Messerstahl geradebiegen?

nafetshtor

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Hallo, ich habe ein Messer aus 1.2003 hergestellt, allerdings ist es noch etwas krumm. Wie bekomme ich es grade? Es ist noch nicht wärmebehandelt. Ich habe versucht es im Schraubstock zu richten, allerdings habe ich den Eindruck, dass es wieder zurückschnappt.
 
Knack.......





......Uuups, das war zu kräftig.... Sch.....


mach es einfach beim Härten, oder sag in der Härterei Bescheid.


Freddie
 
hallo nafi, versuch es doch einmal mit dem guten altem hammer. ich meine damit einen kunststoffhammer mit innengewicht. leg die klinge auf zwei stück holz hohl, der abstand der hölzer richtet sich nach dem grad der verbiegung. und dann hau ihm welche drauf. du kannst das gleiche auch mit einer kräftigen schraubzwinge machen. viel erfolg wünscht dir ---

uwe:)
 
Hi,

klappen wird beides. Wer einmal gesehen hat, wie Blattfedern nach dem Härten mit dem Hammer auf die richtige Sprengung "justiert" werden, hat keine Angst mehr vor dem Richten.

Wichtig ist nur, ein wenig über das gewüschte Ergebnis hinaus zu gehen (Stichwort "zurückfedern"). Wieviel "wenig" ist, ist leider Erfahrungssache und lässt sich nicht beschreiben.
Bei mir steckt gerade eine gehärtete und angelassenen Klinge aus 1.2842 im Schraubstock. Habe den Härteverzug leider nicht in der abgedunkelten Schmiede sondern erst im hellen Montagekeller gesehen:mad:
Eine schicke Biegung von ca. 3mm Höhe auf 20 cm Länge. Zum Glück habe ich es unmittelbar nach dem Anlassen gesehen. Also Dreipunktauflage in den Schraubstock gehängt, mit 3 + 2 mm in Gegenrichtung zugedreht, warten bis die Gefügeumwandlung weiter fortgeschritten ist, alles wird gut:super:

cu
Reiner
 
Hab es mit einer Kombination aus draufhaun, biegen und Schraubstock gerade bekommen, allerdings ist noch ein minimaler Knick drin. Den werde ich wohl in der Härterei entfernen lassen. ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen.



 
Auf dem Bild sieht es so aus, als ob du zwei Knicke drin hast. Normalerweise müsstest du die locker auch noch raus bekommen.

Kontrollier nach jedem Hammerschlag wie der Rohling sich verformt hat.
 
Dann müsste es aber beim Warmmachen wieder gerade werden! Der Stahlstreifen wurde aus einer planen Tafel geschnitten, und hat sich dabei verzogen.
 
Dein Messer, oder besser dein Rohling, hat sich nicht durch das Ausschneiden verzogen. Das Ausschneiden hat lediglich die bereits bestehenden Spannungen sichtbar gemacht. In großen Blechtafeln können Spannungen sein, die in der ganzen Tafel nicht zu sehen sind. Wenn du aber ein Stück herausschneidest, treten sie zutage.

Daher hat dir Stefan auch den richtigen Weg gewiesen, den kannst du jetzt einschlagen oder ein krummes Messer aus der Härterei zurückbekommen (es sei den sie richten es dir gleich wieder). Es ist immer besser, eine spannungsarmen (oder ist er gar spannungsfrei?) Stahl zu härten als eine kalt gerichteten, denn sonst wird er sich beim Härten wahrscheinlich verziehen.

PP
 
Klinge ist jetzt soweit fertig, auch alle Löcher sind gebohrt. allerdings brauche ich eine Härterei. Wer istda zu empfehlen? Zumal ich noch Schüler bin und meine finanziellen Mittel nicht so den riesigen Rahmen haben... Weiterhin wäre es gut wenn dieser Betrieb die Klinge nach dem Härten und Anlassen ggf. noch richten kann.
 
Dein Messer, oder besser dein Rohling, hat sich nicht durch das Ausschneiden verzogen. Das Ausschneiden hat lediglich die bereits bestehenden Spannungen sichtbar gemacht. In großen Blechtafeln können Spannungen sein, die in der ganzen Tafel nicht zu sehen sind. Wenn du aber ein Stück herausschneidest, treten sie zutage.

Das bezweifele ich sehr. Bleche die mit der Schere geschnitten werden bekommen dadurch oft ganz erhenbliche Spannungen. Jeder, der mal dünnes Blech mit der Handschere geschnitten hat kennt das. Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ein Blechstreifen mit der Schlagschere oder mit der Säge / Laser etc. von der Tafel getrennt wurde.

Gruß, Jan.
 
painless potter schrieb:
...Das Ausschneiden hat lediglich die bereits bestehenden Spannungen sichtbar gemacht.

Das bezweifele ich sehr.
...
Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ein Blechstreifen mit der Schlagschere oder mit der Säge / Laser etc. von der Tafel getrennt wurde.
Und trotzdem kann es passieren...
Hatte ich auch schon mit einem ausgesägten Streifen, und dieser Stahl ist damals extra wegen der bekannten Verzugsneigung nach Schlagscherenschnitt gesägt worden...

Da der hier beschriebene Stahl 1.2003 ist, nehme ich an, dass er *möglicherweise* aus einem Kreissägeblatt aus einem Sägewerk stammt - aus anderen Quellen ist hier bislang kaum von dieser Sorte berichtet worden. Vllt. kann der TO das kurz klären, wenn er tatsächlich aus einem Sägewerk stammen sollte - falls es überhaupt von Interesse ist.

Der Grund für meine Annahme ist folgende:
Die Kreissägeblätter im Sägewerk werden durch plazierte Hammerschläge rund um die Aufnahmebohrung nachgerichtet oder neu gewuchtet - wie auch immer man das korrekt nennt. Dadurch wird das gesamte Blatt neu unter Spannung gesetzt, was eine mögliche Erklärung für den Verzug nach dem Aussägen wäre. Ist mir auch schon mal an solchen Rohlingen aufgefallen.
Beim nächsten Mal nach dem Aussägen/vor dem Bearbeiten entspannend glühen, dann richten, und ggf. nochmal nach Bearbeitung ein zweites mal entspannend glühen.

Gruß Andreas
 
Ich würde die Klinge vor dem Härten auf jeden Fall Spannungsarmglühen lassen.
Ich glühe grundsätzlich alle Stähle vor der Bearbeitung (flachschleifen, fräsen usw.) spannungsarm.
 
Es wurde ausgesägt.

Glaube ich nicht, habe den Stahl von der Lindenschmiede in Waldfischbach gekauft.

Ich nehme an, dass du einen Streifen von dem Stahl gekauft und dann den Rohling ausgesägt hast. Aber wie der Streifen von der Tafel getrennt wurde, weißt du das auch? Hier wird leider oft mit der Schere gearbeitet, was dann beim stock removal Ärger macht...

letztlich ist's egal, den Tipp mit dem Spannungsarmglühen solltest du sowieso befolgen.

Gruß,
Jan.
 
Der Grund für meine Annahme ist folgende:
Die Kreissägeblätter im Sägewerk werden durch plazierte Hammerschläge rund um die Aufnahmebohrung nachgerichtet oder neu gewuchtet - wie auch immer man das korrekt nennt.

Hallo,

sowas hab ich nochnicht erlebt, entweder werden die Kreissägeblätter neu geschränkt (die ohne Hartmetall) oder nachgeschliffen.
Das an einem Kreissägeblatt rumgehämmert wird ist mir neu.
Mich würde das interessieren was da gemacht wird.
Stell sich einer vor da würde einer das hämmern anfangen.
NKU-150_2.jpg
 
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