Messerverbot auf dem Kiez

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@Cato
Du beziehst Dich auf die Parteienlandschaft in Österreich, ich meinte es eher allgemein. Aber Du hast recht. Mit Schwarz verbindet mich nicht mehr als mit Rot. Wenn dem Schüssel eine geistige Flatulenz querrennt, kann es Morgen aus sein mit Schießen am Freitag. :p
Grün und Blau kann man getrost vergessen, wobei Grün in der Regierung einer Katastrophe gleichkommt, wenn sich die Typen nicht um 180° wandeln.
Also was bleibt? Meines Erachtens nur die Partei, die den legalen Waffenbesitzer, zumindest im Moment, in Ruhe läßt. Ich würde sehr gerne Rot wählen, aber bei denen ist es Teil der Ideologie, den Waffenbesitz zu unterbinden. Weiß der Teufel warum.
Aber wer weiß? Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder und das Recht auf Waffenbesitz wir in der Verfassung verankert. :irre:
 
Zunächst möchte ich festhalten, dass jeder die Partei wählen sollte, die er für sich für richtig hält, auch wenn er ein Messerforum betreibt!

Ich muss mich luftauge anschließen: Hier wird wieder einmal versucht von anderen Themen abzulenken. Profilierungssucht kennt eben keine Grenzen.

Wenn morgen Bundestagswahlen wären, hätte ich allerdings ein Problem, die Partei zu wählen, die derzeit für mich das kleinste Übel darstellt. Und das sind wahrlich nicht die christlichen oder Guidos Spaßpartei.

Multa comik.

Jo
 
Naja, man kann je viel diskutieren, nur bringen tut das nichts.

Die Kontaktdaten von Andreas Dressel findet Ihr hier: Andreas Dressel.

Ein bißchen Feedback wird ihn sicher freuen, insbesondere wenn er von potentiellen Wählern oder auch Parteifreunden stammt.
 
Hm, hab ihm schon eine mail geschrieben, aber ob darauf geantwortet wird? :(
Wenn, dann kann ich das ja hier reinposten (wenn es denn interessant ist)
 
Fixe Ideen zum Thema Waffenbesitz gibt es in fast allen Parteien. Die Schwarzen sind aber tatsächlich nicht besser als die Roten, wenn es um das Thema geht. Die Grünen sind in der Hinsicht zu 100% uneinsichtig. Ich bleibe bei der FDP (single-issue-voting) und hoffe auf rotgelb... Die schwarzen können mir zur Zeit mal völlig den Buckel runterrutschen. Erstens wegen ihrem derzeit mehr als peinlichen Erscheinungsbild und zweitens wegen den Studiengebühren. Diese Dummerchen sollten so langsam mitbekommen haben, dass Bildung unser Trumpf, unser einziger gewinnbringender Rohstoff in Deutschland ist - haben sie aber nicht! :glgl:
 
Antwort

Immerhin, er hat schnell geantwortet. Ich stells einfach mal rein:

"vielen Dank für Ihre Anfrage.

Sie haben Recht: Auch mit Alltagsgegenständen lassen sich Menschen verletzen oder töten. Und die sollen und können selbstverständlich nicht verboten werden. In Hamburg spielen jedoch die angesprochenen Messer bei der Begehung von Straftaten schon seit vielen Jahren eine wesentliche Rolle. Wir können Gewalttaten durch diese Waffen sicher nicht vollständig verhindern. Ein Verbot bewirkt jedoch, dass solche Waffen nicht mit staatlichem Segen hergestellt, beschafft und herumgetragen werden können. Und: Viele diese Waffen haben ausschließlich den Zweck, Menschen zu verletzen oder zu töten - von mancher Sammelleidenschaft vielleicht abgesehen. Insofern glaube ich, dass ein Zurückdrängen der Waffen zwar kein Allheilmittel ist, aber einen Beitrag leisten kann zu noch mehr Sicherheit. Uns geht es hier nicht um Wählerschichten, sondern um eine Stärkung der Sicherheit unserer Stadt. Es ist klar, die Schurken sind die Täter, nicht das Tatwerkzeug. Trotzdem gilt es, häufig genutzte Tatwerkzeuge zurückzudrängen - bei einer Zunahme der gefährlichen Körperverletzungen um 7 % und der Waffendelikte um 36,7 % müssen wir auch zu solchen Maßnahmen greifen. In Amsterdam hat beispielsweise eine sehr restriktive Anti-Messer-Politik beachtliche Erfolge erzielt. Übrigens finden Sie auf www.forum-innenpolitik.de die ausführliche Fassung unseres Anti-Waffen-Vorstoßes.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Verständnis erreichen und verbleibe mit besten Grüßen

Dr. Andreas Dressel, MdHB"
 
Verbot von Hieb- und Stichwaffen

spear schrieb:
Mal ganz abgesehen davon, dass die meisten Verbrechen nicht mit einem xy-Kampfmesser, sondern vielmehr mit den gebräuchlichem Küchenmesser begangen werden (und dann auch noch in den eigenen vier Wänden, aber das ist ein anderes Thema.).

Aber das ist der entscheidende Punkt: ich habe auch von der Statistik gelesen, wonach die weit überwiegende Zahl von Straftaten, die mit einem Messer begangen werden, Affekthandlungen seien, bei denen der nächstbeste spitze Gegenstand (evtl. Messer, aber auch Scheren usw.) gegriffen wird. Und das passiert vorwiegend zu Hause, und das Messer ist fast immer ein Küchermesser! Ich persönlich habe im Moment nicht die Sorge, dass wir demnächst im Haushalt nur noch Laser-Cutter benutzen dürfen. Aber es könnte wirklich sein, dass Politiker sich die allgemeine Angst vor Messern zu Nutze machen, um mit einem Verbot(sversuch) Popularität zu erwerben.

Umso wichtiger ist es, bei Diskussionen über Messer den Nutzen als Werkzeug und die kulturhistorischen und kunsthandwerklichen/künstlerischen Aspekte herauszustellen und zu vermitteln. Hingegen sind nach meiner Beobachtung alle martialischen Darstellungen und Betonungen (SV, Tacticals, Kampfmesser allgemein) geeignet, Unbehagen und Ablehnung auszulösen. Aber allen kann man es ohnehin nicht recht machen...

Gruß

sanjuro
 
sanjuro schrieb:
Aber das ist der entscheidende Punkt: ich habe auch von der Statistik gelesen, wonach die weit überwiegende Zahl von Straftaten, die mit einem Messer begangen werden, Affekthandlungen seien, bei denen der nächstbeste spitze Gegenstand (evtl. Messer, aber auch Scheren usw.) gegriffen wird. Und das passiert vorwiegend zu Hause, und das Messer ist fast immer ein Küchermesser!

Bei der Beurteilung von Straftaten mit Körperverletzung sollte man eben nicht vergessen, dass ein sehr grosser Anteil davon im Familienkreis und nicht in der Öffentlichkeit passiert. Und wenn man die Messer alle einzieht, nimmt man halt nen Bierkrug, den Schürhaken, den Besenstiel. Hatten wir schon die Diskussion ;) Ziemlich wahrscheinlich kann man durch ein Verbot aller Messer eine bestimmte Art von Straftaten reduzieren. Bleibt die Frage, welchen Anteil die an allen Körperverletzungsdelikten haben.

Dass weniger Straftaten viel eher einen sozialpolitischen Lösungsweg erfordern, schreibe ich seit ´93, und das müsste auch jeder hinreichend intelligente Mensch wissen. *Daran* wird aber genau Null gearbeitet. Wer weiterhin gezielt eine Umstrukturierung unserer Gesellschaft forciert, in der die sozial Schwachen immer mehr werden, darf sich doch bitte nicht über ein höheres Gewaltpotential wundern.

Ich habe - dankenswerterweise ;-) - sicher auch ein eingeschränktes Bild davon, was bei uns gesellschaftlich passiert. Aber wenn ich mir so anhöre, was Bekannte und Freunde als Anwälte auf den Tisch bekommen, und wenn ich mich mit Lehrern unterhalte, dann sinds halt fast immer Leute aus niedrigen sozialen Schichten, die wegen irgendwelcher Gewaltdelikte auffällig werden. Das ist doch ne Binsenweisheit.

Wie man immer noch an Waffengesetzen rumdoktern kann, sich aber offensichtlich einen Dreck um die soziale Polarisierung der Bevölkerung kümmert - und was da gerade passiert und welche Folgen das hat, steht doch in jedem Käsblättchen, soll doch keiner sagen, das wisse er nicht - ist gelinde gesagt ein Skandal. Und wenn dann - wie hier in Bayern - irgendwelche weltfremden Schwachmaten, die aus gut situierten Elternhaus kommen, die halt das Glück hatten, intelligent genug und motiviert genug zu sein, um ihr Jurastudum abzuschliessen, dann irgendwas von Leistungsgesellschaft blafaseln, da frag ich mich, was machen sie mit denen, die dieser Anforderung nicht entsprechen.

Herr Dressel auf der vorher genannten Webseite:

"Dressel: „Trotz der wortbrüchigen sozialen Einschnitte durch den CDU-Senat im letzten Jahr haben die Kolleginnen und Kollegen einen tollen Job für unsere Sicherheit hingelegt. Das verdient Respekt und Anerkennung.“

Die "Kolleginnen und Kollegen" sind die Polizeibeamten, die mobile Sozialarbeiter spielen dürfen ;-)

"Sorge bereitet der SPD-Fraktion die Zunahme bei den Körperverletzungen (+ 8,3 %). „Diese Entwicklung beweist, dass die Gewaltbereitschaft in Hamburg leider weiter steigt“, so Dressel."

Ja, dann könnte man ja mal das Denken anfangen, woher das wohl kommt. Da stehts dick und fett im eigenen Text. Aber thematisiert wird das nicht ausreichend. Mir fällt da leider keine diskussionsfördernde Begrifflichkeit mehr zu ein.

Grüße
Pitter
 
bei einer Zunahme [...] der Waffendelikte um 36,7% müssen wir auch zu solchen Maßnahmen greifen

Also wer schon einen Anstieg der WaffG-Verstöße (nach der Verschärfung) als Argument für steigende Kriminalität heranzieht, der sollte sich generell von Statistiken ganz weit entfernt halten. So eine Argumentation ist schlicht und ergreifend nur Volksblödung, Herr Dressel.
 
So isses. es liest bloß niemand genau. Am allerwenigsten die Leserschaft der Printmedien. Deswegen funktionieren aber die Manipulationen so gut.

Nicht richtig, ist es, dass es den politischen Parteien darum geht die Grundrechte abzuschaffen. Es geht ihnen schlichtweg um Machterhalt,alles was dazwischen so abgeht dient in letzter Konsequenz nur diesem Ziel: sprich sie wollen gewählt/wiedergewählt werden.

Insgesamt werden wir es schwehr haben, das Bild des Messers als Mordinstrument aus den Köpfen der Menschheit herauszubekommen. Ganz besonders wenn wir vieleicht sogar selbst das Klischee von Tactical, Kampfmesser usw. bedienen.

Gruß Michael
 
das recht eines freien bürgers ist das tragen eines legalen messers.
und nun soll auch dieses recht noch beschnitten werden :(
 
@WalterH: Wäre es möglich, dieses Biertisch-Politisieren einzustampfen? Danke!

-Walter



Hallo
Sorry, aber WalterH bringt`s auf den Punkt.
Gruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
hunter_81 schrieb:
Messer spielen in der geammten WaffG Statistik vermutlich eine absolut nebensächliche Rolle.

Da wäre ich vorsichtig. Ich hab - mal wieder - nach Zahlen gesucht, aber keine gefunden. Die Kriminalitätsstatistik weist nicht die Art der Waffen aus, die zB bei schwerer KV oder räuberischer Erpressung (Banküberfall und ähnliches) verwendet werden.
Ich glaube (!) nicht, dass Meser so eine geringe Rolle spielen. Schon deswegen, weil sie leicht verfügbar sind. Und weil die Zahl der Gewaltaten im Familienbereich ( Küchenmesser) nicht zu unterschätzen ist. Fakt ist, was genaues weiss man nicht.

Die Frage ist halt, welche Konsequenzen man daraus zieht. Die logischste wäre, erst mal Material zur Analyse zu besorgen ;)

@lisie und WalterH: Ihr dürft gerne mit besseren Argumenten und fundierteren Analysen glänzen.

Egal wie, mail ging eh schon raus, bin mal auf die Antwort gespannt.

Grüße
Peter
 
Hallo
Es ging anfänglich nicht um Probleme mit dem Deutschen Waffengesetz.
Es ging um das Verbreiten irgendwelcher Parolen eines Hamburger Kommunalpolitikers.
Der hat gesagt, daß der hat oder nicht hat................

Ich meinte den Herren mit den interessanten Web-Site Hinweisen in der Fußzeile.
Die Politische Ausrichtung des Herren dürfte damit ausreichend dokumentiert sein.
Daß solche Beiträge hier nicht her gehört, sehe ich nach wie vor so.
Daß andere Mitglieder ernstzunehmende Beiträge, die ich natürlich überwiegend unterstütze, gepostet haben, steht außer Frage.

Gruß Stefan
 
pitter schrieb:
.........
@lisie und WalterH: Ihr dürft gerne mit besseren Argumenten und fundierteren Analysen glänzen.

......
Grüße
Peter

Sorry Peter, aber :
Du glaubst doch nicht wirklich daß es bei diesem Thema in irgendeiner Weise auch nur Andeutungsweise um Argumente oder Analysen dreht?
Ganz zu schweige von Logik oder Menschenverstand??

Vollig abgesehen davon daß es keinen unserer Berufsblödsinnerzähler
interessiert was hier im Mikrokosmos (Stammtisch) Messerforum verzapft wird!

Das ist ja fast so schlimm als würde man im WaffG nach einem vernünftigen Sinn suchen ... :glgl:
 
bigbore schrieb:
Sorry Peter, aber :
Du glaubst doch nicht wirklich daß es bei diesem Thema in irgendeiner Weise auch nur Andeutungsweise um Argumente oder Analysen dreht?
Ganz zu schweige von Logik oder Menschenverstand??

:) Mir schon. Mir gehts um Fakten oder zumindest um den Versuch, solche zu schaffen. Dafür bezahlen wir die Untersuchungen des statistischen Bundesamtes und des BMI.
Was andere machen interessiert mich nicht. Wenn Stammtischlaberer oder Politiker, die ihre geistigen Ergüsse gerne in Zeitungen lesen, auf andere Weise zu Entscheidungen komme, ist das nicht zu ändern und deren Sache.

Grüße
Pitter
 
Ich frage mich, wie oft solche Aussagen/Forderungen von Politikern in der Öffentlichkeit gemacht werden müssen, bis die Öffentlichkeit bereit ist, solche Sachen kritiklos zu akzepieren. Dient diese Steter-Tropfen-höhlt-den-Stein-Taktik nicht der Vorbreitung von "Inititiven", "Reformen" und ähnlichem mehr?

Ich frage unabhängig von Parteipolitik und Messertick.

Ich denke so ein bisschen an Noam Chomskys Aussage: "Ein Volk, das Angst hat, ist leicht zu regieren."

Ich glaube, daß "die Meinungsbildung der Politik" so und nicht anders funktioniert.


Im hier konkreten Fall hinterfragt der Normalbürger die aufgezählte Statistik nicht. Er unterscheidet nicht zwischen Waffendelikten (also auch Verstößen gegen das WaffG allein durch Besitz) und Gewaltdelikten (mit Waffen als Tatwerkzeug). Für ihn ist es das selbe. So werden wir gelenkt und so lassen wir uns lenken.
Das eigentlich Beängstigende ist nicht, daß man uns unsere Messer wegnehmen will, sondern die Tatsache wie einfach das geht und daß wir nichts dagegen tun können, weil wir, die hinterfragen, nicht die Masse sind. Aber die entscheidet. Und sie entscheidet nicht nach Sachthemen, mit denen sie sich beschäftigt hat, sondern sie entscheidet sich anhand von Fernseh-Duellen, Kravattenfarben, Bart oder nicht Bart, lächelt er schön oder nicht.

Servus achlais
 
bsp. am rande: geigenbogenbauer verarbeiten fernambuk. (in logischerweise minimalen mengen). irgendwer kam nun auf die idee (politische profilierung?) die bogenmacher des raubbaus an tropenholz etc. zu beschuldigen.
die sinnlosigkeit des vorwurfs dahingestellt, aber: die bogenmacher gründeten schnell einen fond für tropenholz (bzw. fernambuk). seitdem ist wieder ruhe eingekehrt.

ergo: es nütz wahrscheinlich wenig hier in dtsch. landen über sinn und unsinn zu diskutieren. allein die lobby entscheidet!!!

und so wie bayer in den umweltschutz investiert, könnten evtl. messermacher in einen "opferschutz" (??) oder irgendwas investieren, sprich vorzeigbare "antigewaltprojekte" unterstützen um profilierungssüchtigen politikern von vornherein wind aus den segeln zu nehmen...

fakt ist: wenn ein politiker was "erreichen" will, sucht er sich die mit der geringesten lobby (also de geringsten zu erwartenden widerstand) aus.
mit sicherheit wird nicht die herstellung des leopard verboten ;-)

aber die paar hanseln, die messer aus der kanone desselbigen mit sich rumtragen?
ich will keine "gescheiten" empfehlungen geben, aber ohne lobby wird das tragen von messer garantiert weiter eingeschränkt werden. wo doch so viele sich "generell bedroht" fühlen, dank unserer sensationslüsternen nachrichten.

bogenschützen habens da noch einfacher: weil sich da niemand vorstellen kann, wie "kraftvoll" so ein pfeil in der gegend rumsaust, hätte das verbot o.ä. überhaupt keine öffentlichkeitswirksamen effekt.

aber die gefährlichkeit von messern? vielleicht sollten im gegenzug einmal filme lanciert werden, wo dargestellt wird, wie wichtig(!) scharfe und gute messer sind um dies oder jenes zu tun.... kochshow mit balbachmessern oder kevins ryback-folder ;-)))

in dem sinne: viel glück allen freunden scharfer messer, das das vergnügen an selbigen nicht noch mehr durch irgendwelche idioten politisiert wird. lg matthias
 
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