vollquotes übrigens durch das Editieren des angezigten Texts.

Aber zu den "Sehe ich auch so" Beiträgen: Die meisten werden von uns gelöscht. Ab und zu rutscht einer durch. Dann beschweren sich die einen, dass der Thread zugemüllt wird und die anderen, dass ihre Beiträge gelöscht werden. Ist echt lustig, so als Mod... :glgl:

-Walter
 
Hallo zusammen,

ich wollte keinen neuen Thread eröffnen und haänge mich deshalb mal hier ran.

Ich war letzte Woche in Tokio und muss den Vorrednern zum Preisniveau in ein paar Fakten widersprechen:
Ich fand das Preisniveau in Japan nicht sonderlich hoch (hab z.B. nirgends Kaffee für 25 € gesehen) was damit zusammenhängen kann, dass der Yen innerhalg der letzten Monate extrem abgewertet wurde. Kollegen haben mir erzählt, dass sie vor einem Jahr noch 23 Yen pro Euro bekommen haben, jetzt ist der Kurs ca. 160 yen.

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage:

Ich habe mir ein Küchenmesser (Santokou, Dreilagenstahl, europäische Grifform, Holzgriff) für 7.000 yen (ca. 45 €) gekauft.
Woran erkennt man bei diesen Messern gute Qualität?
Ist zu dem Preis überhaupt vernünftige Qualität zu erwarten?

Danke schonmal für die Antworten.

Radon
 
Japan hat zum einen vielfach immer noch sehr vertikale Handelsstrukturen, d.h., produzierende Konzerne haben ihre eigenen Vertriebs- und Warenhausketten. Außerdem war der japanische Markt auch nach dem Ende des Wiederaufbaus nach WWII lange Zeit durch protektionistische Gesetze sehr abgeschottet. Dadurch konnte die Angebotsseite im Inland die Preise sehr hoch treiben und ihr Exportgeschäft subventionieren.
Diese Lage hat sich zwar im LAufe der 90er Jahre deutlich abgeschwächt, was zu der langen und schweren Deflationsperiode führte, ist aber bei den Konsumentenpreisen immer noch etwas spürbar, das gilt natürlich auch für Messer.
 
Ich habe mir ein Küchenmesser (Santokou, Dreilagenstahl, europäische Grifform, Holzgriff) für 7.000 yen (ca. 45 €) gekauft.
Woran erkennt man bei diesen Messern gute Qualität?
Ist zu dem Preis überhaupt vernünftige Qualität zu erwarten?
Hallo Radon,

ja, für diesen Preis bekommst Du ein gutes Industriemesser. Wenn es gut verarbeitet ist, gut in der Hand liegt und gut schneidet, ist es gut. Von welchem Hersteller stammt es denn und kennst Du den Stahl?

Gruß Peter

p.s., in den letzten Jahren wurde von japanischen Schmieden 100 $ mit ca. 10000 Yen verrechnet, 70 Euro waren auch etwa 10000 Yen. Die japanischen Preise stehen oft auf den Herstellerseiten, so kann man vergleichen.
 
...Ich war letzte Woche in Tokio und muss den Vorrednern zum Preisniveau in ein paar Fakten widersprechen:
Ich fand das Preisniveau in Japan nicht sonderlich hoch...


genau das ist richtig. ich möchte mal wissen wo das gerücht der teuren messer bzw. japan herkommt. die messer preise liegen unter den europäischen preisen. wobei es sehr schwierig ist zu vergleichen, da diese show- und export egomesser kein normaler mensch in japan benutzt und sie auch nicht zu finden sind. kann natürlich sein, daß irgendwo so ein tapetenmesser herumliegt.

zum preisniveau allgemein kann man problemlos die übliche mcdonalds bigmac währung hernehmen http://bilder.lycos.de/v/geld/bigmac/. japan ist nicht teurer in der normal üblichen lebenshaltung als europa. bei uns kostet ein steak vom koberind auf der kö in düsseldorf auch 64 euro und ein whisky in london an der entsprechenden location ab 22 euro. von den mieten ganz zu schweigen.

der japanische durchschnittshaushalt ist mit einfachsten billigmessern ausgestattet. da ist ein herdermesser dünn, scharf mit flachschschliff schon ein statussymbol. wobei den besten ruf zwilling als mitbringsel hat.

die japanische export industrie hat es perfekt verstanden den europäischen und us markt mit ihren "mund- hand- und fußgedengelten" messern erst anzufixen und danach mit teilweise unglaublich überteuerte industriemessern zu überschwemmen. na ja deutschland ist ja ein fruchtbarer markt für marktschreier. aale-paul, käse-kurt und tulpen-heini sind ja überall in deutschland vetreten (-: igendwann taucht auch mal auf den marktplätzen spaltaxt-erwin mit japanischer bzw. chinesischer schneidware auf. da bin ich mir sicher (-: japan lässt heute schon einen großteil seiner messer in china fertigen und macht danach ihr eigenes papperl drauf. ist nichts schlimmes wird überall gemacht, nur soll man nicht immer mit verklärten augen auf diese teile zugehen und irgend ein egheimnisvolles "hobo hasha watanba kawasaki" murmeln. Noch immer wird in europa in der sterneküche mit großem abstand mit europäischen messern gekocht. und das nicht schlecht wie bekannt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lothar,

da ist ein herdermesser dünn, scharf mit flachschschliff schon ein statussymbol
Die Geschichte ist etwas anders. Herder hat einen mehrseitigen gedruckten Artikel, entstanden im Zusammenhang mit der vor ein paar Jahren gedrehten WDR-Reportage. Da erzählt Frau Herder, dass man bei ihren ersten Versuchen, in Japan einen Fuß in die Tür zu bekommen, auf Messen ihre Produkte zwar höflich betrachtet, nicht aber gekauft hat. Sie waren einfach nicht scharf bzw. gut genug für japanische Ansprüche. Erst durch die Zusammenarbeit mit Mizuno gab es bei Herder ziemliche Veränderungen und seitdem gewinnt Frau Herder Designpreise für ihre Messer. Man kann den Artikel sicherlich noch in Solingen bekommen, daher war jedenfalls meiner. Du hast, glaube ich, einmal erwähnt, dass Du Frau Herder persönlich kennst, frag sie einfach.

Es ist natürlich richtig, dass der deutsche Markt von einigen wenigen Importeuren dominiert wird und dass teilweise Mondpreise verlangt werden. Glücklicherweise kann man sich aussuchen, wo man die Messer kauft, Internet sei Dank.

Gruß Peter
 
ich kenn frau herder und die "etwas andere" promotiongeschichte..
und für welche japanischen ansprüche?
welche tür und was für ansprüche? ziemliche allgemeines und nichssagendes.

da heisst also herder hat mizuno verändert und seinen erfolg zu verdanken.
toll wo hast du denn das her?

>>>Erst durch die Zusammenarbeit mit Mizuno gab es bei Herder ziemliche Veränderungen und seitdem gewinnt Frau Herder Designpreise für ihre Messer.<<<

jetzt frage ich mich tatsächlich was herder und solingen die jahrzente vor mizuno gemacht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm, lässt Du uns an Deiner Weisheit auch teilhaben, so wegen

"etwas andere" promotiongeschichte..

Grüße

Jörg

ps.: Ich kenn die gute Frau auch, hab Sie mal kennengelernt, Marketingexpertin erster Sahne, hat mir/uns von den Schwierigkeiten erzählt in den japanischen Markt einzusteigen. Insofern, lass uns nicht dumm sterben..
 
Zurück